Demenz
Demenz ist ein Begriff eines Konzepts, welches nicht auf Grund physischer Vorkommen bestimmt werden kann.
Es handelt sich bei einer Demenz um eine systematische Einheit,
ein Schema.
Das klinische Erscheinungsbild entscheidet darüber, ob die Kriterien der psychiatrischen Kategorie Demenz erfüllt sind.
Ein klinisches Erscheinungsbild ist eine Vorstellung, die man innerhalb einer Untersuchung erlangt,
die unterscheidet, ob die diagnostischen Merkmale einer Demenz zutreffen.
Man kann nicht anhand von Bildaufnahmen oder anderen körperlichen Befunden eindeutig entscheiden, ob eine Demenz vorliegt.
Die Diagnose entsteht allein auf der Grundlage des psychischen Befundes. Körperliche Befunde fungieren ergänzend, sind aber allein nicht aussagekräftig.
Die Anamnese liefert mit darüber Aufschluss welcher Typus vorliegt.
Allgemeine Kriterien für eine Demenz sind: Interesselosigkeit, zunehmender Verlust der Erinnerungen,
Minderung der Aufmerksamkeit, herabsetzen meinungsbildender Prozesse und der Wahrnehmung,
Orientierung und sowie die Bewältigung des Alltags, Reduzierung sensomotorischer und sozialer Fertigkeiten.
Alzheimer-Demenz
Die Alzheimer Demenz (DAT) ist eine degenerative Störung,
bei der aus ungeklärten Ursachen sich Hirngewebe abbaut.
Der Beginn der Krankheit kennzeichnet sich durch leichte Gedächtnisstörungen (Vergesslichkeit) langsam steigender Passivität und Unruhe. Depressionen
und Stimmungsschwankungen gehören zu den Frühsymptomen des Typus Alzheimer Demenz
Die leichten Gedächtnisstörungen entwickeln sich schleichend zu ausgeprägten Merkfähigkeitsstörungen,
Orientierungsstörungen und zu vermehrten Unruhezuständen.
Persönlichkeit und sozialer Umgang bleiben in diesem Stadium noch erhalten.
Im weiteren Verlauf ergeben sich noch neurologische Störungen, die eine allgemeine Verlangsamung
der Motorik beinhalten, aber auch Muskelzuckungen oder Versteifungen, wie sie auch bei der Parkinson Krankheit vorkommen.
Handhabungen von Werkzeugen sind schwer bis unmöglich. Störungen der Kognitionen, Orientierung und der Stimmungen.
Das Langzeitgedächtnis enthält Informationen, die nicht nur oft wiederholt wurden sondern auch einen hohen Emotionsgehalt besitzen.
Diese Informationen gehen mehr und mehr verloren. Neue Informationen können nicht mehr verarbeitet werden.
Im letzten Stadium treten meist Inkontinenz, der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses auf, die Fähigkeit des Erkennens
und Einordnen geht langsam verloren bis hin zur völligen Hilflosigkeit.
Vaskuläre Demenz
Bei einer vaskulären Demenz führen krankhafte Veränderungen der Gehirnarterien zu einem Abbauprozess im Gehirn.
Bluthochdruck, Rauchen aber auch einen schlecht behandelte Diabetes können zu einer Gefäßverengung durch Arterienverkalkung begünstigen.
Allerdings ist sie meist auf kleinere Schädigungen des Gehirns zurückzuführen, bei denen die Gefäße geschädigt wurden.
Durch diese Durchblutungsstörungen kann eine Mangelversorgung von Sauerstoff im Gehirn entstehen,
die kleinere Hirninfarkte auslösen können.
Die Symptome der Hirninfarkte sind zum Teil reversibel. Die Betroffenen entwickeln die Symptome einer Demenz.
Nach einiger Zeit können sich Wesensveränderungen abzeichnen, die in Form von Teilnahmslosigkeit oder Enthemmtheit, Egoismus,
Reizbarkeit. Danach verringern sich die kognitiven Fähigkeiten.
Die Patienten leiden unter Unruhezuständen und Desorientiertheit sowie unter Stimmungsschwankungen.
Der Krankheitsverlauf ist unregelmäßig. Das bedeutet, dass die Symptome zeitweise in der Intensität schwanken. Oder anders ausgedrückt:
Typisch für die vaskuläre Demenz ist ein wechselhafter, schubweiser Verlauf.
Es gibt jedoch auch langsam fortschreitende Verlaufsformen.
Demenzen bei vaskulären Hirnschädigungen treten allein, etwas häufiger jedoch in Kombination
mit einer Alzheimer-Erkrankung auf. Mischdemenz!
Patienten mit einer Mischdemenz weisen die alzheimertypischen Symptome (Gedächtnis, Sprach- und Denkstörungen) und eine deutliche Verlangsamung auf,
was sie von Patienten mit einer reinen Alzheimer-Erkrankung unterscheidet.
Diagnose
Die Alzheimer Demenz wird über eine Ausschlussdiagnose diagnostiziert. Das heißt, es werden andere Ursachen für eine Demenz ausgeschlossen, wie bspw. chronische Hirnblutungen
aufgrund älterer Verletzungen, Gefäßverengungen, Tumor, früherer Alkoholismus, Kontraindikationen von Medikamenten.
MMST ist ein Demenztestbogen, das einzig objektive Hilfsmittel bei der Diagnostik.
Das bedeutet auch, dass die Diagnose Demenz aufgrund seines Erscheinungsbildes getroffen wird
und nicht aufgrund eines objektiven Befunds.
Bei einer vaskulären Demenz zeigen sich (im Gegensatz zur Alzheimer Demenz) neurologische Auffälligkeiten,
bei der körperlichen Untersuchung. Gangstörungen, Koordinationsstörungen, Taubheitsgefühle
oder Lähmungen können Hinweise bei einer vaskulären Demenz sein. Bluthochdruck, Stimmungsschwankungen sowie vorübergehende Bewusstseinstrübung
können ebenfalls Anzeichen einer vaskulären Demenz sein.
Auch hier wird der Demenztestbogen MMST eingesetzt, der allerdings nicht ganz so aussagekräftig ist,
wie bei der Alzheimer Demenz.
Wie bei der Alzheimer Demenz ist der Anamnesebogen von größer Bedeutung.
Makro- und Mikropathologie
Die Ursachen der Alzheimer Demenz sind bis heute teilweise noch ungeklärt.
Man konnte herausfinden, dass es zu einer Dysfunktion der Synapsen kommt, deren Verbindungen wichtig sind, für die Gedächtnis bildenden Hirnregionen.
Hirnuntersuchungen im CCT zeigen im Schläfenlappenbereichen einen Rückgang.
In der Histologie finden sich Ablagerungen von Beta-Amyloid.
Die Degeneration bestimmter Nervenzellen bewirkt eine Häufung faserartiger Strukturen in den Nervenzellen,
die so genannten Alzheimer Fibrillen. Das Vorkommen und die Anzahl dieser Beta-Amyloid Plaques und Fibrillen
stehen in Verbindung zum Auftreten und der Schwere der Krankheit.
In Deutschland wird kein Hirngewebe entnommen. Ü
ber Lumbalpunktionen, über die man die Gehirnrückenmarkflüssigkeit untersucht, hat man Eiweißablagerungen festgestellt.
Bei einer vaskulären Demenz werden vor allem Hinweise auf eine Arterienverkalkung gesucht.
Ein CCT oder MRT wird eingesetzt, um evtl. Gefäßveränderungen nachzuweisen.
Mit einem Ultraschall können Ablagenrungen und Verschlüsse nachgewiesen werden.
Ein EKG liefert Hinweise auf Risikofaktoren des Herzens, z.B. Herzrhythmusstörungen oder Infarkte.
Therapie/Behandlung
Die Behandlung bei einer Alzheimer Demenz ist vor Allen darauf beschränkt,
die progrediente Abnahme der Gedächtnisleistungen zu verlangsamen.
Eine kurative Therapie ist derzeit nicht möglich.
Dennoch können Gedächtnistraining oder körperliche Betätigung, sowie ein fürsorgliches Umfeld sehr sinnvoll sein.
Es gibt Medikamente, die symptomatisch (lindernd)unterstützend wirken.
Bei einer vaskulären Demenz liegt das Augenmerk vornehmlich auf den Gefäßerkrankungen.
Dazu gehören die Einstellung bei vorhandener Zuckerkrankheit sowie eine Verbesserung der Blutzirkulation.
Durch die Therapie der zugrunde liegenden Gefäßerkrankung soll eine erneute Mangeldurchblutung des Gehirns mit Verschlechterung der Hirnleistung vermieden werden.
Auch hier kann ein gutes Umfeld sehr beruhigend und evtl. auch verzögernd bei den Betroffenen wirken.
Epidemiologie (Text kopiert)
Weltweit leiden etwa 0,5%-1% aller Menschen im Alter von 60-64 Jahren an einer Demenzerkrankung. Die Anzahl der an Demenz erkrankten Personen steigt in der zweiten Lebenshälfte mit zunehmendem Alter an. Nichtsdestotrotz ist Demenz keine zu erwartende Alterserscheinung, z.B. sind in Deutschland bei den 65-69-Jährigen nur etwa 1,2% betroffen, bei den 80-84-Jährigen etwa 13,3% und bei den über 90-Jährigen ca. 35%. Für Frauen ist das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, höher als für Männer – das Verhältnis liegt statistisch gesehen etwa bei 3:2.
Bundesweit sind schätzungsweise mehr als 1,2 Millionen Menschen von einer Demenz betroffen, wobei die Alzheimer-Krankheit die häufigste
Demenzursache ist (etwa 60%). Weitere 15% aller Demenzen sind Folge einer Mischform aus einer Alzheimer-Krankheit und einer vaskulären Hirnschädigung. Weniger als 15% der Betroffenen leiden an einer Demenz nur aufgrund vaskulärer Schäden.
Quelle: http://www.demenz-leitlinie.de/aerzte/E ... logie.html
Mortalität
Demenzen verlaufen zumeist irre¬versibel und dauern bis zum Tode an. Sie verkürzen die verbleibende, altersübliche Lebenserwartung; die Krankheitsdauer lässt sich allerdings im Einzelfall nicht mit hoher Zuverlässigkeit vorhersagen.
Allgemein gilt, dass die Überlebenszeit umso geringer ist, je später im Leben die Erkrankung eintritt,
je schwerer die Symptome sind und je mehr körperliche Begleiterkrankungen bestehen.
Europäische Studien fanden eine mittlere Krankheitsdauer von 3 bis 6 Jahren. In einigen Fällen wurden jedoch auch Überlebenszeiten
von 20 und mehr Jahren berichtet.
Im Durch¬schnitt beläuft sich die Dauer bei einem Krankheitsbeginn im Alter unterhalb von 65 Jahren auf 8 bis 10 Jahre und verringert sich auf weniger als 7 Jahre
bei einem Beginn zwischen 65 und 75, auf weniger als 5 Jahre bei einem Beginn zwischen 75 und 85 und auf weniger als 3 Jahre
bei einem Beginn oberhalb von 85 Jahren.
Eine Alzheimer Demenz dauert in der Regel geringfügig länger an als eine vaskuläre Demenz.
Manche seltenen Formen, wie z. B. die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung schreiten hingegen sehr rasch voran
und führen oft innerhalb von wenigen Monaten zum Tode.
Nach begründeten Schätzungen darf man annehmen, dass rund ein Drittel der im Alter von über 65 Jahren verstorbenen Menschen
in der letzten Lebens¬phase an einer Demenz gelitten haben.
Auf hiesige Verhältnisse übertragen bedeutet das, in Deutschland sterben derzeit jährlich etwa eine Viertelmillion Menschen,
die an einer Demenz erkrankt sind.
Quelle: http://www.deutsche-alzheimer.de/filead ... 1_2012.pdf
Weitere Anregungen zum Thema fand ich hier:
http://www.psychiatrie-aktuell.de/sitemap/index.jhtml
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