Wir sind uns denke ich alle einig, daß das Rechtsstaatprinzip extrem reparaturbedürftig ist, und nur wenn die Reparatur im Sinne Ihres Erfinders erfolgreich verlaufen ist, dann ist auch eine Instandsetzung des Demokratieprinzipes möglich.
Die Frage, die sich da stellt ist, ob es reicht, so wie hier im Forum oder den zahlreichen anderen Foren, die Mängel aufzuführen, anzuprangern und zu "jammern" - ich nehme mich da definitiv nicht aus - oder eine Lösung herbeizuführen.
Regina und ich haben in letzter Zeit die ein oder andere Minute
am Telefon verbracht und sind zu dem Konsenz gekommen, daß es Sinn macht die Angelegenheit technisch zu betrachten.
Wir haben in Deutschland ein vollständiges System, das über mehrere Störungen verfügt. Diese Störungen wurden u.a. von uns allen hier in der Vergangenheit festgestellt und auch analysiert, jetzt geht es darum die Störungen zu beseitigen.
In der Technik gibt es in der Regel Benutzerhandbücher oder, wenn nicht vorhanden, Erfahrungen und Wissen aus ähnlichen Systemfehlerreparaturen. Dies ist aber im "Deutschlandsystem" so nicht vorgesehen.
Eine Basis der Erfahrung findet sich eventuell im Jahr 1789 in Frankreich oder auch in den Jahres 1861-65 in Amerika.
Ich denke nur, daß wir uns diese Erfahrung auch gerne in der Jetztzeit sparen können, denn ich könnte mir vorstellen, daß sie ungleich blutiger ausgehen würde. Nichtdestotrotz bin ich täglich verwundert, daß sich noch keiner, der mit dem Rücken zur Wand steht, beispielsweise die "geistig behindert" deklarierte Frau in Magdeburg, die sicher kein Einzelfall ist, oder eventuell der nicht unkräftige Mann, der trotz langer Berufsjahre jetzt unverschuldet ALGII bezieht gegebenenfalls seine Lebensversicherung und sein Häuschen opfern muß, um seiner Familie eine halbwegs anständige, auf Basis des durchschnittlichen deutschen Lebensstandard, Zukunft zu ermöglichen, sich noch nicht in Berlin Neukölln bewaffnet haben, um dem einen oder anderen Politikschmarotzer den Garaus zu machen. Nicht daß ich das unbedingt wollen würde, aber einen mindestens geistigen Applaus würde ich mir wohl nicht verkneifen können.
OK, nachdem nun also die blutige Variante nicht unbedingt zum erwünschten Erfolg führen könnte oder würde, müssen wir eine alternative Lösung suchen. Ich habe da immer die Bilder der "Loveparade" in Berlin vor Augen, 2 Millionen Menschen, diesmals jedoch nicht tanzend, saufend und kiffend, sondern tatsächlich vor dem Reichstag Gerechtigkeit lautstark einfordern, und das jeden Tag. So etwas kann auch das Propagandaministerium nicht so einfach übersehen oder verbieten. Wir haben in Deutschland, speziell in Bayern mittlerweile deutliche Verschärfungen des allgemeinen Versammlungs- und Demonstrationsrechtes, aber die Polizei will ich sehen, die versucht 2 Millionen Menschen auseinander zu treiben.
So, die Lösung ist also gefunden, wir müssen nur mal eben 2 Millionen Menschen zusammentrommeln.
In Deutschland gibt es nach meinen Einschätzung mindestens 20 Millionen unzufriedene Bürger, das ist die Menge der sogenannten Nichtwähler. Den anderen unterstelle ich geistige Umnachtung in Kombination mit Traditionsdenken "Die habe ich schon immer gewählt". Nicht umsonst sind seit mindesten 1990 die immer gleichen Politikhanseln nur mit unterschiedlicher Färbung in der Regierung. 1990 ist für mich der Stichtag(jahr), in dem das deutsche Volk das erste Mal offenkundig, wissentlich und mit voller Absicht betrogen wurde, einerseits durch die Nichtanwendung des Art. 146, andererseits durch die Lüge von Kohl und Genscher bezüglich der leider erst deutlich später revidierten Aussage Gorbatschows.
Weiterhin gibt es sicherlich zehntausende Mitglieder in politischen Organisationen außerhalb des Establishments. Das sind die, die wir uns packen müssen.
Das geht aber nur durch persönliches Anschreiben, nachtelefonieren, besuchen, an die Hand nehmen, Flyer verteilen und an persönlichen Diskussionen auf deren Treffpunkten teilnehmen. Es reicht offensichtlich nicht aus, nur hier eine Plattform zu geben und zu hoffen, daß der Rest hier aufschlägt.
Ich weiß, daß das mit einer Menge persönlicher Zeit verbunden ist, aber m.M.n. nicht anders möglich.
Die Bündnisgrünen haben uns das vor gefühlten hundert Jahren vorgemacht, als Ökos, Realos, Faschos und was weiß ich wer noch sich zusammen schlossen, um eine Macht gegen die etablierten Regierungsparteien zu bilden.
Leider wurden sie von den Borgs assimiliert....
Keine der hier auf dem Forum vertretenen 7 Organisationen hat intensiv miteinander kommuniziert geschweige denn sich verbunden. Dies ist exemplarisch, das wird sich auch nicht ändern, solange wir das nicht in die Hand nehmen.
Ich lese querbett, habe aber als Standard den linken Egon Kreutzer und den rechten Michael Winkler als Lesezeichen hinterlegt. Die beiden schreiben täglich und wundernswerter Weise schreiben sie so ähnlich, daß man den Eindruck gewinnen könnte, sie würde voneinander abschreiben.
Wenn schon die beiden so gleiche Gedanken haben, sollte es doch möglich sein, auch den Rest in ein Boot zu holen.
Schlußbemerkung :
Gerne gebe ich ein typisch deutsches Beispiel.
Stellt Euch an eine städtische Ampelkreuzung, die für Fussgänger rot zeigt. Geht bei rot los, dreht Euch in der Strassenmitte um und wundert Euch, wieviele Euch folgen und nachmachen.
Die Deutschen benötigen einen Leithammel, nicht umsonst befinden sie sich geradewegs auf dem Weg zur Schlachtbank. Sie folgen nur dem Falschen.
Ich danke für die Aufmerksamkeit.
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Wehrt Euch, wenn nicht jetzt, wann dann?