Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

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Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Ja
2
29%
Nein
5
71%
Weiß nicht
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Abstimmungen insgesamt : 7

Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » Do 3. Nov 2016, 18:14

Staber hat geschrieben:Wenn sich Journalisten mal gründlicher informieren würden, würden sie wissen, dass PTBS keine Soldatenkrankheit im klassischem Sinne ist, sondern in der Mehrzahl eine Krankheit des weiblichen Geschlechts (lest doch mal den Wikipedia Artikel mit den Studien dazu!!!)
Außerdem nervt es , immer wieder davon zu lesen, das Bundeswehrsoldaten diese Diagnose dazu benutzen, immer mehr und mehr Gelder bekommen zu wollen. Die meisten Suizide von Mädchen und Frauen wegen PTBS finden noch nicht mal Erwähnung in irgendwelchen Zeitungen. Seien wir Ex-Kanzler Schröder dankbar, dass er Deutschland aus der Zerstörung des Irak herausgehalten hat. Angela Merkel wäre zu gerne auch da mitmarschiert (natürlich nicht selber...).


Mit der These bist Du etwas spät dran. Das würde früher oft vertreten, aber einer der höchstdekorierten und berühmtesten amerikanischen Soldaten des 2. Weltkriegs hat solchen Legenden schon in den 60er Jahren einen Riegel vorgeschoben:

(...)

Nach dem Krieg litt Murphy unter Posttraumatischen Belastungsstörungen[5] (PTBS), die Schlaflosigkeit, Albträume und Phasen von Depressionen bewirkten. Seine erste Frau behauptete, dass er mit einem .45 Colt unter dem Kopfkissen schlief. Bei seinen Anfällen habe er sie auch mit dieser Waffe bedroht. Mitte der 1960er Jahre wurde er vom Schlafmittel Ethchlorvynol abhängig, das ihm sein Arzt verschrieben hatte. Er schloss sich für eine Woche in ein Motel ein, um von dem Medikament loszukommen.

Murphy setzte sich für die Belange von amerikanischen Militärveteranen ein. Er engagierte sich für die Heimkehrer aus dem Koreakrieg und später aus dem Vietnamkrieg. Indem er auf seine eigene PTBS aufmerksam machte, brach er das Tabu, öffentlich über den Zusammenhang von Militäreinsätzen und daraus resultierenden möglichen psychischen Schäden, welche auch unter dem Begriff „Shell Shock“ oder „Kriegszittern“ bekannt sind, zu sprechen.

(...)


https://de.wikipedia.org/wiki/Audie_Murphy

Übrigens hat m. M. n. auch Hitler unter einem aus dem 1. WK herrührenden PTBS gelitten. Viele Historiker reden zwar immer noch von Parkinson, aber diese Krankheit kann nicht während der Krise von 1923 (gescheiterter Putschversuch) auftreten und sich durch ständiges Zittern bemerkbar machen, dann verschwinden und 1945 erneut auftreten.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Uel » Do 3. Nov 2016, 20:49

("Muschmann - Kultur" = verfassungsverräterisches asoziales Gesindel in Uniform)


Hallo Alex,

bring mich bitte mal auf den Stand der Dinge, was ein Muschmann ist und aus welcher Ecke unseres Landes dieser Ausdruck herkommt.

Übrigens: Zu den Symptomen bei Soldaten nach Kampfeinsätzen gibt es auch eine berühmte Krimi-Figur, von Drorthy Sayers ihr Held in vielen Geschichten: Lord Peter Wimsey, der im ersten Weltkrieg verschüttet gewesen sei und daher sich immer wieder mal Auszeiten nimmt, was nur sein Butler und früherer Kriegskamerad versteht und ihn dann abschirmt.

Es hätten tausende von Kriegsrückkehrern aus 1. und 2. Weltkrieg in Behandlung gehört (inclusive Krankenschwestern, Medizinstudenten/inen), möglicher Weise hätte es uns den 2. Weltkrieg erspart. Nach dem 2. Weltkrieg haben wir einfach mal großes Glück gehabt.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » Do 3. Nov 2016, 20:55

Uel hat geschrieben:
("Muschmann - Kultur" = verfassungsverräterisches asoziales Gesindel in Uniform)


Hallo Alex,

bring mich bitte mal auf den Stand der Dinge, was ein Muschmann ist und aus welcher Ecke unseres Landes dieser Ausdruck herkommt.


So hat man in der Bundeswehr bereits in den 70er Jahren das System der Unterdrückung und Schikanierung von Rekruten durch (dienst-) ältere Soldaten genannt. Das gibt es überall, aber weltweit berüchtigt ist die russische Variante:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dedowschtschina
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Uel » Do 3. Nov 2016, 21:05

Dann bin ich aber froh, dass ich schon zu Anfang der 70er Jahre beim Bund war und sich Systematisches in meiner Einheit noch nicht festgesetzt hatte. Natürlich gab es auch A... , aber da erwies sich meist der Spruch: kläffende Köter beißen nicht.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » Do 3. Nov 2016, 21:30

Uel hat geschrieben:kläffende Köter beißen nicht.


Nö, aber blöde Köter können einem durchaus den Tag versauen ...

Bild
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Livia » Do 3. Nov 2016, 22:03

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:In meiner Familie haben die Schweizer Nachkommen alle Militärdienst geleistet, keiner ist depressiv oder Selbstmordgefährdet,


Das kommt von der hohen Mobilität moderner Truppen. :idea:

Die meisten Depressionen kommen von dem menschenverachtenden Tonfall beim Militär und die Schweizer reden so langsam, dass das jeweils angesprochene Opfer längst außer Hörweite ist, wenn der Pöbler zur menschenverachtenden Pointe kommt ...


:lol:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Staber » Do 3. Nov 2016, 23:32

@ Alex
So hat man in der Bundeswehr bereits in den 70er Jahren das System der Unterdrückung und Schikanierung von Rekruten durch (dienst-) ältere Soldaten genannt.


Dann bin ich ja froh , das ich in den 60ger Jahren dabei war. Da hat es meines Wissens so was nicht gegeben.Da hat es kein System der Unterdrückung gegeben. Wir hatten zu dieser Zeit andere Ausbildungsmethoden. Eine kleine Begebenheit will ich doch mal zum besten geben.Ich hatte mal laut Dienstplan als Zugführer ( Fw) Aufsicht beim Waffen Unterricht auf den Stuben. Soweit ich das in Erinnerung habe ,war unser Pz-Jägerzug ca. 30 Mann.Die waren jetzt in der Unterkunft auf den Stuben verteilt .Unterricht machten Gruppenführer. Ich ging dann bei Zeiten von Stube zu Stube und machte meine Visite.Ich kam dann in eine Stube hinein und sah ein Rekrut in Grundstellung auf den Tisch stehen.Da habe ich mir den Uffz. auf den Flur geholt und ihn zur Rede gestellt und gefragt, was für ein Ausbildungszweck diese Maßnahme hätte. Antwort" Rekrut Müller ist während des Unterrichts immer eingeschlafen, darauf hin habe ich ihn in Grundstellung auf den Tisch befohlen.Mit dem Uffz. hatte ich anschließend noch ein langes Gespräch was die Unterrichtsgestaltung anging.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Staber » Di 8. Nov 2016, 18:33

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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon AlexRE » So 16. Jun 2024, 07:53

Die Stimmen für die Wiedereinführung der Wehrpflicht mehren sich:

https://web.de/magazine/politik/wehrbea ... h-39775406

Die Argumente dieser Leute überzeugen mich aber nicht. Die Ausrüstung der Bundeswehr reicht nicht einmal für eine optimale Bewaffnung der aktiven Berufs- und Zeitsoldaten zuzüglich mobilisierter Reservisten aus der Gruppe derjenigen Zeitsoldaten,deren Dienst in den letzten Jahren geendet hat. Außerdem kann Russland derzeit nicht einmal die Ukraine niederringen. Bevor dieser mögliche Feind die Nato in Europa ernsthaft gefährden kann, muss noch sehr viel passieren.
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Re: Sollten wir die Wehrpflicht wieder einführen?

Beitragvon Staber » So 16. Jun 2024, 13:48

Moin!
Natürlich wird es zur Wehrpflicht kommen....... müssen werter Alex!

Nichts anderes war auf der Pressekonferenz von Herrn Pistorius zu vernehmen. Er nannte die jetzigen Vorhaben die kleinste Lösung die noch in seiner verbleibenden Zeit in der Regierung umsetzbar wäre.
Danach wären Aufgrund von verpflichtenden Zusagen gegenüber Kriegspartnern eine Aufstockung um 90.000 Männern von Nöten.
Also praktisch die maximale Stärke von 370.000 Mann, die Deutschland im Vertrag von 1990 erlaubt wurden.
Einfach mal reinhören "Verteidigungsminister Pistorius (SPD) über Reform des Wehrdiensts | BPK 12. Juni 2024"

https://www.youtube.com/watch?v=nz_IpYCAXH0

Warum also um den heißen Brei reden.
Die Aufstockung wird in der Geschwindigkeit fortschreiten wie die dafür nötige Infrastruktur bereit gestellt wird.
Allerdings Transmenschen und Muslime bleiben erstmal außen vor.
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