maxikatze schrieb
Ich rechne fest damit, dass jetzt die Briten Nägel mit Köpfen machen und nicht mehr am Abstimmungsergebnis rütteln.
Es braucht einen rigorosen Wandel. Aber mit den jetzigen "Eliten" ist kein Staat zu machen. Die tragen mit ihrer Regulierungswut eher zur Auflösung der Gemeinschaft bei. Ich bezweifle stark, dass mit den bisherigen Leuten ein Neuanfang möglich ist. Für mich mit Draghi, Juncker & Konsorten nicht vorstellbar. Am besten, sie würden geschlossen zurücktreten.
Den EU-Bonzokraten gönne ich den Brexit. Dieser Befreiungsschlag ist eine Klatsche für die Brüsseler Überregulierer, die Schuld haben am desaströsen Zustand Europas.
Ich finde diese Häme, Hetze und Lügereien, sowie die negativen Voraussagen betreffend des Austritts der Briten aus der EU, sehr beschämend. Das alles haben wir in der Schweiz nach der Abstimmung zum EWR auch so erlebt. Ich hoffe die Briten stehen das alles durch, ist jedoch nicht leicht. Am Montag nach der Abstimmung der Briten sagte unser Brüsseler Korrespondent folgendes:
Brüssel will dass die Briten so schnell wie möglich austreten, der Austritt werde ihnen von Brüssel sehr sehr schwer gemacht, so dass andere Länder nicht auch auf die Idee kommen auszutreten. Das ist eine Demokratie von höchstem Gut, die zeigt wie man in Brüssel mit den Mitglieder umspringt. Dabei gibt es eine Alternative zur EU, die immer reger benutzt wird, die Mitglieder nicht Sanktioniert oder bestraft werden, es herrscht Einigung und Frieden bei der EFTA. Inzwischen hat sie mehr Mitglieder als die EU. Erstaunlich dass darüber nie geschrieben wird, die EFTA rekrutiert still und leise ihre Mitglieder und das mit Bedacht und Sorgfalt.
Die EFTA – notwendige Alternative zur EWG
Als 1955 mit der Konferenz von Messina und 1957 mit den Römischen Verträgen die EWG gegründet wurde und sechs Staaten aus der OEEC ausscherten, um schrittweise einen zentralistischen Weg zu beschreiten, überlegten sich sieben andere Staaten eine freiheitliche, die Souveränität ihrer Mitglieder respektierende Alternative.
Am 4. Januar 1960 unterschrieben diese sieben (die Schweiz, Österreich, Schweden, Dänemark, Grossbritannien, Irland und Portugal) die Stockholmer Konvention und gründeten somit die EFTA (Europeen free trade assoziation). Was unterschied das Selbstverständnis der EFTA von dem Auftrag der EWG-Gründer? Erst einmal und vor allen Dingen lehnten die EFTA-Staaten jede Form von Supranationalität ab. Sie beschränkten sich auf die Verhandlung von Freihandelsabkommen, die nur in gegenseitiger Übereinstimmung nach langem Austarieren aller zu bedenkenden Umstände verfasst wurden und sodann den Nationalparlamenten zur Ratifikation vorgelegt wurden. Kulturelle und geschichtliche Besonderheiten der Mitgliedsstaaten wurden stets berücksichtigt. Ihre Beschlüsse sind Beispiel dafür, dass man auch die kompliziertesten Sachverhalte international mit Einstimmigkeit verabschieden kann. Überstimmen ist nicht möglich, für einen Hegemon gibt es keinen Platz, Integrität und Souveränität jedes Mitgliedes ist gewährleistet und geniesst höchsten Schutz, wohlwissend, dass nur ein freier selbstbestimmender Partner ein Aufrichtiger ist, dessen Wort das meint, was ausgemacht war und deshalb verlässlich ist. Was für ein Unterschied zur EWG, EG, EU und der heutigen politischen «Kultur».
Da die Souveränität in der EFTA bedingungslos gilt, wird auch die Selbständigkeit und Unabhängigkeit ihrer Partner nicht attackiert. Die Selbstversorgung eines Staates ist einer seiner unabdingbaren Bestandteile. Sie zu erhalten und auszubauen liegt im Interesse eines jeden Staates. Deshalb sind landwirtschaftliche Produkte oder gar ein Binnenmarkt ausgeschlossen. Handelsverträge auf Augenhöhe sind dagegen immer möglich, ausser man trifft auf andere Interessen. So geschehen, als die sieben EFTA-Staaten mit den sechs EWG-Staaten eine gesamteuropäische Freihandelszone errichten wollten. Hierzu der Schweizer Delegierte für Handelsverträge am 9. September 1960: «Zu Beginn des Jahres haben die Amerikaner ihr Veto gegen einen Zusammenschluss der sechs (EWG) und der sieben (EFTA) in einer europäischen Freihandelszone eingelegt.» Die USA und namentlich Monnet hatten das Projekt der gesamteuropäischen Freihandelszone hintertrieben, obwohl und nachdem alle Regierungen der europäischen Länder bereits zugestimmt hatten. Das war damals.
Die EFTA bleibt
Trotz dieser starken Gegnerschaft und dem Verlust vieler Mitgliedsstaaten hat sich die EFTA als freiheitliche Alternative zur EU gehalten. Die EFTA hat heute mit 30 Staaten der Weltgemeinschaft Freihandelsabkommen, mit 10 Staaten steht sie in Verhandlungen und mit 10 weiteren Staaten gibt es eine Erklärung über eine Zusammenarbeit bzw. einen Dialog über engere Handels- und Investitionsbeziehungen. Diese Staaten können gewiss sein, dass sie auf ehrliche und aufrichtige Verhandlungspartner treffen, die dem Dialog Vorrang geben und jedwede Form von Zwang verabscheuen. Inzwischen zeigt auf Weltebene auch das BRICS-Bündnis, dass gedeihliche Entwicklung nur unter Respekt der Souveränität der beteiligten Länder möglich ist. •
http://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2 ... ur-eu.htmlUnser Stratege Herr Blocher der auch stets mit Häme überschüttet wird hat folgendes zum Austritt der Briten gesagt:
Inzwischen hat sich auch SVP-Urvater und EU-Gegner Christoph Blocher zum Brexit geäussert. In der «Schweiz am Sonntag» sagt er: «Man muss nun nach dem Brexit die grossen und strategischen Chancen für die Schweiz endlich nutzen.» Es gehe nicht an, die Drei-Jahres-Frist seit der Abstimmung zur Masseneinwanderung vom 9. Februar 2014, die Anfang 2017 ablaufe, hinauszuschieben. «Das muss durchgezogen werden», sagt Blocher. Für den EU-Gegner ist nämlich klar: «Die EU hat Angst vor einem einzigen Schritt der Schweiz: Dass wir die Personenfreizügigkeit kündigen.» Das wisse er aus EU-Kreisen, die er noch aus seiner Zeit als Bundesrat kenne. «Es käme zu einer Kettenreaktion in allen Ländern. Auch beim Brexit besteht die Hauptangst, dass es in anderen Ländern losgeht», ist er sich sicher. Er gibt deshalb der EU einen klaren Ratschlag: «Wäre ich die EU, würde ich mich sehr schnell mit der Schweiz einigen. Damit es hier nicht auch noch zum Chlapf kommt.»
http://www.blickamabend.ch/news/zweites ... 92167.html