Staber schrieb:
Wer ist noch meiner Meinung?
Nein - ich will es gerne nochmal begründen.
Wer wie Erdogan Spitzenreiter in Sachen Meinungsunterdrückung ist, muss sich eben eine drastischere Art von Satire oder Spott gefallen lassen müssen. Es darf nicht so weit kommen wie in der Türkei, wo die Satire schon so gut wie tot ist, weil sich kaum noch ein Kabarettist oder Satiriker wagt Kritik an Erdogan zu üben.
Ich weiß nicht, ob sich nach dem Attentat auf Charlie Hebdo unter den Staatenlenkern, die sich geschlossen in einer Nebenstraße ablichten ließen, um für die Satirefreiheit aufzutreten, der türkische Präsident auch zugegen war; aber wenn es Merkel damit ernst war, dann sollte sie nicht länger zögern und unmissverständlich klarmachen, dass die deutsche Regierung das Anliegen von Erdogan nicht unterstützt. Was sie aber leider inzwischen getan hat. Justitia kümmert sich doch sowieso schon um den Fall, da brauchte Merkel nicht noch einen draufsetzen. Hoffentlich werden die Klagen alle abgeschmettert.
Bei einem User auf Facebook habe ich gepostet:
Ich will nicht hoffen, dass es einreißt und unliebsame Leute aus der schreibenden Zunft ausgeknockt werden, nur weil sie politisch anders denken, als der grün-linke Zeitgeist es vorschreibt. Böhmermann in die Schranken zu weisen, ist nicht der erste Versuch, Flegeleien zu unterbinden. Mit Pirincci hat man das auch getan. Nur hat das kaum Aufsehen erregt - was ich bedauert habe. Sein mitunter flegelhaftes Vokabular gefällt nicht jedem Leser und Zuhörer, aber deswegen zu einem Boykott aufrufen? Ich habe all seine Katzenkrimis regelrecht verschlungen und ich hoffe, dass er wieder einen Verleger findet, der nicht so feige ist und seine Werke druckt und verlegt. Wie ich gestern schon schrieb, Satire ist eben nur erlaubt, wenn sie der momentanen politischen Wetterlage nicht in die Quere kommt. Lasst uns für die Meinungsfreiheit einstehen! Andersdenkende sind nicht blöder, auch deren Argumente kann ich nachvollziehen. Die Welt ist eben nicht nur schwarz oder weiß. Ich bin überhaupt nicht gegen linke Positionen, im Gegenteil. Aber je linker es wird, desto mehr Probleme bekommt die Meinungsfreiheit. Und das kann doch auch nicht der richtige Weg sein.