Hamburger Morgenpost - "„Panama Papers“: So funktioniert das dreckige Geschäft mit den Offshore-Firmen"
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Was sind Offshore-Firmen?
Der Begriff Offshore kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „küstenfern“.
Die Bezeichnung hat einen geografischen und einen juristischen Hintergrund: Offshore-Firmen sitzen häufig auf kleinen Inseln wie den Cayman Islands oder den britischen Jungfern-Inseln, also fernab der „heimischen Küste“.
Doch auch Länder wie Luxemburg und Andorra beherbergen diese Unternehmen.
An diesen Orten ist die Steuerbelastung sehr gering. Die dort ansässigen Finanzplätze liegen also auch im juristischen Sinne „außerhalb“ der üblichen Rechtsnormen, die man z.B. in Europa oder den USA vorfindet.
Wie funktioniert der Handel mit Offshore-Firmen?
Im Falle von „Panama Papers“ so: Die Kanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in Panama, deren Transaktionen im Zusammenhang mit den Enthüllungen öffentlich wurden, beschafft ihrem Kunden – das können Einzelpersonen, aber auch Unternehmen wie z. B. Banken sein – eine Briefkastenfirma in einer der Steueroasen.
Die Gründung einer solchen Firma kostet meist nur 1000 Dollar. Nach außen repräsentieren Scheindirektoren, meist gestellt von Mossack Fonseca, die jeweiligen Unternehmen. Der wahre Eigentümer taucht namentlich nicht auf.
Damit der Besitzer auch im weiteren Verlauf unerkannt bleibt, engagiert er einen sogenannten „Treuhänder“, also einen Strohmann, welcher sich um die Gründung und Führung der Firma kümmert.
Oft übernehmen Anwaltskanzleien diese Aufgabe. Geldflüsse können so schlechter nachvollzogen werden.
Noch unübersichtlicher wird das Ganze, wenn die Briefkastenfirma ihrerseits Stiftungen gründet und auch dafür Strohmänner einsetzt. Dies ist meist der Punkt, an dem die Finanzbehörden den Überblick verlieren.
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Quelle:
http://www.msn.com/de-de/finanzen/top-s ... li=BBqg6Q9