Ägypten - wohin gehst du?

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Re: Ägypten - wohin gehst du?

Beitragvon icke » Mo 25. Jan 2016, 18:38

Man stelle sich vor, Angela Merkel würde Ägypten reagieren. In Ägypten würde das Chaos regieren. So regiert dort al-Sisi und der verkündete zum Neujahr, dass Ägypten die zerstörten Kirchen aufbaut, die unter der Herrschaft der Muslimbruder zerstört wurden. Al Sisi heißt halt nicht Hitler oder Gabriel und arbeitet daher nicht mit Muslimbrudern zusammen.
http://www.idea.de/menschenrechte/detai ... 93281.html

Als al-Sisi Mursi vom Thron putsche, verließen die ganzen ausländischen Salafisten Ägypten. Vogel kehrte nach Deutschland zurück, Deso Dogg ging nach Syrien. Am Neujahrstag 2015, der in diesem Jahr mit dem Geburtstag des Propheten Mohammed zusammenfiel, forderte Sisi in einer Rede in der Azhar-Universität eine "religiöse Revolution". Es sei unerträglich, dass das, was die Muslime als ihr religiöses und heiliges Erbe betrachteten, ihnen selbst und dem Rest der Welt als Quelle für Angst, Gefahr, Töten und Zerstörung gelte.Am 6. Januar 2015 besuchte er als erster Präsident Ägyptens die koptische Christmette in der Markuskathedrale.

http://edition.cnn.com/2015/01/06/afric ... nt-speech/
http://www.nytimes.com/2015/01/07/world ... .html?_r=1
icke
 

Re: Ägypten - wohin gehst du?

Beitragvon Uel » Di 26. Jan 2016, 00:53

... der Mann hat Mut, wie man es an sich von einem Berufssoldaten auch erwartet. Aber es ist ein gewaltiges Risiko, was er eingeht, wenn man das Schicksal von Anwar as-Sadat vor Augen hat. Möge er ausreichend Glück und einen guten, loyalen Geheimdienst haben.
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Re: Ägypten - wohin gehst du?

Beitragvon AlexRE » Di 26. Jan 2016, 04:19

Soweit ist es gekommen, dass wir einen Machtpolitiker dieses Zuschnitts hier loben:

Jedoch führte der Putsch zu erneuten Massenprotesten und zur Eskalation der Situation im Land. Am Morgen des 8. Juli wurden laut der Gewerkschaft ägyptischer Ärzte 84 Demonstranten während des Morgengebetes vor den Kasernen der Nationalgarde vom Militär erschossen, 1000 andere wurden verletzt.[13]

Seit August 2013 wurden Hunderte Demonstranten erschossen, wie etwa beim Blutbad in Kairo und Gizeh 2013. Über 500 Regierungsgegner wurden zumeist in Schnellprozessen[14] zum Tode verurteilt und Tausende Anhänger sowohl der Muslimbruderschaft als auch demokratische Aktivisten und Politiker wie Ahmed Maher inhaftiert.


https://de.wikipedia.org/wiki/Abd_al-Fattah_as-Sisi

Wahrscheinlich ist so jemand in einem Land, in dem (Religions-) Faschisten freie und geheime Wahlen gewinnen, tatsächlich das kleinere Übel. Die Deutschen haben zum Ende der Weimarer Republik hin auch mehrheitlich antidemokratische Parteien gewählt und sind in einem Krieg gegen die ganze Welt gelandet, den sie nicht gewinnen konnten. Das würde den mehrheitlich Faschisten wählenden moslemischen Völkern wahrscheinlich ähnlich gehen, wenn man Mehrheitsentscheidungen in Richtung Hass und Krieg akzeptieren und den regierenden Verbrechern vorläufig freie Hand lassen würde. Im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter könnte das für die kriegslustigen Völker alledings noch teurer werden als der 2. Weltkrieg für die Deutschen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ägypten - wohin gehst du?

Beitragvon maxikatze » So 2. Feb 2020, 09:00

Man kann sich darüber streiten, ob es angemessen war, Al-Sisi einen Orden zu überreichen. Mir wäre auf Anhieb ein anderer Ägypter eingefallen, der einen Orden verdient. Zumindest ist es dem jetzigen "Pharao" gelungen, vor 5 Jahren der Muslimbruderschaft die Macht zu entreißen.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/semp ... -1.4776002

Die Organisatoren des Semperopernballs verleihen jährlich den St.-Georgs-Orden an Prominente. Am Sonntag bekam Ägyptens Präsidenten al-Sisi ihn überreicht.

Wenn mein Leserkommentar im Tagesspiegel dazu freigeschaltet wird:
Er mag kein lupenreiner Demokrat sein und man kann sich darüber streiten, ob es angemessen war, Al-Sisi einen Orden zu überreichen. Mir wäre jedenfalls auf Anhieb ein anderer Ägypter eingefallen, der allemal einen Orden verdient hätte. Bei aller Kritik ist es zumindest dem "Pharao" gelungen, die Macht der islamistischen Muslimbruderschaft kleinzuhalten. Und es war Al-Sisi, der damals an der Al-Azhar-Universität u.a. forderte: "Wir müssen unsere Religion reformieren!

https://www.tagesspiegel.de/politik/sem ... kommentare
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