Das Flüchtlingsproblem, das keins hätte sein müssen

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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon icke » Di 11. Aug 2015, 19:25

mal ein paar Zahlen

1,2 Millionen Menschen zogen im Jahr 2013 nach Deutschland, so der Migrationsbericht der Bundesregierung für das Jahr 2013. Von den Zuzugs-Zahlen ausdrücklich umfasst sind auch Asylbewerber (Seite 10 des Berichts: Asylbewerber werden grundsätzlich als Zuwanderer betrachtet, auch wenn ihr Aufenthalt teilweise nur von vorübergehender Dauer ist. Zuwanderer aus Rumänien, Bulgarien und Serbien machten 2013 immerhin 18 Prozent aus.
http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/D ... cationFile

Monika Dölz vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sagt:
„Die Leute wissen, dass sie keine Chance haben. Die kommen hierher wegen der drei oder sechs Monate Sozialhilfe oder Krankenversorgung. Sie wissen, sie müssen zurück. Sie sagen auch in der Anhörung, ich möchte noch ein paar Monate bleiben, um meine Zähne richten zu lassen, und dann kehren wir zurück.“

http://www.rbb-online.de/politik/thema/ ... -asyl.html


500 Asylanten in Passau jeden Tag
http://www.mittelbayerische.de/bayern/n ... 68736.html

Asyl-Industrie im Goldrausch: Hier lässt der Flüchtlingsstrom die Kassen klingeln
bis zu 14.000 Euro pro Jahr kostet den Staat jeder Flüchtling, schätzt das Bundesinnenministerium. Bayern rechnet mit durchschnittlich 15.000 Euro. Wenn, wie die Bundesregierung derzeit erwartet, in diesem Jahr 450.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen, rollen Kosten von knapp sieben Milliarden Euro auf den Steuerzahler zu. Es gibt Experten, die bis zu 650.000 neue Anträge in diesem Jahr erwarten.
http://www.focus.de/finanzen/news/eroti ... 71248.html
icke
 

Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Uel » Mi 12. Aug 2015, 01:50

... ja, es wird nicht reichen ... gestern, unser de Maizière im bayrischen Deggendorf:
Zumal der CDU-Politiker selbst einräumt, dass die Prognose, wonach in diesem Jahr 400.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen werden, noch einmal deutlich nach oben korrigiert werden muss.
http://www.heute.de/innenminister-de-maiziere-besucht-fluechtlinge-39670682.html

Wenn die überlasteten Leute vor Ort sich Wesentliches von dM erhofft hatten, so wurden sie eher enttäuscht von dem Auftritt des Ministers, der wohl eher der Überschrift antwortslose Worthülsen als wirklich hilfreichen Impulsen entsprach.

Da allein der Bund für die Außenpolitik und die Außengrenzen in europäischen Gremien zuständig ist, meine ich, er allein müsste die gesamte Zeche bis auf den letzten Euro bezahlen. Die betroffenen Gemeinden haben schon genug allein aus dem Organisatorischen auf die Beine zu stellen. Er allein hat die Macht, Verfahrensbeschleunigungen gesetzgeberisch durchzusetzen. In der Bankenkrise war man bereit, in einer Woche Entscheidungen zu treffen. Prinzipiell geht es also, es scheint bisher nur der Lösungswille zu fehlen. Wahrscheinlich sind Fieberanfälle der Krankheit Trägheit schuld und zusätzlich das Abo auf ungestörten Sommerurlaub. Aber die Freiwilligen teilen sich derweil Schicht um Schicht.


Gehen wir einfachheitshalber von 10´000´000´000 € Kosten jährlich aus, für die, die auf dem Ticket Asyl einwandern wollen, natürlich zusätzlich zu den Kosten für die Flüchtlinge, die letztes oder vorletztes Jahr angekommen sind und die, obwohl ohne Bleibeberechtigung, immer noch nicht abgeschoben sind.

Der Betrag setzt voraus, dass die Freiwilligen ihren kostenlosen Einsatz weiter in dem gewohnten Umfange durchziehen. Ohne Ermüdung und Frustration vor dem offensichtlichen Anspruchsdenken und Erwartungshaltung besonders derer, die wissen dass sie nicht bleiben können und da bis zur Abschiebung menschlich natürlich so viele Wohltaten wie möglich abgreifen möchten.

Unsere sinnvollen Flüchtlingskosten sind da noch garnicht eingepreist: die an die Flüchtlingsorganisation der UN für Bau und Unterhalt von Zeltstädte in den wirklich betroffenen Regionen. Wird sich die BRD da drücken?

Denn es gibt 4 Klassen von Flüchtlingen: 1. den Armen, der fast alles verloren hat, und bleiben muss, wo er ist,- in Zuständen, die das nakte Überleben sichern. 2. den Bessersituierten, der x´000 € pro Person locker machen kann (welcher Harz4ler könnte das?), um sich nach Europa schleusen zu lassen und dort per Gleichheitsfetisch Barmittel, Erstausstattung und Gesundheitsversorgung auf fast deutschem Sozialhilfeniveau zu forden. 3. den Wirtschaftsflüchtling aus sicherem Herkunftsgebiet, der Bilanz zieht und zum Schluss kommt jeder Tag im deutschen Sozialsystem ist ein Nettogewinn. 4. wirklich Verfolgte mit Asylgrund. Wenn wir nicht die Friedens-Standarts der Herkunftsländer als Forderungsbasis annehmen, dann ist jeder zusätzliche Tag für Wirtschaftsflüchtlinge ein Netto-Gewinn, dessen Kunde in den Heimatländern neue Flüchtende generieren muss.

- Und dagegen machen wir monatelang ein Theater für eine EUROPÄISCHE, NICHT NUR DEUTSCHE, weitere zusätzliche Einmalzahlung von 80´000´000´000 € an Griechenland? Damit sichern wir wenigstens unser europäisches Gebiet, mit den andern Milliarden gefährden wir es. Denn die Flüchtinge werden Hoffnungen und Erwartungen haben, besonders welche aus wirtschaftlichen Gründen kommen, die bei Enttäuschung sehr leicht in Wut und Hass umschlagen können. Erste Scharmützel hat es ja schon gegeben, die die Polizei befrieden musste. Denn wem es nur um die Rettung seines nakten Lebens ging, der ist dankbar und macht niemals solch einen Rabatz.

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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Staber » Mi 12. Aug 2015, 12:58

@ Uel
Erste Scharmützel hat es ja schon gegeben,


Heute im Mittagsmagazinsendung auf Kos zu sehen. Rangeleien um 2 Toiletten für hunderte Menschen. Die am nötigsten müssen , bekommen ein Fähnchen ( reine Ironie )

Ich glaube , die Politik wird das weiter so laufen lassen wie bisher . Die Völker in Europa werden es ausbaden müssen, wenn es zu Auseinandersetzungen massiver Art kommt kommt. Übrigens woher weiß man, dass es sich ausnahmslos um Flüchtlinge handelt? Weiß man das überhaupt von einem einzigen? :?: Wenn man die hiesigen Statistiken anschaut, dann ist nur ein geringer Bruchteil der illegalen Einwanderer Flüchtling im Sinne des Asylrechts oder der Genfer Konvention. Jetzt kann man natürlich auch sagen, der aus dem Knast abhaut ist auch Flüchtling! :lol:
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Livia » Mi 12. Aug 2015, 15:37

Uel hat geschrieben
Gehen wir einfachheitshalber von 10´000´000´000 € Kosten jährlich aus, für die, die auf dem Ticket Asyl einwandern wollen, natürlich zusätzlich zu den Kosten für die Flüchtlinge, die letztes oder vorletztes Jahr angekommen sind und die, obwohl ohne Bleibeberechtigung, immer noch nicht abgeschoben sind.

Der Betrag setzt voraus, dass die Freiwilligen ihren kostenlosen Einsatz weiter in dem gewohnten Umfange durchziehen. Ohne Ermüdung und Frustration vor dem offensichtlichen Anspruchsdenken und Erwartungshaltung besonders derer, die wissen dass sie nicht bleiben können und da bis zur Abschiebung menschlich natürlich so viele Wohltaten wie möglich abgreifen möchten.

Unsere sinnvollen Flüchtlingskosten sind da noch garnicht eingepreist: die an die Flüchtlingsorganisation der UN für Bau und Unterhalt von Zeltstädte in den wirklich betroffenen Regionen. Wird sich die BRD da drücken?

Denn es gibt 4 Klassen von Flüchtlingen: 1. den Armen, der fast alles verloren hat, und bleiben muss, wo er ist,- in Zuständen, die das nakte Überleben sichern. 2. den Bessersituierten, der x´000 € pro Person locker machen kann (welcher Harz4ler könnte das?), um sich nach Europa schleusen zu lassen und dort per Gleichheitsfetisch Barmittel, Erstausstattung und Gesundheitsversorgung auf fast deutschem Sozialhilfeniveau zu forden. 3. den Wirtschaftsflüchtling aus sicherem Herkunftsgebiet, der Bilanz zieht und zum Schluss kommt jeder Tag im deutschen Sozialsystem ist ein Nettogewinn. 4. wirklich Verfolgte mit Asylgrund. Wenn wir nicht die Friedens-Standarts der Herkunftsländer als Forderungsbasis annehmen, dann ist jeder zusätzliche Tag für Wirtschaftsflüchtlinge ein Netto-Gewinn, dessen Kunde in den Heimatländern neue Flüchtende generieren muss.

- Und dagegen machen wir monatelang ein Theater für eine EUROPÄISCHE, NICHT NUR DEUTSCHE, weitere zusätzliche Einmalzahlung von 80´000´000´000 € an Griechenland? Damit sichern wir wenigstens unser europäisches Gebiet, mit den andern Milliarden gefährden wir es. Denn die Flüchtinge werden Hoffnungen und Erwartungen haben, besonders welche aus wirtschaftlichen Gründen kommen, die bei Enttäuschung sehr leicht in Wut und Hass umschlagen können. Erste Scharmützel hat es ja schon gegeben, die die Polizei befrieden musste. Denn wem es nur um die Rettung seines nakten Lebens ging, der ist dankbar und macht niemals solch einen Rabatz.

Leben wir in Europa oder Absurdistan?


Das sind klare Worte im Hinblick auf die aktuelle Situation in Europa. Danke Uel. ;)
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon AlexRE » Mi 12. Aug 2015, 15:54

Uel hat geschrieben:- Und dagegen machen wir monatelang ein Theater für eine EUROPÄISCHE, NICHT NUR DEUTSCHE, weitere zusätzliche Einmalzahlung von 80´000´000´000 € an Griechenland? Damit sichern wir wenigstens unser europäisches Gebiet,


Nein, damit zerstören wir Europa. Weitere Kredite an Griechenland verhindern, dass die Griechen mit einer weichen Währung ihren Arbeitsmarkt sanieren können und schreiben den monströsen Fehler, aus dem hoch produktiven Standort Deutschland ein Billiglohnland zu machen und alle schwächeren Volkswirtschaften Europas zu kannibalisieren, auf unabsehbare Zeit fest. Und das wird das europäische Projekt nicht überleben.
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"Horror" auf der Insel Kos

Beitragvon Excubitor » Mi 12. Aug 2015, 16:05

Derzeit spielt sich auf der Insel Kos ein Flüchtlingsdrama ab, für das ganz sicher nicht nur die Administration der Region verantwortlich zeichnet, sondern die ganze Riege parteiübergreifend Verantwortlicher Europa weit, die die Flüchtlingsfrage über Jahre nahezu unbeachtet gelassen hat...
Mehr dazu hier
http://www.gmx.net/magazine/politik/flu ... s-30824270
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Staber » Mi 12. Aug 2015, 16:05

Uel ist einer der "wenigen" hier im Forum, der sich kein X für ein U vormachen lässt. Einige meinen draußen die Welt ist doch alles nicht so schlimm , mit anderen Worten , nur nicht aufregen.Wir bekommen schon alles im Griff! Nein bekommen wir nicht ( mehr ). A propos X für ein U. Livia ist genau so gestrickt , immer klare Kante.
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon AlexRE » Mi 12. Aug 2015, 16:18

Staber hat geschrieben:Uel ist einer der "wenigen" hier im Forum, der sich kein X für ein U vormachen lässt.


Wenn jemand anderer Meinung ist als Du, muss er deshalb nicht automatisch total naiv sein. Das kann im Einzelfall auch ganz andere Gründe haben. Wie auch immer - jedenfalls ist es eine Besonderheit dieses Forums im Unterschied zu den meisten politischen Foren und Facebook - Gruppen, abweichende Meinungen nicht über die Person, deren Meinung einem nicht gefällt, zu bewerten.
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Staber » Mi 12. Aug 2015, 16:37

@ Alex
Wenn jemand anderer Meinung ist als Du,


Ich wusste , es kommt noch was nach ;) ! Ob jetzt einer anderer Meinung ist oder nicht Lob aussprechen darf man doch noch oder?
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon AlexRE » Mi 12. Aug 2015, 16:52

Staber hat geschrieben:@ Alex
Wenn jemand anderer Meinung ist als Du,


Ich wusste , es kommt noch was nach ;) ! Ob jetzt einer anderer Meinung ist oder nicht Lob aussprechen darf man doch noch oder?


Du "darfst" hier auch Personen kritisieren. Mir ging es bei meinem Einwand nicht um "Etikette" bzw. die Empfindsamkeiten von Forenteilnehmern, sondern um die inhaltliche Qualtität von Argumenten. Wenn man andere Meinungen über die Personen definiert, "befreit" man sich sozusagen von der Notwendigkeit, selbst belastbare Argumente vorzutragen. Und nach solchen Befreiungen sehen die meisten Diskussionen auf politischen Foren auch aus.
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