Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

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Re: Echte Hoffnung oder nur der Wunsch der Vater des Gedankens?

Beitragvon AlexRE » Mo 6. Jul 2015, 21:19

Excubitor hat geschrieben:Auch die Medien scheinen dem neuen Finazminister gewogen zu sein, oder ist es lediglich die Hoffnung, welche zuletzt stirbt?
http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... l-30750362


Wahrscheinlich sind alle positiv überrascht, dass die politische Klasse Griechenlands doch noch irgendwo einen sehr seriös wirkenden Fachmann ausgebuddelt hat, sowas kennt man von dort seit langer Zeit nicht mehr. ;)
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Re: Echte Hoffnung oder nur der Wunsch der Vater des Gedankens?

Beitragvon Livia » Mo 6. Jul 2015, 21:48

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Auch die Medien scheinen dem neuen Finazminister gewogen zu sein, oder ist es lediglich die Hoffnung, welche zuletzt stirbt?
http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... l-30750362


Wahrscheinlich sind alle positiv überrascht, dass die politische Klasse Griechenlands doch noch irgendwo einen sehr seriös wirkenden Fachmann ausgebuddelt hat, sowas kennt man von dort seit langer Zeit nicht mehr. ;)


Griechenland: Marxist Tsakalotos wird neuer Finanzminister
06.07.2015 - 17:33
Ein im Ton und Auftreten höflicherer aber letztendlich doch wieder bekennender Marxist soll Griechenland nun retten.

Aus seinen zahlreichen Buchveröffentlichungen lässt sich heraus lesen, dass Tsakalotos, wie sein Vorgänger Varoufakis, Griechenland als Herd des Widerstands gegen eine europäische Sparpolitik sieht. Marktwirtschaft lehnt er als „neoliberale Politik“ wie die gesamte Partei Syriza ab, als deren wirtschaftspolitischer Mastermind er gilt. Seiner Meinung nach ist demnach Griechenlands mangelnde Wettbewerbsfähigkeit kein Problem und trägt auch keine Schuld an der Krise seines Landes. Ausschließlich die „neoliberale Umwälzung Griechenlands“ hätte zu sozialer Ungleichheit und damit zur Krise geführt.

Auch wenn er weniger rüpelhaft im Ton und diplomatischer in Brüssel auftreten dürfte, einfacher wird eine Einigung auf ein Reformprogramm mit ihm sicher auch nicht werden, da auch er in erster Linie noch mehr Staatsausgaben produzieren möchte.


http://relevant.at/wirtschaft/boerse/15 ... ster.story

Er ist der Wunschkandidat von Herr Varoufakis, gleichzeitig auch ein sehr guter Freund. Ob mit diesem Kandidat alles besser wird ist den Griechen zu wünschen. ;) Mich hat Herr Varoufakis nie gestört, ich fand ihn sogar sexi. :oops: :)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon Staber » Mo 6. Jul 2015, 21:56

Jetzt werden die Medien erst mal wieder was zum "Kakaodurchziehen" haben.Immerhin jemand, der Wirtschaft studiert hat!In der Sache verändert sich durch diesen Personalwechsel nichts. Tsakalotos war ja schon bisher Chefunterhändler, während sich Varoufakis vor allem auf die Show und die Beleidigung anderer Länder und deren Politikern konzentrierte.
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Die neuen Vorschläge aus Athen

Beitragvon Excubitor » Di 7. Jul 2015, 14:55

Hier die neuen Vorschläge aus Athen

"[...]In die Beratungen der Euro-Gruppe in Brüssel am heutigen Dienstag geht Tsakalotos nach Informationen der Süddeutschen Zeitung mit einem Verhandlungsvorschlag, der sich nicht wesentlich von dem Reformplan unterscheidet, den die Griechen am Sonntag in einem Referendum mit großer Mehrheit abgelehnt haben.

Einige Änderungen an diesem Plan, der in Griechenland schlicht "Juncker-Paket" genannt wird, gibt es aber doch.
-So will die griechische Regierung die Mehrwertsteuerrabatte auf den touristischen Inseln weiterhin behalten.[...]
Zudem will die Regierung die Mehrwertsteuer für die Gastronomie bei 13 Prozent belassen, statt sie auf 23 Prozent anzuheben, wie von Brüssel verlangt worden war.
-Und besonders umstritten: Auch die Verteidigungsausgaben will Alexis Tsipras nach wie vor nicht so stark kürzen, wie es der Plan der Institutionen - also von EU-Kommission, EZB und IWF - vorsah. Das hat mit der Rücksicht auf den rechtspopulistischen Koalitionspartner zu tun. [...]
-Auch die Abschaffung von "Solidaritätszuschlägen" für Rentner soll offenbar noch weiter in die Zukunft gestreckt werden. Vorgesehen war hier im Brüsseler Plan ein Abschmelzen bis Ende 2019.[...]
-Die griechische Regierung will zudem ein Investitionspaket fordern und eine Erklärung, die einen späteren Einstieg in eine Schuldenumstrukturierung klar in Aussicht stellt.[...]"

Quelle:
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... ar-AAcEThB
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 7. Jul 2015, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Die Entwicklungen live

Beitragvon Excubitor » Di 7. Jul 2015, 14:57

Live-Ticker
http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... n-30751586

+++ Der DAX dreht ins Minus +++

Wie nicht anders zu erwarten war, beginnen die Börsenkurse zu kippen und ins MInus zu drehen. Die ganzen unnötigen Verzögerungen in dieser Angelegenheit, persönliche Profilierung gepaart mit verschärfter Inkompetenz haben die europäischen Sparer schon Milliarden ihrer hart erarbeiteten kleinen Sparvermögen gekostet, wovon auch niemand spricht. Den Raffgierigen Inkompetenzlern in den entscheidungserheblichen Positionen ist das natürlich völlig egal solange die eigene Kasse stimmt.
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Re: Die Entwicklungen live

Beitragvon AlexRE » Di 7. Jul 2015, 15:25

Excubitor hat geschrieben:Den Raffgierigen Inkompetenzlern in den entscheidungserheblichen Positionen ist das natürlich völlig egal solange die eigene Kasse stimmt.


Solange Aktionäre mit dem Selbstverständnis von Spielhallen - Daddlern nur zocken wollen und nicht die geringste Eigenverantwortung von Unternehmensbeteiligten wahrnehmen, geschieht es ihnen ganz recht, dass die Manager und deren politische Freunde nur auf kurzfristige Profite schauen und langfristig das Geld der Aktionäre verbrennen, weil sie dann mit ihren Boni über alle Berge sind. Sollen die Geldhaufen brennen, damit echte (Familien-) Unternehmer und Gründer Marktanteile übernehmen können.
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Re: Die Entwicklungen live

Beitragvon Excubitor » Di 7. Jul 2015, 15:36

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Den Raffgierigen Inkompetenzlern in den entscheidungserheblichen Positionen ist das natürlich völlig egal solange die eigene Kasse stimmt.


Solange Aktionäre mit dem Selbstverständnis von Spielhallen - Daddlern nur zocken wollen und nicht die geringste Eigenverantwortung von Unternehmensbeteiligten wahrnehmen, geschieht es ihnen ganz recht, dass die Manager und deren politische Freunde nur auf kurzfristige Profite schauen und langfristig das Geld der Aktionäre verbrennen, weil sie dann mit ihren Boni über alle Berge sind. Sollen die Geldhaufen brennen, damit echte (Familien-) Unternehmer und Gründer Marktanteile übernehmen können.


Das sehe ich genauso. Doch das ist die andere Seite der Medaille. Von der war in meinem Beitrag gar nicht die Rede, sondern gemeint habe ich die millionen Kleinanleger, die gar nicht die Kapitaldecke und damit gar kein Interesse an großartigen Spekulationen haben, sondern einfach nur ihr "Sauer Verdientes" ein wenig aufbessern wollen, da man auf dem Sparkonto schon gar nichts mehr bekommt, sondern sein Geld den hier zu Recht oft Kritisierten quasi als zinsloses Darlehen für deren Spielchen zur Verfügung stellt.
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Live-Entwicklung

Beitragvon Excubitor » Di 7. Jul 2015, 15:42

Live-Ticker
http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... n-30751586

+++ Athen präsentiert in Brüssel kein neues Sparkonzept +++

+++ Griechen wollen neuen Antrag auf Hilfen stellen +++

Wieder wird alles nur in die Länge gezogen und die allgemeinen wirtschaftlichen Schäden aller Beteiligten und Millionen Unbeteiligter vergrößert. Das kommt davon, dass es absolut kein tragfähiges Konzept des Schadenersatzes gegenüber Politversagern und Raffgierigen Wirtschaftsvertretern gibt. also auch keinen Rechtsstaat, entgegen allen heuchlerisch verlogenen Verlautbarungen aus den entsprechend bevorteilten Kreisen. Das wäre mal eine Anregung an eine echte Volkspartei um bei künftigen Wahlen weit vorne zu landen. Eine durchsetzbare Struktur an konsequenter Abstrafung der für derartig inkompetenten Nonsens Verantwortlichen dürfte unzweifelhaft Millionen Wählerstimmen bringen.
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 7. Jul 2015, 15:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon AlexRE » Di 7. Jul 2015, 15:44

Ich habe auch die kleinen Zocker gemeint. Die haben dieselbe Wählerstimme wie die großen Zocker und könnten der Managerkaste über deren politische Freunde die rote Karte zeigen. Aber auch an der Wahlurne übernimmt niemand echte Verantwortung in eigenen Angelegenheiten. Also haben auch die "Kleinen" verdient, dass ihr Geld mit verbrennt.
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Re: Europa am wirtschaftlichen Abgrund?

Beitragvon Excubitor » Di 7. Jul 2015, 16:04

AlexRE hat geschrieben:Ich habe auch die kleinen Zocker gemeint. Die haben dieselbe Wählerstimme wie die großen Zocker und könnten der Managerkaste über deren politische Freunde die rote Karte zeigen. Aber auch an der Wahlurne übernimmt niemand echte Verantwortung in eigenen Angelegenheiten. Also haben auch die "Kleinen" verdient, dass ihr Geld mit verbrennt.


Bitte, Alex. Die Oma, oder der "kleine" Arbeiter, die (der) für Enkel oder KInder bei der Sparkasse ein paar Aktien oder Anteile von irgendwelchen Fonds kauft, weiß wahrscheinlich nichtmal etwas davon, dass sie (er) auf einer Aktionärsversammlung teilnehmen dürfte. Und von denen gibt's Millionen.
Das mit dem auf dem Papier zustehenden Stimmanteil lässt sich durch die Macht des Faktischen widerlegen. Der Großaktionär hat definitiv aufgrund seines erhöhten Anteilaufkommens einen faktischen Einfluss auf die Geschehnisse, ein Kleinanleger mit seiner Stimme sicher nicht. Letzterer könnte sich auf einer Aktionärsversammliung nicht einmal ausreichend Gehör verschaffen, selbst wenn ihm dies zusteht. Was auf dem Papier steht ist eine Sache, was die Realität für Geschichten schreibt, eine ganz andere...
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