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maxikatze hat geschrieben:
Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.
SPIEGEL: Herr Premierminister, Sie sind Christdemokrat und Katholik, deshalb wollen wir mit Ihnen über die Zehn Gebote sprechen.
Juncker: Ich ahne schon, worauf Sie hinaus wollen.
SPIEGEL: Kennen Sie das achte Gebot?
Juncker: Sicherlich. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
SPIEGEL: Das nehmen Sie offenbar nicht ganz so ernst. Vor gut zwei Wochen haben Sie einen Bericht von SPIEGEL ONLINE über das Geheimtreffen einiger EU-Finanzminister zur Lage in Griechenland dementiert, obwohl in Luxemburg schon die Staatskarossen vorfuhren.
SPIEGEL: Wollen Sie damit sagen, dass man als Finanzminister im Zeitalter globaler Kapitalmärkte den Menschen nicht mehr die Wahrheit sagen darf?
Juncker: Ich habe auf Ihre Frage keine schlüsselfertige Antwort. Mein Hauptaugenmerk ist darauf gerichtet, die Menschen vor Nachteilen zu bewahren. Deshalb bin ich geradezu gezwungen, dafür zu sorgen, dass keine gefährlichen Gerüchte in Umlauf kommen. Wegen eines falschen Dementis renne ich jedenfalls nicht sofort zu meinem Beichtvater. Der liebe Gott versteht von den Finanzmärkten mehr als viele, die darüber schreiben.
Weitere Anmerkungen spare ich mir einfach
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