Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » So 1. Mär 2015, 15:15

Selbstverteidigung und Krieg gegen ein Teil der Bevölkerung sind zwei paar Schuhe!! Auch wenn das nicht alle verstehen können oder wollen. ;)
Ja, Maxi, dass ist die große Frage. Ich als Liebhaber des GRAUs zwischen Schwarz und Weiss muss natürlich sagen: sowohl als auch! Die Bösartigsten wollen es nicht verstehen, weil das eigene Bessermenschentum nicht angekratzt werden darf, unsere Position ist die der ganz, ganz Guten und wir machen die allseits gültigen Weltregeln und wer nicht die selbe Meinung hat, ist ein geistiger Deserteur und wer in der Realität Opfer dieser Prinzipienreiterei wird, ist halt ein Kollateralschaden.

Die andern sind zu dämlich, um sich das Elend in seiner wahren Dimension vorzustellen, wenn Bevölkerung im Winter mit schwersten Waffen flächig beschossen wird. Sie können es einfach nicht weil die Vorstellungskraft oder Emphatie fehlt. Wenn sie es doch können aber dennoch dazu stehen, sind sie so infam,für andere Werte diesen Blutzoll und Leidensdimension billigend in Kauf zu nehmen. Denn eins ist klar: der Belagerer hat immer den Hebel des Handelns in seiner Hand, es sei denn, er macht den Fehler sich bei Frontveränderungen einschließen zu lassen. Diese Teile der Truppen geben natürlich den Vorteil ab.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 1. Mär 2015, 17:05

Man kann auch zu viel Vorstellungskraft / Phantasie haben, sonst käme heute niemand auf die Idee, dass die Ukrainer Belagerer seien und das militärische Gesetz des Handelns in der Hand hätten.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 3. Mär 2015, 08:51

Uns kümmert die Freiheit der Osteuropäer wenig

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... wenig.html

In der deutschen Öffentlichkeit wächst die Bereitschaft, die Ukraine preiszugeben – um des Friedens in Europa willen. Die Wurzeln dieses Denkens liegen im Stolz auf die deutsche Entspannungspolitik.


Die Leichtigkeit, mit der die Deutschen die Einheit erlebten, war anderen Osteuropäern nicht gegeben


so sieht es leider aus.

Die gegenwärtige relative Beruhigung der militärischen Lage in der Ostukraine ist trügerisch. Die von Moskau mit Material und Truppen unterstützten "Separatisten" nutzen die Feuerpause, um ihre illegale Herrschaft in den von ihnen okkupierten Gebieten zu festigen – und sich für neue Angriffswellen zu rüsten.

Da das Minsker Abkommen die Kontrolle der russisch-ukrainischen Grenze de facto ausklammerte, kann der Nachschub dafür nach Belieben weiterrollen.

Mit seinem jüngsten maßlosen Vorwurf, die Kiewer Regierung betreibe "Völkermord", ließ Putin zudem erkennen, dass er die Zerstörung des vom Maidan initiierten demokratischen Erneuerungsprozesses in der Ukraine unvermindert aggressiv im Visier hat.


Genau das hat Boris N. ua als Beweis gehabt. Aber jetzt nicht mehr, sie haben ihm seine Wohnung usw durch sucht. Jetzt hat Putin es oder seine Handlanger. wie auch immer. Aber auch Putins Lügen werden so wie Bush lügen aufgedeckt. Beide werden nicht zur Verantwortung gezogen :(
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 3. Mär 2015, 14:21

sie haben ihm seine Wohnung usw durch sucht


Wer ist "sie"? Die Polizei? Dann hätte es mich gewundert, wenn sie es nicht getan hätten. Oder hat der Mörder die Wohnung durchsucht?

Genau das hat Boris N. ua als Beweis gehabt


Wer ist denn so blöde und hebt brisantes Material in seiner Wohnung oder in unmittelbarer Nähe auf? So etwas hinterlegt man woanders und sorgt für den E-Fall vor.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 3. Mär 2015, 15:01

Die Ukrainer haben einen deutschen Kavallerie - Strategen angeheuert. Mal gucken, ob sich jetzt die Kräfteverhältnisse verschieben. :)

SPD-Politiker: Peer Steinbrück arbeitet künftig mit ukrainischen Oligarchen

Bild

(...)

Steinbrück soll für die "Agentur zur Modernisierung der Ukraine" die aus den Fugen geratenen Staatsfinanzen in Kiew neu ordnen, berichtet das "Handelsblatt". Innerhalb dieses Beraterklubs ist Steinbrück unter anderem an der Seite von drei prominenten Oligarchen, die den Klub fördern - darunter ist demnach etwa der Gasmogul und ukrainische Arbeitgeberpräsident Dmitrij Firtasch.

(...)


http://www.spiegel.de/wirtschaft/peer-steinbrueck-arbeitet-fuer-ukrainischen-oligarchen-a-1021471.html
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Di 3. Mär 2015, 15:14

Die gegenwärtige relative Beruhigung der militärischen Lage in der Ostukraine ist trügerisch. Die von Moskau mit Material und Truppen unterstützten "Separatisten" nutzen die Feuerpause, um ihre illegale Herrschaft in den von ihnen okkupierten Gebieten zu festigen – und sich für neue Angriffswellen zu rüsten.

Was soll so ein Satz suggerieren? Man konnte sich nur auf eine Feuerpause einigen, da ist es seit jahrtausende Militätgeschichte selbstverständlich, das die Konfliktparteien ihre eingenommenen Gebiete sichern und Nachschub heranholen. Wer anderes für eine einzelne Partei unterstellt, ist ein unmündiger Kindskopf oder treibt ein propagandistisches Spielchen. Brüchig sind Waffenstillstände der Natur des Sache nach auch immer, insbesondere wenn die Führung ihre Leute nicht vollständig unter Kontrolle hat. Ich wundere mich, dass der Waffenstillstand derweil so ruhig scheint, jedenfalls den Pressemeldungen nach ...


... und Steinbrück? Da haben ja die richtigen Schnorrer und Maulhelden zusammengefunden ...
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 3. Mär 2015, 19:11

AlexRE hat geschrieben:Die Ukrainer haben einen deutschen Kavallerie - Strategen angeheuert. Mal gucken, ob sich jetzt die Kräfteverhältnisse verschieben. :)

SPD-Politiker: Peer Steinbrück arbeitet künftig mit ukrainischen Oligarchen

Bild

(...)

Steinbrück soll für die "Agentur zur Modernisierung der Ukraine" die aus den Fugen geratenen Staatsfinanzen in Kiew neu ordnen, berichtet das "Handelsblatt". Innerhalb dieses Beraterklubs ist Steinbrück unter anderem an der Seite von drei prominenten Oligarchen, die den Klub fördern - darunter ist demnach etwa der Gasmogul und ukrainische Arbeitgeberpräsident Dmitrij Firtasch.

(...)


http://www.spiegel.de/wirtschaft/peer-steinbrueck-arbeitet-fuer-ukrainischen-oligarchen-a-1021471.html


ich finde es gut das er das macht.

das Bild habe ich Glaube ich schon mal gepostet. Aber ich hole es gerne noch mal hervor. Den irgend wie vergessen es die meisten was auf den Bild steht, wird wohl am Wetter liegen ;)

Bild
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Di 3. Mär 2015, 21:06

verteidigen, wie schon abgehandelt, immer - Angreifen von Wohngebieten doch lieber nicht, selbst wenn es "nur" ostukrainische sein sollten.

Man kann auch zu viel Vorstellungskraft / Phantasie haben, sonst käme heute niemand auf die Idee, dass die Ukrainer Belagerer seien und das militärische Gesetz des Handelns in der Hand hätten.
Alex, viel einfacher für Phantasiearme: hier genügt einfache Logik: der Rückeroberer muss einfach ein Belagerer sein, ansonsten funktioniert das Ganze nicht. Und das Rückerobern der gefallenen Gebiete ist doch das erklärte Ziel der Ganzen Übung, Rückeroberung vor jeglichen Verhandlungen, sei es mehr Selbstverwaltung, Bundesstaatlichkeit oder Teilautonomie. Jaze, der Bewunderer der Nazi-Ukraine Kollaboration im 2ten Weltkrieg bei seinem kürzlichen Berlinbesuch, hat doch gesagt: Bundesstaatlichkeit der Ukraine sei deren Untergang. Schon verwunderlich, dass die BRD mit ihren Bundesstaaten ein solches Erfolgsmodell ist.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 3. Mär 2015, 23:50

Noch einfachere Logik: Wer belagert und wer belagert wird, ergibt sich nicht aus großmäuligen Sprüchen der politischen Vorturner der Konfliktparteien, sondern aus den Kräfteverhältnissen. Und die die schätzt die deutsche Regierung wohl ganz richtig ein, wenn sie deshalb keine Waffen an die Ukraine liefern wollen, weil die Russen mit noch mehr Waffen für die Separatisten und notfalls regulären russischen Truppen die alte Überlegenheit sofort wieder herstellen würden.
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Mi 4. Mär 2015, 15:10


Noch einfachere Logik: Wer belagert und wer belagert wird, ergibt sich nicht aus großmäuligen Sprüchen der politischen Vorturner der Konfliktparteien, sondern aus den Kräfteverhältnissen.
... völlig falsch, es ergibt sich aus der örtlichen Situation.

Lieber Alex,

irgendwie verunklarst Du gern die Dinge, bis ein Nebelkerzenzündler: Es ist mir nicht bekannt, dass die Separatisten auch Vertretungs-Anspruch über Westprovinzen angemeldet hätten. Es ist die reguläre Armee, die einen wie auch immer gearteten Vertretungsanspruch der Separatisten in ihrem eigenen, dem russischsprachigen Gebiet grundsätzlich ablehnt, nachdem man ihre politische Vertretung unwirksam gemacht hatte, also lieber schießt als verhandelt und die Leute aus ihrem eigenen Gebiet vertreiben will. Soweit ich mich erinnere, war der vorletzte rechtmäßig gewählte Präsident nicht ohne Grund aus der "Partei der Regionen", welche der Maidan glaubte völlig Konsequenzen los ausbooten und ignorieren zu können. Dass es unterschiedliche regionale Interessen geben kann, sollte selbst Dir bei der wesentlich kleineren BRD schon mal aufgefallen sein, und wir sprechen einfachheitshalber im Gegensatz zur Ukraine nur eine Sprache.

Da die Separatisten wegen ihrer örtlichen Herkunft wesentlich schneller handeln konnten, blieb der Ukraine, wenn sie also nur allein mit Militär antworten wollte, nichts anderes übrig, als der Versuch all die schnell schon besetzten Gebiete zurück zu erobern. Der Zurückeroberer hat natürlich das Heft des Handelns derart in der Hand, dass sobald er sich mit ausreichendem signalgebenden Abstand zurückzieht, die Kampfhandlungen beendet sind. Der Umfang und die Effektivität der Bewaffnung sind in dieser Situation unerheblich. Man muss nur erdulden und ertragen können, dass ein anderer an den Baum pinkelt, den man noch als sein Eigentum beansprucht!!!

Mir ist nicht bekannt, dass die Separatisten Kiew beschießen, wohl aber, dass das ukrainisches Militär in den östlichen Provinzen schießend dabei war, als bewohnte Strukturen dort und nur dort dem Erdboden gleichgemacht wurden. Es beißt keine Maus den Faden ab: wenn die Ukrainer die Bürgerkriegssituation nicht gleich militärisch mit schwerem Gerät angegangen wären, hätte man sich verhandelnd die ganze Barbarei sparen können. Jetzt rede Dich nicht mit "die waren ja erst kurz im Amt" heraus, den Griechen haben wir kürzlich auch sehr kurzfristig Gewaltiges abverlangt.

Wenn eine Regierung meint, sich es leisten zu können, Besonderheiten von Regionen nicht zu beachten, dann wird die Ukraine die gleiche Erfahrung machen müssen, wie sie andere unnachgiebige Zentalregierungen wie der Sudan ect. schmerzlich haben machen müssen. Dann kann es Jahrzehnte lang Bürgerkrieg wie auf Ceylon geben ... same old story ... the same procedere as last decades :oops: :oops: :oops:

Liebe Grüße
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