Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 22. Feb 2015, 19:32

und der Rest der Lugansker Propagandaabteilung auch nicht


Klar, die Einwohner Lugansk haben schon sehnsüchtig darauf gewartet, von Kiew bombardiert zu werden. :roll:

Auch du kannst die Wahrheit nicht so genau wissen und vertraust blind auf westliche Medien, so als gäbe es keinerlei Propaganda. Wie schon im Film richtig gesagt wurde, Kiew brachte den Krieg in den Donbass und nicht der Osten den Krieg nach Kiew. Ich habe jedenfalls nichts davon gelesen, dass die Kiewer Bevölkerung von ostukrainischen Widerstandskämpfern angegriffen wurde.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 22. Feb 2015, 19:50

Ich vertraue überhaupt keinem Erklärbären, wenn es um Kriegsursachen geht. Da muss man sich nämlich jeden vernünftigen Gesichtspunkt aus einem Meer von Lügen beider Seiten herausfischen, das muss jeder alleine machen.

Die platteste Propaganda kommt bei dem ganzen Theater allerdings von russischer Seite. Da wird ein souveräner Staat, dessen territoriale Integrität gegen Abgabe seiner Atomwaffen von den Großmächten garantiert wurde, mit militärischer Gewalt zerlegt und die Angreifer werden als "Widerstandskämpfer" verkauft. Wer das mitmachen will, soll es von mir aus tun. Ich diskutiere das nicht mehr ernsthaft.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 22. Feb 2015, 20:56

Die Kritik der FAZ an den derzeit gängigen historischen Vergleichen zum Ukraine - Konflikt ist sicher berechtigt, ihr eigener Vergleich mit dem spanischen Bürgerkrieg ist aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei:

Geschichtliche Parallele

Nur einer schickte Waffen und Militärberater

Der Vergleich der westlichen Bemühungen um die Ukraine mit der Appeasement-Politik gegenüber Hitler hinkt. Die Parallelen zu einer anderen politischen Konstellation der dreißiger Jahre indes sind frappierend. Ein Zwischenruf.

(...)


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/geschichtliche-parallele-nur-einer-schickte-waffen-und-militaerberater-13442190.html

Erstens wird es in der Ukraine kaum um die Vorbereitung eines viel größeren Krieges gehen und zweitens gibt es kein kompliziertes Dreiecksverhältnis zwischen den extrem unterschiedlichen Ideologien Demokratie / Faschismus / Kommunismus mehr.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 22. Feb 2015, 20:58

1. Dass sich auch Faschisten aus Kiew in der ukrainischen Armee befinden, stört anscheinend nicht weiter. Ganz nach der Devise der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wenn sich aber bei hiesigen Friedensdemos ein paar Rechte mit drunter mischten, die mit Sicherheit nicht die Mehrheit bildeten, wird eurerseits sofort die ganze Aktion infrage gestellt.

2. Bezüglich der abgegebenen Atomwaffen: Haben sie den Ukrainern oder der UdSSR gehört? Seit wann darf fremdes Eigentum behalten werden?
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 22. Feb 2015, 21:11

Dass das gemeinsame Eigentum der Staaten der Sowjetunion nach der Auflösung der Union auf die Nachfolgestaaten aufgeteilt werden musste, war bis zum Ukraine - Konflikt völlig unstreitig. Das wird erst zur Frage aufgepeppt, seit man eine Ausrede braucht, um den Bruch des Budapester Abkommens von 1994 durch Putin zu relativieren.

In der Ukraine befinden sich einige Hauptzentren der Industrie der ehemaligen Sowjetunion. An der Herstellung der Waffen und der wichtigsten hochwertigen Industriegüter der SU waren die Ukrainer relativ zur Bevölkerungszahl mindestens in gleichem Maße wie die Russen beteiligt.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 22. Feb 2015, 21:17

Nochmal:
Dass sich auch Faschisten aus Kiew in der ukrainischen Armee befinden, stört anscheinend nicht weiter. Ganz nach der Devise der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wenn sich aber bei hiesigen Friedensdemos ein paar Rechte mit drunter mischten, die mit Sicherheit nicht die Mehrheit bildeten, wird eurerseits sofort die ganze Aktion infrage gestellt.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 22. Feb 2015, 21:35

maxikatze hat geschrieben:Nochmal:
Dass sich auch Faschisten aus Kiew in der ukrainischen Armee befinden, stört anscheinend nicht weiter. Ganz nach der Devise der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wenn sich aber bei hiesigen Friedensdemos ein paar Rechte mit drunter mischten, die mit Sicherheit nicht die Mehrheit bildeten, wird eurerseits sofort die ganze Aktion infrage gestellt.


Das ist nicht wahr, ich habe immer davor gewarnt, dass auch demokratische Bewegungen von Rechten unterwandert werden. Wenn Du von der Pegida redest - die ist wohl eher an ihrem rechtsradikalen Chef als an mitlaufenden Faschos zerbrochen.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Mo 23. Feb 2015, 09:22

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Nochmal:
Dass sich auch Faschisten aus Kiew in der ukrainischen Armee befinden, stört anscheinend nicht weiter. Ganz nach der Devise der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wenn sich aber bei hiesigen Friedensdemos ein paar Rechte mit drunter mischten, die mit Sicherheit nicht die Mehrheit bildeten, wird eurerseits sofort die ganze Aktion infrage gestellt.


Das ist nicht wahr, ich habe immer davor gewarnt, dass auch demokratische Bewegungen von Rechten unterwandert werden. Wenn Du von der Pegida redest - die ist wohl eher an ihrem rechtsradikalen Chef als an mitlaufenden Faschos zerbrochen.


Ja, Pegida geriet hauptsächlich wegen des Gründers in Verruf. Ich erinnere mich aber an deine Kommentare bei vorangegangenen Friedensdemos, zu einer Zeit als an Pegida noch keiner dachte. Du warst gegen diese Demos, weil sich ein paar Nazis, die eine Minderheit bildeten, beteiligten.
Und ja, du hast lange vorher, zB bei neu gegründeten Parteien, davor gewarnt, dass sie anfangs leicht von rechtsaussen unterwandert werden können. Ist das etwa ein auch Grund, sich von neugegründeten Parteien fernzuhalten?
Nur bei Faschisten in der Ukraine, die gegen Landsleute aus dem Osten mitkämpfen, verlierst du kein Wort.

Ich bin und bleibe nach wie vor der Ansicht, dass jedes Volk ein Selbstbestimmungsrecht hat und dass das auch für sogenannte Minderheiten zutrifft. Einen triftigen Grund wird es wohl für die Abgrenzungsbestrebungen der Ostukrainer geben. Und diese mit Waffengewalt zu unterbinden, halte ich für rechtsradikal.

Wie lange vorher muss es im Donbass unter der Bevölkerung wegen Kiew schon gebrodelt haben, dass sie sich zu einem Referendum entschlossen haben, damit endlich ihre Interessen berücksichtigt werden.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Mo 23. Feb 2015, 09:28

Ist das Wort f.aschistisch hier zum Unwort erklärt worden?
f.aschistisch = -+
:?:
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mo 23. Feb 2015, 13:42

Ich habe das nicht so eingestellt ...

Wie lange vorher muss es im Donbass unter der Bevölkerung wegen Kiew schon gebrodelt haben


Unter der Bevölkerung muss es gar nicht gebrodelt haben, wenn erst nach dem Ende des alten moskauhörigen Oligarchenregimes auf einmal Sezessionsbestrebungen entstehen. Das sieht dann doch eher nach einem von außen gesteuerten Aufstand aus. Jedenfalls ist dieser Eindruck dort sehr viel stärker als im Falle des Maidan, dem eine Steuerung durch die USA praktisch freihändig unterstellt wird.
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