Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » So 15. Feb 2015, 22:30

@ Uel
wir beide waren bei der BW, des Friedens wegen


Tja, da ist was dran. Ich hätte mir nie den Waffenrock anpassen lassen, wenn es was anders gewesen wäre als für die Vaterlandsverteidigung.Vor kurzem war Dresden wieder im Fokus wegen der Bombardierung im 2. Weltkrieg. Der Hass gegen die Deutschen hat beim Weltkriegsbomber- Harris wohl soviel Platz eingenommen das er diese Stadt( und andere ) platt machen musste , obwohl der Krieg fast vorbei war. In seinen Memoiren schrieb er später: „Trotz all dem, was in Hamburg geschehen ist, bleibt das Bomben eine relativ humane Methode“.

Und dann die fast Katastrophen, wo durch Zufall oder dienstwidriges Eingreifen der Ernstfall vermieden wurde. Ich nenne diese Zufälle Gottes Gnade. Aber wieviele Male wird er noch Gnade walten lassen, wenn wir uns nicht bessern.

Ehrlich gesagt, ich will`s nicht wissen.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 15. Feb 2015, 22:38

Staber hat geschrieben:Der Hass gegen die Deutschen hat beim Weltkriegsbomber- Harris wohl soviel Platz eingenommen das er diese Stadt( und andere ) platt machen musste , obwohl der Krieg fast vorbei war.


Die Ansicht, dass Terror gegen Frauen und Kinder selbsternannten Siegertypen gut zu Gesicht stünde, hat mehr mit dem allgemeinen Menschenbild dieser Gentlemen zu tun als mit speziellem Deutschenhass:

(...)

In Mesopotamien kommandierte er ein Geschwader Vickers Vernon. Von 1930 an war er im Luftstab für den Nahen Osten tätig, wo er an der blutigen Niederschlagung verschiedener Aufstände der dortigen Bevölkerung gegen die britische Kolonialherrschaft beteiligt war. Dabei setzte er Streubomben, Zeitzünder, Tretminen und Giftgas gegen die Zivilbevölkerung ein. Er begründete dies damit, dass seiner Ansicht nach Araber und Kurden nur eine „Politik der harten Hand“ verstünden („The only thing the Arab understands is the heavy hand“).[1]

(...)


http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Harris
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Mo 16. Feb 2015, 19:31

Uel hat geschrieben:[color=#0000BF]Hallo Staber,

bin froh, dass Du einer der nachdenklichen Art aus der BW bist, denn Knalltüten liefen und laufen da bestimmt noch reichlich herum. Hab am Wochenende die History-Dokumentation über den kalten Krieg gesehen: Irrsinn, der totale Irrsinn, was die Miltärs da für Theorien drauf hatten und wie die über atomare Gefechtsfeldwaffen auf Deutschem Territorium schwadronierten, ohne jeglichen naturwissenschaftlichen Sachverstand. Es wurde auch die kleinste Atomrakete präsentiert, die sicherlich den Gegner in geringer Entfernung plattgemacht hätte, aber die Reichweite war nicht ausreichend um tötliche Strahlungsschäden bei den Abschießenden zu vermeiden, - und da war nicht Karneval.

Und dann die fast Katastrophen, wo durch Zufall oder dienstwidriges Eingreifen der Ernstfall vermieden wurde. Ich nenne diese Zufälle Gottes Gnade. Aber wieviele Male wird er noch Gnade walten lassen, wenn wir uns nicht bessern.

Grüße aus dem sonnigen MS-Land

PS.: Kurios!
wir beide waren bei der BW, des Friedens wegen
und die ehemaligen Kriegsdienstverweigerer in Kunst, Politik und Medien entwickeln sich zu Kriegstreibern.


Tätä...Tätä.....Tätä !

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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Di 17. Feb 2015, 03:11

Liebe Leute,

ich habe gerade 1:20 Std. lang, sehr, sehr lang in den Abgrund geschaut, - entsetzlich, die Dokumentation "Kiew brennt" auf ARTE. Es gibt sie noch, die Journalisten in vorderster Front, unvoreingenommen in der Tradition von Scholl-Latour. Eine Dokumentation, wortlos nur mit Untertitel von Übersetztem, was die Akteure gerufen, geschrien, aufgestachelt, gejammert und geklagt haben, das Grauen! Wenn man das vor einem Jahr nicht nur ausschnittsweise gesendet hätte, wir hätten ein kompletteres Bild bekommen, was so sicherlich nicht erwünscht war. http://www.arte.tv/guide/de/057960-000/kiew-brennt

Wenn man den Gewaltaufschauklungsprozess in einer dynamischen Ausnahmesituation verfolgt, dann wächst der Respekt vor unseren ostdeutschen Landsleuten, wie sie nicht in diese dynamischen Fallen getappt sind, sondern durch excellente, friedensverpflichtende Organisation das Ganze im Rahmen gehalten haben. Wir sollten bei den Jubiläen keinen Politikern mehr eine Plattform bieten, sondern lieber Dankesgottesdienste feiern.

So manchen "Demokraten" vom Maidan möchte ich nicht in meinem Umfeld wissen. Wieso die Leute, die scharf aus der Menge auf Polizisten geschossen haben, nicht von Mitdemonstranten am Schießen gehindert wurden, lässt tief blicken auf den Hass und die Unkultur der dortigen Gesellschaft. Die Polizisten stellten eher ein überfordertes Bild der Hilflosigkeit dar, alleingelassen von einer offenbar ratlosen Polizeiführung. Es stellt sich dann die grundsätzliche Frage: kann eine so große Menschenmenge von der Polizei überhaupt an ihrem unkontrollierten Wüten gehindert werden?

Eine Lehre hab ich für mich gezogen: Ich habe damals als entschiedener Demokrat es befürwortet, dass die Bankendemonstranten Protestcamps errichteten und war dagegen, dass die Polizei die räumte. Da bin ich nach diesem Film aus taktischen Gründen anderer Meinung: Selbst wenn eine Demonstrationswelle über mehrer Tage/Wochen geht, hat die Polizei Camps nach Möglichkeiten jeden Tag nächtens wieder abzuräumen, damit sich nicht bürgerkriegsähnliche logistische Stützpunkte bilden können. Auch müssen die Zufahrtsstrassen und Wege kontrolliert werden, damit nicht für waffenähnliches Material und Brennstoffe sich Nachschubwege bilden. In Kiew müssen ganze Wagenladungen von Altreifen herangeschafft worden sein.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 17. Feb 2015, 13:00

Ist überhaupt erwiesen, wer da warum geschossen hat? Nach meiner Erinnerung wurde hauptsächlich auf normale Demonstranten geschossen und nicht auf Polizeibeamte.

Wie auch immer: Grundsätzlich bin ich auch der Auffassung, dass demokratischer Fortschritt bewusstere Wähler braucht und keinen Terror auf der Straße. Selbst eine Million Demonstranten wäre in den meisten Demokratien nur eine kleine Minderheit der wahlberechtigten Bevölkerung, könnte aber theoretisch den Staat lahmlegen und der Mehrheit ihren Willen aufzwingen.

Wo allerdings das Machtestablishment notorisch Wahlen fälscht, halte ich Gewalt grundsätzlich für kollektive Notwehr der demokratischen Gemeinschaft und damit für politisch legitim und für legal, so tragisch das auch ist.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 17. Feb 2015, 13:06

Menschen, die aus der Ukraine versuchen zu flüchten, werden an der Landesgrenze erfasst und in Gefängnisse eingesperrt. Klar, sonst stünden sie für Poroschenkos und Jazenuks Krieg nicht mehr zur Verfügung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 18348.html
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 17. Feb 2015, 13:52

Inwiefern sollten afrikanische Flüchtlinge nützlich für die ukrainische Selbstverteidigung gegen Putins Landraub sein?

Wenn überhaupt, hat das nur indirekt mit dem Krieg zu tun. Die Flüchtlinge wollen ja in die EU und die Ukrainer brauchen Unterstützung von den Zielländern der Flüchtlinge. Eine Hand wäscht die andere ...
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Di 17. Feb 2015, 17:21

... in einem Ort an der ungarischen Grenze hätten von gut 100 Wehrpflichtigen nur drei überhaupt den Befehl, sich zur Musterung einzufinden, entgegengenommen. Der Rest sei an seinen Meldeadressen nicht anzutreffen gewesen oder ins Ausland geflohen...

...Ein dem ukrainischen Parlament vorgelegter Gesetzentwurf sieht vor, die Freikaufsumme mindestens auf den Jahressold eines Berufssoldaten anzuheben. Damit wäre die Befreiung vom Wehrdienst endgültig ein Angebot für die Reichen, während die Armen für diese und ihr Regime den Kopf hinhalten dürfen.

https://www.jungewelt.de/2015/01-31/028.php
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 17. Feb 2015, 18:16

Ich hätte zwar Verständnis für Deserteure, wenn sich Leute mit Kohle tatsächlich vom Wehrdienst freikaufen können, halte aber die Junge Welt in dieser Frage für keine glaubwürdige Quelle. Die lassen keine Möglichkeit zur antiwestlichen Agitation aus. Von mir aus können sie so mit ihrer Meinungsfreiheit umgehen, ich muss das dann aber nicht lesen.

Außerdem: Wenn man sich in der korrupten Oligarchen - Ukraine vom Wehrdienst freikaufen kann, ist das im noch korrupteren Oligarchen - Russland ganz sicher ebenso.
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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Di 17. Feb 2015, 19:11

Wer den Dienst an der Waffe in der Ukraine verweigert bekommt bei mir Freibier.
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