Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Di 3. Feb 2015, 14:14

@Uel
ich bin extrem für die westlichen Werte, nur will ich es nicht KLAGLOS zulassen, wenn diesen durch unsinnige Politik absehbar großen Schaden zugefügt werden soll


Diese Äußerungen sind für mich Balsam für die Seele , weil ich der gleichen Meinung bin.
Deswegen.....

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Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Di 3. Feb 2015, 14:48


Grandios, Staber ... Bilder sagen mehr als 1000 Worte ... :lol:

Alex schrieb:
Ich hatte mich nicht auf das Jahr 1923 bezogen, sondern auf das Jahr 1918.
1918 war ein Sonderfall, der Todeskrampf der Monarchie, Kriegsende mit all seiner Not und Neubeginnen und zusätzlich die Geburtswehen der Demokratie als Weimarer Republik, das alles ohne vorher geübt zu haben. Da ist für uns heute Verwöhnten leicht rummäkeln, ausserdem stand Deutschland knapp vor einem Bürgerkrieg, lokal wurde schon geschossen z. B. zwischen Dortmund und Hamm, zwischen Freicorps und Kommunisten,-wenn ich mich richtig erinnere.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 3. Feb 2015, 15:02

Die Republikaner hätten die Republik verteidigen müssen, das Versäumnis lässt sich nicht auf Freikorps (die erst nach der Niederlegung der Waffen entstanden sind) und Kommunisten schieben (letztere wollten sich übrigens analog den russischen Kommunisten auch keinem Diktat imperialistischer Raubstaaten unterwerfen).

Wie gesagt: Die kaiserlichen Generale wollten in ihrer Eigenschaft als Vertreter der damaligen feudalen Oberschicht die Republikaner zur schwerstmöglichen Pflichtverletzung verleiten, indem sie zur bedingungslosen Kapitulation geraten haben, um dann eine Dolchstoßlegende zu stricken. Dass das funktioniert hat, ist keinem der Beteiligten zu verzeihen - weder den heimtückischen feudalistischen Verrätern an Volk und Staat (die Erben sollte man heute noch enteignen und ihnen das Führen von Adelstiteln untersagen) noch den verantwortungsunfähigen Republikanern, die darauf hereingefallen sind.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Di 3. Feb 2015, 17:21

Uel hat geschrieben:
Grandios, Staber ... Bilder sagen mehr als 1000 Worte ... :lol:

Alex schrieb:
Ich hatte mich nicht auf das Jahr 1923 bezogen, sondern auf das Jahr 1918.
1918 war ein Sonderfall, der Todeskrampf der Monarchie, Kriegsende mit all seiner Not und Neubeginnen und zusätzlich die Geburtswehen der Demokratie als Weimarer Republik, das alles ohne vorher geübt zu haben. Da ist für uns heute Verwöhnten leicht rummäkeln, ausserdem stand Deutschland knapp vor einem Bürgerkrieg, lokal wurde schon geschossen z. B. zwischen Dortmund und Hamm, zwischen Freicorps und Kommunisten,-wenn ich mich richtig erinnere.


Einiges Interessante...
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimare ... reikorps//

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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 8. Feb 2015, 16:41

Link


UNO-Generalversammlung: Was machen US-Militärberater und US-Söldner in der Ukraine?
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » So 8. Feb 2015, 16:46

maxikatze hat geschrieben: Link


UNO-Generalversammlung: Was machen US-Militärberater und US-Söldner in der Ukraine?


Vor den von der legalen und legitimen ukrainischen Regierung eingeladenen amerikanischen Beratern und Söldnern waren bereits russische Militärs auf dem Territorium der Ukraine - allerdings nicht eingeladen und weder legal noch legitim ... :roll:
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Mo 9. Feb 2015, 10:24

allerdings nicht eingeladen und weder legal noch legitim


Jede Medaille hat zwei Seiten. Aus Sicht der Kiewer Machthaber magst du recht haben.
Dass Russen freiwillig und von sich aus ihren Landsleuten in der Ostukraine militärisch zu Hilfe eilen, überrascht doch nicht, wenn eine Armee aus Kiew, US- Söldnern und Faschisten mit Gewalt gegen den Abspaltungswillen der Ostukraine vorgeht.
Wäre ihnen am Anfang der ukrainischen Staatsgründung mehr Eigenständigkeit für die östlichen Gebiete zugesprochen worden, wäre die Situation nicht aus dem Ruder gelaufen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Mo 9. Feb 2015, 15:43

MAxi schrieb:
Wäre ihnen am Anfang der ukrainischen Staatsgründung mehr Eigenständigkeit für die östlichen Gebiete zugesprochen worden, wäre die Situation nicht aus dem Ruder gelaufen.


Sie wär nicht aus dem Ruder gelaufen, sondern die östlichen Provinzen, die wirtschaftlch reichsten des Landes dank Verbindungen zum russischen Markt, hätten es der schon damals teilautonomen Kirm nachgemacht und wären schon längst bei Russland, wenn sich die Kiewer Zentrale nicht politisch wesentlich klüger verhalten hätte. Der Anschluss an ein anderes Land ist nicht derart geräuschlos und schnell zu bewerkstelligen, wenn nicht ein Großteil der Bevölkerung dafür ist.

Denn wenn man sich leichtfertig einen Putsch gegen den Teil der Bevölkerung leistet, der den damals amtierenden Präsidenten gewählt hatte, weil dieser Teil von dem Timoschenko-Juschtschenko Theater die Nase voll hatte, so kann man nicht mehr auf viel Verständnis der um ihre Stimme Betrogenen hoffen und das Wort Demokratie bekommt einen gefährlichen, zweifelhaften Beigeschmack.

Würden die erfolgreich arbeitende Bevölkerung Bayerns sich das bieten lassen, wenn in Berlin und Brandenburg der über Monate demonstrierende Mob ins Regierungsviertel zöge, Demokratie schreit und den von Bayern mitgewählten Präsidenten aus dem Amt entfernen lassen würde? Wegen Bannmeile um Regierungsgebäude wär bei uns sehr wahrscheinlich gut organisiert geschossen worden, laut Lissabonvertrag darf, wenn ich mich richtig entsinne, jetzt auch die Armee gegen die Bevölkerung eingesetzt werden. Wenn Demokratie überall so einfach wär, wie Klein Fritzchen und die Medien sich das vorstellen und große Teile der Bevölkerung Glauben machen kann: gewählte Führung ist nicht mehr "IN", man geht lautstark und anhaltend auf die Straße und dann darf man die demokratisch gewählte Führung beseitigen. Wieviel mal müßte Pegida in Dresden 50 000 Menschen zusammenbekommen, bis der sächsische Ministerpräsident ins befreundete Ausland fliegen müsste, weil er dann per Haftbefehl gesucht würde? Merkwürdige Verhältnisse, für die die westliche Wertegemeinschaft zu schwärmen beginnt!

Julija Tymoschenko, Wirtschaftskybernetikerin; seit 2000 wird Tymoschenko nicht mehr in der Forbes-Rating-Liste der "100 reichsten Menschen in der Ukraine" geführt.Sie kam 2004, aus der „Revolution in Orange“ und der Präsidentschaftswahl mit ihrem Verbündeten Wiktor Juschtschenko an die Macht. Von Januar bis September 2005 und von Dezember 2007 bis März 2010 war sie Ministerpräsidentin der Ukraine.
Wiktor Juschtschenko, Banker; er war von Dezember 1999 bis Mai 2001 Ministerpräsident und von Januar 2005 bis Februar 2010 Präsident der Ukraine.Bei der Präsidentschaftswahl 2010 erreichte Juschtschenko im ersten Wahlgang vom 17. Januar mit 5,45 % der Stimmen den 5. Platz – das schlechteste Wahlergebnis für einen amtierenden Präsidenten in der Geschichte der Ukraine.
Wiktor Janukowytsch, Ingenieur für Maschinenbau/Mechanik außerdem Abschluss der Ukrainischen Außenhandelsakademie als Magister für internationales Recht; Präsident der Ukraine (bis März 2014 Partei der Regionen). Zwischen 2002 und 2005 sowie erneut 2006 und 2007 war er Ministerpräsident der Ukraine. Im Februar 2010 wurde er Präsident der Ukraine, am 22. Februar 2014 erklärte ihn das ukrainische Parlament im Zuge der Unruhen in Kiew für abgesetzt und erwirkte bei Interpol einen Internationalen Haftbefehl gegen ihn.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mo 9. Feb 2015, 16:04

maxikatze hat geschrieben:
allerdings nicht eingeladen und weder legal noch legitim


Jede Medaille hat zwei Seiten. Aus Sicht der Kiewer Machthaber magst du recht haben.
Dass Russen freiwillig und von sich aus ihren Landsleuten in der Ostukraine militärisch zu Hilfe eilen, überrascht doch nicht, wenn eine Armee aus Kiew, US- Söldnern und Faschisten mit Gewalt gegen den Abspaltungswillen der Ostukraine vorgeht.
Wäre ihnen am Anfang der ukrainischen Staatsgründung mehr Eigenständigkeit für die östlichen Gebiete zugesprochen worden, wäre die Situation nicht aus dem Ruder gelaufen.


Die russische Mehrheit auf der Krim und in der Ostukraine hätte auch demokratische und rechtsstaatliche Wege beschreiten und mit Rückendeckung Russlands schneller zu einer Volksabstimmung wie in Schottland kommen können als so etwas in Westeuropa möglich ist. Dagegen hätte der Westen kaum etwas machen können und wahrscheinlich auch nicht wollen.

Wenn man aber vorzieht, ohne wirklich Notwendigkeit völkerrechtliche Verträge zu brechen und militärische Mittel als erste statt als letzte wählt, suchen die Angegriffenen selbstverständlich jede Hilfe, die sie bekommen können. Hinsichtlich der US - Söldner dürfen sie das auch. Ich wüsste nicht, was rechtlich dagegen spräche, ausländische Truppen zur Verteidigung des eigenen Territoriums anzuwerben.
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Di 10. Feb 2015, 13:13

Alex schrieb:
Hinsichtlich der US - Söldner dürfen sie das auch. Ich wüsste nicht, was rechtlich dagegen spräche, ausländische Truppen zur Verteidigung des eigenen Territoriums anzuwerben. ...
... ach nee, wollen wird wieder afrikanische Verhältnisse, wie damals in Biafra ...., http://de.wikipedia.org/wiki/Biafra-Kriegvon Söldner-Armeen waren wir, Gott sei Dank, mal weit weg, bevor sie wieder zu einer verkommenen Mode wurden. Söldner braucht man doch nur dann, wenn man in der eigenen Bevölkerung zu wenig Rückhalt und/oder Mittel hat, die angestrebten Ziele durchzusetzen, ein den Demokratien unwürdiges Vorgehen ...

der wahre Irrsinn: die Ukraine ist ohne Finanztransfusionen ein bankrotter Staat, der meint mit einer desolaten Armee einen teuren und verlustreichen Bürgerkrieg führen zu müssen und dabei die Provinzen, die derzeit die produktivsten sind, in Schutt und Asche legt.

Wirtschaftliches und politisches Hararkiri, dass nur mit viel fremden Geld evnt. ganz, ganz langfristig einen Sinn machen könnte. Besser kann man die Teile der ostukrainischen Bevölkerung, die noch für Kiew sind, auch noch gegen sich aufbringen. In Deutschland hat man bei Hausbesetzungen und Geiselnahmen auch lieber verhandelt, als die Häuser ohne Rücksicht auf die Geiseln oder Unbeteiligter zusammenzuschießen bis kein Leben und Nichts Werthaltiges übrig bleibt.

Das ukrainische Vorgehen macht nur Sinn, wenn man die Ostprovinzen schon an Russland mental abgegeben hat und nun alles daran setzt, durch verbrannte Erde den Gewinn für Russland in einen sozialen und wirtschaftlichen Verlust unzuwandeln, einfach ein die Zivilbevölkerung (=Geiseln) verachtendes Vorgehen.
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