Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon AlexRE » Mi 17. Sep 2014, 19:02

Staber hat geschrieben:Alex.....ob Malus oder Bonus , ob Ersttäter oder nicht ,für mich zählt die volle Haftstrafe ( wie beim " kleinen Mann")da bin ich mit meiner Einstellung unbelehrbar! Für dieses Gekummel hab ich überhaupt nicht über. Konservativ eben ;) .


Die Aussetzung von Strafen zur Bewährung nach 2 / 3 der Haftzeit dient u. a. als Anreiz, sich in der Haft gut zu führen und an einer guten Sozialprognose zu arbeiten. Das ist kein rechtspolitisches Steckenpferd von Sozialromantikern. Ich glaube kaum, dass Du konservative Rechtspolitiker finden wirst, die das abschaffen wollen, selbst bei der AfD nicht.
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon Staber » Mi 17. Sep 2014, 21:01

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Alex.....ob Malus oder Bonus , ob Ersttäter oder nicht ,für mich zählt die volle Haftstrafe ( wie beim " kleinen Mann")da bin ich mit meiner Einstellung unbelehrbar! Für dieses Gekummel hab ich überhaupt nicht über. Konservativ eben ;) .


Die Aussetzung von Strafen zur Bewährung nach 2 / 3 der Haftzeit dient u. a. als Anreiz, sich in der Haft gut zu führen und an einer guten Sozialprognose zu arbeiten. Das ist kein rechtspolitisches Steckenpferd von Sozialromantikern. Ich glaube kaum, dass Du konservative Rechtspolitiker finden wirst, die das abschaffen wollen, selbst bei der AfD nicht.



sich in der Haft gut zu führen


Hätte er besser vorher machen sollen! ;)
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon maxikatze » Do 16. Okt 2014, 12:24

"Uli Hoeneß ist hier so etwas wie ein König"

Häftlinge ärgern sich über die Vorzüge, die man Uli Hoeneß von Anfang an gewährt hat. Seine Zelle im Spital ist doppelt so gross. Duschen kann er, wann er will - jedenfalls nicht in der Gemeinschaftsdusche und muss sich nicht, wie andere Häftlinge, nach den vorgegebenen Zeiten richten.
Vollzugsbeamte sind sauer, weil sie Überstunden schieben, wenn U. Hoeneß ausserhalb der Besuchszeiten Besucher empfängt. Nein, nicht etwa im Besucherraum, sondern schön abgeschottet.
Einer der Häftlinge über ihn: "Er regiert den Knast."

http://www.stern.de/panorama/uli-hoenes ... 45457.html
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon AlexRE » Do 16. Okt 2014, 15:28

maxikatze hat geschrieben:Einer der Häftlinge über ihn: "Er regiert den Knast."

http://www.stern.de/panorama/uli-hoenes ... 45457.html


Eine passende Quelle für die Rechercheure von Stern & Co.:

Wie der stern in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ärgert sich K. nach eigenen Angaben über die "Zweiklassengesellschaft" hinter den Gefängnismauern. Hoeneß habe eine Doppelzelle im Spital, etwa zweimal so groß wie der Standard, und bewohne diesen Raum allein. "Er duscht auf der Spitalstation, wann er will. Wir anderen haben nur kaltes Wasser in unseren Zellen, und geduscht wird zu vorgegebenen Zeiten in der Gemeinschaftsdusche", so K., der wegen Betruges einsitzt.


Ein verurteilter Betrüger wird wohl genau die Art von Phantasie besitzen, die der Stern braucht, um Auflage auf Kosten von Hoeneß zu schinden ...
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon Staber » Do 16. Okt 2014, 21:39

Ich behaute mal ,die Krisen in der Welt haben den Fall Hoeneß in den Hintergrund treten lassen und jedem Deutschen war klar, dass im Knast alle Möglichkeiten des Machbaren für unseren Uli ausgeschöpft werden. Wir sind Weltmeister und der mit dem Fußball ein Leben lang verbundene Hoeneß hat auch von dem Hype, der Deutschland erfasste, profitiert. Da wird alles nicht mehr so eng gesehen. Schon die rasche Beendigung des Prozesses machte deutlich, dass so mancher nicht an weiteren Details interessiert war. Mein Wahlspruch lautet in solchen Fällen immer ,die Anzahl der Freunde an der Tafel des Gastmahls größer, als an der Tür des Kerkers. Aber die Bayern werden ihren Uli wieder aufpäppeln ,da bin ich von überzeugt und ihm den Wiedereinstieg in die Gesellschaft helfen und die Rückkehr in das normale Leben wird ihm bereits erleichtert, so denn alles stimmen sollte.
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 17. Okt 2014, 05:37

Staber hat geschrieben:Ich behaute mal ,die Krisen in der Welt haben den Fall Hoeneß in den Hintergrund treten lassen und jedem Deutschen war klar, dass im Knast alle Möglichkeiten des Machbaren für unseren Uli ausgeschöpft werden. Wir sind Weltmeister und der mit dem Fußball ein Leben lang verbundene Hoeneß hat auch von dem Hype, der Deutschland erfasste, profitiert. Da wird alles nicht mehr so eng gesehen. Schon die rasche Beendigung des Prozesses machte deutlich, dass so mancher nicht an weiteren Details interessiert war. Mein Wahlspruch lautet in solchen Fällen immer ,die Anzahl der Freunde an der Tafel des Gastmahls größer, als an der Tür des Kerkers. Aber die Bayern werden ihren Uli wieder aufpäppeln ,da bin ich von überzeugt und ihm den Wiedereinstieg in die Gesellschaft helfen und die Rückkehr in das normale Leben wird ihm bereits erleichtert, so denn alles stimmen sollte.


Da von kannst du ausgehen. Und nein, der Männer Knast ist nicht so schlimm wie man immer meint, eher der Frauen Knast. Das nur mal so. Und das Promois mehr "Freiheiten" im Knast haben ist Bekannt. Ist nicht gut schaft nur Ärger, egal welcher Promi was gemacht hat.
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon AlexRE » Sa 7. Feb 2015, 17:49

GasGerd hat geschrieben:Den aktuellen web.de - Artikel zu Brenos Gefängniserlebnissen verlinke ich mal auf dem thread zu seinem Kollegen Hoeneß, dann muss ich keinen gesonderten thread eröffnen. ;)


Breno: "War dabei, als Gefangene versuchten sich umzubringen"

Seit anderthalb Jahren sitzt der ehemalige Bayern-Profi Breno in Haft. Doch seine Leidenszeit neigt sich dem Ende entgegen: Ab dem 15. November darf er jedes Wochenende in Freiheit verbringen. Im brasilianischen Fernsehen sprach er nun über seine harte Zeit im Gefängnis.

(...)


http://web.de/magazine/sport/fussball/sonstiges/18310996-breno-gefangene-versuchten-umzubringen.html#.A1000145

Auf dem Forum geschrieben:

"Und wer redet hier vom eigentlichen Opfer , dem Hausbesitzer , niemand , naja , warum musste der auch ein Haus bauen.
Breno gehört zum ersten die volle Zeit ins Gefängnis , sein Eigentum , er müsste ja eigentlich bei den Einkommen noch etwas Geld haben gehört beschlagnahmt und dann in den nächsten Flieger und weg mit ihm."

Das muss man erstmal bringen, die Interessen des Hausbesitzers in den Vordergrund stellen und dann "Knast ohne Bewährung und Abschiebung" schreien.

Das ist schlichtweg schizophren. Wenn man schon auf das finanzielle Interesse des Geschädigten abstellt, dann muss man natürlich angesichts der guten Zukunftsprognose und der weit überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten des Angeklagten eine Bewährungsstrafe verhängen, damit er den Schaden baldmöglichst bezahlen kann, und ihm nicht durch Knast die Karriere kaputtmachen.

In diesem Falle wäre das auch durchaus möglich gewesen, weil der Strafrahmen für schwere Brandstiftung 1 - 10 Jahre beträgt, bis 2 Jahre Knast noch Bewährung möglich ist und neben der Fähigkeit, den Schaden zu bezahlen, auch noch strafmildernd ins Gewicht fiel, dass die Brandstiftung keine akute Lebensgefahr für ganz konkrete dritte Personen verursacht hat. Vorbestraft war der Angeklagte auch nicht.

Unter diesen Gesamtumständen hätte ein nicht prominenter Angeklagter mit einiger Sicherheit Bewährung bekommen. Aber bevor die Richter sich dem Vorwurf aussetzen, sie würden einen Promibonis gewähren, drücken sie dem Angeklagten lieber einen Promimalus auf.

Rechtsstaatlich ist das allerdings auch nicht, wie man das eben von der bayerischen Justiz gewöhnt ist.


http://meinungen.web.de/forum-webde/post/20000354?sp=21#jump



Das hier ist ein Beispiel für Doppelbödigkeit der Justiz, gegenüber dem alle Promi-Bonus oder -Malus - Überlegungen zu den Verfahren von Breno und Hoeneß völlig verblassen:

Urteil zu Brandanschlag auf Synagoge

„Keine antisemitische Tat“

Drei Palästinenser werden vom Amtsgericht Wuppertal zu Bewährungsstrafen verurteilt. Sie hatten Brandsätze auf eine Synagoge geworfen.

(...)

Das Gericht glaubte den Beteuerungen der Angeklagten, sie hätten keine Menschen gefährden wollen. Das Gebäude war zur nächtlichen Tatzeit menschenleer. Auch gebe es keine Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat. Zudem hätten die Männer bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft verbracht.

(...)


http://www.taz.de/Urteil-zu-Brandanschlag-auf-Synagoge/!154216/

Selbst wenn man hier den Antisemitismus - Gesichtspunkt völlig ausblendet, entspricht der kriminelle Unwertgehalt dieser schweren Brandstiftung ziemlich genau dem der Tat Brenos (keine willentliche Gefährdung von Menschenleben). Es fehlen allerdings die strafmildernden Umstände der Alkoholisierung der Täter und der Fähigkeit, den Schaden zu bezahlen (wenn die Gefängnisstrafe nicht die Karriere des hochbezahlten Fußballprofis kaputt macht).

Der Vergleich des Münchener Urteils mit dem des Wuppertaler Gerichts lässt auf den ersten Blick natürlich vermuten, dass dem politisch motivierten Terror hier mit einer Art "Appeasement - Bonus" begegnet werden soll. Wenn man allerdings weitere vergleichbare Fälle hinzuzieht, könnte man auch argwöhnen, dass eher die Gefängnisstrafe ohne Bewährung für den (wie im Fall der Palästinenser) nicht vorbestraften Breno (Strafrahmen 1 - 10 Jahre, bis 2 Jahre ist Bewährung möglich) kaum vertretbar war und dass die Justiz in Bayern sich im Zweifel eher für einen Promi - Malus entscheidet, um den Anschein eines Promi - Bonusses zu vermeiden.

Wie auch immer - wenn so ziemlich jeder juristische Laie sich an den Kopf fasst, haben die Profis etwas falsch gemacht. Gerichte sprechen Urteile "im Namen des Volkes" und wenden sich damit an das ganze Volk. Ein Urteil, dem nur Spezialisten inhaltlich folgen können, ist allein deshalb unvertretbar.
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon icke » Sa 7. Mär 2015, 11:35

Der Journalist Jochen Zenthöfer möchte gegen die Münchner Justiz klagen, da diese eine anonymisierte Urteilsabschrift nicht versenden wollte und bis heute nur unvollständig veröffentlichte. Erst nach Dienstaufsichtsbeschwerde bekam der Journalist Zenthöfer das Urteil - mit zahlreichen Schwärzungen. Auch die Namen von Richtern, Staatsanwaltschaft und Verteidigern fehlen. Obwohl Namen von Menschen die berufsmäßig an einem Gerichtsverfahren beteiligt sind gar nicht geschwärzt werden dürfen. Zudem sind viele Passagen gekürzt. Wie lang die gekürzten Stellen sind, lässt sich nicht nachvollziehen, da die "Schwärzungen" nur mit (...) gekennzeichnet wurden.

der komplette Beitrag
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... ss406.html
Für Zenthöfer, der als freier Journalist unter anderem für das "Luxemburger Wort" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt, sieht das anders aus. Er versteht schlicht nicht, warum Uli Hoeneß mit so wenig Strafe davon gekommen ist und kann es aus dem geschwärzten Urteil auch nicht herauslesen.

Er verweist auf den Fall eines bayrischen Landwirts der einen Betrag von rund 100.000 Euro hinterzogen hatte - bei Hoeneß waren es 28 Millionen. "Der Landwirt musste aber vier Jahre ins Gefängnis", so Zenthöfer, "und hatte keine Möglichkeit in den offenen Vollzug zu kommen. Der Hof wurde dann zwangsversteigert. Ein Hof der vier Generationen in der Familie dieses Landwirts gehörte. Das ist länger als der FC Bayern München in der Bundesliga spielt."


Grundsatzentscheidung Bundesverwaltungsgericht
http://www.bverwg.de/entscheidungen/ent ... 7U6C3.96.0

Schwärzungen
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h ... efreiheit/
icke
 

Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon AlexRE » Sa 7. Mär 2015, 18:37

Der absolute Betrag der hinterzogenen Steuern kann nicht der einzige Maßstab für die Strafzumessung sein. Sonst müsste ja jeder, der sehr viel leistet und sehr viel verdient, automatisch die Höchststrafe für Steuerhinterziehung bekommen, wenn er auch nur in einem Jahr einen erheblichen Teil der von ihm zu zahlenden Steuern hinterziehen würde, während ein Geringverdiener automatisch Bewährung bekommen würde, auch wenn er über viele Jahre hinweg alle von ihm zu zahlenden Steuern hinterzogen hat. Sämtliche in der Person des Täters oder in der Begehungsweise der Tat liegenden Strafmilderungsgründe und Strafverschärfungsgründe würden dann unter den Tisch fallen.

Im Fall Hoeneß lagen solche Strafmilderungsgründe vor, insbesondere die verunglückte Selbstanzeige. Das wäre im Fall des Landwirts auch strafmildernd gewichtet worden, vielleicht hätte der dann sogar Bewährung bekommen. Dass er mit der Nachzahlung der Steuern pleite war und Hoeneß nicht, kann man Hoeneß wohl kaum anlasten.
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Re: Uli Hoeneß, Steuerhinterzieher und Steuerverschwender

Beitragvon maxikatze » Sa 7. Mär 2015, 20:29

AlexRE hat geschrieben:Der absolute Betrag der hinterzogenen Steuern kann nicht der einzige Maßstab für die Strafzumessung sein. Sonst müsste ja jeder, der sehr viel leistet und sehr viel verdient, automatisch die Höchststrafe für Steuerhinterziehung bekommen, wenn er auch nur in einem Jahr einen erheblichen Teil der von ihm zu zahlenden Steuern hinterziehen würde, während ein Geringverdiener automatisch Bewährung bekommen würde, auch wenn er über viele Jahre hinweg alle von ihm zu zahlenden Steuern hinterzogen hat. Sämtliche in der Person des Täters oder in der Begehungsweise der Tat liegenden Strafmilderungsgründe und Strafverschärfungsgründe würden dann unter den Tisch fallen.

Im Fall Hoeneß lagen solche Strafmilderungsgründe vor, insbesondere die verunglückte Selbstanzeige. Das wäre im Fall des Landwirts auch strafmildernd gewichtet worden, vielleicht hätte der dann sogar Bewährung bekommen. Dass er mit der Nachzahlung der Steuern pleite war und Hoeneß nicht, kann man Hoeneß wohl kaum anlasten.


Es kann aber auch nicht sein, dass jemand der deutlich weniger Steuern hinterzogen hat, länger im Gefängnis bleiben muss, als Uli Hoeneß. -
Den Einwand mit der Selbstanzeige kann ich persönlich so ganz nicht gelten lassen. Denn erst nach einer Recherche des "Stern" sah U.H. sich veranlasst sich selbst anzuzeigen.
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