Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Mo 16. Jun 2014, 13:45

http://www.tagesspiegel.de/meinung/armu ... 43732.html

...
Dabei fehlt es keineswegs an statistischen Daten, die den fortschreitenden Zerfall unserer Gesellschaft in Arm und Reich belegen, sondern an den zu seiner Bekämpfung nötigen Taten. Armut und Reichtum sind keine unsozialen Kollateralschäden der Globalisierung, wie man die Menschen glauben machen möchte, sie sind im kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem vielmehr strukturell angelegt. Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die „Aktivierung“, Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet.
Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse.
...


Der Autor hat es auf den Punkt gebracht. Es fehlt bei den etablierten Parteien, ausser bei den Linken, ganz einfach der politische Wille, Armut dauerhaft weitmöglichst abzuschaffen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Mo 16. Jun 2014, 15:12

maxikatze schrieb
Der Autor hat es auf den Punkt gebracht. Es fehlt bei den etablierten Parteien, ausser bei den Linken, ganz einfach der politische Wille, Armut dauerhaft weitmöglichst abzuschaffen.


Das wird sowieso nie möglich sein. Da müsste auch die Gesellschaft mitmachen, sich weiterbilden, arbeiten, sich nicht vom Staat finanzieren lassen, so lange das so möglich ist, wird die sogenannte Armut nie eingedämmt. Gerade die Linken befürworten, dass der Staat eine gewisse Gesellschaft unterstützt und aushält. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Mo 16. Jun 2014, 15:23

Alex schrieb
Sie investieren ihre wachsenden Vermögen nicht mehr komplett in die Realwirtschaft, weil die Kaufkraft der Normalbürger mit den stagnierenden und sinkenden Einkommen nicht reicht, die Zinsen, Mieten und Abschreibungen dieser Investitionen zu bedienen.


Das hat aber einen ganz anderen Grund und ist nicht den Reichen zuzuschreiben. Wenn man die Kaufkraft verbessern will, muss auch der Lohn angepasst werden, da sind die Politiker gefragt genauso wie bei den Steuern, wo man die Normalbürger richtiggehend abzockt. Gerade in Deutschland mit einer starken Gewerkschaft, funktioniert das nicht, wobei auch die Gewerkschaften und Linken einen grossen Teil dazu beitragen, dass es immer mehr ärmere Menschen gibt, selber jedoch im Wohlstand leben und sich darin sonnen. ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mo 16. Jun 2014, 16:03

Livia hat geschrieben:Das hat aber einen ganz anderen Grund und ist nicht den Reichen zuzuschreiben. Wenn man die Kaufkraft verbessern will, muss auch der Lohn angepasst werden, da sind die Politiker gefragt genauso wie bei den Steuern, wo man die Normalbürger richtiggehend abzockt. Gerade in Deutschland mit einer starken Gewerkschaft, funktioniert das nicht, wobei auch die Gewerkschaften und Linken einen grossen Teil dazu beitragen, dass es immer mehr ärmere Menschen gibt, selber jedoch im Wohlstand leben und sich darin sonnen. ;)


Dass es in erster Linie ein Versagen von Politikern und Gewerkschaftern ist, wenn die Masse der Menschen auf Dauer von allen Wohlstandszuwächsen abgeklemmt wird, glaube ich auch. Aber dass die Reichen überhaupt nichts damit zu tun haben, halte ich dann doch für übertrieben. Die Lobbyisten, die die Politiker von einer volkswirtschaftlichen Dummheit zur nächsten treiben, werden schließlich von den Reichen entsandt.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Di 24. Jun 2014, 16:32

Von Towandas Forum hierher kopiert:

Towanda2 hat geschrieben:Schmutzige Tricks: So hintergehen reiche
US-Konzerne deutsche Steuerzahler


Amazon, Google und General Electric
horten Hunderte Milliarden Dollar......

Focus


Ein erfreulicher Nebenaspekt dieses höchst ärgerlichen Themas ist jedenfalls, dass der Begriff "Neofeudalismus" sich mittlerweile auch in den Mainstream - Medien etabliert. Das trifft es nämlich, gegen alle Verfassungen der freien Welt verstoßende Privilegien für die Gewinner des freien Wettbewerbs in der Vergangenheit und die daraus folgende Zerstörung des freien Wettbewerbs in der Gegenwart und der Zukunft kann man nur als Rückkehr des Feudalismus` interpretieren.

(...)

"Das neofeudalistische Google-Monopol"

Soweit zu den Folgen des "neofeudalistischen Google-Monopols" (FAZ). Die Gewinnverschieberei des Konzerngiganten und seiner Nachahmer nervt inzwischen auch die Menschen in den USA.

(...)


Offenbar war unser Freund Dr. Wozniewski seiner Zeit nur ein paar Jahre voraus.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Di 1. Jul 2014, 20:11

Gute Frage:

Warum werden eigentlich ausgerechnet Zeitungszusteller vom Mindestlohn ausgenommen?

(...)

Was die Verleger für dieses „Wohlverhalten“ bieten, dürfte wohl unstrittig sein. Der unausgesprochene Deal scheint folgendermaßen zu lauten: Ihr haltet Euch mit Kritik an der Großen Koalition zurück und wir verabschieden Gesetzte, die Euch gefallen. Man könnte dies auch Korruption nennen, aber so etwas gibt es bei uns ja nicht. Wir sind ja schließlich keine Bananenrepublik. Oder doch?


http://www.nachdenkseiten.de/?p=22221


Wohl doch ... :roll:
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Di 1. Jul 2014, 20:30

Diese ganzen Ausnahmen sind ein Witz! :evil:
Wer gut arbeitet, ganz gleich, ob es sich bei ihm um einen Jugendlichen oder Langzeitarbeitslosen oder wie hier um Zeitungszusteller handelt, hat ein Recht auf eine anständige Bezahlung, sprich auf den gesetzlichen Mindestlohn, der nun wahrlich nicht allzu hoch ist.
Also merke :
In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es so geplant war, die Zerschlagung eines funktionsfähigen autonomen Lohn-Tarif, Renten und Sozialsystems genauso geplant und durchgeführt, wie die Zerschlagung der Gesellschaft und der Finanzbetrug!
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Do 3. Jul 2014, 13:53

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Do 3. Jul 2014, 14:21

Staber hat geschrieben:In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es so geplant war, die Zerschlagung eines funktionsfähigen autonomen Lohn-Tarif, Renten und Sozialsystems genauso geplant und durchgeführt, wie die Zerschlagung der Gesellschaft und der Finanzbetrug!


Das Lohn-Tarif - System wurde doch gar nicht zerschlagen. Der prekäre Lohnsektor ist unter den Augen handlungsfähiger Gewerkschafter entstanden.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Do 3. Jul 2014, 14:27

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