Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Do 15. Mai 2014, 16:41

Gerade auf Facebook gesehen und kommentiert:

Ungerechte Gesellschaft: Die Deutschen lassen sich zu viel gefallen

Eine Kolumne von Jakob Augstein

Unten mehr Armut, in der Mitte mehr Lasten - und oben mehr Geld. So steht es um Deutschland. Ungleichheit und Ungerechtigkeit nehmen zu. Von Gewerkschaften kommt kein Widerstand, von Medien kein Widerspruch.

(...)


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-ungerechtigkeit-in-deutschland-a-969544.html

Das fragt Herr Augstein bei der Vorstellung dieses Artikels auf seinem Facebook - Profil:

>> Das ist für mich immer schon das große Rätsel: warum machen die Leute so viel mit? Eine der Antworten: die Medien stehen nicht immer auf der richtigen Seite, um es vorsichtig zu formulieren ... <<

Meine Antwort:

Sehr richtig. Diese Anzeige einer Gruppe von Aktivisten gegen die neofeudalistische Entwicklung in unserer Zeit wurde noch nicht einmal von einer eher linken Zeitschrift geschaltet:

Bild

Die Idee einer generellen gesetzlichen Vermögensbeschränkung passt eben keinem einzigen reichen Erben, nicht einmal denen, die sich in der Rolle des Salonbolschewisten gefallen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Do 15. Mai 2014, 16:42

Gerade auf Facebook gesehen und kommentiert:

Ungerechte Gesellschaft: Die Deutschen lassen sich zu viel gefallen

Eine Kolumne von Jakob Augstein

Unten mehr Armut, in der Mitte mehr Lasten - und oben mehr Geld. So steht es um Deutschland. Ungleichheit und Ungerechtigkeit nehmen zu. Von Gewerkschaften kommt kein Widerstand, von Medien kein Widerspruch.

(...)


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-ungerechtigkeit-in-deutschland-a-969544.html

Das fragt Herr Augstein bei der Vorstellung dieses Artikels auf seinem Facebook - Profil:

>> Das ist für mich immer schon das große Rätsel: warum machen die Leute so viel mit? Eine der Antworten: die Medien stehen nicht immer auf der richtigen Seite, um es vorsichtig zu formulieren ... <<

Meine Antwort:

Sehr richtig. Diese Anzeige einer Gruppe von Aktivisten gegen die neofeudalistische Entwicklung in unserer Zeit wurde noch nicht einmal von einer eher linken Zeitschrift geschaltet:

Bild

Die Idee einer generellen gesetzlichen Vermögensbeschränkung passt eben keinem einzigen reichen Erben, nicht einmal denen, die sich in der Rolle des Salonbolschewisten gefallen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Fr 16. Mai 2014, 08:26

Die Idee einer generellen gesetzlichen Vermögensbeschränkung passt eben keinem einzigen reichen Erben, nicht einmal denen, die sich in der Rolle des Salonbolschewisten gefallen.


Vllt hätte sich Augstein persönlich dazu geäussert, warum die Anzeige nicht im "Freitag" erscheint. Ihn als Salonbolschewisten zu bezeichnen, finde ich ziemlich anmaßend und überheblich. Zumal Dr Harald Wozniewski die Anzeige in seinem Blatt veröffentlichen wollte. Das ist wohl dank dieser Aussage erst recht hinfällig geworden.
Mir kann egal sein, ob die Anzeige erscheint oder nicht. Ich habe dafür nicht mitgespendet. Ich hätte mir diese Ausgabe aber ganz bestimmt gekauft. Bin am überlegen, ob ich mir diese Zeitung bei uns bestelle - und wenn`s auch nur für mich ist.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 16. Mai 2014, 08:51

Moin Zusammen :)

ich hätte da mal ne Dumme frage, was genau hat denn Harald gewollt da, wo Alex oben verlinkt hat? Hat er was dazu geschrieben? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man ihn fragt ob er dort was schreiben will (wo die eigentlich dann auch wissen bei ihm um was es geht) und dann absagen.Nicht böse gemeint aber wahrscheinlich stand da was, was denen nicht passte. Hast du Alex Harald gefragt was er genau denen gegeben hat?
Der Augstein Antwortet nicht vielen, einer von meinen fb Freunden hat ihm mal ne PN geschrieben vor Monaten und bis Heute keine Antwort.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Fr 16. Mai 2014, 14:26

Harald wollte den oben als Bild eingebundenen Text als bezahlte Anzeige aufgeben (knapp 900 Euro), die hat der Freitag aber abgelehnt.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 15. Jun 2014, 13:36

Das habe ich gestern in der Facebook - Gruppe "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)" geschrieben:

>> "Korruption entsteht aus der Möglichkeit zur Korruption" - Was wir (nicht nur) aus Sotschi lernen können <<

"(nicht nur)" ist sehr richtig, die Erscheinungsformen der Korruption sind mannigfaltig. Es soll sogar Wirtschaftswissenschaftler mit ordentlichen Professuren geben, die gegen Kohle die betriebswirtschaftlichen Interessen ihrer Auftraggeber öffentlich als gesamtwirtschaftliche Notwendigkeit verkaufen.


Die INSM - Admins haben meinen den Beitrag doch tatsächlich stehenlassen. Entweder die legen großen Wert auf Meinungsfreiheit, oder sie haben nicht kapiert, dass ihre eigenen Obermotze gemeint sind. ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » So 15. Jun 2014, 16:07

Bild

Warum der Kapitalismus einen so schlechten Ruf hat

Ursächlich ist in erster Linie die allgemeine Unkenntnis ökonomischer Zusammenhänge, was angesichts ihrer Komplexität allerdings auch verständlich ist. Da bieten sich liebgewordene Vorurteile über die angebliche Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit des Kapitalismus natürlich an. Hinzu kommt eine besondere Eigenschaft des Kapitalismus, die seine Akzeptanz zusätzlich erschwert: Seine Vorteile zeigen sich leise und unmerklich, nämlich in Form stetiger und breit gestreuter Wohlstandssteigerungen, die grundsätzlich alle betreffen. Seine Nachteile hingegen zeigen sich laut und schmerzhaft, nämlich in Form von Konkursen und Entlassungen und den damit verbundenen Einzelschicksalen, was natürlich eine viel größere öffentliche Aufmerksamkeit erregt.


http://www.empfohlene-wirtschaftsbueche ... n-ruf-hat/
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 15. Jun 2014, 16:25

Da bieten sich liebgewordene Vorurteile über die angebliche Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit des Kapitalismus natürlich an.


Der Vorwurf der Unmenschlichkeit wird auf unserem Meudalismus - Unterforum aber gar nicht erhoben. Im Gegenteil - irren ist menschlich, und wer glaubt, dass man unbegrenzt das meiste Geld auf wenigen großen Haufen konzentrieren und dann auf Dauer Zinsen und Mieten von einer immer ärmer werdenden großen Masse von Menschen kassieren könne, der irrt ganz gewaltig.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Mo 16. Jun 2014, 09:05

AlexRE hat geschrieben:
Da bieten sich liebgewordene Vorurteile über die angebliche Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit des Kapitalismus natürlich an.


Der Vorwurf der Unmenschlichkeit wird auf unserem Meudalismus - Unterforum aber gar nicht erhoben. Im Gegenteil - irren ist menschlich, und wer glaubt, dass man unbegrenzt das meiste Geld auf wenigen großen Haufen konzentrieren und dann auf Dauer Zinsen und Mieten von einer immer ärmer werdenden großen Masse von Menschen kassieren könne, der irrt ganz gewaltig.


In einer freien Marktwirtschaft - so die Theorie, produziert, besser ermöglicht der Kapitalist - sozusagen als unbeabsichtigtes Nebenprodukt - auch Wohlstand für Andere, denn die „Akkumulation", das heißt die Ansammlung von Kapital nützt allen. Jedes größere Produkt, jedes Haus, jedes Auto, jeder Arbeitsplatz setzt zu seiner Herstellung vorhandenes Kapital voraus. Das positive Ideal des Kapitalismus (und der Marktwirtschaft sowieso) lautet: Derjenige der sein Kapital und seine Kräfte im Markt dorthin schickt, wo sie am besten honoriert werden, der schickt sie automatisch dorthin wo sie für andere den größten Nutzen schaffen. Dass dieses Ideal durch verschiedene Entartungen teilweise pervertiert wird ist eine andere Sache.


Die meisten Kapitalisten investieren ihre Guthaben immer wieder von neuem indem sie Arbeitsplätze schaffen und auch erhalten. Das wird von den Kapitalismusgegnern nicht so gesehen, auch wenn sie alle von den Kapitalisten profitieren. ;)
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mo 16. Jun 2014, 13:00

Livia hat geschrieben:Die meisten Kapitalisten investieren ihre Guthaben immer wieder von neuem indem sie Arbeitsplätze schaffen und auch erhalten. Das wird von den Kapitalismusgegnern nicht so gesehen, auch wenn sie alle von den Kapitalisten profitieren. ;)


Sie investieren ihre wachsenden Vermögen nicht mehr komplett in die Realwirtschaft, weil die Kaufkraft der Normalbürger mit den stagnierenden und sinkenden Einkommen nicht reicht, die Zinsen, Mieten und Abschreibungen dieser Investitionen zu bedienen.

Sie müssen einen Teil ihrer gewachsenen Vermögen für Wettgeschäfte gegeneinander verwenden, die Folgen haben wir in der globalen Finanzkrise gesehen. Die Verlierer der Zockerei sind ja "systemrelevant" und müssen von den Steuerzahlern der Industriestaaten aufgefangen werden.
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