Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Fr 21. Mär 2014, 20:34

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Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » Sa 22. Mär 2014, 13:59

Ich wollte mal eine andere Seite zu diesem Thema ansprechen und zwar den Begriff < Unmoral > oder besser zur inkonsequenten Außenpolitik. Eigendlich ist ja alles gesagt. Hart geißeln EU-Königin Angela und die gesammte EU die Handlungern des Potentaten Putin , verhängen Sanktionen , sperren Konten und stellen jegliche militärische Kooperation ein. Menschenrechtsverletzungen und die Unterdrückung von Minderheiten werden durch die westliche " WERTEGEMEINSCHAFT" ;) nicht hingenommen.
EIGENTLICH! ;)
Da sich diese Worte aber nicht gegen die Türkei und deren DIKTATOREN-PRÄSIDENT Erdogan sind sie weitgehend wertlos . Denn das Eindreschen auf Russland unter gleizeitiger Verschonung des Verbündeten in Ankara zeigt deutlich: Mit Moral hat die ( deutsche ) Außenpolitik nichts zu tun. Rein garnichts! Es sind für meinem Geschmack
ausschließlich, wie soll man sagen , reine Partikularinteressen, die eine Rolle spielen .
Wie sonst ist es zu erklären , das ELEMETARSTE MENSCHENRECHTE in der Türkei verletzt werden , auch das nur irgendeine Konsequenz daraus gezogen wird ? Und warum wird geduldet , das der " Sultan vom Bospurus " seinem Volk mal eben den twitterzugang sperrt? Man stelle sich vor, der" böse Iwan" hätte derlei getan.
Ein Schelm, wer denkt , das mit Erdogan so sanft verfahren werde , weil die NATO in der Türkei ihre Lauschposten gen Russland richtet.
Aber mit Menschenrechten und Völkerrecht als Sanktions-Argument komme mir bitte keiner mehr.

MfG
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Ukraine

Beitragvon Livia » Sa 22. Mär 2014, 14:37

@ Staber, dein Beitrag kann ich nur unterstützen. Das ganze Getue und Gehabe der EU geht mir tierisch auf die Nerven, das Gleiche macht man ja auch mit der Schweiz, weil das Volk sich erlaubt hat etwas zu bestimmen, was dieser Scheissgemeinschaft nicht in den Kram passt, obwohl wir gar nicht in der EU sind. Rechte gelten nur für EU-Getreue, andernfalls muss man mit Sanktionen rechnen. Ich pfeife auf diese Gemeinschaft und hoffe dass das auch Putin tut. :evil: Und dieser eingebildete Obama hat in seinem Land viel mehr Probleme als ihm lieb ist, er täte gut daran vor seiner eigenen Türe den Dreck wegzuputzen und nicht dauernd zu versuchen, das bei anderen zu machen.

EU will Ukraine stärken :evil:
Auf ihrem Gipfel will die Europäische Union weitere Sanktion gegen Russland beschließen. Auch Obama kündigt zusätzliche Maßnahmen an.

http://www.bluewin.ch/de/news/video.id- ... erken.html
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

Erich Fromm
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Sa 22. Mär 2014, 15:42

Aber mit Menschenrechten und Völkerrecht als Sanktions-Argument komme mir bitte keiner mehr.


Hallo Staber, das sehe ich genau so.
Wo bleiben Sanktionen wegen NSA, wo bleibt Asyl für Snowden oder warum nimmt man die illegale Siedlungspolitik Israels hin? Da traut sich keiner, Sanktionen überhaupt in Erwägung zu ziehen.

Darf eine Übergangsregierung ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnen? Werden da nicht schon wieder Fakten geschaffen, ohne dass das ukrainische Volk überhaupt gewählt hat, welchen Weg es gehen will? Wieso preschen EU-Politbonzen wieder so forsch vor? Wollen Sie im Vorfeld Fakten schaffen, damit die Ukraine nicht auf die Idee kommt, neutral zu bleiben? Soll das verhindert werden?


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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 23. Mär 2014, 08:48

ein ganz guter Artikel für und Kontra

Ein Staat soll für die Bürger da sein und nicht umgekehrt. Warum sollen sich Menschen dann nicht ihren Staat schneidern dürfen, auf der Krim, in Schottland, in Venetien? Ganz einfach: Der Preis dafür ist viel zu hoch.

Wo Russen wohnen, soll Russland sein

Warum sollten da nicht die Russen auf der Krim der Ukraine adieu sagen und sich Väterchen Putin anschließen? Tatsächlich werden im Umfeld des russischen Präsidenten Kosovo, Schottland und Venetien zur Rechtfertigung des Griffs nach der Krim herangezogen. Was ist da einzuwenden? Sagt doch der Volksmund: Der Zweck des Staates ist das Glück seiner Bürger. Nicht umgekehrt.


Wenn Putin meint, da wo Russen wohnen soll Russland sein, dann wird bald Augsburg zu Russland gehören?!?! :shock: :?

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Er sagt über die Annexion der Krim: "Für diesen Fehler werden noch künftige Generationen bezahlen müssen." Ilja Ponomarjow war der einzige Abgeordnete der Duma, der gegen die Angliederung an Russland gestimmt hat. Nun fragt alle Welt: Wer ist dieser Mann?


Der gute, stöst auf taube Ohren. Aber respeckt habe aber das Gefühl das der dort nicht länger bleibt.

http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.1919367

jetzt zweite seite:

Der Preis wäre hoch


Wenn der Staat für die Menschen da sein soll, warum sollen sich die Menschen dann nicht ihren Staat schneidern dürfen? Weil der Preis einer Neuordnung hoch ist. Die Bürger Jugoslawiens haben dessen Zerfall mit albtraumhaften Jahren bezahlt. Sezessionen brachten eben keine völlige Befriedung, sondern neue Sezessionsbestrebungen hervor, etwa in Bosnien-Herzegowina. Wenn eine Minderheit in einem Staat sich abspalten darf, was darf dann die Minderheit in der Minderheit? Würde Südtirol unabhängig, könnten dann die Ladiner im Grödnertal eine Republik ausrufen? Was geschieht mit den Tartaren der Krim? Und warum gesteht Putin Tschetschenen und Tschuwaschen nicht dieselbe Selbstbestimmung zu wie den Russen in der Ukraine?


Konkret: Südtirol lebt prächtig mit dem Status quo. Südtiroler, Italiener und Österreicher demonstrieren der Welt, was guter Wille und Vernunft bewirken können. Würde die Krim diesem Modell folgen, wäre es ziemlich egal, ob ihre Bürger Pässe der Ukraine oder Russlands trügen. Russland aber verstellt sich unter Putin diesem Weg und gibt sich einer beleidigten Sowjet-Nostalgie hin. Weil es Putins Reich an Attraktivität für die Nachbarn fehlt, flüchtet es sich in Gewalt. Das kann man aus der Geschichte heraus erklären. Man muss es jedoch nicht billigen.

Wenn Staaten dem Glück der Menschen dienen sollen, dürfen die Menschen nicht den Interessen von Nationalstaaten geopfert werden. Putin aber instrumentalisiert die Auslandsrussen, um seine Macht zu mehren. Wer bedenkt, wie der russische Präsident die Sowjetunion verklärt, wird sich nicht wundern. Verblüffend aber ist, wie viele Deutsche Putin Sympathie entgegenbringen - und die Ängste der Polen, Letten, Ukrainer übergehen. Man müsse Putin verstehen, heißt es. Doch wer versteht die Polen, die Balten mit ihrer Geschichte zwischen den Kolossen? Wer erklärt ihnen, warum sich manche Deutsche wieder auf ihrem Rücken mit Russland verständigen wollen? Europa braucht kein neues Nationalgetöse und keine neuen Grenzen in einer Zeit, in der die Welt zusammenwächst.


http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... .1919367-2

so sieht es doch aus!!!
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 23. Mär 2014, 09:22

Wenn Putin meint, da wo Russen wohnen soll Russland sein, dann wird bald Augsburg zu Russland gehören?!?


Das ist völliger Quatsch und das weisst du auch.

Warum sollen sich Menschen dann nicht ihren Staat schneidern dürfen, auf der Krim, in Schottland, in Venetien? Ganz einfach: Der Preis dafür ist viel zu hoch.


Richtig - wie übrigens bei vielen Staaten, die sich in den letzten 25 Jahren gegründet haben. Der Preis war mitunter zu hoch. Siehe jetzt Ukraine oder damals in Jugoslawien, was heute leider auch nicht mehr existiert.
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 23. Mär 2014, 09:27

maxikatze hat geschrieben:
Wenn Putin meint, da wo Russen wohnen soll Russland sein, dann wird bald Augsburg zu Russland gehören?!?


Das ist völliger Quatsch und das weisst du auch.

Warum sollen sich Menschen dann nicht ihren Staat schneidern dürfen, auf der Krim, in Schottland, in Venetien? Ganz einfach: Der Preis dafür ist viel zu hoch.


Richtig - wie übrigens bei vielen Staaten, die sich in den letzten 25 Jahren gegründet haben. Der Preis war mitunter zu hoch. Siehe jetzt Ukraine oder damals in Jugoslawien, was heute leider auch nicht mehr existiert.


Ja sicher maxi, das war eher spaß von meiner seite aus das mit Augsburg. Aber in anderen Staaten wird es kein Spaß sein, weil da viele Russen Wohnen usw.

nicht von mir geschrieben aber trift auf dem Punkt genau zu ( von einer User/in auf fb)

Ich sage ja immer: Bildung hilft! Und zwar die Art Bildung in der man in der Lage ist scheinbare Sicherheit zu hinterfragen. Ich habe das Gefühl, weil man nach der NSA Affäre sauer auf Obama ist, findet man jetzt Putin irgendwie okay. Und hinzu kommt dann noch dieses naive: aber wenn die Menschen auf der Krim das doch nun mal wollen. Selbst gebildete Menschen sind ja momentan kaum in der Lage zu reflektieren, was beispielsweise an Gysis Rede im Bundestag falsch ist, sondern glauben, dass sei eine große Friedensrede gewesen. Niemand scheint zu bemerken, wo es hinführt komplett die russische Seite auszublenden. Georgien, Transnistrien, Tadschikistan, Putins Verhalten in der Orangen Revolution... alles kein Thema, alles ausgeblendet. Peter Scholl Latour hat in einem völlig Recht: Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 23. Mär 2014, 09:56

Denn das Eindreschen auf Russland unter gleizeitiger Verschonung des Verbündeten in Ankara zeigt deutlich: Mit Moral hat die ( deutsche ) Außenpolitik nichts zu tun. Rein garnichts! Es sind für meinem Geschmack
ausschließlich, wie soll man sagen , reine Partikularinteressen, die eine Rolle spielen .


Moin Staber,

meinst du, die haben es auf die russischen Bodenschätze abgesehen? Neben Öl und Gas auch Eisenerze, Nickel, Uran, Blei, Kupfer, Zink, Zinnerze sowie Gold, Silber, Platin, Diamanten und andere Edelsteine? Ausschliessen würde ich das nicht mehr.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » So 23. Mär 2014, 10:20

Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Peter Gauweiler hat die westlichen Sanktionen gegen Russland und die Strategie der Nato in der Krim-Krise kritisiert. "Die Bundeskanzlerin sagt zu Recht: Ein militärisches Vorgehen ist keine Option. Wenn das so ist, müssen aber auch Spiele wie mit eventuellen Nato-Manövern in der Ukraine sofort aufhören", sagte Gauweiler dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er betonte, dass er Sanktionen klar ablehne.


weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... #.A1000146
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Re: Ukraine

Beitragvon Staber » So 23. Mär 2014, 11:06

maxikatze hat geschrieben:
Denn das Eindreschen auf Russland unter gleizeitiger Verschonung des Verbündeten in Ankara zeigt deutlich: Mit Moral hat die ( deutsche ) Außenpolitik nichts zu tun. Rein garnichts! Es sind für meinem Geschmack
ausschließlich, wie soll man sagen , reine Partikularinteressen, die eine Rolle spielen .


Moin Staber,

meinst du, die haben es auf die russischen Bodenschätze abgesehen? Neben Öl und Gas auch Eisenerze, Nickel, Uran, Blei, Kupfer, Zink, Zinnerze sowie Gold, Silber, Platin, Diamanten und andere Edelsteine? Ausschliessen würde ich das nicht mehr.


Moin Maxi!

Nicht auszuschließen mit den Bodenschätzen. Aber als Partikularismus bezeichnet man , wenn in einem politischen System einzelne Bevölkerungs- bzw Interessengruppen überproportional viel Einfluss haben zu Lasten der restlichen Bevölkerung.

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