Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon AlexRE » So 10. Nov 2013, 16:09

WDR Monitor vom 07.11.2013:

Vom Amt auf die Straße getrieben

Das habe ich auf dem Forum politik-forum.eu dazu geschrieben:

Das Entziehen des Existenzminimums halten Sie für mit dem GG vereinbar?


Nachdem das BVerfG das "soziokulturelle Existenzminimum" aus dem Kernschutzbereich des Art. 1 GG heraus begründet hat, sind Kürzungen auf Null kaum noch als verfassungskonform darstellbar:

http://www.onlinezeitung24.de/article/4439

Übrigens hat das BVerfG auch ausgeurteilt, dass selbst Schwerverbrecher notfalls freigelassen werden müssten, wenn der Staat keine menschenwürdigen Haftbedingungen gewährleisten kann. In dem Fall ging es um eine stinkende Gefängniszelle:

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article12755658/Menschenunwuerdig.html

Angesichts so einer rigorosen Rechtsprechung zu Art. 1 GG irgendwie rechtfertigen zu wollen, dass trantütige, aber nicht kriminelle junge Leute nach dem zweiten verpennten Termin beim Jobcenter in die Obdachlosigkeit gezwungen werden, halte ich für nachgerade abenteuerlich.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 17. Nov 2013, 06:59

WINTER FORDERT ERSTES TODESOPFER

Obdachloser in Rostock erfroren

Erst seit kurzem herrschen in Deutschland winterliche Verhältnisse, dennoch gibt es bereits einen ersten Toten zu beklagen. In Rostock ist ein Obdachloser erfroren.

Die ersten kalten Nächte in Deutschland haben bereits ein Menschenleben gefordert. Ein Obdachloser starb in Rostock an Unterkühlung in Zusammenwirkung mit Alkohol, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Bielefeld unter Berufung auf das Obduktionsergebnis mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Rostock in Mecklenburg-Vorpommern bestätigte die Angaben.

Der 52 Jahre alte Mann war demnach bereits am vergangenen Freitag von Fußgängern in einem Gebüsch in der Altstadt entdeckt worden. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft leben bundesweit rund 24.000 Menschen auf der Straße


http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panor ... roren.html

:( jedes Jahr ist das leider so. ich denke an meine Kumpels die noch Leben auf der Straße, bitte zieht euch warm an soweit es geht und deckt euch zu Nachts auch wenn ihr gesoffen habt.
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Livia » So 17. Nov 2013, 09:51

Sonnenschein schrieb
:( jedes Jahr ist das leider so. ich denke an meine Kumpels die noch Leben auf der Straße, bitte zieht euch warm an soweit es geht und deckt euch zu Nachts auch wenn ihr gesoffen habt.


Leider hast du hier recht, dass jedes Jahr Menschen erfrieren. In den ehemaligen Ostblockstaaten ist es noch viel schlimmer, da vegetieren viele Menschen in Löchern, schlimmer als die Tiere. :evil:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 23. Nov 2013, 13:37

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/h ... 18861.html

schaut euch das mal bitte an, es ist eine sauerei und nicht bloß von den Behörden sondern auch von unserer Gesellschaft. Wenn die Politiker und sonstige großkotzige versagen so sollten wir Bürger wenigstens untereinander helfen aber scheinbar funktioniert das noch seltener. Dabei ist es so einfach mal den Hintern hoch zu kriegen und mal zum Nachbarn rüber zu gehen um mal ein"Hallo" zu sagen ob er oder sie noch Lebt usw. Wir verlassen uns zu sehr auf andere ( sprich Beamte vom Amt oder Politik) natürlich ist das Amt zuständig sei es Jugendamt oder so ne Sozial Tante für Obdachlose. Aber wir wissen ja auch dass die unterbelegt und überfordert sind. ( die meisten) so ist es eigentlich unsere Aufgabe mal zum Nachbarn zu gehen oder wenn ein Kind geschlagen wird einzugreifen. und warum tun wir es nicht? tausend gründe aber nicht einen wirklich ernsthaften Grund.
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Livia » Sa 23. Nov 2013, 14:01

Das kommt leider immer wieder vor. Aber mal bei den Nachbarn nachfragen ob alles in Ordnung ist Sonnenschein, ist auch nicht so einfach. Viele würden das als Einmischung empfinden oder gar denken, man wolle mehr von ihnen wissen. Ich finde das auch sehr bedenklich, dass Menschen die alleine sind, einfach keine Unterstützung erhalten und man das so hinnimmt.

Und die Behörden, du hast ja gehört, was der SPler gesagt hat, nicht zuständig ! :evil: Das wird in naher Zukunft immer mehr vorkommen, die Menschen sind nur noch auf sich selbst bezogen, erst wenn sie dann ins Alter kommen, entdecken sie, dass sie alleine sind. Dann ist es zu spät, keine Freunde, keine Familie und oft auch keine Nachbarn, die sich sowieso um nichts kümmern, höchstens wenn es darum geht, über einen Nachbar zu lästern, oder hinter dem Fenster gucken, was der Andere so macht.

Mischt man sich ein, sei es bei einem Zwist, oder Quälen von Tieren und Kinder oder sonst welche unangenehme Begebenheiten, wird man sofort ausgegrenzt und nicht mehr akzeptiert. :evil:

Sie mal hier;

http://www.basellandschaftlichezeitung. ... -125730494
Zuletzt geändert von Livia am Sa 23. Nov 2013, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 23. Nov 2013, 14:11

Mischt man sich ein, sei es bei einem Zwist, oder Quälen von Tieren und Kinder oder sonst welche unangenehme Begebenheiten, wird man sofort ausgegrenzt und nicht mehr akzeptiert. :evil:


Ich gebe dir ja recht was du geschrieben hast. ABER ich werde es weiterhin tun wenn ich merke ein Kind wird laufend geschlagen oder Tiere usw. Weißt du, ich habe es immer so gemacht das es nicht so auf fällt bin ich zu meinen Nachbarn gegangen um mal was zu bringen oder mal was zu fragen ob er/sie mir weiter hilft usw Ausreden einfach.Mein damaliger Nachbar war auch so einer der ist nur einmal in der Woche raus gegangen. es wird immer schlimmer da hast du recht :(
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon AlexRE » Mi 4. Dez 2013, 20:05

Morgen um 22:45 Uhr ist Obdachlosigkeit das Thema der Beckmann - Talkshow auf dem Ersten:

Obdachlos – Leben auf der Straße

Die Zahlen sind alarmierend: Trotz Rekordbeschäftigung und Wirtschaftswachstum ist laut aktuellem Sozialbericht des Statistischen Bundesamts jeder sechste Deutsche arm oder von Armut bedroht, fast 300.000 Menschen sind nach Schätzungen obdachlos. Ob Geringverdiener, Akademiker oder Alleinerziehende – wer durch persönliche Schicksalsschläge den Boden unter den Füßen verliert, droht durch das soziale Netz zu fallen und auf der Straße zu landen.

(...)


http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/beckmann/sendung/05122013-obdachlos-leben-auf-der-strasse-100.html
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Staber » Mi 4. Dez 2013, 20:44

AlexRE hat geschrieben:Morgen um 22:45 Uhr ist Obdachlosigkeit das Thema der Beckmann - Talkshow auf dem Ersten:

Obdachlos – Leben auf der Straße

Die Zahlen sind alarmierend: Trotz Rekordbeschäftigung und Wirtschaftswachstum ist laut aktuellem Sozialbericht des Statistischen Bundesamts jeder sechste Deutsche arm oder von Armut bedroht, fast 300.000 Menschen sind nach Schätzungen obdachlos. Ob Geringverdiener, Akademiker oder Alleinerziehende – wer durch persönliche Schicksalsschläge den Boden unter den Füßen verliert, droht durch das soziale Netz zu fallen und auf der Straße zu landen.

(...)


http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/beckmann/sendung/05122013-obdachlos-leben-auf-der-strasse-100.html


Tja , die Tränendrückerzeit ist wieder angebrochen. Pardon, kam so raus bei mir! :?
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon AlexRE » Mi 4. Dez 2013, 20:48

Staber hat geschrieben:Tja , die Tränendrückerzeit ist wieder angebrochen. Pardon, kam so raus bei mir! :?


Das passt aber nicht zu diesem speziellen sozialen Problem, weil die Betroffenen noch nicht einmal die ihnen gesetzlich zustehenden sozialen Rechte wahrnehmen, geschweige denn auf "Tränendrüsen drücken". Das machen allenfalls die Leute, die sich für Obdachlose engagieren, aber selbst nicht betroffen sind.
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Re: Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Beitragvon Staber » Mi 4. Dez 2013, 21:36

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Tja , die Tränendrückerzeit ist wieder angebrochen. Pardon, kam so raus bei mir! :?


Das passt aber nicht zu diesem speziellen sozialen Problem, weil die Betroffenen noch nicht einmal die ihnen gesetzlich zustehenden sozialen Rechte wahrnehmen, geschweige denn auf "Tränendrüsen drücken". Das machen allenfalls die Leute, die sich für Obdachlose engagieren, aber selbst nicht betroffen sind.


Da bin ich wohl falsch verstanden worden . Ich meine ja auch nicht die Betroffenen! Die Organisationen sind hier angesprochen , die sich jedes Jahr um die gleiche Zeit um die Ausgegrenzten kümmern.Ist ja auch prima! Eigentümlicher Weise nur immer zur Weihnachtszeit. Warum brauche ich wohl nicht erläutern.
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