Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Hier soll besprochen werden, wie die künftige Entwicklung der UN im Hinblick auf zuverlässigeren internationalen Rechtsschutz einzelner Staaten und Volksgruppen aussehen könnte.

Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon maxikatze » So 21. Jul 2013, 14:08

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 54022.html

Arizona 13. 7. 2013

Bittere Monate stehen Debbie Milke in dem Horror-Knast bevor: Stundenlange Putzeinsätze auf öffentlichen Straßen. Immer zu viert mit Fußketten gesichert. Zu Essen gibt es nur Weißbrot und Kekse am Morgen, Eintopf und Kartoffeln am Abend. Überall sind Webcams installiert, auch auf der Toilette und in Umkleideräumen. Die Bilder werden ohne Zustimmung der Insassen ins Internet gestellt. Es kam zu mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit Arpaios Methoden – Schadensersatz von über 43 Millionen Dollar wurde gezahlt.



Arizona, 18.7. 2013

Neue Aufregung um Debbie Milke (49)! Ursprünglich hatte ein Bundesgericht in Arizona das umstrittene Todesurteil gegen die gebürtige Berlinerin gekippt. Aber die Staatsanwaltschaft will das Verfahren wegen Anstiftung zum Mord ab dem 30. September neu aufrollen – und damit dafür sorgen, dass die Todesstrafe dieses Mal vollstreckt wird.

Milkes Anwalt versucht indes, seine Mandantin auf Kaution aus dem Gefängnis zu bekommen. Bisher erfolglos. Außerdem hat Kimerer beantragt, die Aussage des Polizisten Armando Saldate im neuen Prozess nicht mehr zuzulassen.

Der Mann war im ersten Prozess Hauptbelastungszeuge. Er behauptete, Milke hätte ihm gestanden, zwei Männer zum Mord an ihrem Sohn angestiftet zu haben. Saldate hatte zuvor aber schon öfter Falschaussagen gemacht. Ob er im neuen Prozess aussagen darf, wird am 30. August entschieden


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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon AlexRE » So 21. Jul 2013, 14:35

maxikatze hat geschrieben:http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/neuer-prozess-keine-gnade-fuer-debbie-milke,7169128,23754022.html

Arizona 13. 7. 2013

Bittere Monate stehen Debbie Milke in dem Horror-Knast bevor: Stundenlange Putzeinsätze auf öffentlichen Straßen. Immer zu viert mit Fußketten gesichert. Zu Essen gibt es nur Weißbrot und Kekse am Morgen, Eintopf und Kartoffeln am Abend. Überall sind Webcams installiert, auch auf der Toilette und in Umkleideräumen. Die Bilder werden ohne Zustimmung der Insassen ins Internet gestellt. Es kam zu mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit Arpaios Methoden – Schadensersatz von über 43 Millionen Dollar wurde gezahlt.


Das hier ist der richtige Link zu der Geschichte mit dem Horror - Knast:

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 08270.html

Das scheint mir aber nicht sauber recherchiert zu sein. Meines Wissens setzen sich diesen Horror - Knast - Bedingungen nur Strafgefangene mit Zeitstrafen freiwillig aus, um im Gegenzug vorzeitig entlassen zu werden. Zwangsarbeit gegen den Willen des Betroffenen ist ja in der westlichen Welt praktisch unmöglich.
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon maxikatze » Mo 22. Jul 2013, 09:34

Das scheint mir aber nicht sauber recherchiert zu sein. Meines Wissens setzen sich diesen Horror - Knast - Bedingungen nur Strafgefangene mit Zeitstrafen freiwillig aus, um im Gegenzug vorzeitig entlassen zu werden. Zwangsarbeit gegen den Willen des Betroffenen ist ja in der westlichen Welt praktisch unmöglich.



Kann sein, dass sie angekettet freiwillig die Strassen reinigt.
Ich traue denen aber inzwischen alles zu. Debbie Milke hat mit Sicherheit keinen einzigen Vorteil davon. Im Gegenteil, sie schwebt immer noch in Lebensgefahr. An vorzeitiger Entlassung glaube ich nicht. Daran wird auch nicht das Reinigen der Strasse etwas ändern.
http://www.initiative-gegen-die-todesst ... tiert.html
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon maxikatze » Sa 7. Sep 2013, 07:48

Das wäre endlich mal etwas Erfreuliches, wenn Debra Milke auf Kaution frei käme. Vllt haben ja noch nicht alle Richter den Verstand verloren. Denn bei soviel Ungereimtheiten und Unwahrheiten hätte der Prozess gegen Milke erst gar nicht stattfinden dürfen.

http://web.de/magazine/nachrichten/pano ... ommen.html

...Sollte sie tatsächlich das Gefängnis verlassen können, will Milke in einer Wohnung unterkommen, die Unterstützer für sie im Großraum Phoenix gekauft haben. Das hatten ihre Rechtsanwälte im Vorfeld angekündigt. Milkes Freunde wollen demnach auch für die Kaution aufkommen...
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 7. Sep 2013, 08:43

http://www.bild.de/news/ausland/todesst ... .bild.html

Fahrt in die Freiheit nach 22 Jahren Todeszelle

Los Angeles/ Phoenix – Ihre Tür zur Freiheit ist eine blaue Stahltür. Nach 22 Jahren in der Todeszelle – fast ihr halbes Leben – ist die Berlinerin Debra Milke (49) auf Kaution frei


Also eins muss ich sagen, wenn die Mutter von ihr und die vielen unterstützer/inen nicht wären dann wäre sie nicht raus gekommen.die USA muss unbedingt ihr System Ändern. Die Gesetze
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon AlexRE » Sa 7. Sep 2013, 12:49

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:Also eins muss ich sagen, wenn die Mutter von ihr und die vielen unterstützer/inen nicht wären dann wäre sie nicht raus gekommen.die USA muss unbedingt ihr System Ändern. Die Gesetze


Ohne viele Unterstützer wäre auch Gustl Mollath immer noch in der Psychatrie. Trotz der gegenüber den USA unterschiedlichen deutschen Gesetze.

Mit Rechtssystemen ist das so ähnlich wie mit Fahrzeugen und Maschinen. Die sind immer nur so gut wie die Menschen, die mit ihnen umgehen.
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon maxikatze » So 15. Sep 2013, 18:05

http://www.bild.de/news/ausland/todesst ... .bild.html

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Ihre Freiheit ist derzeit nur vorübergehend! Die Berlinerin Debra Milke (49) ist auf Kaution frei (gegen 250 000 Dollar), muss eine Fußfessel tragen.


Der Belastungszeuge und Polizist Armando Saldate will nicht aussagen.
Warum er nicht will ist offensichtlich. Alle wissen längst, dass er damals gelogen hat und um seiner Karriere willen, sogar bereit war, dafür eine Frau auf den elektrischen Stuhl zu bringen.
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon AlexRE » Do 27. Mär 2014, 20:18

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Mississippi Should Think Twice Before Executing Michelle Byrom

Michelle Byrom, 57, could be executed later this month for a crime she did not commit. She was charged with hiring her son’s friend to kill her abusive husband. It is clear now that her son killed his abusive father. Her son confessed in letters to her and to a court-appointed psychologist that he committed the crime. Byrom’s son is free on parole, and the man she supposedly hired is free. Even though Michelle did not hire anyone to kill her abusive husband, the State wants to execute her at the end of March and make her the first woman executed in Mississippi since 1944.

(...)


http://www.ncadp.org/blog/entry/mississippi-should-think-twice-before-executing-michelle-byrom

>> Laut Amnesty International ist fast jeder fünfte Hingerichtete in den USA unschuldig gewesen. <<

So viele Fehlurteile sind nicht nur schrecklich für die unschuldig Hingerichteten und deren Angehörige - das ist letztendlich das ultimative Systemversagen schlechthin.

Ich fürchte fast, dass die mit der größten Verantwortung verbundenen Berufsfelder wie insbesondere der Medizin - und Rechtsbereich überproportional viele charakterlich ungeeignete Menschen anziehen. Wenn Leute mit einer ausgewachsenen Profilneurose sich wegen des damit verbundenen hohen sozialen Ansehens ausgerechnet diejenigen Berufe aussuchen, die die größte Verantwortung für andere Menschen und für die Funktionsfähigkeit der Demokratie mit sich bringen, sind solche Totalaussetzer vorprogrammiert.
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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon Livia » Do 27. Mär 2014, 22:43

Alex hat geschrieben
So viele Fehlurteile sind nicht nur schrecklich für die unschuldig Hingerichteten und deren Angehörige - das ist letztendlich das ultimative Systemversagen schlechthin.


Das ist tatsächlich schrecklich was da vor sich geht. Die Vermutung dass viele Unschuldige hingerichtet wurden, kursiert schon seit längererer Zeit. Was aber auch sehr bedenklich dabei ist, die Polizisten oder Cops wie sie genannt werden, sind meistens korrupt und wenn sie jemanden nicht mögen, werden sie schon zum voraus verurteilt ohne dass man ernsthaft recherchiert. Kinder und Jugendliche sind dabei nicht ausgeschlossen.

Sexueller Missbrauch gerade bei Jugendlichen in Gefängnissen wird auch sehr oft von Cops toleriert, es ist ihnen einfach Wurscht. :evil: Ich habe dazu eine Geschichte gelesen die tatsächlich in Amerika passiert ist und von einem Cop geschrieben wurde, der einem zum Mord angeschuldigten 14jährigen Jugendlichen letztendlich half, aus dem Gefängnis entlassen zu werden als unschuldiger Junge.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Debbie Milke - 20 Jahre in der Todeszelle

Beitragvon Staber » Do 27. Mär 2014, 23:14

Menschen machen Fehler in allen Berufsgruppen...auch Fehlurteile sind Fehler! Alter Schnack..ich weis!Ist aber so! :roll:

So etwas kommt zwar bedauerlicherweise mitunter vor, aber bei weitem nicht so oft, wie oft fälschlich suggeriert wird. Beispielsweis gibt es eine schockierende US-Statistik, wonach der Anteil der Unschuldigen mehrere Prozent betragen soll (pardon die genaue Zahl habe ich vergessen). Ich bin der Sache nachgegangen und habe festgestellt, daß man diese Zahl auf folgende völlig unseriöse Weise gewonnen hat: Eine Anzahl von Prozessen, die zu Hinrichtungen führten wurde analysiert und und wenn irgendeine formale juristische Unkorrektheit dabei festgestellt wurde, hat man das Todesurteil einfach der Kategorie "Fehlurteil" zugeschlagen, woraus andere wieder eine Unschuld konstruierten. Das ist natürlich Unsinn,meine ich, denn in den allermeisten Fällen waren die Delinquenten natürlich trotzdem schuldig. Mit der gleichen Logik hätte man alle Freisprüche untersuchen und bei jedem Formfehler behaupten können, der Angeklagte hätte eigentlich hingerichtet werden müssen.
Man soll das Justizsystem so einrichten, daß in Summe möglichst wenige Unschuldige zu Schaden kommen, und diesbezüglich ist die Todesstrafe statistisch eindeutig das Beste, weil das Mehr an unschuldig Hingerichteten durch das Weniger an Ermordeten vielfach aufgewogen wird.

Viele Unschuldige (die dann ermordet werden) zu opfern um wenige Schuldige zu schonen, ist in meinen Augen schlichtweg unmoralisch. Dafür gibt es auch einen schönen lateinischen Spruch, den ich sehr schätze:

Bonis nocet, qui malis parcit (den Guten schadet, wer die Bösen schont).

MfG
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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Gesund bleiben !
Gruß Staber
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