Moderator: Dr Wo
AlexRE hat geschrieben:... wobei das mit den Fremdarbeitern tatsächlich populistisch klang, Wagenknechts Argumente aber nicht. Vielleicht sind die jetzigen Vorwürfe eine Art Nachhall auf Lafontaines "Fremdarbeiter - Rede".
Zur Erinnerung an diese Rede:
http://www.faz.net/aktuell/politik/linksbuendnis-lafontaine-und-der-rechte-rand-1230949.html
Staber hat geschrieben:Der Linken? Sie müsste eher "Die Reaktionäre" heißen – entsprechend Lafontaines Weltbild des Ressentiments: protektionistisch, nationalistisch, wirtschafts-, wettbewerbs- und fremdenfeindlich.
(...)
Langfristig-strategisch ausgerichtet
Im sächsischen Landtagswahlkampf griff die NPD diese Stimmung auf, verband sie mit der allgemeinen Sozialproteststimmung des vergangenen Sommers und warb vor allem in den Grenzregionen erfolgreich mit dem Slogan „Grenzen dicht für Lohndrücker!“
Lafontaines Äußerungen zielen nun offensichtlich langfristig-strategisch ausgerichtet (in seinem Buch gibt es weitere Beispiele für das Bedienen von Ressentiments) in dieselbe Richtung, um Teile der potentiellen NPD-Wählerschaft an das neue Linksbündnis zu binden.
(...)
Wieder ein neues Thema, das sich nahtlos in das hiesige einfügt:
http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/19000184?sp=567#jump
"Denn: Je länger ein Mitarbeiter im Unternehmen ist, desto teurer wird er. Also werden Personalverantwortliche angehalten, den Angestellten schon vorab einige Abmahnungen in die Personalakte zu schreiben."
Das sieht in der Praxis dann so aus:
"Aldi zwingt Angestellte zur "absoluten Kapitulation"
...
Buffler musste in die Zentrale und einen Verhandlungsmarathon über sich ergehen lassen. Der Streit endete abrupt. "Ich will von ihnen absolute Kapitulation", forderte ein Verkaufsleiter. Kurz darauf setzte Buffler seine Unterschrift unter den Aufhebungsvertrag.
....
Wer hätte schon vermutet, dass bei 25.500 Aldi-Süd-Mitarbeitern jährlich nur 64 aus dem Verkauf in Rente gehen?"
http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... ation.html
Die Formulierung "absolute Kapitulation" als Umschreibung der Abpressung von Unterschriften unter Aufhebungsverträge und damit einer Methode zur Umgehung des Kündigungsschutzgesetzes finde ich insofern bemerkenswert und absolut zutreffend, weil hier nicht nur eine einzelne Person ihre ureigenen Rechte aufgibt.
Wenn ein nach dem Gesetz unkündbarer Arbeitnehmer in Richtung Prekariat, Langzeitarbeitslosigkeit, AlG II und schließlich staatlich aufgestockter Grundrente ausgerotzt wird, unterzeichnet der gemobbte und entnervte Arbeitnehmer auch eine Kapitulationsurkunde zu Lasten des Staates, fast so wie ein Offizier in einem Krieg, der den ihm anvertrauten Frontabschnitt durch Kapitulation seines Verbandes vor einer feindlichen Übermacht aufgibt.
Der langjährige Mitarbeiter gibt mit seiner eigenen Rechtsposition nämlich auch ein Stück der eine soziale Marktwirtschaft postulierenden gültigen Rechtsordnung auf und überlässt den ihn persönlich betreffenden Teil der gesellschaftlichen Realität einer demokratisch nicht legitimierten und rechtsstaatsfernen faktischen wirtschaftlichen Gestaltungsmacht.
Diese faktische Macht wurde in der Vergangenheit zutreffend als "Raubtierkapitalismus" bezeichnet und nimmt mittlerweile Formen an, die schon nicht mehr in Kapitalismus - Schablonen passen. Das ist eher die Rückkehr des Feudalismus in (noch) verschleierter Erscheinungsweise.
http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/19073082?sp=336#jump
Das habe ich auf dem thread dazu geschrieben:
"Wieso "verbrannt"??
"Laut "Süddeutscher Zeitung" verpassten die EU-Regierungen vor allem, Gläubiger und Investoren der sieben untersuchten maroden Geldinstitute in die Pflicht zu nehmen."
Das beschreibt keine Geldvernichtung, sondern eine Umverteilung von arbeitenden Zwangsabgabenknechten zu stinkreichen Anlegern und Zockern im größten Maßstab.
Wer die dafür politisch Verantwortlichen wiederwählt, bestätigt und verfestigt seine eigene Knechtschaft und verdient den Wohlstand freier Bürger nicht."
So könnte in Zukunft vielleicht wirklich ein Fachkräftemangel entstehen. Wenn man unabhängig von der Qualifikation nur noch arbeitet, damit der Staat das Geld zwangsweise einzieht und auf große Haufen schaufelt, hat irgendwann niemand mehr Lust, sich über langwierige und anstrengende Ausbildungswege Fachkenntnisse anzueignen, die doch nur dazu dienen, eine erhöhte Wertschöpfung zugunsten des neofeudalen Establishments zu erzielen und dem Wertschöpfer selbst einen feuchten Dreck nützen.
Aufregung um die Spartipps des Pinneberger Jobcenters:
http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/19085931?sp=847#jump
Ich kopiere meinen dortigen Beitrag mal hierher, weil die heutige Lohndrückerei Billiglöhner zu dem gleichen hardcore - Sparen zwingt wie Arbeitslose.
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Ich habe mir die Broschüre mal heruntergeladen, das ist die Seite 83:
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WIR MÜSSEN SPAREN –
ABER WIE?
„Als ich noch Hartz IV bekommen habe, habe ich es mir angewöhnt, möglichst nur ein-
mal in der Woche einkaufen zu gehen“, sagt Martina während Sylvia eine Münze in den
Einkaufswagen des Discounters steckt. „Sonst kauft man viel unnötiges Zeug.“
Martina ist eine Schnäppchenjägerin, was man ihr allerdings nicht ansieht. Sie weiß
eben, wie man aus wenig viel macht. Genau deshalb hat Sylvia sie gebeten, sie heute
beim Einkaufen zu begleiten. Gemeinsam mit Lara betreten Sie den Discounter.
Als Sylvia ein Sechserpack Selter in den Einkaufswagen hieven will, hält Martina sie
zurück. „Wusstest du eigentlich, dass Leitungswasser oft eine bessere Qualität hat als
Mineralwasser.“
„Aber es schmeckt nicht so gut.“
„Vielleicht müsst ihr euch nur daran gewöhnen. Bei Getränken könntet ihr eine Menge
sparen.“
„Ben trinkt nichts außer Cola“, erwidert Sylvia skeptisch.
„Jetzt wohl schon!“ erwidert Lara und grinst.
Martina rät Sylvia, sich mit haltbaren Lebensmitteln wie Mehl, Nudeln oder Dosen ein-
zudecken und auf Angebote zu achten. „Obst und Gemüse solltest du auf dem Wochen-
markt kaufen, immer nur das, was aktuell regional wächst. Ich war baff, dass es auf
dem Markt oft sogar günstiger ist als im Discounter.“
„Außerdem ist es dort viel schöner“, ergänzt Lara.
„Da hast du Recht“, stimmt Martina zu. „Habt ihr eigentlich schon eine Befreiung vom
Rundfunkbeitrag bei der GEZ (seit 1.1.2013 Beitragsservice) beantragt?“
„Gut, dass du mich erinnerst! Das erledige ich gleich nachher“, erwidert Sylvia.
Ihr Einkaufswagen ist voller als sonst und dennoch hat sie weniger ausgegeben.
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Das war wahrscheinlich auch noch gut gemeint. Leitungswasser z. B. unterliegt in Deutschland dem höchstmöglichen Hygienestandard und ist gesundheitlich gesehen noch einen Tick sicherer als in Flaschen gekauftes Mineralwasser.
Nur die Art und Weise der Erläuterungen ist absolut instinktlos. Die Betroffenen werden angesprochen wie Schulabgänger bei der Einführung in ein Praktikum zur Wahl einer Ausbildungsstelle oder Anfänger in einem Training für ein Hobby wie Segeln oder Bergsteigen. Für so einen Firlefanz ist die Situation von AlG II - Empfängern (insbesondere Familien) aber viel zu ernst.
Spottbilliglöhne schaden auch Leuten, die (noch) ein normales Einkommen haben. Das Thema des heutigen Nr. 1 - threads ist nur ein Beispiel für solche indirekten Benachteiligungen aller Menschen, die ihr Geld mit Arbeit verdienen müssen und nicht von Zinsen, Mieten oder Sozialleistungen leben:
http://meinungen.web.de/forum-webde/post/19121618?sp=406#jump
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Kein Wunder, dass normale Wohnungen für Durchschnittsverdiener sehr teuer werden, wenn man aus abbruchreifen Häusern noch viel Kohle ziehen kann, weil auswärtige Spottbilliglöhner da untergebracht werden:
"Wer sich beschwert, fliegt raus
Harte Arbeit, wenig Lohn und ein Leben in abbruchreifen Häusern: So sieht für Billiglöhner in Niedersachsens Fleischindustrie der Alltag aus.
...."
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Billigloehner-in-Niedersachsens-Fleischindustrie
Wenn der Abbruch nicht erfolgt, entfällt auch der Neubau ordentlicher Wohnungen. Das hat eben Verknappung und Verteuerung zur Folge.
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