„STERN“-JOURNALIST ÜBER NAZIFUNKTIONÄR
„Meinem Vater gönne ich den Strang“
Sein Vater war der „Schlächter von Polen“, und Niklas Frank rechnete erst mit ihm und dann mit seiner Mutter ab. Jetzt erschien das dritte Buch – über den Bruder.
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http://www.taz.de/!119079/
Den passendsten Leserkommentar dort habe ich mal ergänzt:
>> 04.07.2013 20:42 UHR von Cometh:
"Darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen... Ich musste gegen das Schweigen und die Verherrlichung meines Vaters anschreiben"
Ganz der Vater. Keine Rücksichtnahme im Interesse einer guten Sache. Der Mann hätte es mit dieser Einstellung im 3. Reich oder im SED-Reich ganz weit gebracht.
Denn wie es in der Posener Rede heißt, die immer noch das beste Dokument über diesen Charaktertyp abgibt: Man war ja anständig, aber konnte keine Rücksicht nehmen, musste hart sein, dabei aber anständig und gönnte anderen, die es verdienten, den Strang. Auch der Hang zur Nekrophilie ist gleich, nur dass die Originale lieber Leichenteile mit sich trugen und nicht nur Photos. <<
Dieser Vergleich hinkt zwar, so wie alle Vergleiche zwischen Menschen in ganz unterschiedlichen Epochen und Lebensumständen (dort Totalitarismus, hier totale Beliebigkeit) unvermeidlich hinken, aber als Hinweis auf die mangelnde Selbstreflexion von Herrn Frank halte ich den Kommentar für treffender als alle anderen hier.