Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon Staber » Mi 29. Mai 2013, 17:26

"In einer Zeit allgegenwärtigen Betrugs ist es ein revolutionärer Akt, die Wahrheit zu sagen"
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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon AlexRE » Mi 29. Mai 2013, 17:45

Staber hat geschrieben:"In einer Zeit allgegenwärtigen Betrugs ist es ein revolutionärer Akt, die Wahrheit zu sagen"
George Orwell

gruß staber


Was ist denn daran so wahrhaftig?

Heftige Kritik übte Oettinger an der Situation in Deutschland: "Deutschland ist auf dem Höhepunkt seiner ökonomischen Leistungskraft." Stärker werde Deutschland aber nicht mehr. Das habe auch mit der Tatsache zu tun, dass in Berlin "mit Betreuungsgeld, Frauenquote, Mindestlohn und Nein zum Fracking die falsche Tagesordnung" bearbeitet werde. Dadurch drohe "ein Teil dessen, was an Wettbewerbsfähigkeit und Agenda 2010 im Zuge der letzten Jahre erreicht worden ist", wieder preisgegeben zu werden.


http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... sfall.html

Dieses "Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit" des vor der Agenda 2010 amtierenden Exportweltmeisters war in Wahrheit ein Export von strukturell bedingter Arbeitslosigkeit in europäische Partnerländer. Wenn man auf einen Standort mit höchster Arbeitsproduktivität und vielen Stärken im internationalen Qualitätswettbewerb einen großen Billiglohnsektor draufsattelt, stellt man nicht Wettbewerbsfähigkeit, sondern destruktive Hyperwettbewerbsfähigkeit zum Schaden aller Beteiligten her.

Das ist ein ganz ordinärer Wirtschaftslobbyist, der dem deutschen und gesamteuropäischen Gemeinwohl zwecks Vertretung der maximalen Ziele der etablierten Gewinner des freien Wettbewerbs der Vergangenheit (dazu gehört die Zerstörung des freien Wettbewerbs in der Gegenwart und Zukunft durch Verhinderung von "Konkurrenz von unten") völlig gewissenlos Schaden jeden beliebigen Ausmaßes zufügen würde, wenn es seiner Minderheiten - Klientel auf ihrer Jagd nach kurzfristiger Profitmaximierung irgendwie nützt.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon Staber » Mi 29. Mai 2013, 18:02

Herr Oettinger hat's erkannt. "...zu viele in Europa noch immer glauben, alles werde gut.", Träumer wie BK M.und ihr Schäuble, die ja immer noch nicht die Realitäten sehen oder sehen wollen. Das war mutig von Oettinger, er wird einen Sturm der Entrüstung in Europa auslösen.

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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon Livia » Do 30. Mai 2013, 09:17

Staber hat geschrieben:Herr Oettinger hat's erkannt. "...zu viele in Europa noch immer glauben, alles werde gut.", Träumer wie BK M.und ihr Schäuble, die ja immer noch nicht die Realitäten sehen oder sehen wollen. Das war mutig von Oettinger, er wird einen Sturm der Entrüstung in Europa auslösen.

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Oettingers Ruck-Rede

Es ist die Ruck-Rede eines im Ministerrang stehenden Brüsseler Regierungsmitglieds, das eben nicht in der Wirtschaft tätig ist, sondern als politischer Beamter und Mitglied der höchsten (Brüsseler) Exekutive die Pflicht hat, seine Sorgen mitzuteilen, wachzurütteln und zu warnen, wenn der Bestand und die Zukunft der EU auf dem Spiel stehen.

Oettingers Befund spiegelt die triste Wirklichkeit. Übrigens: Er ist nicht der erste EU-Kommissar, der auf diese Weise an die Öffentlichkeit tritt. Zwischen 1999 und 2004 trieb der Niederländer Frits Bolkestein seinen damaligen Kommissionspräsidenten Romano Prodi und manchen Regierungschef auf nationaler Ebene zur Weißglut, weil der Wirtschaftswissenschaftler die Europäer zu genau den Reformen aufforderte, die bis heute nicht von allen Staaten umgesetzt wurden, obgleich sie diese nötig hätten. Hätte man auf den weisen Cicero aus Amsterdam gehört, hätte Oettinger seine Rede um die Hälfte kürzen können.

Und noch etwas sei den Bedenkenträgern im Fall Günther Oettinger mit auf den Weg gegeben: Es gibt derzeit keinen europäischen Regierungschef, der noch die Entschlossenheit aufbrächte, zu sagen, was in Europa notwendig wäre.

Die Bundeskanzlerin ist im Wahlkampf und hält sich zurück. Die meisten anderen sind zu schwach dazu oder verwalten wortreich ihren drohenden Bankrott. Und während selbst die Wirtschaftskraft der einstmals starken Finnen und Holländer ins Minus sinkt und Europas Arbeitslosigkeit bei über zwölf Prozent liegt, wird die Liste der zu vollziehenden Reformen länger. Nur: Es ist keiner mehr da, der den Maßnahmenkatalog umsetzt.

Endlich wagt ein EU-Kommisar, die Wahrheit auszusprechen. Das ist starker Tobak und wird wie Staber auch schrieb, einen Sturm der Entrüstung auslösen aber leider nicht mehr. :(
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon AlexRE » Do 30. Mai 2013, 12:54

Staber hat geschrieben:Herr Oettinger hat's erkannt. "...zu viele in Europa noch immer glauben, alles werde gut.", Träumer wie BK M.und ihr Schäuble, die ja immer noch nicht die Realitäten sehen oder sehen wollen. Das war mutig von Oettinger, er wird einen Sturm der Entrüstung in Europa auslösen.

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Wer behauptet, dass der deutsche Mindestlohn und der Widerstand gegen das Fracking "die falsche Tagesordnung" seien, hat überhaupt nichts verstanden.

Der deutsche Dumpingwettbewerb ist eine der Hauptursachen für alle heutigen Krisen in Europa. Wer das nicht auf der Tagesordnung haben will, hat nichts zu einer konstruktiven Diskussion über die Zukunft Europas beizutragen, allenfalls zu einer destruktiven "Kritik", der das Scheitern Europas alleiniger Selbstzweck ist.
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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon Staber » Do 30. Mai 2013, 15:40

Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Herr Oettinger hat's erkannt. "...zu viele in Europa noch immer glauben, alles werde gut.", Träumer wie BK M.und ihr Schäuble, die ja immer noch nicht die Realitäten sehen oder sehen wollen. Das war mutig von Oettinger, er wird einen Sturm der Entrüstung in Europa auslösen.

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Oettingers Ruck-Rede

Es ist die Ruck-Rede eines im Ministerrang stehenden Brüsseler Regierungsmitglieds, das eben nicht in der Wirtschaft tätig ist, sondern als politischer Beamter und Mitglied der höchsten (Brüsseler) Exekutive die Pflicht hat, seine Sorgen mitzuteilen, wachzurütteln und zu warnen, wenn der Bestand und die Zukunft der EU auf dem Spiel stehen.

Oettingers Befund spiegelt die triste Wirklichkeit. Übrigens: Er ist nicht der erste EU-Kommissar, der auf diese Weise an die Öffentlichkeit tritt. Zwischen 1999 und 2004 trieb der Niederländer Frits Bolkestein seinen damaligen Kommissionspräsidenten Romano Prodi und manchen Regierungschef auf nationaler Ebene zur Weißglut, weil der Wirtschaftswissenschaftler die Europäer zu genau den Reformen aufforderte, die bis heute nicht von allen Staaten umgesetzt wurden, obgleich sie diese nötig hätten. Hätte man auf den weisen Cicero aus Amsterdam gehört, hätte Oettinger seine Rede um die Hälfte kürzen können.

Und noch etwas sei den Bedenkenträgern im Fall Günther Oettinger mit auf den Weg gegeben: Es gibt derzeit keinen europäischen Regierungschef, der noch die Entschlossenheit aufbrächte, zu sagen, was in Europa notwendig wäre.

Die Bundeskanzlerin ist im Wahlkampf und hält sich zurück. Die meisten anderen sind zu schwach dazu oder verwalten wortreich ihren drohenden Bankrott. Und während selbst die Wirtschaftskraft der einstmals starken Finnen und Holländer ins Minus sinkt und Europas Arbeitslosigkeit bei über zwölf Prozent liegt, wird die Liste der zu vollziehenden Reformen länger. Nur: Es ist keiner mehr da, der den Maßnahmenkatalog umsetzt.

Endlich wagt ein EU-Kommisar, die Wahrheit auszusprechen. Das ist starker Tobak und wird wie Staber auch schrieb, einen Sturm der Entrüstung auslösen aber leider nicht mehr. :(


Moin Livia!

Das wird so aber bei einigen anders gesehen hier im Forum!
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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon Staber » Do 30. Mai 2013, 15:40

Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Herr Oettinger hat's erkannt. "...zu viele in Europa noch immer glauben, alles werde gut.", Träumer wie BK M.und ihr Schäuble, die ja immer noch nicht die Realitäten sehen oder sehen wollen. Das war mutig von Oettinger, er wird einen Sturm der Entrüstung in Europa auslösen.

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Oettingers Befund spiegelt die triste Wirklichkeit. Übrigens: Er ist nicht der erste EU-Kommissar, der auf diese Weise an die Öffentlichkeit tritt. Zwischen 1999 und 2004 trieb der Niederländer Frits Bolkestein seinen damaligen Kommissionspräsidenten Romano Prodi und manchen Regierungschef auf nationaler Ebene zur Weißglut, weil der Wirtschaftswissenschaftler die Europäer zu genau den Reformen aufforderte, die bis heute nicht von allen Staaten umgesetzt wurden, obgleich sie diese nötig hätten. Hätte man auf den weisen Cicero aus Amsterdam gehört, hätte Oettinger seine Rede um die Hälfte kürzen können.

Und noch etwas sei den Bedenkenträgern im Fall Günther Oettinger mit auf den Weg gegeben: Es gibt derzeit keinen europäischen Regierungschef, der noch die Entschlossenheit aufbrächte, zu sagen, was in Europa notwendig wäre.

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Beitragvon Livia » Do 30. Mai 2013, 15:45

Staber hat geschrieben
Moin Livia!

Das wird so aber bei einigen anders gesehen hier im Forum!
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Hoffentlich nicht nur im Forum gäll. ;)
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Re: Oettingers EU-Schelte – der Mann sagt die Wahrheit

Beitragvon AlexRE » Do 30. Mai 2013, 15:54

Eine vom mainstream abweichende Meinung muss nicht vollautomatisch richtig sein. An dem von Deutschland ausgehenden und von Oettinger verteidigten deutschen Dumpingwettbewerb würde Europa mit Sicherheit scheitern, wenn das auf Dauer so weiterginge.

Wer das unbedingt will, soll das offen sagen und diesen volks- und verfassungsverachtenden Wirtschaftslobbyisten nicht als europäischen Helden hinstellen, nur weil er sich mit anderen Eurokraten anlegt. Das kostet ihn schließlich nichts, solange seine Klientel das hören will.
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