Sex, Macht und Bestechung im VatikanEr habe keine Kraft mehr, so hatte Benedikt seinen überraschenden Rücktritt begründet. Nun wird spekuliert, man habe dem Papst das ganze Ausmass von Erpressung, Sex- und Machtgier im Vatikan vor Augen geführt.
Benedikt XVI (85) ist einem Bericht der römischen «La Repubblica» zufolge wegen des Ausmasses der «Vatileaks»-Affäre um gestohlene Dokumente, Sex und Korruption im Vatikan zurückgetreten. Am 17. Dezember hätten ihm drei Kardinäle ihren nahezu 300 Seiten starken Geheimbericht zu der Affäre «Vatileaks» vorgelegt, in dem es auch um homosexuelle Beziehungen und Erpressbarkeit gehe, berichtete das Blatt am Donnerstag, ohne genaue Quellen zu nennen. An diesem Tag habe Benedikt seine lange erwogene Rücktrittsentscheidung gefällt.
«Faule Fische» im Vatikan
Auch die konservative Wochenzeitschrift «Panorama» berichtete am Donnerstag ähnlich über eine ausufernde «Vatileaks»-Affäre, ohne dabei allerdings über Benedikts Rücktrittsmotive zu spekulieren.
Der Vatikan lehnte es ab, sich zu den neuen Spekulationen über mögliche spektakuläre Hintergründe der Entscheidung des Papstes zu äussern. Benedikt (85) hatte dafür Altersgründe ins Feld geführt.
Die Kardinäle hätten dem Pontifex mit ihren Informationen «ein genaues Bild des Schadens und der faulen Fische» im Vatikan gegeben, so der Zeitungsbericht. Darin gehe es um «unsaubere Einflüsse» auf Mitglieder der Kurie und um ein übergreifendes, durch «sexuelle Ausrichtung» verbundenes Netz von Lobbyisten mit Finanzinteressen. Der Bericht sei explizit und spreche von Verstössen gegen mehrere christliche Gebote.
Mit diesen Papieren auf seinem Schreibtisch habe Benedikt eine Woche vor Weihnachten seinen Rücktritt beschlossen. Die Wochenzeitschrift «Panorama» berichtete am Donnerstag ähnlich über eine ausufernde «Vatileaks»-Affäre, ohne dabei allerdings über Benedikts Rücktrittsmotive zu spekulieren.
Schwulen-Netzwerk organisierte Sex-Treffen im Vatikan
Einige hohe Prälaten seien von aussen durch Laien beeinflusst worden, denen sie durch Beziehungen «weltlicher Natur» verbunden gewesen seien, so die Zeitung. Das Wort Homosexualität sei in dem Zusammenhang gefallen. Zitiert wird jedoch lediglich eine über den Report unterrichtete Quelle mit der Behauptung, alles habe sich um die Nichtbeachtung der Gebote gedreht, wonach man nicht stehlen und keine «unreinen Handlungen» begehen dürfe. Die Kardinäle sollen ein verborgenes Schwulen-Netzwerk ausgemacht haben, das in Rom und im Vatikan Sex-Treffen organisiert habe. Kurienmitglieder in dem Netzwerk seien durch ihre sexuelle Orientierung erpressbar gewesen.
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