Obdachlosigkeit und ihre Folgen

Wie dem Einleitungstext unserer Seite zu entnehmen ist, sind die wesentlichen Aussagen des Artikel 3 GG für uns absolut unverhandelbar. Dieses Unterforum betrifft also unser Kernprogramm.

Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 10. Dez 2012, 19:30

der erste Tote diesen Winter :(

Obdachloser erfriert direkt vor Wohncontainer
10.12.2012, 15:50 Uhr | dpa

Bei eisigen Temperaturen ist im hessischen Rüsselsheim ein Obdachloser im Schlaf erfroren.

Wie die Polizei in Darmstadt mitteilte, hatte sich der 38-Jährige in der Nacht zum Sonntag direkt vor der Tür eines Wohncontainers mit einem Schlafsack hingelegt.

Im Container selbst seien alle Plätze vergeben gewesen. Der Mann habe sonst unter einer Brücke geschlafen.


http://nachrichten.t-online.de/obdachloser-erfriert-direkt-vor-wohncontainer/id_61274550/index
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » Mo 10. Dez 2012, 22:43



Hier ist ein längerer Artikel zu dem tragischen Vorfall:

Wohnsitzloser erfriert vor Obdachlosenunterkunft

Leiterin: Im Januar habe der Mann Hausverbot bekommen, weil er gegenüber anderen Bewohnern aggressiv geworden sei

(...)

Ein Übernachtungsgast der Unterkunft fand den Toten am Sonntagmorgen um 8 Uhr leblos in seinem Schlafsack liegend und mit Decken zugedeckt auf dem verschneiten Boden direkt vor den Containern neben dem Obdachlosenheim der Diakonie im Rugbyring und benachrichtigte eine Mitarbeiterin. Als die Clique am nächsten Morgen von der Unterführung zu den Wohncontainern zurücklief, sahen sie schon Polizei und Notarzt.
Ein Verbrechen schließt die Polizei aus. Sie geht nach dem derzeitigen Erkenntnisstand davon aus, dass der Achtunddreißigjährige erfroren ist. Wie die Leiterin des Wohnsitzlosenheims, Silvia Starck, berichtet, hatte der Mann im vergangenen Jahr einige Male in der Unterkunft übernachtet, habe sich den Mitarbeitern gegenüber aber nicht mit seinen Sorgen offenbart. Im Januar habe er Hausverbot bekommen, weil er gegenüber anderen Bewohnern aggressiv geworden sei. „Wir müssen auf die Einhaltung bestimmter Regeln bestehen“, erklärt der Leiter des Diakonischen Werks in Rüsselsheim. Eine Regel sei friedfertiges Verhalten. Eine andere, dass keine Hunde mitgebracht werden dürfen.

(...)


http://www.echo-online.de/region/ruesse ... 32,3478956

Meines Wissens kommen viele Menschen überhaupt erst in die Situation, trotz aller deutschen Sozialgesetze obdachlos zu werden, weil sie ausgesprochen querköpfig sind und mit den Sozialbehörden nicht klarkommen oder weil sie depressiv oder sonstwie psychisch auffällig sind. Ausgerechnet diesen Leuten kommen sie in aktuen Notsituationen dann erst einmal mit ihrer Hausordnung und einem Hausverbot für ihren Hund - oft dem einzigen Lebenwesen, zu dem die Betroffenen eine tiefe Beziehung haben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 11. Dez 2012, 11:21

Alex schrieb:

Ausgerechnet diesen Leuten kommen sie in aktuen Notsituationen dann erst einmal mit ihrer Hausordnung und einem Hausverbot für ihren Hund - oft dem einzigen Lebenwesen, zu dem die Betroffenen eine tiefe Beziehung haben.


Ja so ist es.Ich bin in meiner Obdachlosen Zeit 2 mal in zwei verschiedenen Obdachlosen Heimen ein gezogen und ich kann sagen, nie wieder. Lieber täte ich draussen erfrieren als da noch mal reinzugehen.
Hunde sind das wertvollste was sie besitzen sie werden es nie freiwillig hergeben.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon maxikatze » Di 11. Dez 2012, 12:25

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Alex schrieb:

Ausgerechnet diesen Leuten kommen sie in aktuen Notsituationen dann erst einmal mit ihrer Hausordnung und einem Hausverbot für ihren Hund - oft dem einzigen Lebenwesen, zu dem die Betroffenen eine tiefe Beziehung haben.


Ja so ist es.Ich bin in meiner Obdachlosen Zeit 2 mal in zwei verschiedenen Obdachlosen Heimen ein gezogen und ich kann sagen, nie wieder. Lieber täte ich draussen erfrieren als da noch mal reinzugehen.
Hunde sind das wertvolste was sie besitzen sie werden es nie freiwillig hergeben.



Warum nie wieder? Was ist so schlimm an einer Obdachlosenunterkunft, dass du lieber erfrierst, als das in Anspruch zu nehmen?
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 11. Dez 2012, 12:40

maxikatze hat geschrieben:Warum nie wieder? Was ist so schlimm an einer Obdachlosenunterkunft, dass du lieber erfrierst, als das in Anspruch zu nehmen?


ich habe so einiges mit erlebt wie zb Kakerlaken. oder ein Zimmer mit zwanzig Betten. Stinkt nach urin Kot usw. Stockbetten wenn eine ober eine liegt und besoffen ist und einen anpinkelt ne danke muss nicht sein.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon GasGerd » Di 11. Dez 2012, 14:57

Ich habe meinen gmx - thread vom vergangenen Jahr "wiederbelebt":


Kaum sind die Temperaturen unter Null gesunken, haben wir schon den ersten diesjährigen Kältetoten:

"Bei eisigen Temperaturen ist in Rüsselsheim ein Obdachloser im Schlaf erfroren. Er hatte in der Nacht zum Sonntag vor einem Wohncontainer übernachtet - drinnen war kein Platz mehr frei."

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_46927303

Befremdlich an dieser traurigen Geschichte finde ich den Kommentar am Ende des Artikels:

"Positiv sei auch, dass viele Menschen die Arbeit der Tagesaufenthaltsstätten und Übernachtungsheime unterstützen, fügte der stellvertretende Vorsitzende der bundesweit tätigen Evangelischen Obdachlosenhilfe hinzu. So würden etwa Schlafsäcke, gut erhaltene Winterkleidung oder Geldbeträge für die Arbeit gespendet. "Niemand, der bei uns Hilfe sucht, wird abgewiesen", sagte Gillich. Niemand müsse im Freien schlafen."

Gerade ist jemand vor der Tür einer von der Diakonie betriebenen Obdachlosenunterkunft erfroren, weil angeblich kein Platz frei war, und dann kommt so ein Spruch von einem hauptberuflichen (und wahrscheinlich überbezahlten) Notstandsverwalter.

Wenn Diakonie und Caritas es als ihre wesentliche Funktion ansehen, Staatsknete in kirchliche Organisationen zu leiten (zusätzlich zu den Kirchensteuereinnahmen, von dem Geld wenden sie nichts für Bedürftige auf) und dabei die Zwecke der Geldzuwendungen vernachlässigen, sollte der Staat sich vielleicht lieber selbst und direkt um Menschen in Not kümmern.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14355827?sp=28#jump
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon GasGerd » Mi 12. Dez 2012, 16:19

Laut taz sollen in Hamburg ausländische Obdachlose aus dem Winternotprogramm ausgeschlossen werden:

@strathmann

"Das ist nicht sozial sondern menschenverachtend."

Wenn diese Darstellung der taz zutrifft, sollen in Hamburg nur solche obdachlosen Zuwanderer vor dem Erfrieren gerettet werden, die berufliche Perspektiven haben:

"Im vergangenen Winter beriet die Anlaufstelle nach Angaben der Behörde insgesamt 451 Obdachlose. 185 sei „geholfen“ worden, in ihr jeweiliges Heimatland zurückzukehren. Der Senat will Osteuropäer ohne Job und Wohnung verstärkt in ihre Heimatländer zurückschicken. Im Winternotprogramm untergebracht werden soll nur, wer in Hamburg „eine Lebensperspektive“ hat."

http://www.taz.de/!104679/

Das Bundesverfassungsgericht hat erst in diesem Jahr festgestellt, dass Abschreckung von Asylmissbrauch noch nicht einmal herabgesetzte Sozialleistungen rechtfertigt. Dazu die Randziffer 121 im Urteil vom 18.07.2012:

"c) Migrationspolitische Erwägungen, die Leistungen an Asylbewerber und Flüchtlinge niedrig zu halten, um Anreize für Wanderungsbewegungen durch ein im internationalen Vergleich eventuell hohes Leistungsniveau zu vermeiden, können von vornherein kein Absenken des Leistungsstandards unter das physische und soziokulturelle Existenzminimum rechtfertigen (vgl. Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie und Senioren <13. Ausschuss> vom 24. Mai 1993, BTDrucks 12/5008, S. 13 f.). Die in Art. 1 Abs. 1 GG garantierte Menschenwürde ist migrationspolitisch nicht zu relativieren."

http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls20120718_1bvl001010.html

Da kann man sich an den Fingern einer Hand abzählen, was das BVerfG zu der Idee sagen würde, Osteuropäer (ggfs. EU - Ausländer!) zur Rückkehr in die Heimat zu veranlassen, indem man ihnen bei Eiseskälte den Zutritt zu Wärmestuben verweigert.

Ich schätze, dass die Urheber dieser Idee strafrechtliche Risiken für sich selbst eingehen.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/14355827?sp=28#jump
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 19. Dez 2012, 13:24

Es geht bald los, in ein par Tagen (ich muss passen wann Frank Zander es macht) gibt es für Obdachlose einen Weihnachtsschmaus. ich freue mich riesig für diese Leute Und ich finde es so geil das Frank Zander mit seinen freihwilligen Helfer es machen :D :D

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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon maxikatze » Mi 19. Dez 2012, 15:39

Es geht bald los, in ein par Tagen (ich muss passen wann Frank Zander es macht) gibt es für Obdachlose einen Weihnachtsschmaus. ich freue mich riesig für diese Leute Und ich finde es so geil das Frank Zander mit seinen freihwilligen Helfer es machen


Der Zander macht das schon sehr, sehr lange. Hat er eigentlich für dieses Engagement mal das Bundesverdienstkreuz bekommen? Nein? Dann besteht aber Nachholbedarf.

http://www.weihnachteninberlin.de/erleb ... ander.html

Die Feier wird am 19. Dezember im Estrel Convention Center in der Sonnenallee 225 stattfinden.


Schön ist, dass wirklich jedes Mal viele freiwillige Helfer dabei sind. Wir sind eben doch nicht so eine egoistische Gesellschaft, denen alles am Arm vorbei geht.
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Re: Nicht nur zur Weihnachtszeit: Obdachlosigkeit

Beitragvon AlexRE » Do 20. Dez 2012, 21:30

Ein Zeit - Redakteur hat zusammen mit einer Schauspielerin ein obdachloses Paar im reichsten Stadtviertel Deutschlands gemimt:


SOZIALE KLUFT
Maria und Josef im Ghetto des Geldes

Die wohlhabendsten Deutschen mit den teuersten Häusern leben im Taunus bei Frankfurt: Banker, Manager, Industrielle. Was passiert, wenn man sie um Hilfe bittet? Die Schauspielerin Viola Heeß und unser Redakteur Henning Sußebach haben sich – als obdachloses Paar verkleidet – kurz vor Weihnachten auf den Weg gemacht.

(...)


http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/seite-1

(...)

Im tauglänzenden Victoriapark begegnen wir einer Frau und ihrer kleinen Tochter. Das Mädchen schaut uns an und ruft: »Mama! Da sind wieder die faulen Feiglinge.«

Das arme Kind. Ob seine Eltern die Meldung zur Kenntnis genommen haben, dass die Lebenserwartung deutscher Geringverdiener mittlerweile sinkt? Wird es von ihnen je erfahren, dass es größere Katastrophen gibt als einen Absturz des Dax? Wird es sich je darüber wundern, dass in Deutschland die reichsten zehn Prozent mehr als 60 Prozent allen Vermögens besitzen, die ärmsten 50 Prozent aber nur zwei?

Womöglich ist dem Mädchen gerade eine Kronberger Lebenslogik rausgerutscht: Wem es schlechter geht als einem selbst, der ist faul, feige oder sonst wie ein Versager. Von ganz oben betrachtet, muss die Welt dann von lauter Nichtsnutzen bevölkert sein.

(...)


http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/seite-2


(...)

Bis in den Abend sind uns Menschen und Häuser verschlossen. Bleibt bloß der Pfarrer.

Das Pfarrhaus der evangelischen Kirche sieht aus wie aus einem Adventskalender in die Wirklichkeit kopiert: Holztür, Veranda, Weihnachtsbaum.

Wieder Klingeln, wieder Warten, wieder ein blechernes »Ja!?« aus einem Lautsprecher.

»Wir haben eine Bitte.«

Nach einer Weile öffnet sich die Tür, im hellen Spalt eine schwarze Silhouette. Der Pfarrer.

»Wir sind ohne Obdach und wollten fragen, wo man hier schlafen kann.«

»Meines Wissens gibt es hier nichts.«

»Dürfen wir nicht bei Ihnen übernachten?«

»Nein. Wir haben uns darauf verständigt, dass das nicht geht.«

»Aber Sie sind doch die Kirche.«

Mit diesem Satz ist unsere Verlegenheit zu ihm gewechselt. »Trotzdem«, sagt er.

»Wir haben auch Schlafsäcke dabei.«

»Nein. Und mit Verlaub: So etwas ist hier noch nie vorgekommen.«

(...)


http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/seite-3


(...)

An den Hängen des Taunus bestätigt sich eine Studie des amerikanischen Psychologen Dacher Keltner. Keltner ist Professor an der University of California und hat kürzlich behauptet, vermögende Menschen seien weniger mitfühlend als ärmere. Bevor er mit seinen eigenen Untersuchungen begann, hatte er Material gesichtet: In einer Umfrage amerikanischer Wohlfahrtsverbände gaben Haushalte mit einem Jahreseinkommen von weniger als 25.000 Dollar an, 4,2 Prozent ihrer Einnahmen zu spenden. Haushalte mit mehr als 100.000 Dollar gaben nur 2,7 Prozent weiter. Wohltätigkeitsforscher aus San Francisco werteten Steuererklärungen von unter 35-Jährigen aus und fanden heraus: Jene mit einem Jahreseinkommen von weniger als 200.000 Dollar spendeten 1,9 Prozent – wer mehr verdiente, nur noch ein halbes Prozent.

Anfangs dachte Keltner, ärmere Menschen seien womöglich religiöser oder politisch eher links. Doch dann kam er zu dem Schluss, dass Arme einfach öfter die Erfahrung machten, dass man »sich gegenseitig helfen« müsse: »Es gibt immer einen, der dich irgendwohin mitnimmt oder auf dein Kind aufpasst.« Genau das befähige sie, die Nöte anderer überhaupt wahrzunehmen. In Keltners Studien erkannten jene Testpersonen, die nur einen Highschool-Abschluss hatten, die Gefühle anderer besser als Höhergebildete und Besserverdienende. Wenn Keltner zwei Probanden zum Kennenlernen zusammenbrachte, konnte er sogar beobachten, wie die aus besseren Verhältnissen eher mit irgendetwas herumspielten, nebenbei kritzelten oder ihre Handys nach Nachrichten durchsuchten. »Dass die Reichen etwas zurückgeben, ist psychologisch unwahrscheinlich«, sagt Keltner. »Was Reichtum und Bildung und Prestige und eine gute Position im Leben einem geben, ist die Freiheit, sich auf sich selbst zu konzentrieren.«

(...)


http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/seite-4


(...)

Wir waren nicht so naiv, zu glauben, dass uns irgendein Vorstandsvorsitzender sein Kingsize-Bett aufschüttelte. Wir wären ein scheinheiliges Paar, wenn wir uns ein einfaches Urteil anmaßen würden über die Tatsache, wieder und wieder abgewiesen worden zu sein. Aber über den Ton, in dem das meistens geschah? Und über dieses verbissene Schweigen?

Dieses Wandlitz des Westens, es kommt ohne Zäune und Schlagbäume aus. Es riegelt sich ab mit Ignoranz. Souveräner kriegt man Abschottung nicht hin.

(...)


http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/seite-5

Ein Wandlitz des Westens also - das passt zu den jüngsten Presseberichten über die unglaubliche Dickfelligkeit der Vorstände und leitenden Angestellten der Deutschen Bank im Vorfeld der Durchsuchung der Zentrale in Frankfurt und dem nachfolgenden Telefonanruf beim hessischen Ministerpräsidenten. Da macht sich eine neue Art sozialer Autismus breit, diese Leute entfremden sich der Realität der bundesdeutschen Gesellschaft. Die sind früher im Feudalismus angekommen als der Rest des Landes. Das rächt sich natürlich. Noch haben sie nicht effektiv und in jeder Hinsicht die Macht früherer Feudalherren.
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