von Uel » Mi 21. Nov 2012, 13:25
Alex schrieb:
>>>Im Falle Assads sieht das etwas anders aus, der hat bis jetzt ein recht gutes Ansehen bei den Russen und die Nato ist deshalb gut beraten, wirklich die allermodernsten Waffen dort zusammenzuziehen, wo ein syrischer Angriff drohen könnte.<<<
Hallo Alex,
wie kommst Du auf soetwas? Wieso soll sich Assad mit einem starken Nato-Partner anlegen? Und das noch, wo er im Überlebenskampf in einem Bürgerkrieg ist und sich das ganze Land vor oder schon im Zusammenbruch befindet. Ist doch alles völlig unsinnig, obwohl das unsere Regierungs-Verlautbarungs-Journalisten täglich rauf und runter beten!
Mein Freund, der alte Kommisar fragt: Wem nutzt das Ganze?
Es ist immer günstig, wenn man einen Plan B hat. Plan B ist in diesem Fall: Wenn die von Nato, USA und Saudis favorisierten und wahrscheinlich auch finanziell und waffenmäßig unterstützten Bürgerkriegsparteien gegen Assad nicht siegreich sondern unter zu gehen drohen, ist es praktisch, schon sein modernstes Kriegsgerät vor Ort zu haben, um doch noch korrigierend eingreifen zu können, wenn es irdendwann so weit sein sollte. Dazu braucht man die Lufthoheit und muss schnellstens alle Vögel des Gegners vom Himmel holen.
Wenn im Weltsicherheitsrat absehbar keine Beschluss in Aussicht steht, à la Lybien das Problem zu lösen, so braucht es in dieser geografisch günstigen Situation nur einen Angriff auf einen Natopartner um "halbwegs legitim" doch noch eingreifen zu können. Dabei kann man in einem Bürgerkrieg mit unterschiedlichen kaum zu identifizierenden Gruppen, und dann dazu noch im Kurdengrenzgebiet, kaum ausmachen wer wann wen beschießt. Für die Türkei / Nato ist entscheidend, dass jemand schießt und seien es die von einem selbst Unterstützten oder auch nur Querschläger. Hatten wir schon mal: >>>Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten.“ Um aktuell zu sein, bräuchte man nur Bombe durch Rakete zu ersetzen.
In Berlin ist man inzwischen in Dämlichkeit, Undiplomatie und Großmannssucht auf VOR-BRD-Status angekommen. (Daher war ich aus machtpsychologischen Gründen immer für Bonn als Regierungssitz) Man lässt sich in Konfrontationen locken, >Out Of Aerea< ist für die Bundeswehr inzwischen kein Thema mehr, und ein Westerwelle geistert als Weltfriedensstifter in einer Gegend herum, in der Deutsche so oder so immer als befangen gelten müssen! Und was sagt er Hillary, die da gerade auch herumtourt, wenn sie anderer Meinung ist? Ist alles schon besprochen und im Sinne der WeltZwergenMacht gelöst?
Wenn die Berliner Chaostruppe doch erst einmal nachdenken würde: die Beistandsverpflichtung für die Türkei gilt doch wohl nur für ernsthafte Gefährdungen und nicht für jedes Grenzscharmützel, was der Bündnispartner selbst schnellstens mit eigenen Mitteln austreten kann.
Lachhaft, einfach lachhaft, wenn es nicht so tragisch wär!!!
Liebe Grüße
von Uel
Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!