Versagen freie Foren?

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Arbeitslos » Mo 22. Okt 2012, 17:12

2. Das angebliche Vergewaltigungsopfer hat ein Verletzungsbild (am Hals), für das ihre Tatschilderung NICHT ursächlich gewesen sein kann.


Wieso? Weil sich der komische Gutachter nen Tisch zwischen die Beine gerammt hat und fand, dass die dadurch entstanden blauen Flecken denen der bei Frau D. festgestellten ähnlich waren? Huch am Hals ... sry Er hatte schlicht Glück dass das Messer, keine verwertbaren DNA Spuren anhaftete, warum das so war, steht auf einem anderen Blatt.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Mo 22. Okt 2012, 17:15

DieLara hat geschrieben:Ob alt oder neu... macht das wirklich noch etwas? ;)


http://www.amazon.de/product-reviews/34 ... ewpoints=0

Wie will K. erreichen, dass sich das in den Köpfen der Menschen verfestigte "Bild" zu seinen Gunsten ändert?

Durch Einstweilige Verfügungen? Durch Prozesse? Durch ein Buch? Durch eine Werbe-Tour durch die Lande?

Ich schätze, die meisten würden es eher begrüßen, wenn sie gar nichts mehr von ihm hören und lesen würden. :)



Hier noch einmal zur Erinnerung das Zeit Interview:

Kachelmann: »Ich habe keinem Menschen Gewalt angetan!« Wieso hätte ich mich beteiligen sollen an diesem Schwachsinn, der über mich erzählt wurde? In dem, was ich vor Gericht über mich gehört habe, erkenne ich mich nicht wieder. Ich hätte an jedem Prozesstag hundertmal aufstehen und sagen müssen: »Das ist gelogen!« Was soll ich über lügende Zeuginnen sagen, auf die erwachsen scheinende Menschen wie diese Staatsanwälte und teilweise auch Richter hereinfallen?

Ich habe Menschen verarscht. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Aber das, was die Nebenklägerin mit mir gemacht hat, als sie sich den Vorwurf der Vergewaltigung ausdachte – das ist keine Verarsche. Das ist kriminell. Dafür gibt es keine Rechtfertigung.

Ich habe zu viel über die Justiz in Baden-Württemberg gelernt, auch durch andere im Knast. Und nach diesem Erlebnis mit dem Gericht in Mannheim und mit dieser Kriminalpolizei im badischen Schwetzingen, wo mir diese ganze Lügengeschichte ja angedichtet worden war, meide ich ganz Baden-Württemberg. Ich will da nicht mehr hin. Ich fahre großräumig drum herum. Mir tut das leid, ich wurde da geboren, aber vielleicht ändert sich ja was mit der neuen Regierung.

Ich hab mich in den Frauen nicht geirrt. Deshalb habe ich mich bei einigen dieser Frauen auch nicht dazu durchgerungen, einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Ich hatte Angst vor dem Wahnsinn, der ausbrechen könnte, wenn ich den Schlussstrich ziehe. Von diesem Wahnsinn habe ich manchmal durchaus etwas geahnt, zwar nicht in dieser ganz heftigen Form als Falschanzeige und Lügen vor Gericht.

ZEIT: Angenommen, Sie könnten die Zeit zurückdrehen und hätten jetzt die Gelegenheit, mit dem Psychiater über sich zu sprechen: Würden Sie es tun?

Kachelmann: Nein. Warum sollte ich mit einem Gerichtspsychiater sprechen? Ich habe keinen Sprung in der Schüssel. Viel interessanter wäre doch, zu erfahren, was psychologisch in der Frau vorging, die mich einer Tat beschuldigt, die ich nicht begangen habe.


ZEIT: Pleines sagte aus, Sie seien seelisch kerngesund – allerdings ein »Homo ludens«. Ein Mensch, der das Leben als Spiel begreift. Ein Mann, der die anderen degradiert: zum Publikum, das seinen Charme bestaunt.

Kachelmann: Mich hat nur gestört, dass er offenbar die Aussagen der vielen Exgeliebten für wahr gehalten hat, die erfahren hatten, dass sie nicht mal die Prima inter Pares waren und dementsprechend schlecht auf mich zu sprechen. Der Psychiater hat nicht sehen wollen, dass die Aussagen der Frauen kontaminiert waren von ihrer Abneigung gegen mich. Das hat mich gewundert.

http://www.zeit.de/2011/24/DOS-Interview-Kachelmann


Nun denn, auch Pleines hat ihn verkannt. ;) Aber gut, schliesslich wollte Pleines sich nicht in Ferndiagnosen ergehen und es ging ja nur um die Schuldfähigkeit.
Deshalb sprach Pleines auch von ...."keinen gröberen (!) psychischen Störungen."

Ja, die Erfahrungen mit anderen Häftlingen im Knast sind natürlich sehr fundiert, wenn man sich über eine Justiz beschwert. Grad im Knast müssen die Erlebnisberichte unheimlich objektiv gewesen sein. Vielleicht hatten die auch alle ein Opfer Abo? Sehr tauglich das dann verallgemeinernd in einem Buch unterzubringen.

Da drängte sich doch damals schon wirklich die Schlussfolgerung auf, dass durch die dort betriebene Litigation PR und zig Unterlassungsklagen nur seine Person in der Öffentlichkeit reingewaschen werden sollte. Und dabei ist der Erfinder der Erfinderin taktisch vorgegangen ohne ein für mich erkennbares Gewissen.

Es zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben, dass alle anderen lügen, nur er nicht.

Und dann soviel Aufhebens wegen einer Gegendarstellung in der Bunten. :roll:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Mo 22. Okt 2012, 17:19

DieLara hat geschrieben:Interessant, was Demo so alles an reinen FAKTEN wissen will; kennt der etwa die Akten?

Nee, aber Hans-Hermann Tiedje wird sicher im Vergleich zu den mannheimer Juristen klar denken können. Dann weiß er nach der DNA-Analyse des angeblichen Tatmessers sofort zwei Dinge:

1. Die schwere Vergewaltigung durch Jörg Kachelmann mit dem Messer in der Hand und am Hals von ****** W. hat nicht stattgefunden.

2. Das angebliche Vergewaltigungsopfer hat ein Verletzungsbild (am Hals), für das ihre Tatschilderung NICHT ursächlich gewesen sein kann.


http://libertalia.forumieren.com/t93p10 ... eil-2#8916


Hat nicht stattgefunden?
Nicht ursächlich gewesen sein kann?

Bei allem Verständnis für Demo, aber wer sich dermaßen in Verschwörungstheorien verstricken kann, sollte auch mal klar denken können. Die Theorie, was nicht bewiesen werden kann, kann nicht stattgefunden haben, hat schon zu sehr vielen Freisprüchen geführt. 85% oder so?
Und waren das nicht alles Freisprüche "In dubio pro reo?" ;)


Bei Demo muss man selbstverständlich die VT abziehen, die filtere ich einfach raus.
Aber viele andere Informationen sind sehr informativ.
Natürlich kennt er die Akten auch nicht.
Tiedje vielleicht aber?
Schwarzer und andere ebenso.
Und sie kommen bei der Bewertung zum selben Ergebnis.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Mo 22. Okt 2012, 17:21

Arbeitslos hat geschrieben:
2. Das angebliche Vergewaltigungsopfer hat ein Verletzungsbild (am Hals), für das ihre Tatschilderung NICHT ursächlich gewesen sein kann.


Wieso? Weil sich der komische Gutachter nen Tisch zwischen die Beine gerammt hat und fand, dass die dadurch entstanden blauen Flecken denen der bei Frau D. festgestellten ähnlich waren? Huch am Hals ... sry Er hatte schlicht Glück dass das Messer, keine verwertbaren DNA Spuren anhaftete, warum das so war, steht auf einem anderen Blatt.



Bei Gutachtern bin ich immer skeptisch, erst recht bei so vielen.
Ein Privatgutachter wird sicherlich nicht negativ über seinen Auftragschreiber schreiben.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Mo 22. Okt 2012, 17:43

Bei Demo muss man selbstverständlich die VT abziehen, die filtere ich einfach raus.
Aber viele andere Informationen sind sehr informativ.
Natürlich kennt er die Akten auch nicht.
Tiedje vielleicht aber?
Schwarzer und andere ebenso.
Und sie kommen bei der Bewertung zum selben Ergebnis.


Selbstverständlich erkenne ich die informativen Teilbereiche. ;)

Mich wundert nur, dass er wie selbstverständlich schreibt... was nicht bewiesen wurde, hat nicht stattgefunden. :roll:
Auf der einen Seite bedient er sich seiner VT und auf der anderen will er nicht erkennen, dass mangelnde Beweise wie DNA am Messer oder das Verletzungsmuster mitnichten etwas mit einer nicht stattgefundenen Tat zu tun haben muss?
DA hätte ich mehr von ihm erwartet... an Überlegungen, an Theorien, an Möglichkeiten, WARUM, WESHALB UND WIESO es zu der mangelnden Beweislage gekommen sein könnte. Wenn schon VT, dann kann es auch mehr als eine geben. ;)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon AlexRE » Mo 22. Okt 2012, 17:48

Ali hat geschrieben:Bei Gutachtern bin ich immer skeptisch, erst recht bei so vielen.
Ein Privatgutachter wird sicherlich nicht negativ über seinen Auftragschreiber schreiben.


In dem berüchtigten Fall D. Stellwaag hat ein Gutachter so dreist totalen Unfug ("Videoaufnahme vom Ohr des Täters sei so gut wie ein Fingerabdruck") als wissenschaftlich gesichert dargestellt, dass er nach dem späteren Beweis der Unschuld und dem strafrechtlichen Wiederaufnahmeverfahren selbst zur Kasse gebeten werden konnte:

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (AZ 19 U 8/2007) verurteilte Cornelius Schott am 2. Oktober 2007 zu einer Schmerzensgeldzahlung in Höhe von 150.000 Euro an Donald Stellwag. Revision wurde nicht zugelassen. Nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks handelt es sich dabei um den ersten Fall in Deutschland, bei dem ein Sachverständiger für ein fehlerhaftes Gerichtsgutachten zivilrechtlich haftbar gemacht wurde.[2] Laut seiner eigenen Aussage will Stellwag mit dem Geld eine „Gesellschaft unschuldig verurteilter Opfer (GUVO)“ gründen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Donald_Stellwag

Das ist aber ein seltener Ausnahmefall. Normalerweise kriegt man noch so dreiste Gutachter nicht am Kanthaken, weil irgendwas im Bereich Kausalität oder Schuld nicht 100 %ig nachweisbar ist.

Jedenfalls ordne ich ein Gutachten, dass mit Sicherheit ausschließen will, dass ein Kratzer NICHT von einem Messer (auch nicht der stumpfen Seite) stammen könne, dieser Sorte von Gutachten zu. Das gilt auch für das Gutachten, das mit Sicherheit ausschließen will, dass Hämatome an den Oberschenkeln von einer Vergewaltigung stammen können.

Man muss nicht Medizin studiert haben, um zu erkennen, dass das nicht seriös sein kann.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon maxikatze » Mo 22. Okt 2012, 18:01

DieLara hat geschrieben:
Ali hat geschrieben:Ich lese eben bei SP, dass das Jauch Video nicht mehr in der ARD Mediathek zur Verfügung steht.

http://libertalia.forumieren.com/t93p10 ... eil-2#8916

Bedeutet das, dass sie also erfolgreich waren und/oder erst einmal nur die beanstandeten Passagen undeutlich und dann wieder hereingestellt werden.


Tja, ich denke, die ARD hat da die (für mich richtigen) Konsequenzen gezogen. Muss noch nicht einmal zwingend juristisch bedingt sein; obwohl das naheliegend ist.

Vielleicht ist DAS ja auch der Grund, warum die Buch-Werbe-Tour so plötzlich aufgehört hat? ;)



Das Affentheater, mit der sich JK in den Vordergrund spielt, nervt langsam. Gibt es endlich eine Unterbrechung oder was noch besser wäre, ein Abbruch der Werbetour? Das Buch steht im SPIEGEL auf der Bestsellerliste auf den zweiten Platz.
http://www.ardmediathek.de/suche?s=kachelmann
Kachelmann hier, Kachelmann da ...

http://www.rp-online.de/gesellschaft/le ... -1.3033986


Ich kann mich dem eigentlich nur anschliessen:

http://www.rhetorik.ch/Aktuell/12/10_16/index.html
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Mo 22. Okt 2012, 18:03

http://de.wikipedia.org/wiki/Donald_Stellwag

Das ist aber ein seltener Ausnahmefall. Normalerweise kriegt man noch so dreiste Gutachter nicht am Kanthaken, weil irgendwas im Bereich Kausalität oder Schuld nicht 100 %ig nachweisbar ist.

Jedenfalls ordne ich ein Gutachten, dass mit Sicherheit ausschließen will, dass ein Kratzer NICHT von einem Messer (auch nicht der stumpfen Seite) stammen könne, dieser Sorte von Gutachten zu. Das gilt auch für das Gutachten, das mit Sicherheit ausschließen will, dass Hämatome an den Oberschenkeln von einer Vergewaltigung stammen können.

Man muss nicht Medizin studiert haben, um zu erkennen, dass das nicht seriös sein kann.


Ja, an den Fall mit dem "Ohr" kann ich mich erinnern. Das war wirklich unglaublich, was dieser Gutachter als Tatsache hingestellt hat. Dass er allerdings verurteilt wurde, wusste ich nicht.

So weit ich mich im Fall K. erinnern kann, hat kein einziger Sachverständige vollkommen ausschließen können, dass es eine Tat gegeben haben könnte. Wenn, dann ist mir das entfallen.

Und was das Messer angeht: Eine VT kann Demo viel besser aufstellen als ich. Nur Eines scheint mir klar: NICHTS IST UNMÖGLICH, überhaupt GAR NICHTS. ;)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Mo 22. Okt 2012, 18:05

Das Buch steht im SPIEGEL auf der Bestsellerliste auf den zweiten Platz.


Du hast aber nicht wirklich etwas anderes vom Spiegel erwartet, oder? :lol:

Pass auf, in einer Woche ist es auf Platz 1 gerutscht, wetten, dass? :mrgreen:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon maxikatze » Mo 22. Okt 2012, 18:06

DieLara hat geschrieben:
Das Buch steht im SPIEGEL auf der Bestsellerliste auf den zweiten Platz.


Du hast aber nicht wirklich etwas anderes vom Spiegel erwartet, oder? :lol:

Pass auf, in einer Woche ist es auf Platz 1 gerutscht, wetten, dass? :mrgreen:



Mnö - war vorauszusehen.
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