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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Okt 2012, 19:00

Excubitor hat geschrieben:
Das erschütternde Video mit ihrem letzten Hilferuf, kurz vor ihrem Tod ins Netz gestellt:


Link


R.I.P. Amanda

Kommentar:
Wer das erschüternde Video gesehen hat, der vermag es kaum zu glauben. Die Liste des Versagens ist lang. Wo waren die Familie, echte Freunde, pflichtbewusste Lehrer, etc., etc.?

Wird fortgesetzt... to be continued...


Anhand des Videos konnte aber niemand aus der Familie und dem sonstigen Umfeld den Suizid erahnen. So eine Video - Aktion ist nämlich oft ein Mittel zur Selbsthilfe und Selbstbehauptung. Hier ein aktuelles Beispiel:

viewtopic.php?f=7&t=468&p=41214#p41214
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon Arbeitslos » Fr 19. Okt 2012, 19:46

Ich habe diesen Bericht gestern gesehen, er hat mich erschüttert und nachdenklich gemacht.

Anonymus hat sich jetzt wohl des Falles angenommen, sie haben als erstes den Pädophilen ausfindig gemacht, der die Fotos ins Netz gestellt hat und so fürchterlich über sie hergezoge ist, sein Name und sein Bild wurde veröffentlich.

Ich gehe davon aus, dass sie auch die Peiniger ausfindig machen und hoffe, dass diese irgendwo Hilfe erhalten, denn es scheint, dass auch sie Hilfe brauchen, normal ist so ein Verhalten nicht.
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Okt 2012, 19:56

Arbeitslos hat geschrieben:Anonymus hat sich jetzt wohl des Falles angenommen, sie haben als erstes den Pädophilen ausfindig gemacht, der die Fotos ins Netz gestellt hat und so fürchterlich über sie hergezoge ist, sein Name und sein Bild wurde veröffentlich.


In dem von Excubitor verlinkten FR - Artikel steht, dass Anonymous den Falschen erwischt hätte. Das Risiko ist bei jeder Art von Selbstjustiz enorm hoch. Bei der Geschichte hier war das lebensgefährlich für den öffentlich gejagten Unschuldigen:

http://www.badische-zeitung.de/deutschl ... 36410.html
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon Arbeitslos » Fr 19. Okt 2012, 20:00

AlexRE hat geschrieben:
Arbeitslos hat geschrieben:Anonymus hat sich jetzt wohl des Falles angenommen, sie haben als erstes den Pädophilen ausfindig gemacht, der die Fotos ins Netz gestellt hat und so fürchterlich über sie hergezoge ist, sein Name und sein Bild wurde veröffentlich.


In dem von Excubitor verlinkten FR - Artikel steht, dass Anonymous den Falschen erwischt hätte. Das Risiko ist bei jeder Art von Selbstjustiz enorm hoch. Bei der Geschichte hier war das lebensgefährlich für den öffentlich gejagten Unschuldigen:

http://www.badische-zeitung.de/deutschl ... 36410.html


Gestern wurde nicht berichtet, dass man den falschen Mann erwischt hat. Das mit dem Lynchaufruf war ein wenig anders, da haben die doch die Polizei stürmen wollen, weil dort schon ein junger Mann fälschlicherweise in Haft war (das war doch der Mord an dem kleinen Mädchen im Parkhaus).
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon AlexRE » Fr 19. Okt 2012, 20:05

Arbeitslos hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Arbeitslos hat geschrieben:Anonymus hat sich jetzt wohl des Falles angenommen, sie haben als erstes den Pädophilen ausfindig gemacht, der die Fotos ins Netz gestellt hat und so fürchterlich über sie hergezoge ist, sein Name und sein Bild wurde veröffentlich.


In dem von Excubitor verlinkten FR - Artikel steht, dass Anonymous den Falschen erwischt hätte. Das Risiko ist bei jeder Art von Selbstjustiz enorm hoch. Bei der Geschichte hier war das lebensgefährlich für den öffentlich gejagten Unschuldigen:

http://www.badische-zeitung.de/deutschl ... 36410.html


Gestern wurde nicht berichtet, dass man den falschen Mann erwischt hat. Das mit dem Lynchaufruf war ein wenig anders, da haben die doch die Polizei stürmen wollen, weil dort schon ein junger Mann fälschlicherweise in Haft war (das war doch der Mord an dem kleinen Mädchen im Parkhaus).


Dass Anonymous erst einmal den Falschen erwischt hat, ist schon eine erhebliche Gemeinsamkeit mit dem Fall in Emden. Ob der Betreffende in Lebensgefahr gerät oder nicht, liegt ja nicht mehr in der Hand von Anonymous.
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon Staber » Fr 19. Okt 2012, 22:05

Man kann nicht wirklich etwas tun!
Das Problem ist bekannt, und die Selbstmordfälle, die es gelegentlich in die Zeitung schaffen, sind nur die Spitze des Eisbergs. Bei rechtem Lichte betrachtet, müssten wir uns eingestehen, dass wir Heranwachsenden ein Medium an die Hand geben, das für sie nicht geeignet ist. Es erlaubt ihnen, das ganz normale Mobbing, das es immer schon gab, buchstäblich bis ins Unendliche zu treiben, zeitlich wie örtlich. Daran wird auch Medienkunde-Unterricht nichts ändern, denn erstens ist der so sexy wie es Anti-Rauchen-Kampagnen zu Rauchen-ist-cool-Zeiten waren, und zweitens genügen ja bereits einige wenige Beratungsresistente, die mit wenig Aufwand Schlimmes anrichten können.

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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon Excubitor » Sa 20. Okt 2012, 11:32

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:
Das erschütternde Video mit ihrem letzten Hilferuf, kurz vor ihrem Tod ins Netz gestellt:


Link


R.I.P. Amanda

Kommentar:
Wer das erschüternde Video gesehen hat, der vermag es kaum zu glauben. Die Liste des Versagens ist lang. Wo waren die Familie, echte Freunde, pflichtbewusste Lehrer, etc., etc.?

Wird fortgesetzt... to be continued...


Anhand des Videos konnte aber niemand aus der Familie und dem sonstigen Umfeld den Suizid erahnen. So eine Video - Aktion ist nämlich oft ein Mittel zur Selbsthilfe und Selbstbehauptung. Hier ein aktuelles Beispiel:

viewtopic.php?f=7&t=468&p=41214#p41214


Eine Video-Aktion wie die von Amands Todd ist ein Hilferuf höchsten Grades, was sich aus dem Inhalt der vorgehaltenen Texte unzweifelhaft entnehmen lässt, die darauf schließen lassen, dass Amanda Todd zuletzt anscheinend bis in eine Agoraphobie und Soziophobie getrieben und mit Medikamentan gegen Depressionen "vollgepumpt" worden war, ohne dass ihr echte, effektive Hilfe zuteil geworden wäre. In diesem Stadium der Entwicklung wäre es sicher nicht mehr einfach gewesen ihr therapeutisch effektiv zu helfen, aber auch nicht unmöglich.
Aus dem Video allein können selbstverständlich nicht die gesamten Lebensumstände Amanda Todds entnommen werden. Aber gerade die sollten Personen aus dem näheren Umfeld bekannt sein. Sie sind es nur deshalb meist nicht weil sich heute jeder nur noch um seine eigenen Belange kümmert und die Not der anderen in diesem abgestumpften, egoistischen Vor-Sich-Hin-Leben nicht mehr erkannt werden kann oder gar nicht erkannt werden will. Der Hilferuf dieses Videos war erst das Ende eines langen Weges auf dem jede Menge Anzeichen für eine ernste Not vorhanden waren, die zumindest von nahestehenden Personen hätten erkannt werden können, vielleicht sogar müssen... Dazu muss man alerdings das Video in allen Details gesehen und verstanden haben. Doch in einer zunehmend verrohenden, nur angeblich zivilisierten Welt, die sich auch in Deutschland nicht anders darstellt, scheint selbst eine minimale Aufmerksamkeit anderen gegenüber mittlerweile zuviel verlangt.
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 20. Okt 2012, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon Excubitor » Sa 20. Okt 2012, 12:06

Staber hat geschrieben:Man kann nicht wirklich etwas tun!
Das Problem ist bekannt, und die Selbstmordfälle, die es gelegentlich in die Zeitung schaffen, sind nur die Spitze des Eisbergs. Bei rechtem Lichte betrachtet, müssten wir uns eingestehen, dass wir Heranwachsenden ein Medium an die Hand geben, das für sie nicht geeignet ist. Es erlaubt ihnen, das ganz normale Mobbing, das es immer schon gab, buchstäblich bis ins Unendliche zu treiben, zeitlich wie örtlich. Daran wird auch Medienkunde-Unterricht nichts ändern, denn erstens ist der so sexy wie es Anti-Rauchen-Kampagnen zu Rauchen-ist-cool-Zeiten waren, und zweitens genügen ja bereits einige wenige Beratungsresistente, die mit wenig Aufwand Schlimmes anrichten können.

gruß staber


@ Staber und alle Interessieren
Absolut richtig ist, es ist nur die Spitze des Eisbergs und nicht einmal die. Auch in Deutschland sind die Zahlen Selbstmorde betreffend erschreckend. Auch hier dürfte die Zahl, insbesondere unter Jugendlichen, aufgrund der zunehmend verrohenden und immer mehr verkommenden sozialen Strukturen weiter steigen. Daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.

Doch tun kann man schon eine ganze Menge. Es beginnt damit, den Mitmenschen, zunächst einfach nur im engen sozialen Umfeld, etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken und beispielsweise plötzliche Verhaltensänderungen wie sozialen Rückzug einer Person nicht als Laune abzutun, sondern diese so darauf anzusprechen, dass sich die betreffende Person angenommen fühlt und das als echtes Hilfsangebot versteht, auch wenn diese vielleich nicht sofort bereit ist dieses anzunehmen. Sie sollte sich jedoch sicher sein jederzeit auf dieses Angebot zurückgreifen zu können. Personen, die sich bereits mit Suizidgedanken beschäftigen ist oft bereits damit ein ganzes Stück geholfen, dass man sie sogar darauf direkt anspricht, wenn eine begründete diesbezügliche Vermutung besteht, und sie sich so ihre Sorgen und Nöte von der Seele reden können. Nur vorspielen sollte man ein solches Hilfsangebot niemals. Das fällt Betroffenen sehr schnell auf und verschlimmert die Situation unter Umständen rasend schnell...

Auch ich halte den Medienkunde-Untericht nur für sehr bedingt tauglich hier für durchgreifende Besserung zu sorgen. Dafür ist die soziale Gesamtroblemstruktur einfach zu komplex. Es müssten übergreifende strukturelle Gesamtkonzepte geschaffen werden, die angefangen von der familiären Situation über die schulische/berufliche Ausbildungssituation (Problem Pädagogik) eine ganze Reihe essentieller Lebensbereiche umfassen müssten. Wie umfassend, komplex und schwierig die Entwicklung solcher Konzepte ist vergegenwärtigt die Tatsache, dass bereis in den ersten drei Lebensjahren wichtige Verhaltensmaximen für das Gesamte Leben eines Menschen geprägt werden, was die Bedeutung der familiären Situation unterstreicht...
Zuletzt geändert von Excubitor am So 4. Nov 2012, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: In Memoriam Amanda Todd

Beitragvon Arbeitslos » Sa 20. Okt 2012, 12:17

Dass Anonymous erst einmal den Falschen erwischt hat, ist schon eine erhebliche Gemeinsamkeit mit dem Fall in Emden. Ob der Betreffende in Lebensgefahr gerät oder nicht, liegt ja nicht mehr in der Hand von Anonymous.


Das habe ich nicht bedacht. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
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Seehofer will Guttenberg in Spitzenposition heben

Beitragvon Staber » Sa 20. Okt 2012, 13:13

Bekanntlich leben Totgesagte ja länger. Bleibt nur die Frage, ob Ex-Verteidigungsminister Guttenberg zu dieser Kategorie von Mensch gehört. Klar ist jedenfalls: Auch wenn er derzeit eine Art Vordenker-Dasein in den USA fristet, vergisst ihn seine Heimat nicht.

http://www.n-tv.de/politik/Seehofer-bem ... 24471.html

Würde der Mann am Drive-Inn Schalter stehen, dann würde ich zuerst den Inhalt der Tüte kontrollieren vor Bezahlung. :lol:

gruß staber
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