Versagen freie Foren?

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

Schrill

Beitragvon Ali » Fr 19. Okt 2012, 15:33

Neue Töne bei Stefan Winterbauer, erst im Spiegel, nun auch bei Meedia:

http://meedia.de/fernsehen/hhtiedje-man ... 10/18.html

Ich habe derzeit das Gefühl, der Graben wird immer grösser, die Gesellschaft immer kränker.
Das gefällt mir gar nicht.
Besonders auch das nicht, was ich in den uns bekannten Foren heute zu lesen bekommen habe.

Das einzige, was mich beruhigt, ist dass es in Frankfurt schlimmstenfalls zu einem Vergleich kommen kann.
Wahrscheinlich hätten sie den Prozess schon längst eingestellt, wäre das öffentliche Interesse nicht so groß. :roll:

Doch noch ein klarer Kopf :D

19.10.12 15:18

Lars Karrmann

Es ist doch ganz egal, wen man da hingesetzt hat.

Herr Kachelmann und seine Gemahlin hätten so oder so, Ihr Theater vorgeführt.

Es war eine PR-Veranstaltung für das neue Buch. Mehr nicht. Tiedje hatte mit vielem Recht. Das Buch muss man wirklich nicht lesen. Auch ist Herr K. keine historische Figur. Und dass von dem Auftritt seiner Frau viele genervt waren, kann keiner bestreiten.
Jeden den ich kenne, der das gesehen hat, war einfach nur entnervt. Da war Herr Tieje doch noch human.

Man kann nicht freiwillig in eine Talkshow gehen, und sich danach aufregen. Kachelmann hat das doch selbst so gewollt.

Im Nachhinein, nachzuforschen, was einzelne Gäste im Leben so treiben, ist völlig sinnfrei, und hat
mit der Peinlichkeit der Kachelmanns wenig zu tun


http://meedia.de/fernsehen/hhtiedje-man ... 10/18.html
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Bingo ;-)

Beitragvon Ali » Fr 19. Okt 2012, 16:00

Zitat von Passionaria
Das war ein vorgeführtes Paradebeispiel für Ks manipulatives Talent. Da hat er sein Rottweilerweibchen wirklich grandios scharf gemacht, sie hat ihr Herrchen verteidigt auf Blut und Ehre, und Herrchen konnte mit sorgfältig über dem Knie gefalteten Händen und Musterknabenlächeln den braven Buben geben. Welch ein Schauspiel.


In der Tat war die schauspielerische Darstellung des Ehepaares K. eine Groteske im warsten Sinne des Wortes. Zunächst ein liebes Hallo Passionaria für Deinen hervorragenden Artikel zum allseits erwarteten Reputationsnachspiel von K.. Ich gebe Dir bei Deiner Einschätzung zur Jauchsendung absolut Recht. Bei den zotenhaften Kommentaren seitens Tiedje gegen J.K. konnte ich mich zeitweilig vor Lachen kaum noch auf dem Sofa halten. Nach den ersten Kommentaren seitens des ehemaligen Innenministers Baum und des Ex-Vizepräsidenten Prof. Hassemer des BVerfG war völlig klar, dass das Ehepaar K. in der völlig falschen "Gewichtsklasse" unterwegs war, was ganz besonders M.K. durch das ständige "Dazwischenplappern" zum Ausdruck gebracht hat. Leider hat Jauch den letzten Kommentar von Tietje nach der von Jauch wiederholten und rechtlich angemahnten Äuserung seitens J.K., dass Claudia D. eine "FalschbeschuldigerIn" ist, abgewürgt.

Kommen wir aber jetzt einmal vom eher amüsanteren Teil der eingeleiteten "Selbstdemontage" von J.K. zum wirklich inhaltlichen wertvolleren Teil der Sendung, die durch Baum und Hassemer geprägt wurden und zum Nachdenken für zukünftige Strafverfahren bei Sexualdelikten anregen sollte.

@niema, selbstverständlich gibt es nur den juristisch klaren Begriff des Freispruches. Aber selbst Prof. Hassemer hat in der Jauchsendung die Interpretationsfähigkeit nicht verneint. J.K. ist nicht wegen erwiesener Unschuld freigesprochen worden! Dann hätte er nämlich Anspruch auf Schadensersatz wegen der 132 Tage Untersuchungshaft. Ich hätte ihm diese aber trotz aller Umstände fairerhalber zugesprochen, weil ich die Untersuchungshaft dazumal schon als völlig überzogen angesehen habe. Selbst seine ehemaligen Strafverteidiger aus dem Prozess vom LG Mannheim müssen sich spätestens nach dieser Jauchsendung "an den Kopf gefasst haben". Eine statistisch und juristisch geprägte Haarspalterei halte ich für diesen eher eindimensionalen Fall für völlig unangebracht. In jedem Fall und das hat auch Baum festgestellt, sind es unabhängig von der Verteilung nach Jugend- und Erwachsenenrecht exessiv zu viele Fälle, die sehr wohl ein gesellschaftliches hinterfragungswürdiges gravierendes Problem darstellen, welches sich leider innerhalb der letzten Jahrzente verschärft hat. Frau Prof. Ulrike Lemke siehe Thread “Ein Nein nicht!“ hat zu diesem Punkt im Audio Link von @NimmZwei eingebracht, darüber ausführlich referiert.



Passionara: Was will uns der Jurist überhaupt damit sagen, dass es keinen „Freispruch zweiter Klasse“ gibt? Natürlich was Juristisches! Nämlich, dass es bezüglich der Rechtsfolgen keinen Unterschied macht, ob jemand erster, zweiter oder dritter Klasse freigesprochen wurde. Das heißt konkret und verdichtet, dass die Prozessentschädigung gleich ausfällt, dass kein Eintrag im Bundeszentralregister erfolgt und dass die Person nicht als Rechtsbrecher verunglimpft werden darf.
Aber der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Hassemer hat es wunderbar formuliert: in der Lebenswirklichkeit macht es eben doch einen Unterschied. Und man sollte eben nicht vergessen, dass die allermeisten Landsleute eben keine Juristen sind und sich dementsprechend einen anderen Blickwinkel erlauben. Und der muss nicht unbedingt vernebelter sein als der von Paragraphenreitern.

Nun gut, und zur vielgescholtenen Formulierung des Mannheimer Landgerichts im Falle K.: auch wenn es eine entsprechende Äußerung des BVGs gibt, diesbezüglich Formulierungen zu vermeiden, so ist zu sagen, dass es bei diesem Freispruch unvermeidlich war: zum Schutz der Anzeigenerstatterin. Allein die angeblichen 80%, die das Urteil trotz totaler Ahnungslosigkeit in seiner Form jubelnd (!!!) begrüßten, machte es notwendig. In einem Untertanenstaat ist es notwendig, die Schwachen zu schützen. Verantwortungslos wäre es gewesen, sich auf Phrasen zurückzuziehen.


http://forum.emma.de/showthread.php?785 ... -%21/page5
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Fr 19. Okt 2012, 16:08

DER MEEDIA-WOCHENRÜCKBLICK
Das Miriam-Kachelmann-Medien-Bulletin

Jörg Kachelmann war gestern. Der neue Liebling der Medien ist Miriam Kachelmann. Jedenfalls was Ferndiagnosen, Instant-Psychogramme und bescheuerte Spekulationen angeht. In diesem Sinne könnte man auch sagen: Miriam Kachelmann ist die neue Bettina Wulff. Und sonst: Bild ruft einseitig den großen Gottschalk-Silbereisen-Krieg aus, Anne Will macht am späten Mittwochabend einen guten Job und Frank Elstner besteht die Humor-Tauglichkeitsprüfung an der Springer Akademie.


http://meedia.de/print/das-miriam-kache ... 10/19.html


Die Löwenmutter und der böse Wolf

Anfang der Woche bekam ich eine Interview-Anfrage vom Medienmagazin »Zapp«. Sie wollten sich in der Sendung in dieser Woche Frau Kachelmann widmen und ihrer Rolle im Medienspektakel um Herrn Kachelmann: »Wie tritt sie auf, warum, woher nimmt sie ihre Selbstsicherheit, warum macht sie seine Sache zu ihrer?« In den gemeinsamen Interviews der beiden sei den »Zapp«-Leuten unter anderem aufgefallen, dass Frau Kachelmann oft das Wort ergreife, wenn Herr Kachelmann gefragt werde.

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/di ... oese-wolf/



Hallo Herr Niggemeier,

Lesern Teile von Wirklichkeit durch bewusste Reduktion von Informationen vorzuenthalten, weil dieses Vorgehen dem Ziel des eigenen Textes dient, könnten kreative Geister als ansatzweise demagogischen Impuls deuten. Sie wissen doch genau, dass ich mit der Leadership Academy Berlin eine größere Organisation leite und bei Meedia nicht nur eine Reihe von TV-Kritiken, sondern auch eine Interview-Reihe als Autor verantworte.
Ich lese Ihre Beiträge immer wieder gerne, und ich halte Sie in der Tat für einen präzisen Journalisten, der mit großer sprachlicher Perfektion aus Elfenbeintürmen Oberflächen seziert.
Ich finde jedoch auch, dass Ihnen wesentliche Teile komplexer innerer Wirklichkeiten, Gegenabhängigkeiten und Spannungsfelder völlig entgehen, und ich habe zu vielen Themen eine diametrale Sichtweise.
Ich lade Sie hiermit sehr gerne ein, innerhalb meiner Meedia-Interview Reihe sich mit mir zu exakt diesen Unterscheiden und Sichtweisen ernst auseinanderzusetzen und einer Vielzahl von Lesern darüber hinaus einen Blick in ihre professionelle und persönliche Entwicklung zu gestatten. Welt-Herausgeber Thomas Schmid, Korrespondent Alan Posener, Matthias Matussek oder Kai Diekmann etwa haben dies neben vielen Repräsentanten der TV-Branche getan.
Ich befürchte jedoch, Sie werden sich nicht trauen, sondern eine sozial attraktive –vielleicht sogar abwertende– Scheinbegründung für eine Ablehnung konstruieren. Auseinandersetzung im Kontakt forderte von Ihnen immerhin andere Fähigkeiten, als jene der technisch und sprachlich perfekten Pathologie des Elfenbeinturmes. Ich befürchte ein wenig, Sie haben Angst davor.
Es gibt wenige Momente, in denen ich mich in Prognosen und Einschätzungen gerne täuschen würde: Dieser Anlass, Stefan Niggemeier, wäre so ein Moment. Vielleicht täusche ich mich ja in meiner Einschätzung Ihres Mutes. Fühlen Sie sich hiermit offiziell eingeladen.
Und, wenn Sie das nächste Mal mit leise-kühlem Skalpell im Vorbeigehen Meedia, Zapp oder Lesko „einen mitgeben wollen“, nutzen Sie doch freundlicherweise ihre außerordentlichen Recherche-Fähigkeiten für die Anreicherung reduzierter Bilder — zumindest der großen Zahl ihrer Leser gegenüber.

Freundliche Grüße, Christopher Lesko

:mrgreen:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Fr 19. Okt 2012, 22:13

Abgetaucht oder Ruhe vor dem Sturm?

Die Wogen scheinen abzuflachen und das ist gut so. Man kann nur hoffen, dass K. endlich auf "Tauchstation" gegangen ist; ansonsten dürfte die Verhandlung übernächste Woche unter keinem guten Stern stehen.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=VQctr57Mogw[/youtube]
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Fr 19. Okt 2012, 22:31

DieLara hat geschrieben:Abgetaucht oder Ruhe vor dem Sturm?



War doch Flemming im Fernsehen. ;)

Aaaaber...Christopher Lesko hat heute auf Facebook geschrieben.

http://www.facebook.com/Kachelmann.Buch

Jemand, der geistig und intellektuell absolut herausragt. :D
Er hat sehr gepflegt den Niggemeier "seziert". Ob der das wirklich verstanden hat? :lol: ..."angekommen" ist es zumindest (s.o.) :mrgreen:

Du kannst ihn gar nicht übersehen. ( Rosenheim Beitrag ) Seine wertvollen Worte sind bei der allgemein vorherrschenden Empathielosigkeit nur nicht verstanden worden. ;)
Und rate mal, was dann passierte?
Unter dem Strich wieder mal wieder:

Viel Feind, viel Ehr! ;)

Ein großartiger Mann!!!
:D

Und S.J. gebührt auch ein Lob dafür, dass sie die Seite, seit sie in ihren Händen ist, doch um einiges verbessern konnte.
Nobody is perfect!
Ist doch - trotz konfrontativer Meinungen - endlich mal ein Fortschritt. ;)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Fr 19. Okt 2012, 23:11

Ich danke dir, Chorus, ja gefällt mir ;)

Das wollen wir doch den anderen nicht vorenthalten. :mrgreen:

http://www.myspace.com/video/john-w-gac ... e/40328189
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Sa 20. Okt 2012, 00:08

Ich möchte gern, dass diese Worte von Christopher Lesko auch bei uns stehen:


Hallo, "Jörg Kachelmann - Recht und Gerechtigkeit" :

Meinen Eindruck nicht teilen zu können, ist in Ordnung für mich. Ich erhebe auch in allen Meedia-Kritiken nicht den Anspruch auf alleinige Wahrheit. Wie man Dinge wahrnimmt, hängt ja von einer ganzen Reihe von Aspekten ab, unter anderem auch von der Frage persönlicher, innerer Distanz desjenigen, der betrachtet. Kurz (viel Arbeit hier) zu Ihrer Bitte – mit dem Risiko von Redundanzen. Zunächst aus Sicht der individuellen Perspektiven: Ich verstehe- für sich betrachtet- Jörg Kachelmann und Miriam Kachelmann im gesamten Gemisch innerer und äußerer Wahrheiten und Spannungsfelder präziser, als es Ihnen auch nur ansatzweise vorstellbar ist. Es ist nicht so wichtig, dass Sie dies glauben, wir können gerne bei Gelegenheit einmal am Telefon näher darüber sprechen, wenn ich Zeit habe. Meine Kontaktdaten finden Sie auf unserer Seite der Leadership Academy Berlin.

Jedes TV-Talk-Format lebt von der Bereitschaft aller Beteiligten, neben dem Beziehen und der Verdeutlichung eigener Position und Haltung wirklichen Austausch und Kontakt zu den anderen Gesprächsbeteiligten zu suchen und zuzulassen. Das gilt für alle Teilnehmer, und es bedeutet auch, andere Haltungen einmal „stehen lassen“ zu können, Kritik an der eigenen Position zu reflektieren und auch für möglich zu halten.

Miriam Kachelmann war aus meiner Sicht (bei allem Verständnis für ihre subjektive Sicht der Verdeutlichung ihrer Position) in exakt diesen Aspekten kaum zugänglich. Sie hat andere unterbrochen, hat Kritisches nicht wirklich zugelassen und hat -affektiv in Summe- den Kreis dominiert, inkl. Jörg Kachelmann.
Menschen, die „eine gute Sache“ glaubwürdig vertreten, verhalten sich so, dass die Form ihres Auftrittes das selbst formulierte Ziel nicht konterkariert. Eine Talk-Show zu nutzen und selbst im Kontakt wenig erreichbar zu sein, ist für mich zunächst dem Format gegenüber aggressiv, weil durch diese Art der Lebensnerv von Austausch nicht leichter, sondern unmöglicher wird.

Andere zu unterbrechen, ist es auch. An kritischen Stellen – statt sich mit Kritik auseinander zu setzen- zu generalisieren und die Ebene der Kritik nicht aufzunehmen, mag unter Druck individuell jederzeit verständlich sein. Anderen gegenüber ist auch dies aggressiv. Der Sinn einer Talk-Show besteht in Gespräch und Verbindung und nicht im „Abladen“ oder daraus, dem Gegenüber redundant zu beweisen, dass er falsch liegt und daneben ist. Diese Chance hat Frau Kachelmann aus meiner Sicht nicht genutzt, sondern durch ihr Auftreten eher verhindert.

An den ganz, ganz leisen Stellen hätte ihr auch -mit ein wenig Sensibilität, Selbstreflexion und Empathie- auffallen können, welche Bedeutung dieses expansive Vorgehen für die Außerwirkung von Jörg Kachelmann haben mag. Mein persönlicher Eindruck: Statt ihn zu stützen, hat ihn dies „kleiner“ gemacht als er in der Tat ist. Auch diese mangelnde Empathie ist weit, weit unter der Oberfläche gesprochener Worte und ausgetauschter Argumente letztlich aggressiv.
Es gibt also drei Dimensionen von „Aggressivität“, wenn man „Aggressivität“ nicht oberflächlich, sondern sensibel und differenzierter zu betrachten bereit ist:
- Dem generellen Ziel des Formates gegenüber (Austausch, Kontakt, Verbindung)
- Den anderen Beteiligten gegenüber (Unterbrechen, Zulassen von Kritik, fehlende aktive Suche nach Verständigung)
- Sich selbst und der Glaubwürdigkeit der vertretenen Position gegenüber (Art und Weise, die Position zu vertreten, konterkarierten die für sich reklamierten Inhalte der vertretenen Position).
Wie gesagt, Sie müssen dies nicht teilen, aber das ist meine Antwort. Vielleicht machen Sie einmal einen Versuch und schauen Sie sich das gesamte Format noch einmal ausschließlich unter diesen Kriterien so neutral wie möglich an. Möglicherweise begegnen Sie dem einen oder anderen Aspekt in einer neuen Art und Weise.

Zum Schluss: Wir haben hier aktuell viele, viele sensible und wichtige Themen zu bearbeiten – auch in Medien-Kontexten. Ich habe mir dennoch die Zeit genommen, Ihnen kurz zu antworten, weil ich unterstelle, Ihre Frage war ernst gemeint und diente keinen „strategischen“ Zwecken. Ich bringe dieser Frage Respekt entgegen, deshalb meine Antwort. Ich antworte nicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen sollten sich meinen Sichtweisen und Eindrücken anschließen.
Das muss und kann jeder für sich in einer Art und Wise entscheiden, die für ihn / sie passt.
Freundliche Grüße



...und jetzt ruft die Heia,
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Sa 20. Okt 2012, 01:19

Die folgende Passage möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen:

An den ganz, ganz leisen Stellen hätte ihr auch -mit ein wenig Sensibilität, Selbstreflexion und Empathie- auffallen können, welche Bedeutung dieses expansive Vorgehen für die Außerwirkung von Jörg Kachelmann haben mag. Mein persönlicher Eindruck: Statt ihn zu stützen, hat ihn dies „kleiner“ gemacht als er in der Tat ist. Auch diese mangelnde Empathie ist weit, weit unter der Oberfläche gesprochener Worte und ausgetauschter Argumente letztlich aggressiv.
Es gibt also drei Dimensionen von „Aggressivität“, wenn man „Aggressivität“ nicht oberflächlich, sondern sensibel und differenzierter zu betrachten bereit ist:
- Dem generellen Ziel des Formates gegenüber (Austausch, Kontakt, Verbindung)
- Den anderen Beteiligten gegenüber (Unterbrechen, Zulassen von Kritik, fehlende aktive Suche nach Verständigung)
- Sich selbst und der Glaubwürdigkeit der vertretenen Position gegenüber (Art und Weise, die Position zu vertreten, konterkarierten die für sich reklamierten Inhalte der vertretenen Position).


Diese Kritik kann ich aus meiner Sicht nicht SO stehenlassen. Sicherlich hatte ich auch das Gefühl, dass ihre Argumentation aggressiv und oft nicht gerade empathisch rüberkam. ABER... und ich wiederhole mich gerne... wer von einer jungen (verliebten?) Frau, die zwar eine Ausbildung durchlaufen hat, aber ansonsten kaum mit dem harten realen Leben in Kontakt gekommen sein dürfte, so "hart" ins Gericht geht, tut ihr m. E. Unrecht.
Ich würde da doch etwas nachsichtiger sein und nicht sofort mit der ganzen medialen Keule draufhauen. JETZT, nach dem Jauch-Desaster, sollte sie dazu gelernt haben und es, wenn sie so intelligent ist, wie ich sie einschätze, beim nächsten Mal besser machen. Eine zweite Chance hat sie verdient. Meine Meinung werde ich erst ändern, wenn sie in der nächsten Zeit weiterhin ihre aggressive Art und Weise beibehält.
Und wer jetzt argumentiert, sie hätte doch in der Schule bereits lernen müssen, Kritik zuzulassen, einen Gesprächspartner nicht zu unterbrechen etc. sei gesagt, dass die "wilden Jahre" trotzdem immer noch durchkommen können. Vor allem dann, wenn es bisher offensichtlich kaum nennenswerte "Gegner" gegeben hat. JETZT hat sie welche... die Medien. Wir werden sehen, wie sie gedenkt, zukünftig mit diesen "Gegnern" umzugehen. ;)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Sa 20. Okt 2012, 09:26

@Die Lara,

schön, dass du das noch ergänzt hast.

Auch serengetis Meinung dazu gefällt mir:

Meiner feministischen Meinung nach sollte nicht der Fehler begangen werden, M.K. jetzt vorwiegend anzuprangern, weil sie sich vor den Karren spannen lässt (und ihr dabei wohl ein paar Machtgefühle verschafft). Letztlich ist das vor allem für J.K. praktisch.
Auch finde ich persönlich das Verhalten von J.K. außerhalb des Gerichtssaals stets irgendwie aufschlussreich und mir wäre es jedenfalls sehr peinlich, mich von einer erheblich jüngeren Person "bemuttern" zu lassen.
http://forum.emma.de/showthread.php?785 ... -%21/page5


Ich denke auch für Miriam Kachelmann darf nichts anderes gelten als für alle anderen Lausemädchen vorher, die in ihrem Glauben unerschütterlich waren.
Bei ihnen wurde das häufig mit EIGENVERANTWORTUNG abgebügelt und nun herrscht vielfach wieder:
Das Messen mit zweierlei Maß!

Man kann nicht über andere ablästern, was man dann aber einer Person zugesteht.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Sa 20. Okt 2012, 09:51

Meiner feministischen Meinung nach sollte nicht der Fehler begangen werden, M.K. jetzt vorwiegend anzuprangern, weil sie sich vor den Karren spannen lässt (und ihr dabei wohl ein paar Machtgefühle verschafft). Letztlich ist das vor allem für J.K. praktisch.
Auch finde ich persönlich das Verhalten von J.K. außerhalb des Gerichtssaals stets irgendwie aufschlussreich und mir wäre es jedenfalls sehr peinlich, mich von einer erheblich jüngeren Person "bemuttern" zu lassen.
http://forum.emma.de/showthread.php?785 ... -%21/page5


Richtig, sehe ich auch so. Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn sie sich irgendwann selbst als "Opfer" sehen sollte.

Zumindest bin ich überzeugt, dass sie noch lernfähig ist...
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