Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon AlexRE » Di 16. Okt 2012, 14:37

Ich habe kein Mitleid mit vermeintlichen Fall managern die von ihren "Kunden" niedergestochen werden.


Man kann`s auch übertreiben ... :roll:

Wenn die Jobcenter die Mehrzahl der Sozialgerichtsverfahren verlieren und die Zahl dieser Fälle in die Hunderttausende jährlich geht, dann ist doch wohl klar, dass den Jobcenter - Mitarbeitern das rechtswidrige Vorgehen von oben herab aufotroyiert wird, oder?

Und diese Leute willst Du mit Gewalt überziehen, weil sie nicht selbst arbeitslos werden wollen???

Das darf doch wohl nicht wahr sein ...
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon DJ_rainbow » Di 16. Okt 2012, 16:01

Ausgerechnet DU schlägst das vor? Hab ich was verpasst?
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Arbeitslos » Do 18. Okt 2012, 10:50

Ich wurde sanktioniert, weil ich .... nein fangen wir am Anfang an:

Ich bin zZt arbeitslos und beziehe ALG I, da das aber so niedrig ist (Teilzeit) erhalte ich eine Aufstockung. Dadurch wird mein Fall nicht mehr vom Arbeitsamt bearbeitet, sondern vom Jobcenter, was schon rein äußerlich und im Umgang mit dem Menschen einen sozialen Abstieg bedeutet. War bei der Antragsstellung der Mitarbeiter des Arbeitsamtes noch voll Verständnis, guten Willens, höflich und aufbauend, so wurde ich beim ersten Termin im Jobcenter begrüßt mit den Worten:

"Setzen Sie sich, was grinsen Sie denn so, das ist kein Spiel hier!" Mein *Grinsen* (ich lächelte) verging mir dann schnell, ich wurde abgewickelt, zum Bittsteller degradiert, direkt verwarnt und mit dem Hinweis *wenn Sie nicht so spuren, dann gibt es Sanktionen* aus der 7,5 minütigen Beratung entlassen.
Seitdem erhalte ich alle 2 - 4 Wochen Einladungen, denen ich immer nachkam, nur um meine Bewerbungen vorzuzeigen und mir sagen zu lassen, dass es an mir liegt, dass ich noch keine Arbeit habe. Einmal jedoch erkrankte ich in der Nacht vor dem Termin. Der Termin war um 8.00 Uhr, ich rief um 7.00 Uhr, um 7.30 Uhr und um 7.45 Uhr an, um mich krankzumelden, der Mensch war noch nicht am Arbeitsplatz, kein AB. So schrieb ich eine E-Mail und wurde von einem Nachbarn netter Weise zum Arzt gefahren, welcher mich krank schrieb. Das Attest wurde am darauf folgenden Morgen im Jobcenter abgegben, am gleichen Tag noch erhielt ich eine Sanktionsmitteilung (10 %), ich dachte dass sich das überschnitten hat und habe das erst einmal nicht beachtet (großer Fehler). Dies geschah zum Monatsende und als ich zu meiner Bank ging musste ich feststellen, dass a) mein ALG I gekürzt war (unter 400 €) und das ALGII nicht auf dem Konto. Aufgrund meiner schon sehr angespannten finanziellen Situation weigerte sich die Bank meine Miete zu überweisen, Strom-/Gas-/ und Telefonbuchungen wurden nicht ausgeführt. Es dauerte eine Woche um herauszufinden, dass das Jobcenter aufgrund der Sanktionen die Zahlung erst einmal *versehentlich* eingestellt hatte, ich bekam das Geld dann bar ausgezahlt, ungekürzt, aber es half nicht mehr, das Kind war schon in den Brunnen gefallen.

Und so langsam geht es bergab. Es fing damit an, dass die Bank mir nahegelegt hat den Dispo in einen normalen Kredit umzuwandeln (ist billiger), ich konnte mein Telefon und DSL nicht mehr regelmäßig bezahlen, der endgültige Gau war dann die Nachforderung von Strom und Gas. Mein Fazit: Unten ist man schneller, als man denkt und hochklettern geht ab 50+ nicht mehr so einfach.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 18. Okt 2012, 10:59

Arbeitslos hat geschrieben: Mein Fazit: Unten ist man schneller, als man denkt und hochklettern geht ab 50+ nicht mehr so einfach.


Hallo Arbeitslos :D

wem sagst du das ich kenne das. Ich bin zwar unter 50 aber auch ich habe etliche Probleme. Nicht den Kopf hängen lassen, es geht immer irgend wie weiter. Ich spreche da aus erfahrung.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Arbeitslos » Do 18. Okt 2012, 11:19

Was mich persönlich sehr verletzt, sind diese Angriffe von Personen, die sich meinen ein Urteil bilden zu können. Ich sei doch selber schuld, jeder bekommt Arbeit, wenn er nur will. Ja natürlich. In der letzten Zeit wurde ich - noch bevor die sich meine Unterlagen angesehen haben - zuerst gefragt: Werden sie gefördert? Ich komme zu dem Ergebnis, dass die zwar eine Arbeitskraft brauchen, aber sie möchten nicht dafür angemessen bezahlen. Ich werde gezwungen für einen kümmerlichen Lohn zu arbeiten, *den Rest bekommen Sie ja vom Amt*. So mein ARBEITSVERMITTLER, auf meine Frage, ob es nicht das Ziel ist, eine Arbeit zu erhalten die einen auch ernähren kann, sagte mein Arbeitsvermittler süffisant: "Ganz offensichtlich finden SIE so einen Arbeitsplatz ja nicht" Wo sind meine Perspektiven?
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Staber » Do 18. Okt 2012, 13:13

Für meine Begriffe ist in Deutschland das Soziale Netz eng geknüpft.Zuschüsse für dies, Zuwendungen für das.Der Staat wird´s schon richten.In welch einem Land wird solch ein Füllhorn von Unterstützung geboten ? Eigeninitiative ? Für viele ein Fremdwort.Warum zieht unsere "Soziale Ordnung " Leute wie Schmeißfliegen auch aus allen Herrn Ländern an, um unsere Sozialkassen zu plündern ? Keiner will mehr sein Leben in die Hand nehmen.Hartz IV ist zu einem etablierten Berufsstand geworden.Wer drin ist,( es gibt auch Ausnahmen)der denkt gar nicht mehr daran zu Wechseln!

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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon AlexRE » Do 18. Okt 2012, 13:14

Arbeitslos hat geschrieben:So mein ARBEITSVERMITTLER, auf meine Frage, ob es nicht das Ziel ist, eine Arbeit zu erhalten die einen auch ernähren kann, sagte mein Arbeitsvermittler süffisant: "Ganz offensichtlich finden SIE so einen Arbeitsplatz ja nicht" Wo sind meine Perspektiven?


Das kennen wir aus dem Bereich Gewaltkriminalität, die Schuld an Konflikten, Missständen usw. wird gerne auf die Opfer abgeschoben. Wenn Arbeit staatlich subventioniert wird, nimmt das Angebot an besser bezahlten Arbeitsplätzen natürlich ab. Das ist eine ökonomische Naturgesetzmäßigkeit.

Man sollte sich überlegen, etwas gegen solche Arbeitsvermittler zu unternehmen. Dazu dürfte man aber zunächst keinen Termin mehr ohne eigene Zeugen wahrnehmen.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon AlexRE » Do 18. Okt 2012, 13:20

Staber hat geschrieben:Eigeninitiative ? Für viele ein Fremdwort.


Beim Preise vergleichen ist kein Volk der Erde so eigeninitiativ wie das deutsche. Die Gewinnspannen des Einzelhandels sind hier die mit großem Abstand niedrigsten auf der ganzen Welt. Wo keiner dem anderen das Schwarze unter dem Fingernagel gönnt, wird es dann irgendwann auch schwierig mit dem Geldverdienen.
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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Staber » Do 18. Okt 2012, 13:28

Caloderma hat geschrieben:
Die Arbeitsagenturen und Jobcenter greifen immer härter gegen nachlässige Arbeitslose durch: Noch in diesem Jahr könnte einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge die Zahl der Strafen für Hartz-IV-Empfänger die Milliongrenze erreichen.


http://wirtschaft.t-online.de/hartz-iv- ... 1126/index

Jaja, immer drauf auf diejenigen die sich nicht Gängeln, Nötigen, Schikanieren und Erpressen lassen wollen. Man sollte in die Schikaneagenturen nur noch Bomben reinschmeißen. Ich habe kein Mitleid mit vermeintlichen Fall managern die von ihren "Kunden" niedergestochen werden. Schließlich sind das die Handlanger eines Verbrechersystems. In den Arbeitsagenturen geht es noch viel zu friedlich zu !



Früher haben Familien für sich gesorgt, Heute sorgt der Staat für Familien. Es wird für Kinder gesorgt die wieder H4 Empfänger werden, weil sie nichts anderes gelernt haben. "Es steht mir zu,..." Ist wohl der Satz, den heute alle als erstes lernen. Wer muss das mal bezahlen? Meine Kinder. Leute die immer gearbeitet haben, bekommen das Gleiche wie andere die nur sagen, das steht mir zu.
Wer Geld vom Steuerzahler bezieht, muss sich an die Regeln der Jobcenter halten. So einfach ist das. Die Jobcenter müssten noch viel härter durchgreifen, denn der Missbrauchsrate ist sicher riesig. Und es wird noch schlimmer, wenn immer mehr Asylanten nach Deutschland kommen.

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Re: Hartz IV: Eine Million Strafen erwartet

Beitragvon Arbeitslos » Do 18. Okt 2012, 14:27

*Früher* konnte die Familie noch für sich selber sorgen. Früher bezahlte man für den Strom (Whg. 85 qm, 4 Personen Haushalt) 50 DM im Monat, das Heizöl kostete 20 Pfennig den Liter, der Sprit unter einer Mark. Das Leben war bezahlbar. Das ist es heute nicht mehr. Die Mieten steigen ins uferlose, für 85 qm mit 5 Personen zahlen man wohl etwas mehr als 25 €/Monat und was das Heizöl betrifft, so liegt der Literpreis zZt bei ca. 85 Cent (= ca 1,70 DM)/Liter. Früher war das Brot erschwinglich, früher bekam man für ordentliche Arbeit noch ordentlichen Lohn. Das ist heute anders! Wer das leugnet, der verschließt die Augen vor der Wirklichkeit.

Gibt es Menschen, die das System ausnutzen? Natürlich, aber die wird es immer geben, und die nehmen dann auch die Sanktionen hin. Was für ein Aufwand, was für Kosten, man rechne mal zusammen 1/2 Mio Briefe, Papier, Porto, Arbeitszeit um diesen Unsinn aufzusetzen. Oder glaubt jemand tatsächlich, wenn die Eingeladenen zu den Terminen erschienen wären, hätten sie Arbeit? Das ist einfach lächerlich, ebenso wie diese Einladungen.
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