Versagen freie Foren?

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Di 9. Okt 2012, 17:47

maxikatze hat geschrieben:Ali schrieb:
Ehrverletzende Bemerkungen wie, "nicht die Hellste auf der Kerze" über irgendwelche Vorgängerinnen, die zeitweise ja ihre Nebenbuhlerinnen waren und die sie persönlich nur dem Erzählen nach und vor Gericht kennt, hinterlässt den negativen Beigeschmack, sie würde aus einer rein emotionalen Perspektive argumentieren.


Ist sie selber eine besonders helle Kerze auf `ner Torte, wenn sie ein Jahr nicht bemerkt, dass sie jemanden an der Backe hat, der noch andere Geliebte am Laufen hat und sie auch eine von den Betrogenen war?
Ist auch nicht besonders helle, oder?


Das waren, glaube ich sogar 2 Jahre...auf jeden Fall nicht hell genug um wie eine Kriegerin des Lichts zu strahlen. :lol: :lol: :lol:

Bei allem Respekt für alle Gefühle und Unterstützung, Engagement und jemandem in einer schwierigen Situation zur Seite zu stehen, doch aus so einer Position heraus Stellung in einem ungeklärten Strafprozess zu beziehen, WO ICH BESSER ÖFFENTLICH NICHTS DAZU SAGEN SOLLTE, WEIL ICH NICHT DABEI WAR, dazu hätte ich mich niemals benutzen lassen. DAS entbehrt als Ehefrau oder Geliebte jeder Sachlichkeit und Objektivität.

Wenn ich keine 100%igen Beweise für eine mmFalschbeschuldigung habe, dann sollte ich lieber schweigen, dann wird auch eine mmFalschbeschudigerin GENAUSO UND MIT DEMSELBEN RECHT wie ein mmVergewaltiger, von dem Vorwurf freigesprochen und darf nicht anschliessend noch medial diffamiert werden.
Dafür sind nicht Bücher, sondern Gerichte da.
Die meisten Menschen werden ihm das als Jammern auslegen, bleiben noch ein paar Sympathisanten und Groupies, die sich für seine persönliche Sichtweise interessieren und es ist auch sein gutes Recht diese darzustellen. Genau das würde ihm aber besser gelingen, wenn er nicht jegliche Verantwortung abschiebt. Das damit verbundene Risiko sich persönlich lächerlich zu machen, weil ALLE AUSSER IHM SCHULD SIND, muss er aber dann auch in Kauf nehmen.
Ich denke, das Echo wurde wieder mal unterschätzt. ;)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Di 9. Okt 2012, 17:58

maxikatze hat geschrieben:Ali schrieb:
Ehrverletzende Bemerkungen wie, "nicht die Hellste auf der Kerze" über irgendwelche Vorgängerinnen, die zeitweise ja ihre Nebenbuhlerinnen waren und die sie persönlich nur dem Erzählen nach und vor Gericht kennt, hinterlässt den negativen Beigeschmack, sie würde aus einer rein emotionalen Perspektive argumentieren.


Ist sie selber eine besonders helle Kerze auf `ner Torte, wenn sie ein Jahr nicht bemerkt, dass sie jemanden an der Backe hat, der noch andere Geliebte am Laufen hat und sie auch eine von den Betrogenen war?
Ist auch nicht besonders helle, oder?


BINGO!

:lol: :lol: :lol:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Di 9. Okt 2012, 18:14

Und die (erwartete) Häme geht weiter:

Gleich im ersten Satz des Buches beweist der frühere Moderator viel Einfühlungsvermögen für sein Publikum. "Oje, nicht schon wieder, werden Sie sagen, nicht schon wieder der Kachelmann."
Er hat Recht.


Es stimmt auch, dass neben Fakten viele Lügen verbreitet wurden, frei Erfundenes, bösartig Verdrehtes, falsch Interpretiertes. Dem wollen Kachelmann und seine 26-Jährige Gattin etwas entgegensetzen. Doch das heißt nicht, dass die Version, die in diesem Buch vom größten Justizspektakel des Jahrzehnts entfaltet wird, der Wahrheit entspricht und nichts als der Wahrheit.


Muss man ja auch nicht erwarten. Schließlich zeigt der Untertitel des Buches auf, dass es sich um ein "Märchen aus der Provinz" handelt.


Schrullige Details hat sich Kachelmann in seiner Zelle 1328 genug notiert, seine Bestellungen beim Gefängnis-Einkauf etwa und seine Lohnabrechnung im Cent-Bereich. Auch das Beamtenklo putzte er: "Die meisten sind Stehpinkler, halt echte Männer."


Oh, dann muss ich aber demnächst mal alle Frauen, deren Männer KEINE Stehpinkler sind (aus Rücksicht auf Frau und Töchter z.B.) mal fragen, warum sie alle einen "unechten" Mann geheiratet haben. :lol: :lol: :lol:


Die meisten, ach was, alle Frauen, die etwas für Kachelmann Negatives aussagten, haben natürlich gelogen. Die Anzeigeerstatterin war nur eine "Gelegenheitsbeziehung", man sah sich sechs Mal im Jahr. Solchen Frauen müsse endlich ein Riegel vorgeschoben werden, anders ausgedrückt: "Die Opferindustrie in dieser kranken Form muss weg."


http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... Seele.html

Wie jetzt? Steht das echt SO im Buch? Nee oder? :lol: :lol: :lol:

Sollte das tatsächlich SO zu lesen sein, ist da irgendetwas schief gelaufen.

MEINE Interpretation: Die Anzeigeerstatterin war nur eine Gelegenheitsbeziehung. Solchen Frauen (wie sie) müsse endlich ein Riegel vorgeschoben werden, weil die Anzeigeerstatterin zur Opferindustrie gehört und in dieser kranken Form weg muss.

Nee, kann nicht sein. ODER?

HILFE!!!

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Di 9. Okt 2012, 18:38

Apropos angeblicher "Gelegenheitsbeziehung":

Die Urteils-Begründung des Gerichts im Wortlaut

:
:
:
:

Jörg Kachelmann hat sich hier im Verfahren nicht geäußert, er hat aber die Richtigkeit seiner beim Haftrichter gemachten Aussagen bestätigt. Wir müssen uns hier auch kritisch mit dem Umstand befassen, dass er zu keinen weiteren Angaben in der Hauptverhandlung bereit war. (...)

Jörg Kachelmann und Sabine W.* haben sich 1999 kennengelernt, sie haben bis zum 9. Februar 2010 eine Beziehung geführt. Das durchgängig manipulative Verhalten des Angeklagten gab der Nebenklägerin das Gefühl, sie sei DIE Partnerin des Angeklagten.

Spätestens 2008 fielen ihr auf ungeklärt gebliebene Weise die Flugtickets in die Hände, durch die sie von der Existenz einer weiteren Frau erfuhr. Andererseits intensivierten sich die gemeinsamen Zukunftspläne, auch die Häufigkeit der Treffen nahm zu.

Am 8. Februar standen beide mehrfach über Chat und SMS miteinander in Kontakt. Er wollte sein Auto in Schwetzingen stehen lassen, es war vereinbart, dass sie ihn am nächsten Morgen zum Bahnhof nach Mannheim fährt. Sie hatte etwas zu essen vorbereitet.

Die Kammer spricht bewusst von einer Beziehung. (...) Sabine W. * hatte allen Grund, an die Ernsthaftigkeit der Beziehung zu glauben. Der Kinderwunsch rückte zum Schluss immer stärker in den Mittelpunkt der Beziehung, es gab gemeinsame Pläne mit dem Haus in Herrenschwand.

Vielleicht wirkte die Hoffnung der Nebenklägerin auf eine gemeinsame Zukunft mit Jörg Kachelmann naiv. Aber seine manipulativen Fähigkeiten setzte Kachelmann nicht nur bei ihr ein.

Aussagen in manchen Medien wie „sie wollte betrogen werden“, sieht die Kammer als zusätzliche Demütigung an. (...) Der Angeklagte sagt, das Haus sei nie als gemeinsames Heim geplant gewesen, sondern nur zur Vereinfachung der Treffen. Damit sagt er, dass die Beziehung nur sexuell motiviert gewesen sei.

Die Angaben der Nebenklägerin zum Ablauf des Abends sind glaubhaft.


http://www.bild.de/news/inland/joerg-ka ... .bild.html


Alles gelogen? Nicht nur die Anzeigeerstatterin? Auch Richter S. hat also (angeblich) gelogen? Warum sollte er? Schließlich hatte er doch da gerade den Freispruch verkündet? Oder hat sich etwa die Biild alles aus den Fingern gesogen und statt "die Urteilsbegründung des Gerichts im Wortlaut" alles nur erfunden?

:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Wem soll man jetzt mehr glauben? Einem Märchenbuch oder dem Artikel in der Biild? ;) ;) ;)
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Di 9. Okt 2012, 19:49

DieLara hat geschrieben:Alles gelogen? Nicht nur die Anzeigeerstatterin? Auch Richter S. hat also (angeblich) gelogen? Warum sollte er? Schließlich hatte er doch da gerade den Freispruch verkündet? Oder hat sich etwa die Biild alles aus den Fingern gesogen und statt "die Urteilsbegründung des Gerichts im Wortlaut" alles nur erfunden?

:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Wem soll man jetzt mehr glauben? Einem Märchenbuch oder dem Artikel in der Biild? ;) ;) ;)


Der Angeklagte war sich der Gefahr der Entlarvung seiner Parallelwelten bewusst.

Sie forderte ihn auf, die Wohnung zu verlassen. Was sich dann abspielte, konnte nicht mit abschließender Sicherheit festgestellt werden.

(...) Die Kammer ist überzeugt, dass die Nebenklägerin zum Inhalt des Trennungsgesprächs die Wahrheit sagt und den Angeklagten nicht. (...) Dass Sie in einzelnen Punkten die Unwahrheit gesagt haben, macht Sie unter Berücksichtigung der weiteren Beweisergebnisse angreifbar; dass Sie deshalb insgesamt die Unwahrheit gesagt haben, lässt sich mit dieser Feststellung aber nicht belegen. (...)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keiner der außerhalb der Aussagen liegenden Beweise für sich gesehen geeignet ist, die Schuld oder gar die Unschuld des Angeklagten zu belegen.

Aus den äußeren Verletzungen kann nicht zwingend auf eine Fremdbeteiligung geschlossen werden. (...) ​Gegen eine Selbstbeibringung spricht die zu überwindende erhebliche Hemmschwelle. (...)

Zulasten des Angeklagten spricht die zügige Anzeigeerstattung der Nebenklägerin. Als Radiomoderatorin war ihr klar, welches Medieninteresse die Anzeige auslösen würde. Für sie spricht auch ihre Wesensveränderung, ihre anhaltende Therapiegespräche. (...) Zudem gab sie bei der Anzeigenerstattung nur zögerlich den Namen des Angeklagten preis und bestand darauf, dass ein für den Angeklagten peinlicher Umstand nicht protokolliert werde. Das alles ist mit dem Vorgehen einer rachsüchtigen Frau nicht vereinbar. (...)
Wir sind überzeugt, dass wir die juristisch richtige Entscheidung getroffen haben. Befriedigung verspüren wir dadurch jedoch nicht.

Wir entlassen den Angeklagten und die Nebenklägerin mit einem möglicherweise nie mehr aus der Welt zu schaffenden Verdacht, ihn als potenziellen Vergewaltiger, sie als potenzielle rachsüchtige Lügnerin. (...)

Bedenken Sie, wenn Sie künftig über den Fall reden oder berichten, dass Herr Kachelmann möglicherweise die Tat nicht begangen hat und deshalb zu Unrecht als Rechtsbrecher vor Gericht stand. Bedenken Sie aber auch umgekehrt, dass Sabine W.* möglicherweise Opfer einer schweren Straftat war.

(...) Unterstellen Sie die jeweils günstigste Variante und führen Sie sich dann vor Augen, was beide möglicherweise durchlitten haben. Nur dann haben Sie den Grundsatz „in dubio pro reo“ verstanden. Nur dann kennt der Grundsatz „in dubio pro reo“ nicht nur Verlierer, sondern neben dem Rechtsstaat auch Gewinner.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Di 9. Okt 2012, 21:03

Ali hat geschrieben:
DieLara hat geschrieben:Alles gelogen? Nicht nur die Anzeigeerstatterin? Auch Richter S. hat also (angeblich) gelogen? Warum sollte er? Schließlich hatte er doch da gerade den Freispruch verkündet? Oder hat sich etwa die Biild alles aus den Fingern gesogen und statt "die Urteilsbegründung des Gerichts im Wortlaut" alles nur erfunden?

:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Wem soll man jetzt mehr glauben? Einem Märchenbuch oder dem Artikel in der Biild? ;) ;) ;)


Der Angeklagte war sich der Gefahr der Entlarvung seiner Parallelwelten bewusst.

Sie forderte ihn auf, die Wohnung zu verlassen. Was sich dann abspielte, konnte nicht mit abschließender Sicherheit festgestellt werden.

(...) Die Kammer ist überzeugt, dass die Nebenklägerin zum Inhalt des Trennungsgesprächs die Wahrheit sagt und den Angeklagten nicht. (...) Dass Sie in einzelnen Punkten die Unwahrheit gesagt haben, macht Sie unter Berücksichtigung der weiteren Beweisergebnisse angreifbar; dass Sie deshalb insgesamt die Unwahrheit gesagt haben, lässt sich mit dieser Feststellung aber nicht belegen. (...)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keiner der außerhalb der Aussagen liegenden Beweise für sich gesehen geeignet ist, die Schuld oder gar die Unschuld des Angeklagten zu belegen.

Aus den äußeren Verletzungen kann nicht zwingend auf eine Fremdbeteiligung geschlossen werden. (...) ​Gegen eine Selbstbeibringung spricht die zu überwindende erhebliche Hemmschwelle. (...)

Zulasten des Angeklagten spricht die zügige Anzeigeerstattung der Nebenklägerin. Als Radiomoderatorin war ihr klar, welches Medieninteresse die Anzeige auslösen würde. Für sie spricht auch ihre Wesensveränderung, ihre anhaltende Therapiegespräche. (...) Zudem gab sie bei der Anzeigenerstattung nur zögerlich den Namen des Angeklagten preis und bestand darauf, dass ein für den Angeklagten peinlicher Umstand nicht protokolliert werde. Das alles ist mit dem Vorgehen einer rachsüchtigen Frau nicht vereinbar. (...)
Wir sind überzeugt, dass wir die juristisch richtige Entscheidung getroffen haben. Befriedigung verspüren wir dadurch jedoch nicht.

Wir entlassen den Angeklagten und die Nebenklägerin mit einem möglicherweise nie mehr aus der Welt zu schaffenden Verdacht, ihn als potenziellen Vergewaltiger, sie als potenzielle rachsüchtige Lügnerin. (...)

Bedenken Sie, wenn Sie künftig über den Fall reden oder berichten, dass Herr Kachelmann möglicherweise die Tat nicht begangen hat und deshalb zu Unrecht als Rechtsbrecher vor Gericht stand. Bedenken Sie aber auch umgekehrt, dass ****** W.* möglicherweise Opfer einer schweren Straftat war.

(...) Unterstellen Sie die jeweils günstigste Variante und führen Sie sich dann vor Augen, was beide möglicherweise durchlitten haben. Nur dann haben Sie den Grundsatz „in dubio pro reo“ verstanden. Nur dann kennt der Grundsatz „in dubio pro reo“ nicht nur Verlierer, sondern neben dem Rechtsstaat auch Gewinner.


An Rache habe ich nie geglaubt. Keine (erwachsene) Tochter mit unbändigen Rachegelüsten auf den Freund läuft zuerst zu den Eltern. Das wird mir auch in 100 Jahren niemand erzählen können. :mrgreen:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Di 9. Okt 2012, 21:41

DieLara hat geschrieben:An Rache habe ich nie geglaubt. Keine (erwachsene) Tochter mit unbändigen Rachegelüsten auf den Freund läuft zuerst zu den Eltern. Das wird mir auch in 100 Jahren niemand erzählen können. :mrgreen:



Die Rachetheorie ist absoluter Bullshit!
Nur Hirnlose glauben diese gequirlte Kacke. :mrgreen:
Das ist nämlich ein ganz anderer Typus Frau, oftmals die, die solche Gedanken projizieren.

Es war auch niemals von langer Hand geplant.
B.R.Ü.L.L.E.R. !!!!! :lol: :lol: :lol:
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon DieLara » Di 9. Okt 2012, 22:27

So so, ERST wurde ER getäuscht und DANN hat auch er getäuscht.

Ein Hör-Interview mit Christian Scharff beim SWR4 Kurpfalz-Radio:

http://www.swr.de/swr4/bw/regional/kurp ... index.html
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Mi 10. Okt 2012, 08:12

DieLara hat geschrieben:So so, ERST wurde ER getäuscht und DANN hat auch er getäuscht.

Ein Hör-Interview mit Christian Scharff beim SWR4 Kurpfalz-Radio:

http://www.swr.de/swr4/bw/regional/kurp ... index.html




Sehr aufschlussreich! ;)
Als Prozessbeobachter war Christian Scharff dabei und sagt, dass insgesamt die mmVergewaltigung ein stimmiges Bild ergab, nur einzelne Details juristisch nicht zogen....
Passt irgendwie nicht, wenn inhaltlich von einer Opferindustrie gefaselt wird, aber man selbst ALLE anderen für schuld oder inkompetent erklärt.

Hier mal zwei Rezensionen auf Amazon:

Schon den Titel, der wohl eher zynisch gemeint ist, finde ich problematisch. Freigesprochen nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern aus Mangel an Beweisen. Eine Straftat, die unter vier Augen begangen wird - oder auch nicht begangen wird - ist schwer beweisbar. Im Zweifel für den Angeklagten.
Insofern ist hier Recht und Gerechtigkeit geübt worden.
Oder will Kachelmann etwa behaupten, dass Frauen häufig nur aus Rache eine Vergewaltigung vortäuschen und ihnen immer geglaubt wird. Das Gegenteil ist der Fall. Weil ihnen häufig nicht geglaubt wird, zeigen die meisten vergewaltigten Frauen die Straftat gar nicht erst an. Hier wird der Eindruck erweckt, dass Männer per se zu Opfern rachsüchtiger Frauen werden. Es ist ein bei Männern weit verbreitetes Klischee, das jeglicher Grundlage entbehrt. Und es wirkt, als seien allein schon die Ermittlungen in einem Vergewaltigungsdelikt ein Unrecht gegen den Mann. Aber es ist doch genau das, was hier bemängelt werden soll. Nämlich Recht und Gesetz. Ob das in diesem Fall auch gerecht ist, vermögen wohl nur Herr Kachelmann und seine Ex-Freundin zu beurteilen.
Ich möchte nach Lektüre dieses Buches sagen: Man höre die andere Seite.



Auch wenn ich den letzten Gedanken, wie alle anderen nachvollziehen kann, denke ich, dass die andere Seite, wie bisher, klüger daran tut, sich dem Thema erst gar nicht mehr zu widmen.
Gerade DAS war bislang die Stärke einer CSD, NICHT DURCH JAMMERN, auf sich aufmerksam zu machen.
Man hat keinen Einfluss auf das Denken anderer und sollte nicht einer Rechtfertigungsfalle erliegen.
Mehr Wahrheitsfindung lässt sich ohnehin nicht gewinnen.
Besser keinen schlechten Beispielen nacheifern und sich irgendeinem erneuten Spießrutenlauf aussetzen.

Der Kommentar der Vorrednerin erscheint mir zwiespältig: Denn der Autor beabsichtigt sicher gar nicht, der Gegenseite Gehör zu verschaffen. So ist der kritischen Rezension bereits grundsätzlich die Glaubwürdigkeit genommen. Ganz im Gegenteil: Das ist wohl eine Selbstaufarbeitung von Erlebtem. Insofern braucht doch auch ein Rezensent nicht zu insistieren, man bräuchte in so einem Buch "ausgleichende Gerechtigkeit" und "rechtliches Gehör" für "Opfer". Dieses ist dem "Opfer" gewährt worden und ein Schuldfreispruch ist meinerseits damit nicht verbunden. Nein, ganz und gar nicht. Erwartungshaltung: Ich würde hier nichts anderes erwarten, als nur "himmelschreiende Subjektivität". Und von der aus würde ich mir versuchen, ein eigenes Bild zu stricken, eine Vorstellung davon, was Jörg K. in der Haft widerfahren ist. Ich möchte eigentlich diese Erfahrung nicht teilen.

Das Buch "Recht und Gerechtigkeit" von Jörg K., Wetterfrosch aus der Schweiz, kann man nicht als ein solches verstehen wollen, dass dem "Opfer" Gerechtigkeit angedeihen läßt. Denn offen bleibt nach rechtstaatlichen Prinzipien jedenfalls, wer in diesem Prozess Opfer war. Nach diesen Prinzipien ist rechtstaatlich geklärt, wie die Sache auf Dauer Bewertung erfahren muss. Alles andere, was meine Vorrednerin bemüht, mag inhaltlich wohl allgemein zutreffen: Ob es den Fall Jörg K. aus S. betrifft, steht dahin. Weder meine Vorrednerin noch ich darf sich darüber ein Urteil erlauben, dass auf Wissen fußt. Mir war das sehr wichtig zu erwähnen.


Im Fall K hat der Rechtsstaat gesiegt, denn es gab einen Freispruch.
Das Buch ist kontraproduktiv und wahrlich kein Segen für Gewaltopfer, im Gegenteil.

Ich würde auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, ob ein Horst Arnold damit einverstanden wäre, dass man eine Stiftung "ihm zu Ehren" in seinem Namen gründet???
Denn schließlich handelt es sich bei Horst Arnold um einen Mann, der, wie es sich später herausstellte, wegen nachgewiesener Unschuld verurteilt wurde und eine nicht begangene Straftat absitzen musste.
Ganz schön vermessen OHNE eigene Beweise, sich damit auch noch "schmücken" zu wollen.

Nicht nur auf einer Person liegt ein bedauerlicher Makel, sondern auf BEIDEN.
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Re: Versagen freie Foren?

Beitragvon Ali » Mi 10. Okt 2012, 09:25

Mit seinem neuen Buch (“Recht und Gerechtigkeit”) und einer LKW-Ladung voller Lügen zieht Kachelmann mit seiner Frau in den Kampf gegen die “männer­verurteilende Justiz” und “Frau Schwarzer und ihre Vasallinnen”, die Falsch­aussagen an­geblich zu ihrem Hobby machen würden. Auf den Bericht auf SPON verlinke ich nicht, denn Klicks bekommen die von mir nicht gratis. Wer eine gute Kritik an Kachelmanns absurden Aussagen lesen möchte, findet sie bei Kätzchen kotzt.


ganzer Artikel: http://maedchenmannschaft.net/nachhilfe ... achelmann/

Jörg Kachelmann und seine Frau Miriam Kachelmann scheinen in einer Parallelwelt zu leben. In ihrer Welt gibt es eine "Opferindustrie", in der Alice Schwarzer und ihre "Vasallinnen" Feldzüge gegen falschbeschuldigte Männer führen und so angeblich eine Kriminalisierung des männlichen Geschlechts anstreben würden. Diese O-Töne sind dem Interview im aktuellen Spiegel - oder nennen wir es eher Verkaufsgespräch - im Zuge der Buchveröffentlichung der Kachelmanns über den Vergewaltigungsprozess entnommen.

Ziemlich ekelhaft flankiert der Spiegel diese unfassbaren Aussagen über die "gewohnheitsmäßig männerverurteilenden Justiz" mit aufmunternden Nachfragen und Anregungen und erhält Antworten wie diese: "Im Bereich Missbrauch und Vergewaltigung sind Falschbeschuldigungen ein Massenphänomen geworden".

Diese Aussage entspricht zuallererst nicht der Wahrheit und noch viel schlimmer, sie hat eine fatale Signalwirkung für Opfer. Es wird impliziert, dass ein Gros der Beschuldigungen bei Missbrauch und Vergewaltigung nicht stimmen, also schlichtweg erstunken und erlogen sind. Ein solcher Generalverdacht gegen die Opfer zu erheben ist mehr als fahrlässig. Nicht nur wird den Opfern hier signalisiert, dass sie generell nicht glaubwürdig sind, sondern sie werden auch unter den Generalverdacht der Falschbeschuldigungen gestellt.

Entgegen Kachelmanns Äußerungen ist der tatsächliche Anteil an falschen Beschuldigungen bei Sexualdelikten verschwindend gering. Die Quote der Falschanschuldigungen bei Vergewaltigung liegt bei nur 3 Prozent. Auch in anderen Ländern ist das Problem der Falschanschuldigung marginal und rangiert zwischen 1-9 Prozent.

Die Realität: Massive sexuelle Gewalt gegen Frauen
Herrn Kachelmanns Unfug sollen hier die Fakten zum Thema Sexueller Gewalt gegen Frauen gegenübergestellt werden, denn fast jeder 7. Frau in Deutschland ist von sexueller Gewalt betroffen.



Im Zweifel für den Angeklagten: Freispruch nicht aus Unschuld
Um in Erinnerung zu rufen, wie der Freispruch Kachelmanns zustande kam, sei daran erinnert, dass das Landgericht Mannheim nicht von der Unschuld des Angeklagten überzeugt war, diesen jedoch aus Mangel an Beweisen nicht verurteilen konnte. Hier das Zitat aus der Urteilsbegründung:

„Der heutige Freispruch beruht nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld von Herrn Kachelmann und damit im Gegenzug von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt ist. Es bestehen aber nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme begründete Zweifel an der Schuld von Herrn Kachelmann. Er war deshalb nach dem Grundsatz „in dubio pro reo“ freizusprechen.“

Ein wichtiger Punkt ist hier, dass das Gericht eben nicht von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin ausgeht.

Trotzdem druckt der Spiegel munter Kachelmanns Unschuldsversicherungen ab, er sei "nie gewalttätig" gewesen und habe erst recht nie jemanden vergewaltigt. Vielleicht entspricht dies der Wahrheit, ein Freispruch an Mangel an Beweisen legt dies aber mitnichten nahe...

Schade, dass der Spiegel hier eine moralisch mehr als fragwürdige, aber auch vor allem journalistisch unsaubere und boulevardistische Arbeit abliefert.


Ganzer Artikel: http://kaetzchen-kotz.blogspot.de/2012/ ... lwelt.html
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