Hase hat geschrieben:Bildungsforscher Klemm behauptet, dass Sitzenbleiben keine Verbesserung der schulischen Leistungen bei den Wiederholern bewirkt. Auch die im Klassenverbund verbliebenen Schüler hätten nichts davon, dass die Schwächeren nicht versetzt und die Leistungsfähigkeit in der Klasse dadurch homogener wird. hier der komplette Artikel. http://www.derwesten.de/wr/frage-des-tages/Wie-sinnvoll-ist-Sitzenbleiben-id175169.htm
Eigentlich ist diese wissenschaftliche Auffassung sogar für pädagogische Laien eine offenkundige Selbstverständlichkeit.
Ich argwöhne ernsthaft, dass die Verantwortlichen das alle wissen und nur nicht zugeben wollen, dass sie das Sitzenbleiben nur als Drohpotential gegen Faulheit brauchen, als Sozialstrafe sozusagen (der Schüler wird aus seinem sozialen Umfeld in der alten Klasse entfernt), mit der sie alle Schüler unter Druck setzen können.
Dabei wären drohende Zusatzstunden am Nachmittag für notwendige Fördergruppen schwacher Schüler auch ein Drohpotential, nicht allzu faul zu sein, vielleicht sogar wirksamer als das fernliegende Sitzenbleiben.
Wenn wir es tatsächlich mit einer kollektiven Verlogenheit bei den Verantwortlichen zu tun hätten, würden also gesamtwirtschaftliche Kosten von ca. 1 Milliarde aufgewendet, nur um ein Machtmittel in der Hand zu haben, dessen Existenz verleugnet wird.
Widerwärtiger Gedanke, aber ich halte so etwas in diesem unserem Lande mittlerweile wirklich für denkbar.