Bildungspolitik in höchster Not

Hier werden die mit Artikel 3 und Artikel 6 GG in Widerspruch stehenden Mängel des Bildungswesens erörtert.

Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon AlexRE » Di 19. Apr 2011, 19:05

Hase hat geschrieben:Bildungsforscher Klemm behauptet, dass Sitzenbleiben keine Verbesserung der schulischen Leistungen bei den Wiederholern bewirkt. Auch die im Klassenverbund verbliebenen Schüler hätten nichts davon, dass die Schwächeren nicht versetzt und die Leistungsfähigkeit in der Klasse dadurch homogener wird. hier der komplette Artikel. http://www.derwesten.de/wr/frage-des-tages/Wie-sinnvoll-ist-Sitzenbleiben-id175169.htm


Eigentlich ist diese wissenschaftliche Auffassung sogar für pädagogische Laien eine offenkundige Selbstverständlichkeit.

Ich argwöhne ernsthaft, dass die Verantwortlichen das alle wissen und nur nicht zugeben wollen, dass sie das Sitzenbleiben nur als Drohpotential gegen Faulheit brauchen, als Sozialstrafe sozusagen (der Schüler wird aus seinem sozialen Umfeld in der alten Klasse entfernt), mit der sie alle Schüler unter Druck setzen können.

Dabei wären drohende Zusatzstunden am Nachmittag für notwendige Fördergruppen schwacher Schüler auch ein Drohpotential, nicht allzu faul zu sein, vielleicht sogar wirksamer als das fernliegende Sitzenbleiben.

Wenn wir es tatsächlich mit einer kollektiven Verlogenheit bei den Verantwortlichen zu tun hätten, würden also gesamtwirtschaftliche Kosten von ca. 1 Milliarde aufgewendet, nur um ein Machtmittel in der Hand zu haben, dessen Existenz verleugnet wird.

Widerwärtiger Gedanke, aber ich halte so etwas in diesem unserem Lande mittlerweile wirklich für denkbar.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon Hase » Di 19. Apr 2011, 19:12

maxikatze hat geschrieben:
72 % aller Deutschen sind unzufrieden mit dem Schulsystem – das ergab die große Bildungsumfrage! Die häufigsten Klagen: Unterrichtsausfälle, Prügeleien, die schlechte Ausstattung an Schulen. Gestern erzählten Lehrer über ihren Alltag, heute erzählen Eltern in BILD vom Schulfrust.


Ist nicht so verkehrt, wenn Thilo S. behauptet, Deutschland schafft sich ab. So peu a peu kommt das auf uns zu und es ist schlimm, dass es soweit kommen muss.
Andereseits musste ich heute früh in unserer Lokalpresse lesen, dass viel zu wenig Eltern von Bildungsgutscheinen und Mittagessen für ihre eigenen Kinder Gebrauch machen. Es liegen erst 200 Anträge vor. Ist unverständlich für mich. Wenn ich das nicht schwarz auf weiss gelesen hätte, würde ich es nicht glauben.


Hallo maxikatze,
ich hab gestern zum Thema Bildungspaket einige Leserkomentare von betroffenen Eltern gelesen. Diesen war ua. folgendes zu entnehmen: "Für was den freies Essen in der Schule? Bei uns an der Schule gibt es kein Mittagessen. Für was den Beitrag für den Sportverein, wenn wir uns die Ausstattung (Sportschuhe, Trikots, die Fahrt zu den Auswärtspielen, das gesellige anschließende Teilnehmen im Sportheim nicht leisten können) wodurch unsere Kinder nie dazugehören werden. Für was ein Gutschein für Musikunterricht, wenn wir uns das Instrument nicht leisen können?"
Eine meinte Frau von der Leyen solle doch die Peanuts an die Banken weiterleiten und ihre geheuchelte Wohltätigkeit woanders ausleben.

Jede der sechs Leistungen im Bildungspaket muss einzeln beantragt, jede Teilnahme am Mittagessen in der Kindertagesstätte oder der Mitgliedsbeitrag im Sportverein belegt werden. "Für SGB-II-Bezieher ist das eine hohe Hürde", sagte Garske.
Zumal sie etliche Leistungen auch heute schon bekommen - ohne Antragshürdenlauf im Jobcenter. Dass Kinder aus armen Familien ein warmes Mittagessen erhalten, dafür sorgen im Landkreis etwa Zuschüsse der Kommunen. In einigen Gemeinden ist das Mittagessen kostenlos, in anderen müssen die Kinder 50 Cent zahlen. Warum sollten die Eltern dann einen Beitrag des Bundes beantragen - wenn sie dann laut Gesetz einen Euro selbst zahlen müssen, fragt sich Barske. "Da würden sie sich ja schlechter stellen." Für viele Hartz-IV-Kinder ist die Mitgliedschaft im Sportverein kostenlos, weiß Barske. Die zehn Euro pro Monat, die das Bildungspaket dafür vorsieht, brauchen diese Familien also nicht. Und die Vereine wohl auch nicht, ihnen ist der bürokratische Aufwand viel zu hoch. Klassenfahrten oder Schulmaterial für bedürftige Kinder werden heute schon von den Schulen aus einem Schulsozialfonds bezuschusst. "Da passiert eine Menge, von der der Bund offenbar nichts wusste", meint Garske.http://www.welt.de/print/die_welt/polit ... inder.html


Ich denke, dass gar nicht gewollt war das die Bildungsgutscheine beantragt werden.
Hase
 

Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon Hase » Di 19. Apr 2011, 19:15

AlexRE hat geschrieben:
Hase hat geschrieben:Bildungsforscher Klemm behauptet, dass Sitzenbleiben keine Verbesserung der schulischen Leistungen bei den Wiederholern bewirkt. Auch die im Klassenverbund verbliebenen Schüler hätten nichts davon, dass die Schwächeren nicht versetzt und die Leistungsfähigkeit in der Klasse dadurch homogener wird. hier der komplette Artikel. http://www.derwesten.de/wr/frage-des-tages/Wie-sinnvoll-ist-Sitzenbleiben-id175169.htm


Eigentlich ist diese wissenschaftliche Auffassung sogar für pädagogische Laien eine offenkundige Selbstverständlichkeit.

Ich argwöhne ernsthaft, dass die Verantwortlichen das alle wissen und nur nicht zugeben wollen, dass sie das Sitzenbleiben nur als Drohpotential gegen Faulheit brauchen, als Sozialstrafe sozusagen (der Schüler wird aus seinem sozialen Umfeld in der alten Klasse entfernt), mit der sie alle Schüler unter Druck setzen können.

Dabei wären drohende Zusatzstunden am Nachmittag für notwendige Fördergruppen schwacher Schüler auch ein Drohpotential, nicht allzu faul zu sein, vielleicht sogar wirksamer als das fernliegende Sitzenbleiben.

Wenn wir es tatsächlich mit einer kollektiven Verlogenheit bei den Verantwortlichen zu tun hätten, würden also gesamtwirtschaftliche Kosten von ca. 1 Milliarde aufgewendet, nur um ein Machtmittel in der Hand zu haben, dessen Existenz verleugnet wird.

Widerwärtiger Gedanke, aber ich halte so etwas in diesem unserem Lande mittlerweile wirklich für denkbar.


Die Würde des Menschen ist unverletzlich", so lautet Artikel 1 unserer Verfassung, und dieser gilt für Erwachsene wie für Kinder gleichermaßen. Dabei sind Ohrfeigen und Schläge nur eine Form der Gewaltanwendung in der Erziehung. Denn neben körperlichen Bestrafungen müssen viele Kinder seelische Verletzungen in Form von beleidigenden Beschimpfungen, Demütigungen, Missachtung und Vernachlässigung erdulden.
All dies ist mit dem Grundrecht jedes Kindes auf Respektierung seiner Persönlichkeit nicht vereinbar. Außerdem erlernen die betroffenen Kinder dadurch Verhaltensweisen, die einen Teufelskreis von Gewalt und Unterdrückung auslösen sowie ein friedliches und partnerschaftliches Zusammenleben in der Familie und der Gesellschaft erschweren.
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_ ... s_125.html


Sitzenbleiben als pädogogisch sinnvoll zu bezeichnen, ist absurd. Für mich ist das ein Verstoss gegen das Gewaltschutzgesetz da es entwürdigend ist. Und was meint ein Pädagoge dazu?

DEMÜTIGUNGEN ertragen lernen
„Der Pädagoge (Jörg Diedrich) hielt es auch für bedenklich, auf Gewalt als Erziehungsmaßnahme generell zu verzichten. Aus der Sicht des Pädagogen müsse "ein Kind lernen, mit Demütigungen umzugehen". http://www.lernen-ohne-angst.de/index-D ... iehung.htm
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Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon AlexRE » Di 19. Apr 2011, 19:23

Hase hat geschrieben:
Jede der sechs Leistungen im Bildungspaket muss einzeln beantragt, jede Teilnahme am Mittagessen in der Kindertagesstätte oder der Mitgliedsbeitrag im Sportverein belegt werden. "Für SGB-II-Bezieher ist das eine hohe Hürde", sagte Garske.
Zumal sie etliche Leistungen auch heute schon bekommen - ohne Antragshürdenlauf im Jobcenter. Dass Kinder aus armen Familien ein warmes Mittagessen erhalten, dafür sorgen im Landkreis etwa Zuschüsse der Kommunen. In einigen Gemeinden ist das Mittagessen kostenlos, in anderen müssen die Kinder 50 Cent zahlen. Warum sollten die Eltern dann einen Beitrag des Bundes beantragen - wenn sie dann laut Gesetz einen Euro selbst zahlen müssen, fragt sich Barske. "Da würden sie sich ja schlechter stellen."



Geschickt eingefädelt würde ich mal sagen. Wer den Gutschein von der ARGE beansprucht, zahlt 1 € statt 50 Cent dazu, wer es nicht tut, dokumentiert die Lethargie des Prekariats, das den wahnsinnig klugen und höchst verantwortungsvollen Maßnahmen unserer vorbildlichen Bundespolitiker überhaupt nicht würdig ist. Bild
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Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon AlexRE » Di 19. Apr 2011, 19:31

Hase hat geschrieben:DEMÜTIGUNGEN ertragen lernen
„Der Pädagoge (Jörg Diedrich) hielt es auch für bedenklich, auf Gewalt als Erziehungsmaßnahme generell zu verzichten. Aus der Sicht des Pädagogen müsse "ein Kind lernen, mit Demütigungen umzugehen". http://www.lernen-ohne-angst.de/index-D ... iehung.htm



Der Idiot scheint seine Praktika während des Pädagogikstudiums in der Colonia Dignidad in Chile gemacht zu haben.

Jedenfalls ist es bezeichnend für gewisse CDU - Politiker, dass sie in der Debatte vor der Einführung des Rechtsanspruches auf eine gewaltfreie Erziehung ausgerechnet diese Figur als Referenz für ihre ablehnende Haltung gewählt haben.
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Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon Hase » Di 19. Apr 2011, 19:57

AlexRE hat geschrieben:
Hase hat geschrieben:
Jede der sechs Leistungen im Bildungspaket muss einzeln beantragt, jede Teilnahme am Mittagessen in der Kindertagesstätte oder der Mitgliedsbeitrag im Sportverein belegt werden. "Für SGB-II-Bezieher ist das eine hohe Hürde", sagte Garske.
Zumal sie etliche Leistungen auch heute schon bekommen - ohne Antragshürdenlauf im Jobcenter. Dass Kinder aus armen Familien ein warmes Mittagessen erhalten, dafür sorgen im Landkreis etwa Zuschüsse der Kommunen. In einigen Gemeinden ist das Mittagessen kostenlos, in anderen müssen die Kinder 50 Cent zahlen. Warum sollten die Eltern dann einen Beitrag des Bundes beantragen - wenn sie dann laut Gesetz einen Euro selbst zahlen müssen, fragt sich Barske. "Da würden sie sich ja schlechter stellen."



Geschickt eingefädelt würde ich mal sagen. Wer den Gutschein von der ARGE beansprucht, zahlt 1 € statt 50 Cent dazu, wer es nicht tut, dokumentiert die Lethargie des Prekariats, das den wahnsinnig klugen und höchst verantwortungsvollen Maßnahmen unserer vorbildlichen Bundespolitiker überhaupt nicht würdig ist. Bild


Ich würde das ganz anders ausdrücken.

Von der Leyen verteidigte das Modell erneut. Es sei richtig, kein Bargeld auszuzahlen.Das würde im Konsum versickern, es würde den Kindern nicht zugute kommen. Man könne auch von den Eltern, die das Bildunspaket bekämen, verlangen, dass sie Eigeninitiative entwickelten und dafür sorgten, beispielsweise Lernförderung zu beantragen, so die Ministerin im ZDF. http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 86,00.html


Was heißt im Konsum versickern, der nicht beim Kind ankommt?
Das heißt für mich ganz deutlich, das die Eltern Gelder die für ihre Kinder sind, versaufen und verrauchen würden. Und da man die Kinder ja vor ihren egoistischen Eltern retten muss, gibt's jetzt Gutscheine!
Wenn die Eltern das Bildungspaket jetzt nicht wahrnehmen, bestätigen diese letztendlich das sie nicht an dem was ihren Kindern zugute kommen soll interessiert sind, sondern nur am Geld.

Die wahren Gründe weshalb so wenige Eltern bisher den Antrag gestellt haben, werden da völlig ausgeblendet.

Ich für meinen Teil würde diese Bildungspaket auch nicht beantragen. Wenn ich Anträge stellen müsste auf H4 würde mir das vollkommen reichen. Von was eine Familie lebt, muss man bei den Kindern nicht auch noch mit Gutscheinen in der Schule und im Dorfverein breittreten.
Ich würde meinem Kind nicht zumuten, irgendwo mit Gutscheinen rumzutuckern.

Mir hat in der Vergangenheit vollkommen gereicht, wenn mein Kind den Kindesunterhalt nicht bekam, das ich Anträge beim Jugendamt stellen musste und gleichzeitig vorsprechen musste im Kindergarten, weil Beiträge aufgelaufen sind.
Hase
 

Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon AlexRE » Di 19. Apr 2011, 20:11

Das kann natürlich auch sein, dass diese Gutscheine einfach nur ein politischer Trick sind, um das Ansehen der H4 - Bezieher in der Gesellschaft weiter zu schmälern.
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Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon Hase » Di 19. Apr 2011, 20:24

AlexRE hat geschrieben:Das kann natürlich auch sein, dass diese Gutscheine einfach nur ein politischer Trick sind, um das Ansehen der H4 - Bezieher in der Gesellschaft weiter zu schmälern.


Natürlich, nix anderes. Das ist Politik. Ich stell mich zum Wohle der Kinder toll dar, und die bösen Eltern nehmen es nicht an. Demnächst wird noch registriert, wer es nicht beantragt hat und dem wird dann das Sorgerecht entzogen!
Vorallem finde ich interessant das man in so kurzer Zeit die Zahlen der berechtigten Kinder kennt, während man sonst monatelang gar nicht weiß ob die Bedarfsgemeinschaft überhaupt berechtigt ist! :D
Hase
 

Re: Das deutsche Bildungsdesaster aktuell

Beitragvon Santo » Mi 20. Apr 2011, 16:44

Hase hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Hase hat geschrieben:Bildungsforscher Klemm behauptet, dass Sitzenbleiben keine Verbesserung der schulischen Leistungen bei den Wiederholern bewirkt. Auch die im Klassenverbund verbliebenen Schüler hätten nichts davon, dass die Schwächeren nicht versetzt und die Leistungsfähigkeit in der Klasse dadurch homogener wird. hier der komplette Artikel. http://www.derwesten.de/wr/frage-des-tages/Wie-sinnvoll-ist-Sitzenbleiben-id175169.htm


Eigentlich ist diese wissenschaftliche Auffassung sogar für pädagogische Laien eine offenkundige Selbstverständlichkeit.

Ich argwöhne ernsthaft, dass die Verantwortlichen das alle wissen und nur nicht zugeben wollen, dass sie das Sitzenbleiben nur als Drohpotential gegen Faulheit brauchen, als Sozialstrafe sozusagen (der Schüler wird aus seinem sozialen Umfeld in der alten Klasse entfernt), mit der sie alle Schüler unter Druck setzen können.

Dabei wären drohende Zusatzstunden am Nachmittag für notwendige Fördergruppen schwacher Schüler auch ein Drohpotential, nicht allzu faul zu sein, vielleicht sogar wirksamer als das fernliegende Sitzenbleiben.

Wenn wir es tatsächlich mit einer kollektiven Verlogenheit bei den Verantwortlichen zu tun hätten, würden also gesamtwirtschaftliche Kosten von ca. 1 Milliarde aufgewendet, nur um ein Machtmittel in der Hand zu haben, dessen Existenz verleugnet wird.

Widerwärtiger Gedanke, aber ich halte so etwas in diesem unserem Lande mittlerweile wirklich für denkbar.


Die Würde des Menschen ist unverletzlich", so lautet Artikel 1 unserer Verfassung, und dieser gilt für Erwachsene wie für Kinder gleichermaßen. Dabei sind Ohrfeigen und Schläge nur eine Form der Gewaltanwendung in der Erziehung. Denn neben körperlichen Bestrafungen müssen viele Kinder seelische Verletzungen in Form von beleidigenden Beschimpfungen, Demütigungen, Missachtung und Vernachlässigung erdulden.
All dies ist mit dem Grundrecht jedes Kindes auf Respektierung seiner Persönlichkeit nicht vereinbar. Außerdem erlernen die betroffenen Kinder dadurch Verhaltensweisen, die einen Teufelskreis von Gewalt und Unterdrückung auslösen sowie ein friedliches und partnerschaftliches Zusammenleben in der Familie und der Gesellschaft erschweren.
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_ ... s_125.html


Sitzenbleiben als pädogogisch sinnvoll zu bezeichnen, ist absurd. Für mich ist das ein Verstoss gegen das Gewaltschutzgesetz da es entwürdigend ist. Und was meint ein Pädagoge dazu?

DEMÜTIGUNGEN ertragen lernen
„Der Pädagoge (Jörg Diedrich) hielt es auch für bedenklich, auf Gewalt als Erziehungsmaßnahme generell zu verzichten. Aus der Sicht des Pädagogen müsse "ein Kind lernen, mit Demütigungen umzugehen". http://www.lernen-ohne-angst.de/index-D ... iehung.htm


Stellen wir die Frage mal anders herum: Was hätten alle letztlich davon, wenn diejenigen, die offensichtlich sachlich nicht mitkommen versetzt würden und dann den anderen möglicherweise leistungsmindernd zur Last fallen, indem sie den Klassenverband aufhalten, selbst aber immer weniger in der Sache zu folgen in der Lage sind? Um pädagogisch sinnnvolles Wiederholen um der Leistungsangleichung Willen wird man wohl nicht umhinkommen...
Es scheint auch nicht ganz falsch bei der Ausbildung in sinnvollem Umfang auf mögliche Demütigungen einzugehen, die es im Leben immer geben wird, um die Schüler auf Derartiges vorzubereiten. Doch ist die Frage in welchem Ausmaß und auf welche Art das geschehen sollte... Als nahezu sicher ist nur anzusehen, dass derart gewappnete Schüler später bessere Chancen haben in der Härte des realen Lebens zu bestehen.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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Immer mehr Kinder und Jugendliche psychisch auffällig

Beitragvon Santo » Mi 20. Apr 2011, 16:55

Und hier etwas, das man als die Folge von oder den Grund für einige Auswüchse ansehen kann, je nach Blickwinkel des Betrachters:
Bereits 2010 wurde eine Metastudie (übergeordnete Studie, welche die Ergebnisse von einer Vielzahl Einzelstudien auswertet und miteinander vergleicht) mit erschreckendem Ergebnis gefertigt:

Immer mehr Kinder werden psychisch auffällig

http://www.welt.de/wissenschaft/article8980458/Immer-mehr-Kinder-werden-psychisch-auffaellig.html

Was das für die Zukunft dieses Landes bedeutet braucht man wohl nicht erst lange zu erklären. Die Folgen bekommt man bereits jezt tagtäglich in allen Lebensbereichen zu spüren: Steigende Frustrationen gefolgt von steigenden Aggressionen oder Depressionen (der weitere Weg nach Frustration teilt sich in diese beiden Varianten), mangelnder Respekt gegenüber anderen, sinkende Leistungsbereitschaft, wachsende Gewaltbereitschaft und damit Kriminalität, etc. ...
Das sind die bitteren und wahrscheinlich unausweichlichen Folgen eines in dieser Größenordnung nie dagewesenen politischen Versagens; politisches Versagen deswegen an erster Stelle, da von den dort Verantwortlichen sämtliche Rahmenbedingungen für das soziale Miteinander festgelegt werden und man anscheinend faktisch keinen Raum für notwendige Konsequenzen für Pflichtverletzungen und anderweitiges Versagen der Verantwortlichen vorgesehen hat...
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