- 8354931,300.jpg (17.92 KiB) 7957-mal betrachtet
Die "Affäre Dutroux" erschüttert erneut Belgien: Familien und Angehörige der Opfer fürchten die vorzeitige Freilassung des Kindermörders Marc Dutroux. Der 55-Jährige, der lebenslang im Gefängnis sitzt, hat einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt.
Dutroux ist der bekannteste und meistgehasste Kriminelle Belgiens. Er hatte in den 1990er Jahren sechs Mädchen entführt und gefoltert, vier von ihnen starben. 2004 war er wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Derzeit sitzt Dutroux in einem Gefängnis im südbelgischen Nivelles.
Vor rund zwei Wochen war Dutrouxs Ex-Frau und Mittäterin Michelle Martin unter Auflagen vorzeitig freigekommen, sie lebt seitdem in einem Kloster in Südbelgien. Ihre Strafe von 30 Jahren wurde auf 16 Jahre reduziert. Tausende Menschen hatten dagegen protestiert.
Diesmal blieben Demonstrationen zunächst aus. "Lassen wir uns nicht manipulieren", schrieb die Zeitung "La Dernière Heure" am Samstag. "Er [Dutroux] verdient kein Geschrei, kein Gebrüll und keine Demonstrationen." Die Justiz solle in Ruhe ihre Arbeit tun können.
Juristen räumen Antrag kaum Chancen ein
Juristen wiesen darauf hin, dass der Fall Marc Dutroux ganz anders gelagert sei als der seiner Ex-Frau, die im Gefängnis nach eigenen Worten religiös geworden ist und nun in einer Klostergemeinschaft lebt.
"Er ist jemand, der praktisch keine Chance hat - auch auf lange Sicht -, wieder freizukommen", sagte der Strafrechtler Marc Preumont im belgischen Radio RTBF. Dutroux erfülle keine der notwendigen Vorbedingungen.
So dürfe von ihm keine Gefahr mehr ausgehen, und er müsse einen Aufenthaltsort sowie eine Beschäftigung vorweisen. "Nichts davon ist geplant oder wurde von ihm vorgelegt", sagte Preumont.
http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,6 ... chtes/sda/Sollte Dutroux wiedererwarten frei kommen, wäre die Todesstrafe richtig gewesen.