Sammelthread "Weitere aktuelle Themen"

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Re: Das Problem ist nicht Schlecker ...

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Jun 2012, 11:07

Caloderma hat geschrieben:
... sondern das Insolvenzrecht. Die meisten unter uns würden sicher versuchen ein Teil ihres Vermögens zu sichern bevor es in fremde Hände fällt. Das Gericht hat Maßnahmen zur Sicherung des Schuldnervermögens zu treffen. Dies gilt aber erst ab dem Zeitpunkt der Abgabe des Eröffnungsantrages. Was vorher beiseite gebracht wurde, muss mühselig in einzelnen Verfahren eingeklagt werden. Hier würde es Sinn machen Schenkungen oder Verkäufe innerhalb der Familie über einen bestimmten Zeitraum (beispielweise 5 Jahre) rückwirkend für nichtig zu erklären. Die Familienmitglieder müssten dann in gesonderten Verfahren belegen, dass die Schenkungen rechtmäßig waren.


http://www.focus.de/community/kommentar ... i-2012-27/

Tja wie wahr. Im staate Deutschland läuft so einiges schief. Ich denke, von dem beiseite geschafften Vermögens des Schleckerclans sieht man wohl nichts mehr wieder. Wenn nun ein bisschen Gras drüber gewachsen ist, wird man sich komplett aus dem Staub machen, und sich irgendwo in der Südsee mit den vielen Millionen es sich gut gehen lassen.


Warum sollten gutgläube Familienmitglieder ohne rechtliche Überprüfung enteignet werden können - womöglich mit der Folge existentieller Belastungen des eigenen Unternehmens - und dann selbst ein Verfahrung zur Rückgängigmachung des Vermögensentzugs führen müssen?

Die geltende Regelung ist schon sehr gut durchdacht und ich halte das auch für ausreichend:

7.4 Anfechtung bei vorsätzlicher Benachteiligung
Nach § 133 InsO ist eine Rechtshandlung anfechtbar, die der Schuldner in den letzten 10 Jahren vor dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder nach diesem Antrag vorgenommen hat. Der Anfechtungsgegner muss den Vorsatz des Schuldners im Zeitpunkt der Handlung gekannt haben. DIe Absicht der Gläubigerbenachteiligung muss nicht Beweggrund oder überwiegender Zweck der Handlung des Schuldners gewesen sein. Entscheidend sind vielmehr das Bewusstsein und der Wille, die übrigen Gläubiger zu benachteiligen. Es genügt, dass der Nachteil als mutmaßliche Folge des Handelns erkannt und billigend in Kauf genommen wurde.


http://www.insolvenzberatung.de/page67/ ... age15.html
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Re: Das Problem ist nicht Schlecker ...

Beitragvon Marina » Mi 27. Jun 2012, 11:23

Hallo Leute, dieser Artikel war schon vor ein paar Wochen im Spiegel... Caloderma scheint in diesem Fall ja richtig zu liegen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 37505.html
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Re: Das Problem ist nicht Schlecker ...

Beitragvon DJ_rainbow » Mi 27. Jun 2012, 11:43

Vielleicht haben sich die Schleckers ja Tipps bei der SED geholt, wie man Vermögen wirksam versteckt? Die Roten Halunken sind da ja mit "gutem" Beispiel vorangegangen....
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Re: Das Problem ist nicht Schlecker ...

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Jun 2012, 11:44

Marina hat geschrieben:Hallo Leute, dieser Artikel war schon vor ein paar Wochen im Spiegel... Caloderma scheint in diesem Fall ja richtig zu liegen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 37505.html


Das kann der Insolvenzverwalter auf jeden Fall anfechten:

Laut Kaufvertrag habe Firmenchef Anton Schlecker das 25.000 Quadratmeter große Logistik-Zentrum am 17. Januar 2012, nur sechs Tage vor der Insolvenz, seinen Kindern Meike und Lars Schlecker für 2,5 Millionen Euro verkauft. Die Immobilie sei deshalb nicht in die Insolvenzmasse gekommen.


Unter dem Link in meinem obigen Beitrag findet man eine umfassende, aber dennoch übersichtliche und verständlich geschriebene Darstellung dieses Rechtsthemas.
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Re: Der europäische Traum

Beitragvon Staber » Mi 27. Jun 2012, 16:53

@ Caloderma
Ohne Euro war doch alles besser, oder etwa nicht ?


Nur Deutschlands Austritt aus dem Euro jetzt und die neue DM mit Heimholung der deutschen Goldreserven aus dem Ausland retten Deutschland vor immer weiteren wahnwitzigen Geldforderungen der anderen und geben gleichzeitig dem Resteuro die nötige Abwertung, um wirtschaftlich wieder wettbewerbsfähig zu werden und die finanzielle Notwendigkeit, die Ausgabenpolitik wieder realistisch an das Maß anzugleichen, daß man sich wirklich volkswirtschaftlich leisten kann.
So sehe ich das, aber mich fragt ja keiner! :lol: :lol:

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Re: Lasst Banken pleitegehen"

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Jun 2012, 16:55

Nach Ansicht Bosomworths sind die Folgen einer Bankpleite geringer, als die der Rettung aller Banken. Doch seit dem Ende von Lehman sei insbesondere in der Euro-Zone kaum eine Bank pleitegegangen. "Sie wurden immer verstaatlicht, und die Verluste wurden sozialisiert." Es sei höchste Zeit, die Verluste der Kreditinstitute nun auch an die Kreditgeber und Aktionäre weiterzugeben. "Lasst insolvente Banken pleitegehen", sagte er. Der Markt könne sonst nicht funktionieren.


Das sehe ich auch so. Profite und Chancen den Investoren zu überlassen, aber die Verluste und Risiken zu vergesellschaften, ist ein so monströser Fehler, dass keine Systemrelevanz pleitebedrohter Banken das rechtfertigen kann.

Die professionellen Geldverwalter müssen unter diesen Umständen nicht einmal "gierig" sein, um volkswirtschaftlich schädliche Chancen / Risiken - Abwägungen vorzunehmen. Sie haben überhaupt keine andere Wahl, als diesen Fehlanreizen zu folgen. Profitmaximierung ist die berufliche Aufgabe dieser Leute, wenn sie als betriebswirtschaftlich verantwortliche Menschen dem Staat seine volkswirtschaftliche Verantwortung abnehmen und in einem volkswirtschaftlich fehlerhaften System den Reparateur spielen wollten, würden sie aus dem Markt fliegen.
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Re: Niebel als Teppichhändler

Beitragvon Staber » Mi 27. Jun 2012, 16:56

DJ_rainbow hat geschrieben: Heißt, dass Dirk das Brot ausnahmsweise mal nix falsch gemacht hat, wenn sich das bewahrheitet.



Hast Du schon mal einen Politiker gesehen, der nichts falsch macht??? :lol: :lol:

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Re: Lasst Banken pleitegehen"

Beitragvon Staber » Mi 27. Jun 2012, 17:11

Es wird in der Debatte ja immer fälschlicherweise vom Fall ausgegangen, das ALLE Banken gleichzeitig pleitegehen. Aber das ist doch garnicht der realistische Fall. Realistisch ist eher folgendes: die zwei, drei schwächsten Glieder der Kette (das sind die Banken, die am schlechtesten gewirtschaftet haben) gehen pleite. Die stärkeren Banken bleiben übrig und bekommen nun mehr Kreditanfragen/Geld von Anlegern. Dadurch gehen zwar die Zinsen hoch (weil die verbliebenen Banken eine größere Macht durch weniger Konkurrenz haben), aber nur solange, bis in die entstehenden Nischen wieder neue Banken geschlüpft sind, die hoffentlich nun besser wirtschaften, als die zuvor pleitegegangenen. Das System hat dann aus seinen Fehlern gelernt und sich weiterentwickelt, also eine Evolutionsstufe erfahren. Genauso wie es vor kurzem bei den Drogerieketten passiert ist, als Schlecker pleiteging. Das gehört zur Marktwirtschaft dazu und ist erstmal nichts schlimmes, bzw. normalerweise sogar das gute an der Marktwirtschaft - dass sich automatisch immer die effizientesten Unternehmen durchsetzen. Schlimm ist das ganze nur, weil wir Marktwirtschaft (Gewinne gehen an Aktionäre) momentan unter dem Deckmantel der "sozialen Marktwirtschaft" mit Sozialismus mischen (Verluste werden von der Gesellschaft aufgefangen). Dabei kombinieren wir beide Systeme, indem wir die Nachteile beider Systeme zusammenführen.Ich meine,da liegt der Hund begraben.

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Re: Teppich-Schmuggel bleibt straffrei

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Jun 2012, 17:15

Caloderma hat geschrieben:Sowas sollte mir mal mit Zigaretten passieren......


Wenn der BND sich entschließen sollte, Deine Schmuggelzigaretten per Luftfracht zu befördern, wird er dafür Gründe haben, aus denen Dich der Staatsanwalt auch davonkommen lassen würde. 8-)
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Re: DDR und Drittes Reich – Schüler ahnungslos

Beitragvon AlexRE » Mi 27. Jun 2012, 18:28

Nur etwa die Hälfte der Schüler bezeichnete den NS-Staat zweifelsfrei als Diktatur,


Vielleicht haben die irgendwo gelesen, dass das Ermächtigungsgesetz im März 1933 von einer Mehrheit von in freien und geheimen Wahlen gewählten Reichstagsabgeordneten beschlossen wurde.

Dass Hitler demokratisch legitimiert war und seine Verbrechen damit eine deutsche Kollektivschuld zumindest in Gestalt einer fahrlässigen Tötung von 55 - 60 Millionen Menschen bedeuten, trauen sich eben nur Kinder zu sagen und kein Politikwissenschaftler, der seinen Lehrstuhl damit zum Schleudersitz umfunktionieren würde.

die DDR stufte nur gut ein Drittel als diktatorisches System ein.


Klar, warum auch nicht. Immerhin hat sich das Regime auf Wunsch der demonstrierenden Bevölkerung verabschiedet, sobald die sowjetische Besatzungsmacht den Systemerhalt nicht mehr verlangt hatte. ;)

Zugleich schätzte nur etwa die Hälfte der Befragten die Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung als demokratisch ein, lediglich etwa 60 Prozent halten das wiedervereinigte Deutschland für eine Demokratie. Viele der befragten Schüler wissen demnach gar nicht, was eine Demokratie auszeichne.


Wenn die Bundesrepublik eine perfekte Demokratie wäre, würde es unseren Verein nicht geben.


Kindermund tut Wahrheit kund. :mrgreen:
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