Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Hier können Beiträge zu dem gesamten Themenkomplex von der Finanzierung des Gesundheitswesens bis zu speziellen Gesundheitsrisiken geschrieben werden.

Gemeinschaftlicher Suizid dreier junger Frauen (Mädchen)

Beitragvon Santo » Mi 17. Aug 2011, 15:24

Der aktuelle Fall zu diesem immer gegenwärtigen gesellschaftlichen Problem belegt wie bedeutsam und dennoch wenig beachtet dieses Thema landläufig ist und welche wenig positive Rolle wieder einmal dem Internet dabei zukommt.

"Drei tote Mädchen im Wald
Verabredeten sie sich im Internet?
16.08.2011 — 21:29 Uhr

Damme/Cloppenburg (Niedersachsen) – Drei Mädchen (16, 18, 19) trafen sich zum gemeinsamen Selbstmord in einem kleinen Waldstück. Haben sich die jungen Frauen im Internet verabredet?

Staatsanwältin Kathrin Schmelzer hofft, dass sich auf den beschlagnahmten Computern und Handys der drei Hinweise darauf finden lassen.

Den Eltern seien die Namen der jeweils anderen Mädchen nicht bekanntgewesen. Weitere Einzelheiten wollte Schmelzer mit Rücksicht auf die Familien nicht bekanntgeben.

Aber: Kollektiver Selbstmord ist nach Ansicht eines Experten kein Phänomen des Internet-Zeitalters.

„Das hat es schon immer gegeben”, sagte der Professor für Rechtspsychologie, Dietmar Heubrock. „Über das Internet ist es leichter geworden, sich zu vernetzen.”

Gerd Storchmann vom Berliner Verein „Neuhland”, der Jugendliche mit Selbstmordgedanken betreut, betonte: „Dieser Fall ist dramatisch und sehr ungewöhnlich für Mädchen.” Verabredungen zum Suizid seien bei Teenagern sehr gefährlich. Denn die Jugendlichen fühlten eine Art loyale Verpflichtung, ihren Plan auch auszuführen.

Durch neue Medien sei es leichter geworden, Gleichgesinnte zu finden – nur negativ sei die moderne Kommunikation aber auch nicht. „Man kann jetzt auch im letzten Moment einen Hilferuf per SMS schicken”, so der Experte.

[...]

Die Jugendlichen hatten ihren Selbstmord gut vorbereitet: Das Igluzelt war mit einer grünen Plane abgedeckt und mit Isolierband abgedichtet. In ihrem Zelt vergifteten sich die Mädchen mit Kohlenmonoxid aus glühenden Einweggrills! Alle drei hinterließen Abschiedsbriefe."

Quelle:
http://www.bild.de/news/inland/freitod/ ... .bild.html

Kommentar
Besonders bedauerlich und Betroffenheit auslösend ist ein Fall wie der hier angeführte deshalb, da die drei jungen Frauen Ihr Leben eigentlich noch vor sich hatten, so profan das auch klingen mag.

Wie auch schon bei dem einen oder anderen Fachkundigen auf diesem Gebiet im Text angeklungen ist, erscheint es nicht als typisch für das Internet-Zeitalter, dass es unter Jugendlichen zu einem Gruppenselbstmord (gemeinschaftlicher Suizid) kommt. Das hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Verschärft wird die Situation heutzutage nur dadurch, dass das Internet hervorragende Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten über größte Entfernungen bietet. Hier offenbart sich Segen und Fluch des Internet zugleich: Einerseits ergibt sich aus den aufgezeigten Möglichkeiten auch diejenige einer Hilfestellung für von Depressionen Betroffene bis hin zu einem kurzfristigen Notruf, für alle die davon wissen, zur Verhinderung des Schlimmsten. Andererseits bietet dieselbe Technik allerdings auch beste Voraussetzungen zur Verabredung, Planung und Vorbereitung eines Suizids, ob nun allein oder in Gemeinschaft mit Leidensgenossen oder Gleichgesinnten. Dabei kann es dann zu der gruppendynamischen Verschärfung des Ganzen dadurch kommen, dass Teenager häufig eine Form loyaler Verpflichtung untereinander fühlen, den einmal gefassten Plan auch in die Tat umzusetzen. Das macht eine Verabredung zum Suizid unter Jugendlichen für daran Beteiligte besonders risikoreich.

Angesichts viel zu hoher Suizidraten unter Jugendlichen erscheint es mir sinnvoll und notwendig die Arbeit auf Internetseiten, die depressive Jugendliche unterstützen und Suizide durch fachlich qualifizierte Beratung zu verhindern versuchen, zu fördern und zu unterstützen.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Staber » Mi 17. Aug 2011, 21:04

Traurig,es sagt auch was über das gesellschaftliche Klima aus, dafür sind junge Menschen besonders empfänglich, keine Jobs, man wird nicht gebraucht, keine Zukunftsaussichten ist das Gefühl,die Reaktion: Auswandern, Nachwuchsverweigerung oder bei so schon depressiven,Selbstmord.Bei vielen anderen kommt es zu explosiven Gewaltausbrüchen und Sch****egalgefühlen.Unsere sklerotisch gerontologische Gesellschaft ist nicht in der Lage Aufgaben und Herausforderungen für idealistische Junge zu generieren und eine Dynamik und Begeisterung zu entfachen die in die Zukunft weist. Stattdessen gibt's Komasaufen, Party , Fussball und die trostlose Glotze, Szenen einer niedergehenden Gesellschaft.


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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon AlexRE » Mi 17. Aug 2011, 21:13

Staber hat geschrieben:Unsere sklerotisch gerontologische Gesellschaft ist nicht in der Lage Aufgaben und Herausforderungen für idealistische Junge zu generieren und eine Dynamik und Begeisterung zu entfachen die in die Zukunft weist.


Das ist schon richtig, dummerweise hat nur die unmittelbare Vorgängergesellschaft der bundesrepublikanischen eine jugendliche Begeisterung und Dynamik entfaltet, die weltweit knapp 60 Mio Tote gefordert hat und bei etwas anderen zeitlichen Abläufen (Atomwaffen!) der Menschheit den Rest hätte geben können.

Vielleicht hat das etwas mit dem Unwillen der Bundesrepublikaner zur jugendlichen Dynamik zu tun.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Livia » Di 6. Dez 2011, 16:48

Staber hat geschrieben:Traurig,es sagt auch was über das gesellschaftliche Klima aus, dafür sind junge Menschen besonders empfänglich, keine Jobs, man wird nicht gebraucht, keine Zukunftsaussichten ist das Gefühl,die Reaktion: Auswandern, Nachwuchsverweigerung oder bei so schon depressiven,Selbstmord.Bei vielen anderen kommt es zu explosiven Gewaltausbrüchen und Sch****egalgefühlen.Unsere sklerotisch gerontologische Gesellschaft ist nicht in der Lage Aufgaben und Herausforderungen für idealistische Junge zu generieren und eine Dynamik und Begeisterung zu entfachen die in die Zukunft weist. Stattdessen gibt's Komasaufen, Party , Fussball und die trostlose Glotze, Szenen einer niedergehenden Gesellschaft.


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Da bin ich nicht ganz damit einverstanden. Warum sucht man immer die Schuld beim Staat oder auch bei der Gesellschaft? Der Staat muss eingreifen bei gestrauchelten Jungendlichen? Heute sind junge Menschen nicht mehr belastbar, bei jeder Gelegenheit wo etwas schief laufen kann oder gelaufen ist, flippen sie aus, können mit Problemen nicht mehr umgehen, werden Depressiv (was das auch immer heissen mag) und drohen mit Selbstmord oder begehen ihn auch. Man müsste bei der Erziehung wieder mehr Selbstvertrauen einbringen, die Jugend müsste lernen auch zu verzichten und Negatives bewusst zu verarbeiten und zu akzeptieren.

Ich habe in meinem Leben viele Niederschläge erlitten, musste mich immer selber wieder aufraffen und weitermachen. Das geht den heutigen Jugendlichen ab. Sie wollen alles perfekt auf dem Teller serviert haben. Geht es daneben wird mit Selbstmord gedroht und Randalismus kommt noch dazu. Das ist ein unverantwortliches Verhalten, was meiner Meinung nach mit mehr Härte bei der Erziehung auch zu Erfolg führen dürfte.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Staber » Di 6. Dez 2011, 18:45

Livia hat geschrieben:
Da bin ich nicht ganz damit einverstanden. Warum sucht man immer die Schuld beim Staat oder auch bei der Gesellschaft? Der Staat muss eingreifen bei gestrauchelten Jungendlichen? [/quote]


Hallo Livia!

Ich bin eben der Meinung , das der Staat und die Gesellschaft einschließlich die Eltern die Grundlagen für solches Verhalten legen.
Manchmal geraten aber gerade Eltern an einen Punkt, an dem sie nicht mehr an ihre eigenen Kinder herankommen. Einige Kids haben ihrer Pubertät so starke Diskrepanzen mit ihren Eltern, dass sie die letzten wären, denen sie sich öffnen würden.
Jeder Mensch ist unterschiedlich. Man weiß ja auch gar nicht, in was für einem Verhältnis die zueinander standen und was für Probleme es zuhause gab. Einige Eltern interessieren sich leider auch einen Sch***dreck für ihre Kinder.

Gruß Staber
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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Uel » Di 6. Dez 2011, 20:18

Alex schrieb
... unmittelbare Vorgängergesellschaft der bundesrepublikanischen ...

... das ist 2 bis 3 Generationen her! Jau, der Deutsche, das naturgegebene depressive Wesen. :lol:
Wie hieß es Samstag im James Bond Film beim Medien-Bösewicht .... (ja, ich weiß, es war ne Wiederholung und man hätte sich Gottschalk "die Letzte" reinzerren sollen, - mag ich bloss nicht!): Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht!

Dieses Spiel treiben die Medien seit Jahren, - Deutschland wird es schlechter gehen in der Konkurrenz auf dem Weltmarkt, - wer im Schulklassenverband nicht ganz vorne mitschwimmt hat bestimmt später keine Chancen mehr, - wer im Kindergarten das Zeitfenster fürs Englisch lernen nicht nutzt, dessen Englisch wir nie etwas, - für banalste Tätigkeiten kloppen unkundige Sekrätärinnen die höchsten Anforderungsprofile in die Anzeigen ect. ect.. Und jetzt das neue Studiensystem mit seiner Punkteklauberei und das Gerangel um Weiterzulassung zum Masterabschluss: die Allgemeinheit hat garnicht gemerkt, dass die allgemeine Hochschulreife für Studiengänge mit qualifiziertem Abschluss abgeschafft wurde.

Wir sind eine Hypochonder-Gesellschaft was die Zukunftsprognoserei angeht. Ich bin in den optimistischen 60ern aufgewachsen, ... wenn man damals zusätzliches Geld benötigte, holte sich man einen lukrativen Ferienjob, Führerschein bezahlte die Bundeswehr und Käfer/Ente und Benzin kosteten nicht die Welt, und dann hinaus in die selbe.

Wenn ich diese beiden Welten vergleiche, weiss ich nicht, wie gefährdet ich in der jetzigen anderen gewesen wäre!






Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Bergler » Di 6. Dez 2011, 21:20

Hi @ALL,

zu was wir mutiert sind is eine noch schärfere Klassengesellschaft bei der die so benannte Unterschicht die meisten Kinder hat! Von daher mangelt es schon an Bildungsinteresse, null Perspektiven usw.

Das übliche Geforderte wie vom Vorgänger benannt tut sein Übriges! Die Psychiatrien sind voll mit solchen Perspektivlosen und greifen zur Droge um das Elend ertragen zu können! Eltern mehre Jobs teils, null Zeit für die Kinder usw. Die gezüchtete Mutation Unfähiger! Nun sollen sie auch noch selber Schuld haben, die Politik ist dafür verantwortlich zu machen und weiter nichts!
http://hupe.forumieren.eu/t19-mein-politischer-thread-gpd-gegenparteideutschland#42


Zitiere Alex, das gemeint!
"Dieses Spiel treiben die Medien seit Jahren, - Deutschland wird es schlechter gehen in der Konkurrenz auf dem Weltmarkt, - wer im Schulklassenverband nicht ganz vorne mitschwimmt hat bestimmt später keine Chancen mehr, - wer im Kindergarten das Zeitfenster fürs Englisch lernen nicht nutzt, dessen Englisch wir nie etwas, - für banalste Tätigkeiten kloppen unkundige Sekrätärinnen die höchsten Anforderungsprofile in die Anzeigen ect. ect.. Und jetzt das neue Studiensystem mit seiner Punkteklauberei, die Allgemeinheit hat garnicht gemerkt, dass die allgemeine Hochschulreife für Studiengänge mit qualifiziertem Abschluss abgeschafft wurde."
Zuletzt geändert von Bergler am Di 6. Dez 2011, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Staber » Di 6. Dez 2011, 22:00

Uel hat geschrieben:
Ich bin in den optimistischen 60ern aufgewachsen, ... wenn man damals zusätzliches Geld benötigte, holte sich man einen lukrativen Ferienjob, Führerschein bezahlte die Bundeswehr und Käfer/Ente und Benzin kosteten nicht die Welt!
Wenn ich diese beiden Welten vergleiche, weiss ich nicht, wie gefährdet ich in der anderen gewesen wäre![/quote]

Ja Uel, genau so wie du das beschrieben hast war es. Mein Bundeswehrführerschein hat damals (1962) 2 DM für's Umschreiben in Zivil beim Straßenverkehrsamt gekostet.Und da auf der ersten Seite der Vermerk stand, :"Inhaber ist im Besitz eines Dienstführerscheins"
war ich bei Polizeikontrollen immer die selbe nervige Frage ausgesetzt,.... welchen Dienstführerschein besitzen sie denn.Den "Käfer" habe ich von der Bundeswehrabfindung 1707 DM bezahlt. Fast neu!
Das nur am Rande!

Schönen Abend Staber ;)
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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Livia » Mi 7. Dez 2011, 11:26

Staber hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:
Da bin ich nicht ganz damit einverstanden. Warum sucht man immer die Schuld beim Staat oder auch bei der Gesellschaft? Der Staat muss eingreifen bei gestrauchelten Jungendlichen?



Hallo Livia!

Ich bin eben der Meinung , das der Staat und die Gesellschaft einschließlich die Eltern die Grundlagen für solches Verhalten legen.
Manchmal geraten aber gerade Eltern an einen Punkt, an dem sie nicht mehr an ihre eigenen Kinder herankommen. Einige Kids haben ihrer Pubertät so starke Diskrepanzen mit ihren Eltern, dass sie die letzten wären, denen sie sich öffnen würden.
Jeder Mensch ist unterschiedlich. Man weiß ja auch gar nicht, in was für einem Verhältnis die zueinander standen und was für Probleme es zuhause gab. Einige Eltern interessieren sich leider auch einen Sch***dreck für ihre Kinder.

Gruß Staber[/quote]

Einerseits hast du recht, andererseits jedoch nicht. Die Erziehung der Kinder beginnt im Kleinkindalter und nicht erst im schulpflichten Alter oder gar noch später. Viele Eltern haben sich auf die Aussagen von Psychologen und andere Besserwisser verlassen, die sich in die Erziehung massiv eingemischt haben wobei sie sträflich gescheitert sind. Ich habe meine Kinder streng erzogen, sie mussten Regeln einhalten und im Haushalt mithelfen, ihre Zimmer selber aufräumen und andere Arbeiten übernehmen. Zu meiner Zeit war es noch nicht so schlimm wie es heute leider der Fall ist. Auch meine Kinder erzogen ihre Kinder wieder mit Strenge und Regeln, die eingehalten werden mussten. Ich bin bereits vierfache Grossmutter und freue mich dass meinen Grosskinder Anstand und Werte mitgeteilt wurden, die ihnen im Leben nützlich geworden sind. Die Jüngste ist 20 und die Aelteste 26.

Der Charakter eines Kindes spielt dabei auch eine grosse Rolle. Die Psychologen predigen man soll den minderjährigen Kinder vertrauen schenken. Ich kannte meine Kinder, aber die Kinder von anderen leider nicht. Mein Sohn begleitete seine Töchter in die Disco und blieb dort bis es Zeit war nach Hause zu gehen. Wären sie damit nicht einverstanden gewesen, hätte es keinen Discobuch gegeben.

Dass Eltern arbeiten müssen ist ganz normal, ich musste das auch. Eine Betreuung organisieren gehört dazu und die Aufsichtspflicht ist ein Muss, was meines Erachtens mit einem uneingeschränkten Vertrauen an Minderjährige, ein Verstoss an die Aufsichtspflicht betrifft.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Suizid: Mythos und "Wahrheit"

Beitragvon Arbeitslos » Mi 31. Okt 2012, 09:01

Das Schlimmste ist, dass auch im heute (2012) Depression als Krankheit abgetan wird. Ein Aufflackern, wenn ein Prominenter sich das Leben nimmt, schnell wird ein Grund gefunden (pleite, Drogen etc. oder tragische persönliche Geschichte), dass dies evtl. Auslöser sein können ist - so finde ich - eine Sache, eine andere ist einen Menschen in einer Depression vorzufinden. Wie hilft man ihm dann? Wenn schon Therapeuten nicht helfen können (siehe Enke), weil diese furchtbare Krankheit die Betroffenen wohl lehrt, nach außen es allen recht zu machen, während innendrin eine tiefe Leere herrscht.

Vor zwei Wochen hat sich der Sohn einer ehemaligen Nachbarin selbst getötet. 27 Jahre alt. Studium fertig. Im Beruf integriert, eine Lebenspartnerin hatte er, eine Wohnung, ein Auto, dass was man halt so hat, wenn das Leben scheinbar rund läuft. Und doch hat er, für alle unbegreiflich, sich getötet.

Es kam nach der Beerdigung durch Gespräche mit vielen Freunden (Ex-Komolitonen) heraus, dass er nicht der einzige war/ist, der diese tödlichen Gedanken in sich trägt/trug. 'Es macht mich fassunglos, diese Hilflosigkeit.
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