Das aktuelle Urteil des Bundesgerichtshofes muss ich hier noch nachtragen:
http://www.bild.de/regional/hamburg/totschlag/bgh-kippt-urteil-bewaehrung-fuer-20-cent-killer-19858054.bild.html"09.09.2011 — 16:51 Uhr Hamburg/Karlsruhe – Der Bundesgerichtshof hat das Urteil gegen 20-Cent-Killer Onur K. (18) als zu hart befunden und aufgehoben. Jetzt wird sein Fall ab Dezember in Hamburg neu verhandelt. Der Prozess könnte zu einer Bewährungsstrafe für den Täter führen."
Aha, drei Jahre und vier Monate Jugendstrafe sind zuviel für so einen typischen Tottreter.
Mal nacheinander:
1. Der angetrunkene Dachdecker wird niedergeschlagen, verletzt sich beim Aufprall so schwer, dass ein Gutachter später die Folgen als Todesursache ansieht, was die Ursächlickeit der nachfolgenden Tritte gegen den Kopf für den Todeseintritt ausschließt.
2. Die Täter müssen vorzeitig aus der U-Haft entlassen werden, weil die Haftrichterin wg. des Vulkanausbruchs zu spät aus dem Urlaub zurückkommt und den letztmöglichen Termin für die Eröffnung des Hauptverfahrens während der U-Haft verpasst.
3. Das Gericht sieht keinen Tötungsvorsatz und verurteilt die beiden Täter zu unter 4 Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge, es hätte auch wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit versuchtem Totschlag oder gar Mord verurteilen können, das wäre auch nach dem Gutachten noch drin gewesen. Beide hätten knapp 10 Jahre bekommen können.
4. Trotz des extrem glimpflichen Ausgangs des Prozesses in 1. Instanz für die Angeklagten kommt einer der beiden jetzt auch noch mit einer Revision durch, die ihm voraussichtlich zu einer Bewährungsstrafe in der Neuverhandlung nach Zurückverweisung verhilft.
Der angeblich "untypische Kausalverlauf" (Häh? Umhauen + auf dem Kopf herumspringen = Todeseintritt ist untypisch???????) kann praktisch immer behauptet werden, wenn das in diesem Fall möglich ist. Jetzt fehlt nur noch, dass der Mörder von Dominik Brunner ein Wiederaufnahmeverfahren durchbekommt, weil der Tod durch Herzinfarkt während einer Prügelatacke ja auch untypisch ist.
Was sagt uns das Ganze? Kann da noch irgendjemand irgendeine Art von Staatsvernunft erkennen, die an einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen orientiert ist.
Ich kann das - wie kürzlich andernorts gelesen - auch nur noch als Demonstration von purer Macht einordnen, die dem ehemaligen Pseudo - Volkssouverän unseres Jux - GG seinen wahren Platz als Untertan zu Füßen der Justizfürsten und anderer Staatsmächtiger vorführen soll. Je größer das Unrecht, dass sie diese Machtmenschen aus der Sicht der Knechte erlauben können, desto gefestigter ihre absolute Macht.
Die brauchen sowas zur Selbstbestätigung, so wie die Hohepriester der ersten von Menschen geschaffenen Kulturen Menschenopfer zur Dokumentation und Verfestigung des Absolutheitanspruches ihrer Götter brauchten.