Gerechtigkeit für mein Kind

Hier wird das Problem des zunehmend mangelhaften Schutzes der Bürger vor Gewalttaten und dessen verfassungsrechtliche Relevanz erörtert. (Artikel 1 Abs. 1 Satz 2 GG)

Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon Sall May » So 24. Jan 2010, 14:27

So, so und Lebenserfahrung, Berufserfahrung usw. sind nicht mehr wichtig? Jeder kann alles sofort und gleich und kann es beurteilen? Es gibt keine Unterschiede mehr bei der Auffassungsgabe usw.? Dann brauchen wir auch keine Berufsausbildungen, kein Studium, auch kein autodidaktisches mehr? Letzeres wird leider in der Tat vielen, viel zu oft in Abrede gestellt. Wobei gute Autodidakten die fehlen uns an allen Ecken und Enden. Ist aber auch wieder nur meine Meinung. Doch das Studium egal in welchen Bereichen und die Erfahrung respektive Lebenserfahrung die benötigen wir alle, sonst gehen wir auch hier weiter den Bach runter und verstricken uns u. a. auch in einem polemischen Chaos.
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon maxikatze » Fr 29. Jan 2010, 06:51

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann sollte, lt Frau Sall-Mays Meinung, bei einem Täter die Bezeichnung Hartz4-Empfänger bei der Berichterstattung in der Presse weggelassen werden.

Ich kann die Argumentation zwar verstehen, aber nicht für richtig befinden. Schliesslich ist der Täter nicht das Opfer.
Den Lesern ist schon von Interesse, ob der Schuldige ein Testfahrer einer renommierten Autofirma ist oder keiner Beschäftigung nachgeht/nachgehen kann und wie es dann möglich ist , ein Auto zu kaufen und zu unterhalten. Dass Täter oft nur mit den Anfangsbuchstaben ihres Vor-und Nachnamens in der Berichterstattung Erwähnung finden, ist m.M.n. bereits Täterschutz genug.

Für mich gehört zu einem Zeitungsartikel , dass umfassend informiert wird. Dazu gehört auch der soziale Stand und die Berufsbezeichnung zum besseren Verständnis des Geschehens. Egal, ob es sich dabei um eine Pflegerin, die Schwerkranke totspritzt, einem gewalttätigem Asylbewerber, der schon 75 mal auffällig geworden ist oder einem H4-Empfänger handelt.
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon AlexRE » Fr 29. Jan 2010, 10:40

maxikatze hat geschrieben:Ich kann die Argumentation zwar verstehen, aber nicht für richtig befinden. Schliesslich ist der Täter nicht das Opfer. Den Lesern ist schon von Interesse, ob der Schuldige ein Testfahrer einer renommierten Autofirma ist oder keiner Beschäftigung nachgeht/nachgehen kann und wie es dann möglich ist , ein Auto zu kaufen und zu unterhalten. Dass Täter oft nur mit den Anfangsbuchstaben ihres Vor-und Nachnamens in der Berichterstattung Erwähnung finden, ist m.M.n. bereits Täterschutz genug.


Ich habe Frau Sall May so verstanden, dass es ihr nicht um die Täter bzw. deren Schutz geht, sondern um die Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu der gesellschaftlichen Gruppe der Hartz 4 - Empfänger durch häufige Erwähnung im Zusammenhang mit Straftaten. Ihre Bedenken sind sicher ernst zu nehmen, aber im Ergebnis geht für mich das Interesse der Allgemeinheit an wahren und vollständigen Informationen durch die Medien vor. Der Pressekodex hätte zur Meidung des Risikos, dass eine Bevölkerungsgruppe in ein schlechtes Licht gerückt wird, etwas zur Form der Berichterstattung aussagen sollen (Stil, Formulierungen) und nicht eine selektive Berichterstattung vorschlagen sollen. Das ist für mich unakzeptabel.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon Uel » Mi 3. Feb 2010, 16:00



Ich habe die Beiträge erst jetzt hier vollständig gelesen, bin erschüttert und möchte Ute Nelz mein Mitgefühl aussprechen. Wenn ich da an meinen Sohn denke… … undenkbar, unerträglich für mich!

Wütend aber macht mich, dass sogleich wieder die Abwiegler ein Fass aufmachen: :oops:
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Es ist wichtig was da und wie passierte, es spielt aber erst einmal keine Rolle womit der Unfallverursacher seinen Lebensunterhalt bestreitet, oder?
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Als nächstes werden dann wieder z. B. Debatten geführt, oder gemeint alle Hartz IV Empfänger leben ins Saus und Braus, und könnten sich neben dem Erwerb eines Führerscheines auch noch tolle Autos mieten. Sind darüber hinaus verantwortungslose Unfallverusacher? Sollten wir hier nicht etwas vorsichtiger in den Berichterstattungen sein?
_________________
Ebenfalls sollte die ethnische Herkunft eines Unfallverusachers aus Berichterstattungen, so sie objektiv wahrgenommen werden sollten, keine Rolle spielen, oder?
_________________
Niemand soll etwas verschweigen müssen, die Frage ist nur wie betreibe ich sauberen, objektiven, guten Journalismus?


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Mal ganz naiv: wieso soll es nicht interessieren, womit ein Täter sein Geld verdient? Wieso soll der Journalist durch Faktenunterdrückung dazu beitragen, gewisse Gruppen zu schonen und andere darf er ganz selbstverständlich nennen (z.B. Politiker, Manager, Zuhälter, Hells Angeles, Familienväter, Hausfrauen, Alleinerziehende, ect.) ? Wenn Journalisten was verschweigen müssen, so dient es meist ideologischen Gründen.

Wieso müssen Journalisten unterstellen, dass der Leser genauso pauschalisiert wie das im Denken der Journalisten üblich ist? Fast keiner außer Journalisten (im Vorbeigehen: heute wieder bei Bild Topthema: H4 Betrüger) und Politiker pauschalisiert bei H4, dafür fürchten viel zu viele selbst in H4 abzurutschen.

Ein Journalist hat Fakten und Zusammenhänge zu untersuchen, wenn er das aus Bequemlichkeit, aus Ideologie oder aus Fürsorge für bestimmte Menschentypen nicht machen will, so ist er ein lausiger Journalist, genauso lausig wie ein ungerechter Richter.

Es ist schon interessant, ob ein H4-Empfänger mit einer teuerst ausgeliehenen Luxuskarosse ohne Führerschein auf einer Busspur in der Innenstadt einen Menschen zum Tode verurteilt. Denn genauso wie der Richter hat auch die Bevölkerung ein Recht, sich ein Bild von diesem Menschen- und Regelverächter zu machen, da gehören nun mal die Fakten auf dem Tisch, ist das Recht auf Information. In dem einzigen Satz über den Tathergang kommen 6 Vergehen oder Merkwürdigkeiten vor.

Sally, Deine H4 Sorgen sind völlig abwegig, jedem normal Denkenden ist klar: Jeder, der H4 bezieht und sich für 2 500 € pro 4 Wochen einen Luxusschlitten mieten kann, dieser nicht rechtmäßig H4 beziehen kann. Er ist schlicht und einfach kein H4ler sondern ein Krimineller und Betrüger. Daher ist aus Plausibilitätsgründen die H4 Erwähnung so wichtig.

Wieso soll die Herkunft eines Täters keine Rolle spielen? Sollen der Journalist und der Polizist Statistiken fälschen? Wenn Einwanderer aus arabischen Staaten große Schwierigkeiten haben, staatliche Autorität anzuerkennen, Asiaten hingegen haben da überhaupt keine Probleme, so ist es notwendig, dass die Bevölkerung darüber informiert wird. Es ist eine Bringschuld der Beteiligten, Schwierigkeiten mit bestimmten Bevölkerungsgruppen zu benennen. Denn nur so können überhaupt die Schwierigkeiten angefasst und verringert werden. Es ist weder Aufgabe der Politiker, der Journalisten und der Polizei, der Bevölkerung was vorzumachen!

Ich glaube es wird klar, was ich unter guten Journalismus fordere. Wem das immer noch nicht klar ist, der lese meine Buchbesprechung über die CIA. Der Journalist Weiner hätte natürlich auch, wie viele seiner Vorgänger aus US-Patriotismus, die schlimmsten Blamagen auslassen können. Hat er aber nicht!

Sollten wir hier nicht etwas vorsichtiger in den Berichterstattungen sein?


:oops: Die meiste waren es, er aber nicht!
Und solchen unbequemen Journalisten bin ich zu Dank verpflichtet.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon AlexRE » Mi 3. Feb 2010, 16:44

Uel hat geschrieben:Ich glaube es wird klar, was ich unter guten Journalismus fordere. Wem das immer noch nicht klar ist, der lese meine Buchbesprechung über die CIA. Der Journalist Weiner hätte natürlich auch, wie viele seiner Vorgänger aus US-Patriotismus, die schlimmsten Blamagen auslassen können. Hat er aber nicht!

>>>>Sollten wir hier nicht etwas vorsichtiger in den Berichterstattungen sein?<<<<


:oops: Die meiste waren es, er aber nicht!
Und solchen unbequemen Journalisten bin ich zu Dank verpflichtet.

PS.: Sally, was Du forderst ist schlicht und ergreifend die Schere im eigenen Kopf um Menschen mit bestimmten objektiven Eigenschaften zu schutzen.


Ich sehe das im Wesentlichen genauso wie Du. Zu ergänzen ist noch, dass Sally hier nicht nur ihre eigenen (falschen) Bedenken hinsichtlich einer umfassenden Berichterstattung geäussert hat, sondern sich auf die Richtlinien des deutschen Presserats bezieht. Die verlangen heute tatsächlich so eine selektive Berichterstattung.
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon Uel » Mo 8. Feb 2010, 17:05

Ich sehe das im Wesentlichen genauso wie Du. Zu ergänzen ist noch, dass Sally hier nicht nur ihre eigenen (falschen) Bedenken hinsichtlich einer umfassenden Berichterstattung geäussert hat, sondern sich auf die Richtlinien des deutschen Presserats bezieht. Die verlangen heute tatsächlich so eine selektive Berichterstattung.


Dass Journalisten durch wirtschaftliche Abhängigkeit zunehmend leichter beeinflussbar sind, hab ich ja schon mittlerweile bei meinen Beurteilungen mit eingerechnet, dass sie aber auch ideologisch so befangen sind und so leichtfertig Fakten verscheigen wollen, wie es ihre "selbstgesteckten Anstandsregeln" fordern, hätt ich dann doch nicht glauben wollen. Also ist es auch auf dieser Seite der Gewaltenteilung und Machtkontrolle nicht mehr weit her.
Liebe Grüße
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon AlexRE » Di 18. Mai 2010, 13:25

Frau Nelz hat in den letzten Tagen wieder begonnen, Beiträge auf verschiedenen Foren zu schreiben. Ich liste deshalb hier die mir bekannten Foren jeweils mit Link zu dem entsprechenden thread auf, beginnend mit einem Link zu dem thread auf dem Forum unserer privaten Schwesterseite:

Grundgesetz Aktivierer

Bürgermeinungen

politik.de

politikforen.net

Artikel 5


Nachtrag:

Unsere Teilnehmerin @Cleopatra hat inzwischen einen thread bei web.de / gmx und auf dem etcpp - Forum zu diesem Thema eröffnet:

http://meinungen.web.de/forum-webde/post/9312416

http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/9312416

http://36337.forendienst.de/show_messages.php?mid=4686341
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon AlexRE » Fr 9. Jul 2010, 13:18

Frau Nelz hat vorgestern und heute auf politikforen.net vom Fortgang des aktuellen Verfahrens berichtet. Der Täter ist tatsächlich zu einer Gefängnisstrafe ohne Bewährung verurteilt worden, man mag es kaum glauben:

[QUOTE=Ute Nelz]Endlich!!!

Wie ich hier schon berichtet habe, wurde der Unfallverursacher im Juli 09 erneut beim Fahren ohne Führerschein erwischt.

Obwohl er bereits Ende Juli 09 deswegen von mir angezeigt wurde, tat sich ja sehr lange Zeit nichts.

Aber jetzt ist es endlich so weit: Morgen findet in Gelsenkirchen endlich die Verhandlung statt!

Ich hoffe so sehr, dass er diesmal an einen Richter gerät, der sich nicht von irgendwelchen Ausreden, Beteuerungen und Tränen täuschen läßt.

Man darf gespannt sein ...


(...)

Möchte Euch von der Verhandlung berichten:

Für 11.10 Uhr war die Verhandlung angesetzt. Der Täter kam mit einer halben Stunde Verspätung - angeblich wäre er statt nach Gelsenkirchen versehentlich nach Dortmund zum Gericht gefahren. Aber weil vor unserer Verhandlung noch andere waren, die sich auch verspäteten, fiel das dem Richter weiter gar nicht auf und die Berechnung des Täters, dass die Verhandlung nach 15 Min. warten, vertagt wird, ging nicht auf. Es wurden 4 ! Justizbeamte zum Schutz des Täters abgestellt (völlig unverständlich - außer Handy, Brille und Taschentücher hatte ich nur noch einen Zahnstocher in der Tasche).

Nachdem der Täter das Gerichtsgebäude betreten hatte, wurden zwei Beamte abkommandiert, ihn abzuholen, weil er Angst hätte. Sein Gesicht verdeckend und eskortiert von den Beamten und eigener zwei "Beschützer" wurde er in den Gerichtssaal gebracht.

Er ist mutig genug, um sich ohne Fahrerlaubnis immer wieder ans Steuer zu setzen und Menschen zu töten, aber zu feige, an der Opferfamilie vorzugehen.
So musste er sich von meiner Tochter und mir noch "Feigling" nachsagen lassen.

Nach etwa einer Stunde stand das Urteil fest: 6 Monate ohne Bewährung.

Beim Verlassen des Gerichtssaales kam es zu einem kleinen Tumult. Obwohl er von seinen Beschützern herausgeführt wurde, gelang es mir ihm zu sagen, dass ich ihm die Hölle wünsche - allerdings nicht, ohne von einem seiner Beschützer zurückgestoßen und von seiner weibl. Begleitung als Schlampe betitelt zu werden. Auch meine Tochter konnte sich nicht zurückhalten und bestätigte ihm nochmal, dass er ein Mörder sei.

Ich hatte noch Gelegenheit, mit dem Richter Dr. Rediger zu sprechen und mir das Strafmaß genau erklären zu lassen:

Sobald das Urteil rechtskräftig ist (nach 1 Woche), entscheidet die Staatsanwaltschaft Dortmund darüber, ob die Bewährungsstrafe von 9 Monaten, die er für Dominik bekommen hat, aufgehoben wird. Sollte das der Fall sein, bedeuten das 15 Monate Haft für ihn. Allerdings geht der Richter davon aus, dass der Gegenanwalt in Revision geht. Das bedeutet, dass es an eine 2. Instanz geht.

Das heißt wieder warten. Aber wenn es eines gibt, was ich habe, dann ist es Zeit.

Ich denke, es ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung[/quote]


Ein Teilnehmer dort hat in der Folge diesen Link veröffentlicht:

http://marianns_andenken_tafel.beepworld.de/

Ich finde solche Gedenkseiten gut.

Für jedes Opfer einer vermeidbaren und nicht vermiedenen Gewalttat sollte es so eine Internetseite geben.
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Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon Ricarda » Fr 9. Jul 2010, 21:13

Wenn jemand, der Hartz 4 bezieht, 2.700 Euro hat, mit denen er sich ein Auto mieten kann, finde ich das schon erwähnenswert. Vielleicht sollte man dann klar stellen, dass hier ein wohl verantwortungsloser Mensch sich auch diese Leistung erschwindelt haben dürfte, aber ich kann auch nicht Informationen verschweigen, weil einfach gestrickte Leute den Einzelfall verallgemeinern und davon gehen, dass Hartz4-Empfänger alle in Saus und Braus lében und sich Luxusschlitten leisten können.
Ob die Nationalität einen bestimmten Informationswert hat, steht auf einem anderen Blatt.
Ricarda
 

Re: Gerechtigkeit für mein Kind

Beitragvon AlexRE » Fr 9. Jul 2010, 21:14

Ricarda hat geschrieben:Ob die Nationalität einen bestimmten Informationswert hat, steht auf einem anderen Blatt.


Richtig, auf noch einem ganz anderen Blatt aber steht die Frage, wer wann warum und mit welcher Legitimation dem Publikum die Entscheidung abnehmen sollte, ob die Nationalität von Tätern einen Informationswert hat, indem er diese Information einfach unterschlägt.
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