AlexRE hat geschrieben:03. Juli 1940
Nach der französischen Kapitulation im Juni 1940 vernichten die Briten vorsichtshalber einen großen Teil der in Mers-el-Kebir / Algerien ankernden französischen Flotte und töten dabei fast 1.300 französische Seeleute:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Operation_Catapult
Irgendwie muss ich an diesen Vorfall denken, wenn mal wieder von dem "Atomschirm" unserer westlichen Verbündeten die Rede ist. Was werden die auf den Territorien der ihnen vorgelagerten atomwaffenlosen Verbündeten anstellen, wenn ihnen selbst das Wasser bis zum Hals steht? Das, was zuvor abgesprochen und vertraglich festgelegt worden war, oder das, was für das eigene Überleben notwendig erscheint?
Moin Alex!
Ich habe die Doku auf Phoenix gesehen. Die wiederholen ja ständig. Die beteiligten Franzosen, die da befragt wurden, waren nicht gut zu sprechen auf Churchill.

Man fand dann aber Befehle, die im Falle der deutschen Übernahme sagten, die Schiffe selbst zu versenken. Dabei wäre zu bedenken, dass Befehle mit ein, zwei Funksprüchen Historie sein können. Der britischen Sichtweise ist zu entnehmen, dass die Situation nicht überschaubar und die Risiken sehr hoch gewesen sind. Wenn man die marine-historische Literatur zum Mittelmeer heranzieht, nur mal so, werden Operation Catapult/Mers-El-Kebir und der seit 1936 überlegte Angriff auf Taranto (November 1940 auf die italienische Schlachtflotte, Codename Judgement) als die Schlüsselereignisse zum weiteren Kriegsverlauf gesehen. Beide Ereignisse hatten die gleiche Zielrichtung: Sicherung der britischen Seeüberlegenheit im Mittelmeerraum. Das war wichtig!