Ukraine

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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » Fr 9. Aug 2024, 17:14

Vermutlich soll das aber nur seine Unterstützer im Westen gegenüber ihren jeweiligen innenpolitischen Gegnern stärken. Solange Russland militärisch Oberwasser hat, wird Putin ohnehin keine Kompromisse eingehen, die für die Ukraine irgendwie akzeptabel sein könnten.


Dann gibt es also nur 4 Möglichkeiten: kämpfen bis St. Nimmerlein, oder der Ukraine gehen die jungen Helden und Heldinnen aus, oder Putin und seine Leute verschwinden oder aber der TV-Kasper in der Ukraine fällt von der Bühne.

Nachteil: alles kann dauern und die Leute sterben derweil all über all.

PS.. sollte die Ukraine wirklich in die EU kommen, wird auch die EU einen politischen Tod sterben. Die USA werden nicht wirklich traurig sein.
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Sa 10. Aug 2024, 08:21

Uel hat geschrieben:PS.. sollte die Ukraine wirklich in die EU kommen, wird auch die EU einen politischen Tod sterben. Die USA werden nicht wirklich traurig sein.


Das ist schon ziemlich dick aufgetragen. Die bislang in die EU aufgenommenen osteuropäischen "Patienten" haben doppelt soviele Einwohner wie die Ukraine und die EU auch nicht umgebracht. Die Ukraine hat außerdem wirtschaftliche Stärken, die kein anderes osteuropäisches Land hat (von Russland mal abgesehen). Die mit Abstand ertragreichsten landwirtschaftlichen Flächen der Welt und die Fähigkeit, unter Friedensbedingungen Energie exportieren zu können, werden ganz sicher wesentlich mehr zum Wiederaufbau der durch den Krieg beschädigten ukrainischen Infrastruktur beitragen als die Umverteilungsmechanismen der EU. Die werden ohnehin durch die wirtschaftliche Fehlentwicklung des bisher größten Nettozahlers Deutschland so geschwächt werden, dass die Ukraine nicht mehr so stark unterstützt werden kann wie frühere Beitragskandidaten. Das muss aber auch nicht sein. Die Ukraine ist wirtschaftlich viel stärker als alle anderen Osteuropäer.
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Re: Ukraine

Beitragvon Uel » So 11. Aug 2024, 16:22

Die mit Abstand ertragreichsten landwirtschaftlichen Flächen der Welt ...


... genau, Du hast es erfasst: Dann wird die EU-Landwirtschaft einen nicht immer stillen Tod ereilen, denn sie kann gegen die weltweit sich einkaufenden Großagrarfirmen in der Ukraine niemals bestehen. Selbst Agrarsubventionen wissen deren Fachpersonaler helfen zu ergaunern. Ich weiß nicht ob westeuropäische Bauern, besonders die Französischen, bereit sind, einen stillen Tod zu sterben, wie es die hinduistischen Bauern bereit waren klaglos zu erdulden. Denn es sollen sich schon mal so einige Weltreiche überfressen haben, zufällig auch im Bereich Indien. Da ist ein "nur" Wirtschaftsverbund wie die EU vermutlich noch schneller reif zum Zerfall.

... , und die Fähigkeit unter Friedensbedingungen Energie exportieren zu können

,,, unter Friedensbedingungen? Ist da das russische Erdgas gemeint, dass man sogar unter den jetzigen Kriegsbedingungen auserwählten Ländern zukommen lässt? Oder der Strom aus der ukrainischen atomaren Gesamtruine Tschernobyl, - die Ukraine verkauft weiterhin den Strom, aber EU-Töpfe dämmen die milliardenteuren ökologischen Gesamtschäden des ruinösen Teils ein? Ein Land, sehr kundig in Korruption, kann da schon mal ins Träumen geraten. Sollte Erdöl gemeint sein, ... das ist ja grün klimapolitisch ganz ganz böse, da will man ja klimapolitisch in Bessereuropa von wegkommen, das soll ja wirtschaftlich irrelevant werden!

Es kann nicht sein, dass die EU die Kriegs- und Kolateralschäden des Weltmachtkampfes USA - Russland allein zu schultern hat. Dann müssten wir auch %-Werte am Wiederaufbau festsetzen, auch für die USA und Canada, wie wir es mit den 2% an Rüstung für den atomaren Schutz zu bezahlen haben.


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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Mo 12. Aug 2024, 16:09

Die Ukraine hat in der Vergangenheit Strom exportiert. Von Notabschaltungen oder sonstigen Zwischenfällen habe ich in den letzten Jahren nur im Zusammenhang mit belgischen, tschechischen und französischen Schrottreaktoren gehört, nicht von ukrainischen. Außerdem kommt es nicht nur auf den gegenwärtigen Zustand an. Es ist das wissenschaftlich-technische Potential, das die wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven ausmacht.

So ist es auch mit den bösen Agrarkonzernen. Ob die in Europa einen mit indischen Verhältnissen vergleichbaren Schaden anrichten können, liegt in der Hand der europäischen Institutionen.

Jedenfalls ist Europa weder an den eigenen Schrottreaktoren noch an den hiesigen Aktivitäten irgendwelcher Konzerne zerbrochen. Dass global bestehende Probleme nur in der Ukraine unlösbar sein sollen, erscheint dann doch etwas als Ausrede dafür, mit willkürlicher Gewalt überzogenen und Notwehr übenden Menschen jedwede Solidarität zu verweigern.

Besonders irritierend finde ich das im Hinblick auf die Trump / Vance - Fraktion in den USA. Die Amerikaner haben wiederholt einen riesigen Aufwand getrieben, um westwärts orientierte Demokratien in Ländern zu errichten, deren Bevölkerungen mehrheitlich nicht sehr überzeugt von westlichen Vorstellungen waren, insbesondere in Vietnam und Afghanistan. Das ist regelmäßig schiefgegangen.

Jetzt steht der Westen erstmals seit 1945 einem Volk zur Seite, das unter großen Opfern nahezu geschlossen um seine Freiheit kämpft, und ein Mister Vance findet das Land total unwichtig. Da kann man nur hoffen, dass die Demokraten bis zum November noch den richtigen Tonfall finden, um diesen feinen Herrschaften angemessen zu antworten.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Mo 12. Aug 2024, 18:29

Die Situation ist etwas undurchsichtig, wie ich finde und kann daher nur hoffen, dass die Rechnung für die Ukraine aufgeht. Je länger sie Kursk halten können, umso besser. Damit zwingt man Putin an den Verhandlungstisch. Möglichst noch bevor sich der Krieg auf Westeuropa ausbreiten kann.
Auch wenn die Verluste für die Ukraine mit Sicherheit sehr hoch sind, verlässliche Zahlen Fehlanzeige, dürfte der Krieg, der seit fast 1000 Tagen läuft, für Putin inzwischen ein Desaster sein, auch wenn er nicht aufgeben will.
Was für die USA damals Vietnam war, mit all den Kriegsverbrechen, ist heute für Putin die Ukraine.

https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt
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Re: Ukraine

Beitragvon AlexRE » Di 13. Aug 2024, 13:12

maxikatze hat geschrieben:Die Situation ist etwas undurchsichtig, wie ich finde und kann daher nur hoffen, dass die Rechnung für die Ukraine aufgeht. Je länger sie Kursk halten können, umso besser. Damit zwingt man Putin an den Verhandlungstisch.


Selbst wenn Putin durch nichts zu Verhandlungen bewegt werden kann, hat so eine Offensive wie derzeit im Raum Kursk auch einen handfesten militärischen Vorteil. Die Ukrainer stehen ja an anderen Frontabschnitten unter massivem Druck ständiger russischer Angriffe. Die Russen konnten bislang an beliebigen Stellen das Gros ihrer Kräfte konzentrieren, während die Ukrainer nur noch reagieren konnten. Das ist das vielzitierte Gesetz der militärischen Initiative, der Stärkere entscheidet, wann und wo er zuschlägt, der Schwächere muß einen größeren Raum abdecken und seine ohnehin schon schwächeren Kräfte verzetteln.

Wenn die Ukrainer aber noch genug Reserven haben, um gegen schwach geschützte russische Gebiete offensiv vorzugehen, müssen die Russen ihrerseits Kräfte aus ihren Angriffsschwerpunkten abziehen, um größere Gebiete besser abzudecken. Die ukrainischen Verteidiger werden also dort, wo der Druck auf sie zuvor am stärksten war, deutlich entlastet.
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 14. Aug 2024, 08:24

maxikatze hat geschrieben:Die Situation ist etwas undurchsichtig, wie ich finde und kann daher nur hoffen, dass die Rechnung für die Ukraine aufgeht. Je länger sie Kursk halten können, umso besser. Damit zwingt man Putin an den Verhandlungstisch. Möglichst noch bevor sich der Krieg auf Westeuropa ausbreiten kann.
Auch wenn die Verluste für die Ukraine mit Sicherheit sehr hoch sind, verlässliche Zahlen Fehlanzeige, dürfte der Krieg, der seit fast 1000 Tagen läuft, für Putin inzwischen ein Desaster sein, auch wenn er nicht aufgeben will.
Was für die USA damals Vietnam war, mit all den Kriegsverbrechen, ist heute für Putin die Ukraine.

https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt


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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Fr 16. Aug 2024, 18:52

Wenn dem tatsächlich so ist, dann kann niemandem mehr schlüssig erklärt werden, warum wir Steuerzahler weiterhin jährlich mehrere Milliarden Euro in die Ukraine pumpen sollen.
https://www.focus.de/politik/ausland/uk ... 29712.html
... In dem Zusammenhang ist auffällig, dass die polnischen Sicherheitsbehörden über Wochen hinweg den Vollzug des Haftbefehls gegen einen verdächtigten ukrainischen Taucher mit Wohnsitz in Polen haben schleifen lassen. Der Bericht im WSJ kam nun unmittelbar, nachdem der ganze Vorgang öffentlich wurde. Hier sammeln sich merkwürdig viele Zufälle.



Screenshot 2024-08-16 at 20-37-56 Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines – Wikipedia.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_ ... -Pipelines
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Re: Ukraine

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 17. Aug 2024, 05:35

maxikatze hat geschrieben:Wenn dem tatsächlich so ist, dann kann niemandem mehr schlüssig erklärt werden, warum wir Steuerzahler weiterhin jährlich mehrere Milliarden Euro in die Ukraine pumpen sollen.
https://www.focus.de/politik/ausland/uk ... 29712.html
... In dem Zusammenhang ist auffällig, dass die polnischen Sicherheitsbehörden über Wochen hinweg den Vollzug des Haftbefehls gegen einen verdächtigten ukrainischen Taucher mit Wohnsitz in Polen haben schleifen lassen. Der Bericht im WSJ kam nun unmittelbar, nachdem der ganze Vorgang öffentlich wurde. Hier sammeln sich merkwürdig viele Zufälle.



Screenshot 2024-08-16 at 20-37-56 Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines – Wikipedia.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_ ... -Pipelines


moin maxi,

ich persönliich denke nicht dass der Präsident von Ukraine was gewusst hat.
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Re: Ukraine

Beitragvon maxikatze » Sa 17. Aug 2024, 06:24

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Wenn dem tatsächlich so ist, dann kann niemandem mehr schlüssig erklärt werden, warum wir Steuerzahler weiterhin jährlich mehrere Milliarden Euro in die Ukraine pumpen sollen.
https://www.focus.de/politik/ausland/uk ... 29712.html
... In dem Zusammenhang ist auffällig, dass die polnischen Sicherheitsbehörden über Wochen hinweg den Vollzug des Haftbefehls gegen einen verdächtigten ukrainischen Taucher mit Wohnsitz in Polen haben schleifen lassen. Der Bericht im WSJ kam nun unmittelbar, nachdem der ganze Vorgang öffentlich wurde. Hier sammeln sich merkwürdig viele Zufälle.



Screenshot 2024-08-16 at 20-37-56 Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines – Wikipedia.png

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moin maxi,

ich persönliich denke nicht dass der Präsident von Ukraine was gewusst hat.

Moin Sonne :)
1. Wenn hochrangige Militärs davon gewusst haben, dann glaube ich nicht, dass Selenskyj keine Kenntnis davon hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Privatpersonen von sich aus die Leitungen sprengten. Das muss von Spezialisten durchdacht und durchgeführt worden sein.
Auffällig auch, dass der Abstand von der ersten bis zu den anderen drei Sprengungen an diesem 26. September 2022 ganze 17 Stunden betragen hat und Selenskyj nichts unternommen hat, das zu verhindern.

Auch Polen war die Gasleitung ein Dorn im Auge. Von daher haben sie es auch nicht eilig gehabt, den Tatverdächtigen zu verhaften.

Falls Scholz im Vorfeld darüber Bescheid wusste, wäre das ein handfester Skandal, wie er noch nie dagewesen ist. Zugucken und keine Konsequenzen ziehen, passt zu Deutschland. Darum wird uns außenpolitisch keiner ernst nehmen. Auch wenn wir und die EU noch so viel Steuerzahlergeld hinterher schmeißen, damit von diesem Geld Staatsbedienstete sowie die Renten in der Ukraine bezahlt und die hier lebenden Ukrainer mit Bürgergeld versorgt werden können.
Was sagt der Bundeskanzler zu den Veröffentlichungen im WSJ? Bis jetzt nichts. Er wird schon wissen, warum.

Die Berliner Zeitung schreibt:
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... li.2245035
„Unsere kritische Infrastruktur wurde von einem Land in die Luft gesprengt, das wir mit massiven Waffenlieferungen und Milliarden an Bargeld unterstützen.“
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