von Staber » Fr 16. Feb 2024, 15:12
Moin!
Alle sind schockiert - so weit, so gut. Was aber ist die Konsequenz, die man zieht?
Will mal ehrlich sein: Trauern ist einfach. Echauffiert sein auch. Aktiv zu werden ist eine andere Kiste. Ich verweise auf einige Kommentare hier in den Medien: "Ich verstehe nicht, warum der Mann nach Russland zurück ist." Ich finde dass man an dem Punkt perfekt erklären kann, worum es geht:
Nawalny war, anders als Millionen, kein Feigling und stand für die richtige Sache auf. Er stand in seinem Land gegen Totalitaristen auf und ist eben nicht einfach weggelaufen oder hat geschwiegen. Nicht alle Leute sind so - eigentlich sind nur sehr wenige Leute so.
Vergleichen wir das mal mit unserer Situation in Deutschland: Wir haben - auf unsere ganz eigene Weise - noch immer mit Antidemokraten und Faschisten zu kämpfen. Die sind seit 1945 wieder so stark wie nie zuvor. All die, die selber keine Nazis sind, sind darüber schockiert - aber nur ein Bruchteil geht auf die Straße, und nur ein Bruchteil des Bruchteils engagiert sich aktiv im Kampf gegen den Faschismus. Millionen sehen weg, wollen nix damit zu tun haben oder relativieren gar noch.
Das ist in Russland nicht anders: Ob es nun an der Einschüchterung liegt, oder dass man einfach keine Verantwortung tragen will, ist egal - das Endergebnis ist das gleiche.
Wir können hier alle was lernen: Mut haben, aufstehen und was tun. Schockiert sein bewegt nix. Trauer auch nicht. Aktion sehr wohl.
Nawalny hat das bewiesen. Ein Vorbild. Ruhe in Frieden!
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber