Uel hat geschrieben:Es ist ein Drama für die Welt, dass die UN offenbar so diletantisch und machtlos konstruiert ist. Die giftigen Früchte des UN-Unsinns von 1948, quasi ihr erstes Probemenu, bekommen wir ja gerade wieder neu aufgewärmt serviert.
Es gibt noch eine andere völkerrechtliche Legitimation für die Existenz Israels als den angeblich vergifteten UN - Beschluss von 1948, nämlich die schlichte Tatsache, dass es existiert.
Die "normative Kraft des Faktischen" spielt im Völkerrecht eine erhebliche Rolle. Die Hauptfunktion allen Rechts ist es, Frieden zu schaffen und zu sichern. Wer heute existierende Staaten verschwinden lassen will, weil ihre Entstehungsgeschichte von rechtlichen und moralischen Fragwürdigkeiten "vergiftet" ist, beginnt einen verbrecherischen Angriffskrieg, weil der Anspruch gegen andere Menschen, ihre Existenz aufzugeben, keine denkbare rechtliche Grundlage haben kann.
Im Ergebnis heißt das: Solange die Palästinenser das Existenzrecht Israels nicht anerkennen, sind ihre eigenen Rechtsansprüche nur Seifenblasen. In einem totalen Krieg kann man nur siegen oder verlieren, aber keinen Rechtsanspruch auf den Siegerstatus erheben.
Übrigens hätte in Epochen vor der Zeit der UN die Serie von militärischen Niederlagen der Araber gegen Israel dazu geführt, dass überhaupt keine Feinde Israels mehr in Gaza oder auf den Westbanks leben würden. Die kartaghischen Vorfahren der Araber waren nach einer vergleichbaren Serie von Niederlagen gegen Rom einfach weg.
Die alte Methode der "Friedensstiftung" verhindert die heutige Weltgemeinschaft mit ihren Vorstellungen vom Völkerrecht, die angedachten neuen Methoden funktionieren aber anscheinend nicht. So werden Kriegsszenarien, die früher durch militärische Entscheidungen irgendwann beendet wurden, auf unbestimmte Zeit fortgeschrieben. Das ist wirklich vergiftet.