Uel hat geschrieben:Ich bin sehr überrascht über das verhältnismäßig schlechte Abschneidens Konrad Adenauers im vergleich zu Helmut Schmidt. Gründe könnten das Wirken geschichtlichen Vergessens bei Adenauer und dagegen bei Schmidt seine 2. Karriere in den Medien und seine Professionalität in der medialen Selbstdarstellung sein.
Ich habe mal gelesen, dass Konrad Adenauer im November 1918 als Leiter des Rechtsamtes der Stadt Köln auf eigene Kappe und ohne Rechtsgrundlage entschieden hätte, angesichts der auf die Stadt zurollenden Walze geschlagener und unkontrollierter Soldaten von der aufgelösten Westfront sämtliche Alkoholvorräte der Stadt in den Rhein zu kippen. Der dadurch erworbene Respekt der Bevölkerung soll der Startschuss für seine politische Karriere gewesen sein.
Wenn das so zutrifft, hat er eine bedeutende Gemeinsamkeit mit Helmut Schmidt. Der hat seinen Nimbus als großer Macher ja damit begründet, bei einer Sturmflut ohne Rechtsgrundlage die Bundeswehr zu Rettungseinsätzen herangezogen zu haben.
Das Image Helmut Schmidts wirkt bei heutigen Umfragen natürlich stärker nach als das Adenauers, weil er noch vor wenigen Jahren medienpräsent war.
Jedenfalls können die Normalbürger zwischen Machern, die tatsächlich Schaden vom Volk abwenden, und Schwätzern durchaus unterscheiden. Erstere stehen aber bedauerlicherweise heutzutage nicht zur Wahl.