Russland

[Uel]

Maxi schrieb:

Unser "Weltreich" wird angreifbar, wenn wir unsere eigene Sicherheit vernachlässigen. Dass das jetzt sauteuer wird, ist auch klar - nach jahrzehntelanger Vernachlässigung der Ausrüstung.

Bekanntlich gibt der gesamte Westen unendlich mehr als China und das wesentlich abgehängte Russland für Rüstung aus. Haben wir hier schon erörtert:
http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewtopic.php?f=68&t=1863&p=132869&hilit=Milit%C3%A4rausgaben#p132869

Wenn das trotz des vielen Geldes immer noch nicht funktionable und stetig einsatzfähige Truppenteile zur Folge hat, dann muss man vielleicht fragen, ob das gigantisch viele Geld nicht völlig falsch eingesetzt wird.

Es muss auch nicht für immer gelten, dass überteuerte schwere Panzer im Zeitalter präzisester Fernsteuerung und als preiswerte Massenware verfügbare Drohnen nicht zu einer Art überteuerter und leicht verwundbare Dinosaurier werden, deren Zeit abgelaufen ist. Sie waren lange Zeit die schnellsten Fahrzeuge im Gelände und mit diesem Vorteil sind die spektakulärsten Erfolge von Panzern erzielt worden. Eine sich nicht bewegende Front aber ist m.A.n. ein Panzerschrottplatz. Auch hat man sich vermutlich noch zu wenig Überlegungen über Quads für die schnelle Beweglichkeit der einzelnen Soldaten gemacht. Wenn jedenfals diese gigantischen Mehrausgaben westlicher Staaten nicht zu einer wesentlichen Überlegenheit führen, dann scheint etwas nicht zu stimmen.

Ich erwarte lediglich, dass es von der gegnerischen Seite akzeptiert wird, wenn sich ein Land für ein anderes militärisches und wirtschaftliches Bündnis entschließt und nicht deswegen mit einem Vernichtungskrieg überzogen wird.

Liebe Maxi, erzähl das mal den Amerikanern in Sachen Cuba. Das akzeptieren sie seit 60 Jahren nicht. Wenn die Krim z.B. nicht autonom und neutral werden darf, dann darf China auch Taiwan "einsacken". Wollen wir das? Ich jedenfalls nicht, denn der Westen hat den Taiwanesen schon genug angetan, inden er sie in der UN vor die Tür setzte, weil China wirtschaftlich interessanter wurde. Wir sind nicht immer die Guten und die sich weiterentwickelnde Welt hat so langsam die Schautze voll von dem Getue. Die sehen die Fakten, dass Nato-Truppen inzwischen auf ehemaligen SU-Territorium stehen, die Warschauer-Pakt-Staaten vollständig integriert sind und jetzt die GUS-Staaten dran sind. Die EU macht Subventionsversprechungen als Köder für ein besseres Leben und wir machen ein Geschrei, wenn China Hafenbeteiligungen kauft. Es glaubt doch hoffentlich keiner, dass die strategischen Berater aufstrebender Staaten nicht ihre Schlüsse aus den Fakten der realen Zustände und Entwicklungen ziehen, egal wie wir sie moralisch eingepackt haben!

[maxikatze]

Uel schrieb:

Wenn das trotz des vielen Geldes immer noch nicht funktionable und stetig einsatzfähige Truppenteile zur Folge hat, dann muss man vielleicht fragen, ob das gigantisch viele Geld nicht völlig falsch eingesetzt wird.

Moin Uel, da liegt höchstwahrscheinlich der Hase im Pfeffer. Staber kann uns vllt mehr darüber erzählen.

Wenn die Krim z.B. nicht autonom und neutral werden darf, dann darf China auch Taiwan "einsacken". Wollen wir das?

Nein, das will keiner - außer Peking - mit russischer Unterstützung?
Trotzdem löst Russland bei mir eine größere Skepsis aus, als es bei den USA der Fall ist. Wenn in Kaliningrad atomwaffenfähige Raketen stationiert sind, löst das Unbehagen und Misstrauen aus. Mein Vertrauen Russland gegenüber tendiert gegen null.
Haben sich nach dem 2. Weltkrieg nicht alle Länder versprochen, im neuen Zeitalter keine Eroberungsfeldzüge zu starten?
Wir können auch nicht in Kaliningrad (Königsberg) einfallen und das Gebiet wieder als unseres betrachten, weil die Stadt mehrere hundert Jahre zu Preußen gehört hat.

[AlexRE]

Ich erwarte lediglich, dass es von der gegnerischen Seite akzeptiert wird, wenn sich ein Land für ein anderes militärisches und wirtschaftliches Bündnis entschließt und nicht deswegen mit einem Vernichtungskrieg überzogen wird.

Liebe Maxi, erzähl das mal den Amerikanern in Sachen Cuba. Das

(...)

egal wie wir sie moralisch eingepackt haben!

Irgendwie drehst du an weltfremden Gebetsmühlen. Ich habe z. B. mehrfach hervorgehoben, welche Unterschiede zwischen dem amerikanischen - kubanischen Gegensatz und dem Auslöschungskrieg des faschistischen Putinismus gegen die Ukraine besteht. Das ist auch ganz offenkundig, die USA haben nie auch nur versucht, Kuba oder die ebenfalls von den Spaniern eroberten Philippinen zu annektieren.

Desgleichen haben die Franzosen und Engländer ihre Kolonien zum größten Teil freiwillig aufgegeben, weil der globale Trend nach Gründung der UNO in Richtung Selbstbestimmungsrecht der Völker und Primat des Rechts überhaupt ging. Und wenn Putin jetzt einen Vernichtungskrieg anfängt, um die Beute der Zaren aus der Zeit des Kolonialimperialismus zurückzugewinnen, müssen wir uns hier über Vergleiche mit Kuba streiten? Das kann wirklich nicht mehr wahr sein.

Was das moralische Einpacken betrifft: Ich wiederhole zum gefühlten 1000. Mal, dass es in der Ukraine derzeit gar nicht darum geht, wer welche Moral auf seiner Seite hat oder nicht. Es geht um das Fortbestehen des für alle Länder gleich geltenden Völkerrechts. Wenn eine Atommacht einen Unterzeichnerstaat des Atomwaffensperrvertrages so behandelt wie das römische, mongolische, britische usw. Weltreich ihre Beuteländer vor dem Atomwaffenzeitalter behandelt haben, werden wir in einigen Jahren 50 oder 100 Staaten mit Atomwaffen haben, weil das archaische Recht des Stärkeren dann wiederkehrt, und das bekommt dann niemand mehr unter Kontrolle, insbesondere nicht die dann abwicklungsreife UNO.

[maxikatze]

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[Sonnenschein+8+]

von Instagram:

Lafontaine und Wagenknecht mobilisieren die Querfront mit der AfD.

Kriege sind immer eine Katastrophe. Wer nicht erstmal für Frieden ist, hat kein Herz. Jede Person, die im Ukraine-Krieg stirbt, ist eine zu viel.

Das gilt für die Ukrainer*innen, die unter dem russischen Angriff leiden, genauso wie für die russischen Soldaten, die von Russlands Präsident Wladimir Putin als Kanonenfutter an die Front geschickt werden.

[...] Am Ende wird es letztlich zu Diplomatie und Verhandlungen kommen müssen.

[...] Dennoch ist das 'Manifest für Frieden' von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer abzulehnen – allein schon wegen Oskar Lafontaines expliziter Einladung an Rechtsaußen. Da gibt es nichts zu diskutieren. Mit ehrlichem Pazifismus hat ihr Aufruf nichts zu tun.

Zwar erkennen Wagenknecht und Schwarzer am Anfang ihres Manifestes das Leid an, das Putin mit seinem Überfall über die Menschen in der Ukraine gebracht hat. Aber mit keinem Wort fordern sie den Aggressor auf, sich zurückzuziehen. Stattdessen schreiben sie:

'Verhandeln heißt nicht kapitulieren. Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten.'

Doch was soll das heißen? Dass Putin sich aus einem Teil der von ihm derzeit besetzten Gebiete zurückzieht, den Rest aber behalten darf?

Damit sprechen Wagenknecht und Schwarzer den Menschen in der Ukraine das Recht ab, sich zu verteidigen, und fordern sie auf, lieber unter Fremdherrschaft zu leben, als gegen den Aggressor zu kämpfen.

[...] Zwar hat Wagenknecht zunächst verlautbart, dass sie angeblich mit der AfD nicht demonstrieren wolle, nachdem deren Vorsitzender Tino Chrupalla ihr Manifest unterschrieben und auch zur Demonstration am 25. Februar aufgerufen hat. Doch ist ihre Distanzierung nur das Mindeste, was sie tun musste.

Dass nun ausgerechnet Wagenknechts Ehemann Oskar Lafontaine AfD-Wähler*innen und -Politiker*innen explizit zur Kundgebung einlud, macht ihre Distanzierung absolut unglaubwürdig.

[...] Auch wenn durchaus integre Personen Wagenknechts und Schwarzers Manifest zunächst unterschrieben haben: Spätestens nach Lafontaines Einladung nach rechts außen sollten sich diese distanzieren."

Irgendwas ist bei denen schief gelaufen

[AlexRE]

Irgendwas ist bei denen schief gelaufen

Der erste Unterzeichner des Wagenknecht/Schwarzer - Aufrufs hat seine Unterschrift schon zurückgezogen:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... a7614126c0

... und das nur, weil der AfD - Chef Chrupalla auch unterschrieben hat. Wenn die AfD jetzt auf der geplanten Demo eine große Show abzieht, stecken Wagenknecht und Lafontaine im rechten Sumpf, egal wie sie da drumherum zu schwurbeln versuchen.

[Uel]

... und das nur, weil der AfD - Chef Chrupalla auch unterschrieben hat. Wenn die AfD jetzt auf der geplanten Demo eine große Show abzieht, stecken Wagenknecht und Lafontaine im rechten Sumpf, egal wie sie da drumherum zu schwurbeln versuchen.

Ich dachte Bockwart der Gesinnung und "Sippenhaft" sei eine Nazi-Erfindung, wohingegen in unserer hoffentlich immer noch zu Resten "Zivilisierten Welt" jeder nach seinen individuellen Taten "abgeurteilt" wird. Ich jedenfalls werde mir niemals die heute modische Shit-Storm Mentalität zu eigen machen. Ich fürchte, wenn "geschwurbelt" wird, bleibt Logik, Rechtsprinzip und Philosophie auf der Strecke.

Wenn als falsche fern-diagnostizierte Mitläufer bei einem Demonstrationszug eine richtige Idee wertlos machen können, dann sind wir am Ende der Zivilisation angekommen. Dann ist das Ende nicht Integration, Wiedereingliederung und die Möglichkeit von Neupositionierung und "Besserung", sondern Bürgerkrieg.

Ich lasse mich gern von Ossis korrigieren, aber hat die DDR das auch nicht versucht, dass West-Agenten sie zu FALSCHEN Demos veranlassen würden, aber das Volk hat gerufen: WIR sind das Volk!

Im Übrigen verbietet das Demonstrationsrecht nicht einmal falsche Demonstrationen, weil falsch und richtig in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen ist, im Gegensatz zu gewaltfrei und gewalttätig. Im Übrigen weiß keiner, was richtig sein wird bei in Zukunft gerichtete Forderungen.

PS.: Varwick ist vermutlich kein "Edelstein" der Überzeugung, sondern ein typischer Karrierist in vielen Institutionen. Da ist den "guten Schein wahren" wirklich existenziell.

[maxikatze]

... und das nur, weil der AfD - Chef Chrupalla auch unterschrieben hat. Wenn die AfD jetzt auf der geplanten Demo eine große Show abzieht, stecken Wagenknecht und Lafontaine im rechten Sumpf, egal wie sie da drumherum zu schwurbeln versuchen.

Ich dachte Bockwart der Gesinnung und "Sippenhaft" sei eine Nazi-Erfindung, wohingegen in unserer hoffentlich immer noch zu Resten "Zivilisierten Welt" jeder nach seinen individuellen Taten "abgeurteilt" wird. Ich jedenfalls werde mir niemals die heute modische Shit-Storm Mentalität zu eigen machen. Ich fürchte, wenn "geschwurbelt" wird, bleibt Logik, Rechtsprinzip und Philosophie auf der Strecke.

Moin Uel
Das dachte ich auch. Haben wir falsch gedacht.
Sie auch: viewtopic.php?f=68&t=1863&p=135446&sid=19e744018748abf4e33a3a6c8c5b4008#p135446
Auch wenn ich persönlich den Brief nie unterschreiben würde, weil unsere Auffassungen in der Hinsicht zu verschieden sind, - so läuft das ab, wenn das Ansehen dem Unterzeichner am Ende doch wichtiger ist, als seine Überzeugung.
1. Der Unterzeichner möchte sich von anderen deshalb distanzieren, wenn sie politisch auf der anderen Seite stehen. Damit verhält er sich genau wie die Parlamentarier, die einen Antrag, auch wenn er seine Berechtigung hat, nur deshalb abschmettern, weil er aus der falschen Ecke kommt. Und was aus dieser Seite an Vorschlägen eingebracht wird, wird grundsätzlich weggewischt.
2. Sind linke Zeitgenosssen (Grüne, SPD, Linkspartei, auch Teile von der CDU) nicht zimperlich und schnell dabei mit Shitstorms, die bis zur Ächtung führen können. Nicht jeder hält dem stand.

[AlexRE]

... und das nur, weil der AfD - Chef Chrupalla auch unterschrieben hat. Wenn die AfD jetzt auf der geplanten Demo eine große Show abzieht, stecken Wagenknecht und Lafontaine im rechten Sumpf, egal wie sie da drumherum zu schwurbeln versuchen.

Ich dachte Bockwart der Gesinnung und "Sippenhaft" sei eine Nazi-Erfindung, wohingegen in unserer hoffentlich immer noch zu Resten "Zivilisierten Welt" jeder nach seinen individuellen Taten "abgeurteilt" wird. Ich jedenfalls werde mir niemals die heute modische Shit-Storm Mentalität zu eigen machen. Ich fürchte, wenn "geschwurbelt" wird, bleibt Logik, Rechtsprinzip und Philosophie auf der Strecke.

Moin Uel
Das dachte ich auch. Haben wir falsch gedacht.
Sie auch: http://ggaktiv.de/phpBB3/viewtopic.php? ... 08#p135446
Auch wenn ich persönlich den Brief nie unterschreiben würde, weil unsere Auffassungen in der Hinsicht zu verschieden sind, - so läuft das ab, wenn das Ansehen dem Unterzeichner am Ende doch wichtiger ist, als seine Überzeugung.
1. Der Unterzeichner möchte sich von anderen deshalb distanzieren, wenn sie politisch auf der anderen Seite stehen. Damit verhält er sich genau wie die Parlamentarier, die einen Antrag, auch wenn er seine Berechtigung hat, nur deshalb abschmettern, weil er aus der falschen Ecke kommt. Und was aus dieser Seite an Vorschlägen eingebracht wird, wird grundsätzlich weggewischt.
2. Sind linke Zeitgenosssen (Grüne, SPD, Linkspartei, auch Teile von der CDU) nicht zimperlich und schnell dabei mit Shitstorms, die bis zur Ächtung führen können. Nicht jeder hält dem stand.

Ich finde, dass der Vergleich mit der Ablehnung sachlich richtiger Anträge der AfD hinkt. Da geht es darum, richtige bzw. im Interesse des Allgemeinwohls gebotene Politik zu unterlassen, nur um nicht mit der AfD zu stimmen.

Rechtsradikale zu einer Friedensdemo einzuladen, ist ein ganz anderes Paar Schuhe. Die stellen sich nämlich nicht aus Friedfertigkeit auf Putins Seite, auch wenn sie das vorgeben. Die sehen in Putin einen Verbündeten gegen die verhassten westlichen Demokratien (die böse Ostküste usw.) und haben keinerlei Skrupel, die Verbrechen des Aggressors zu leugnen oder zu verharmlosen. Der harte Kern der AfD besteht nämlich aus Nationalsozialisten, die mit Putins Hilfe noch ganz andere Verbrechen begehen würden als dieser, wenn sie könnten.

Mit diesen Leuten sollen echte Friedensdemonstranten gemeinsam auftreten? Das ist vergiftet, die "Front" der Leute, die gegen Waffenlieferungen sind, wird so von innen her zerbröseln. Shitstorms im Netz und Mobbing durch Mainstream - Journalisten hat damit gar nichts zu tun.

[Sonnenschein+8+]