Ukraine

[maxikatze]

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Geheimdienst-Informationen zu den mutmaßlichen Mördern von Butscha | BILD Lagezentrum

[AlexRE]

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Geheimdienst-Informationen zu den mutmaßlichen Mördern von Butscha | BILD Lagezentrum

Es ist in der Geschichte schon öfters vorgekommen, dass ethnische Minderheiten innerhalb von Armeen einen besonders großen Anteil an Kriegsverbrechen hatten. Das ist ein starkes Indiz dafür, dass die Verbrechen auf der höchsten politischen Ebene geplant waren. Die Politiker halten sich dadurch nämlich ein Hintertürchen offen.

Falls sich die innenpolitischen Folgen der Verbrechen für sie als gefährlich bzw. schädlich erweisen sollten, können sie notfalls mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Minderheit weisen und so tun, als seien deren kulturellen Eigenheiten sozusagen unbeabsichtigt aus dem Ruder gelaufen.

[Uel]

Was soll an Selenskyj dramatisch sein? Er hat vor drei Jahren haushoch die Wahl gewonnen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihm der Ernst der Lage nicht bewusst ist.

Liebe Maxi,
der Ernst der Lage wird ihm schon bewusst sein, ich bezweifele aber, ob er irgendeine Vorstellung von der Lösung der Lage hat. Der Mann erscheint mir ein Produkt der Medien, des Anscheins und des Scheins, des lauten erstbesten Gedankens. Er ist die geniale Besetzung für die Propaganda, aber ob er überhaupt Kompetenzen für Politik, Strategie und Diplomatie etc. hat, ist ja noch lange nicht raus. Ich vermute mal, er hat seine Wahl deshalb so großartig gewonnen, weil die Ukraine mit ihren Politikern mit Vorschuss-Lorbeeren in der Vergangenheit so viel Schiffbruch erlitten hatte und sich dann letztlich mit einem bekannten und vertrauten Gesicht aus dem TV, also aus ihrem Wohnzimmer, begnügt haben. Auch die Ukraine hat ihre zwielichtigen Oligarchen und ein solcher soll ihn nach Darstellung einer nächtlichen deutschen ö.r. TV-Sendung massivst gepusched haben. Ich glaube nicht, dass sympathisch daherkommen ausreicht, um existenzielle Probleme zu lösen.

Wenn das Massaker von Butscha so eine historische Nebensächlickeit wäre, wie du anscheinend denkst …

Wie kommst Du, lieber Alex,

auf das dünne Brett, dass ich Massaker für nebensächlich halte. Ich halte sie für straf- und verfolgungswürdige Kriegstatbestände, die allerdings, ob wir es uns eingestehen oder nicht, in Kriegen regelmäßig auftreten. Davon dann allerdings die zukünftige Friedensdiplomatie abhängig zu machen und einen endlosen Kriegsgrund daraus abzuleiten ist ein Fehler. Denn die größten Erfindungen der Militärgeschichte waren die Fahne des „Roten Kreuzes“ und die „Weiße Fahne“.

Im Übrigen bin ich nicht einer, der Massaker so leicht vergisst, auch die der eigenen Seite nicht, siehe My Lai. Für mich ist der Hubschrauberpilot Hugh Thompson einer der größten Helden der Militärgeschichte, wie ich mich wiederholen muss:

Erst der US-Hubschrauberpilot Hugh Thompson, der sich auf einem Aufklärungsflug befand, zwang die Soldaten, elf Frauen und Kinder zu verschonen: Er drohte, seine Bordschützen Glenn Andreotta und Lawrence Colburn mit dem MG auf die amerikanischen Soldaten feuern zu lassen, wenn diese weiter töteten.

Er konnte zwar seit seinem Eintreffen nur noch 11 von 504 Zivilisten erretten, aber er hat es sofort versucht.


Genau nach dem existentialistischen Motto des Nobelpreisträgers Albert Camus, sinngemäß: Das Leben ist absurd, aber man muss sich Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.

[AlexRE]

Mit "Nebensächlichkeit" meinte ich die Konsequenz der Gleichmacherei höchst unterschiedlicher historischer Verbrechen mittels deiner notorischen "whataboutism" - Mühle der Marke Nachdenkseiten. Dieses Blendwerk schlägt mittlerweile Kapriolen, die ernsthaftes Nachdenken unmöglich machen.

Das beste Beispiel ist das von dir wiederholt genannte My Lai. Das soll mit staatlich geplanten russischen Kriegsverbrechen in einer Reihe stehen? Der Haupttäter wurde von einem amerikanischen Gericht zu lebenslänglich verurteilt, später dann von einem kriminellen Präsidenten begnadigt, der seinerseits zurücktreten musste, um einem Impeachment zuvorkommen. Der Retter hat Jahre später einen hohen amerikanischen Orden bekommen. Diese Geschichte hat keinerlei politische Ähnlichkeit mit den geplanten Verbrechen des Systems Putin.

Der größte Unterschied ist aber, dass mit den Massenmorden an den Staatsbürgern der ehemaligen Atommacht Ukraine die friedenswahrenden Funktionen des nunmehr völlig zerstörten Völkerrechts nicht mehr greifen können. Dafür gibt es keine historische Vorlage und jeder dahingehende Vergleich ist nur noch ärgerlich.

[maxikatze]

Update vom Mittwoch, 06.04.2022, 07.15 Uhr:
Die New York Times veröffentlichte in der Nacht von ihr verifizierte Videoaufnahmen, die tödliche Schüsse russischer Soldaten auf einen Zivilisten in Butscha belegen sollen. Das ukrainische Video stamme von Ende Februar.
...

https://www.fr.de/politik/baerbock-ukra ... 54612.html
Der Botschafter Russlands hat vor der UNO alles abgestritten, was offensichtlich ist.
Selbst wenn es keine russischen Truppen gewesen sein könnten - auch die von Putin angeheuerten Krieger Tschetscheniens unter Machthaber Kadyrow kämen für das Massaker infrage. Somit trägt Putin auch für die Taten der herbei gerufenen Söldner die Verantwortung.
Putin & Konsorten sollten sich nirgendwo auf der Welt in Sicherheit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wiegen.

[Sonnenschein+8+]

@ maxi hat geschrieben:

Putin & Konsorten sollten sich nirgendwo auf der Welt in Sicherheit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wiegen.

moin maxi,

wenn ich fitter wäre, wäre ich nach Ukraine gefahren und gekämpft. Putin und seine schergen sollen elendig .....

[Uel]

Mit "Nebensächlichkeit" meinte ich die Konsequenz der Gleichmacherei höchst unterschiedlicher historischer Verbrechen mittels deiner notorischen "whataboutism" - Mühle der Marke Nachdenkseiten. Dieses Blendwerk schlägt mittlerweile Kapriolen, die ernsthaftes Nachdenken unmöglich machen.

Notorisch bedeutet „offenkundig, allgemein bekannt“. Das Wort wird häufig im Sinne von „gewohnheitsmäßig, berüchtigt“ gebraucht.

Ich hoffe, lieber Alex,
Du gebrauchst „notorisch“ in der ersten und nicht der letzten Deutungsvariante. Den bekannten Joker "Whataboutism" für alles oder Nichts zu ziehen, der jeden Vergleich, Entsprechung und Analogie ins scheinbar logische Aus befördern kann, sollte auf diesem Forum keinen Einzug halten, wenn man sich an Diskussionsqualitäten orientiert. (siehe Wiki Kritik an Whataboutism).

Das Kriegsverbrechen nur zählen sollen, wenn sie eine ausreichend große Anzahl an Opfer haben, ist mir ja ein ganz neuer juristischer Ansatz.

Das Einzige, was in solch einer dramatischen Lage von Belang sein kann ist, wie kommt man wieder raus aus der Lage oder runter aus dem „jeden Tag neue Kohlen ins Feuer“. Dass Politik und Medien die Bevölkerung „anheizen“ müssen, ist klar damit sie überhaupt bereit ist diese gigantischen Kosten zu tragen. Das wir HIER aber nicht über diesen vordergründigen Aspekt hinauskommen, ist für mich sehr enttäuschend.

Ich zitiere Madeleine Albright:

Diplomatie ist die Sprache, die dich mit Monstern sprechen lässt.

Natürlich können wir uns aufregen, entrüsten, die Unerträglichkeit reklamieren, für ne Woche, für nen Monat, für Jahre?… aber am Tag danach müssen wir uns zunächst mit der Welt abfinden, wie sie nun mal (leider noch) ist.
Erstaunlich ist, dass die größten Kämpfer hier auf dem Forum wie auch in Politik und Medien, die zu sein scheinen, die keine Armee je von innen gesehen haben und oftmals sogar die Wildesten für die Abschaffung der Wehrpflicht waren. Eine hat sich hier sogar schon freiwillig theoretisch als Söldnerin gemeldet.
Wie ich kürzlich hier erahnt hatte, mit der neuen alternativen Weltwirtschaftsordnung und dem möglichen diplomatischen Pyros-Sieg der westlichen Wirtschaftssanktionen scheint schon in die erste Phase zu gehen: Indien will die Lücken der westlichen Nachfrage schließen. Groß genug ist und genug Menschen mit Nachholbedarf hat der Subkontinent ja wohl.

https://www.n-tv.de/politik/Indien-will ... obal-de-DE

Verurteilt nicht die Inder, warum hat uns Bert Brecht schon 1928 beigebracht:

„Ihr Herren, die ihr uns lehrt, wie man brav leben
und Sünd und Misstat vermeiden kann.
Zuerst müsst ihr uns was zu fressen geben.
Dann könnt ihr reden; damit fängt es an.
Ihr, die ihr euren Wanst und unsre Bravheit liebt
Das eine wisset ein für allemal:
Wie ihr es immer dreht und wie ihr’s immer schiebt
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“

PS.: eine weitere zukünftige Weltwirtschaftsmacht hat sich schon geräuspert: das immer wieder unterschätzte Indionesien

[Sonnenschein+8+]

Das Einzige, was in solch einer dramatischen Lage von Belang sein kann ist, wie kommt man wieder raus aus der Lage oder runter aus dem „jeden Tag neue Kohlen ins Feuer“. Dass Politik und Medien die Bevölkerung „anheizen“ müssen, ist klar damit sie überhaupt bereit ist diese gigantischen Kosten zu tragen.

Hier muss keiner "anheizen" wenn Putin seine Mörder zurückrufen würde und die Ukraine in Ruhe lassen hätten wir keine Probleme. Schade, dass es manche nicht verstehen.

[Sonnenschein+8+]

Ungarn lehnt EU-Pläne für härtere Sanktionen gegen Russland ab

https://www.spiegel.de/wirtschaft/krieg ... pC-aR_-3WM

scheinbar findet er das gut was Putin macht

[AlexRE]

Ich habe in meinem vorherigen Beitrag Kriegsverbrechen nicht nach der Zahl der Opfer kategorisiert, sondern nach dem politischen Wesen der Täter. Wenn der Haupttäter von My Lai lebenslänglich Knast bekommt und der Nothelfer einen hohen Orden, dann haben wir es mit einer ganz anderen politischen Kultur zu tun, als wenn die Mörder Orden bekommen und Retter bedrohter Zivilisten als Verräter verfolgt werden.

Übrigens hat seinerzeit Lev Kopelew eine Haftstrafe in einem Straflager wegen "Mitleids mit dem Feind" bekommen, weil er als sowjetischer Offizier in Ostpreußen gegen Vergewaltigungen eingeschritten war:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lew_Sin ... ch_Kopelew

Mit diesem Russland scheinen wir es heute auch wieder zu tun zu haben.