von Excubitor » Mi 23. Feb 2022, 19:51
Putins Wutrede zur Begründung seines Einmarschbefehls auf Grundlage
einer für sich selbst plausibel gemachten Geschichtsverzerrung sowie
der Ausraster Außenminister Lawrows vor der UNO als man ihn lediglich
mit sachlichen Fakten konfrontierte, sind leider keine guten Zeichen.
Erschwerend kommt hinzu, dass, wie aus internen Kreisen verlautete,
Putin bei den letzten mit ihm stattgefundenen diplomatischen Gesprächen
schon gar nicht mehr richtig zugehört hätte, weshalb Verhandlungen derzeit
aussichtslos erscheinen. Daraus ist nicht nur zu folgern, dass man auf
russischer Seite Entscheidungen längst gefällt hatte, sondern das könnte auch
darauf hindeuten, dass man sich, einer Gesamtbetrachtung der bislang dazu
vorliegenden Indizien zufolge, bei Putin und seinen engsten Gefolgsleuten
bereits in einen Wahn hineingesteigert haben könnte, der seit langer Zeit
schwelte und nun durch irgendeinen derzeit nicht näher verifizierbaren
Auslöser zum Ausbruch gekommen ist.
Sollte diese Annahme zutreffen, ist die derzeitige Situation wesentlich brisanter
als manche(r) vielleicht vermutet, die/der die Vorgänge bislang noch nicht ernst
nimmt. Der größte Unsicherheitsfaktor bei jeder Form von Auseinandersetzung ist
immer die letztliche Unberechenbarkeit der menschlichen Psyche. Nur eine kleine
Unbesonnenheit, nur ein kleiner Kommunikationsmangel oder eine falsch
verstandene Äußerung können zur Katastrophe führen, die letztlich niemand wollen
aber dann auch nicht mehr verhindern kann.
© TU Graz Solidarität mit den Menschen in der UkraineWer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)