Ukraine

[Staber]

Alex schrieb.

Im Grunde kann man nicht einmal den derzeitigen Truppenaufmarsch als sicheres Zeichen eines bevorstehenden Angriffs deuten.

Ich sehe das anders.
Putin hat ein Ziel. Das Ziel ist die Wiederherstellung des russischen Reiches aus der Zeit vor dem Zusammenbruch der Arbeiter und Bauernparadies . Wäre es nicht so, dann könnte ihm die NATO Mitgliedschaft anderer Staaten egal sein.
Er versorgt die von Stalin in die Ukraine zwangsweise umgesiedelten Russen mit Waffen (das wird in Estland, Lettland und Litauen folgen wenn Nordstream2 online ist), spricht von Völkermord und marschiert auf.
Es gibt nur noch wenige nützliche Idioten im Westen die sich auf Seiten des russischen Diktators stellen, aber immerhin, es gibt sie.
Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass Russland ganze Seegebiete und Schifffahrtsrouten z. Bsp. im Schwarzen Meer aufgrund geplanter Manöver sperrt. Begonnen habe das 2019.Damals hat Russland rund ein Fünftel des Schwarzen Meeres gesperrt. Das war, als vor der georgischen Küste ein gemeinsames georgisch-ukrainisch-US-amerikanisches Manöver stattfand. Russland hat deren Übungsgebiet praktisch abgeschnitten, angeblich, um selbst ein Manöver durchzuführen. Derartige Sperrungen im Rahmen von Manövern sind zu einem neuen Instrument Russlands geworden, um die NATO-Staaten aus dem Schwarzen Meer hinauszudrängen.

Der Trommelschlag des Krieges ertönt laut (Michel Carpenter, US-Botschafter )

[Uel]

Das war, als vor der georgischen Küste ein gemeinsames georgisch-ukrainisch-US-amerikanisches Manöver stattfand.

Übten die unter dem Motto "Friedenstaube" und Russland hat das nicht verstanden, oder was sollte das Getue mit dieser Besetzung in der Gegend. Früher hat man das mal als eindeutig feindliches Signal aufgefasst ... gut dass die Entspannungspolitik noch etwas nachhallt bis es knallt.

[Staber]

Uel schrieb

oder was sollte das Getue mit dieser Besetzung in der Gegend.

Werter Uel!
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung warnte bereits im vergangenen Jahr, Moskau strebe über eine „Politik der kleinen Schritte“ die Dominanz im Schwarzen und im Asowschen Meer an. So wolle Russland seinen Flotten "Bewegungsfreiheit "sichern und seine Position gegenüber der im Mittelmeerraum stark präsenten NATO stärken.
Bereits in der Vergangenheit hat Russland die Passage immer wieder blockiert, mitunter willkürlich, und Handelsschiffe, die ukrainische Häfen ansteuerten, mit langen Kontrollen aufgehalten.
Nebenbei erwähnt, Russland hat eine hohe Zahl von Landungstruppen vor der ukrainischen Küste konzentriert. Das ist gar nicht so Medial bekannt. Eine Invasion von See aus ist praktisch jeden Tag denkbar: Von dort, wo die Krim an das Festland grenzt, bis nach Odessa. Denn überall ist die Küste flach.
Ab und an zeigt Putin eben mal den Stinkefinger.

[Uel]

Putin hat ein Ziel. Das Ziel ist die Wiederherstellung des russischen Reiches aus der Zeit vor dem Zusammenbruch der Arbeiter und Bauernparadies . Wäre es nicht so, dann könnte ihm die NATO Mitgliedschaft anderer Staaten egal sein.

Wenn das sein Ziel sein sollte, dann ist er völlig bekloppt. Für das Wiederherstellen ist der Zug abgefahren, aber um den Rest zu retten sollte er schon die Interessen Russlands sichern und das wird keinem Russen egal sein: Gasexporte ohne auf die Gnade der Ukraine angewiesen zu sein und Nato-Militär soweit wie möglich von seinen Grenzen. Das sollte jeder Russe von seinen Politikern verlangen dürfen. Wenn die Ukraine nicht ihre östlichen Provinzen mit russischer Mehrheit verlieren will, so bleibt nur der Weg in die Neutralität. Das setzt aber kluge ukrainische Politiker voraus. Bei den Gestalten, die bisher an der Macht waren, sind meine Befürchtungen riesig. Man denke nur an das Gewähle und Abgesetze der Politiker einschließlich der schrillen Julia. Dass wir uns für solch einen korrupten Staat so ins Zeug legen ist völlig irre, wenn nicht globalstrategische Interessen dahinter stecken. Aber wenn wir die haben und bereit sind sie auch zuzugeben, dann darf das für Russland auch vorausgesetzt werden.

Hab gerade den Fall "Grenada" und Regan nachgelesen: Wenn Putin Humor in Sachen Krim-Proteste hätte, so könnte er US-Präsident Regan zitieren nach seinem Überfall auf Grenada, Sinn gemäß: ... die Sache nicht wichtig genug sei um sein Frühstück zu stören.
... bin immer wieder Wiki-Fan ...

[AlexRE]

Grenada haben die Amis nicht annektiert, Russland die Krim schon. Auch sind die Amis Anfang der 60er nicht mit regulären Truppen über Kuba hergefallen. Wenn Putin das jetzt in der Ukraine machen würde (was ich immwr noch nicht glaube), wäre jeder "whataboutism" mit ausgestreckten Finger in Richtung USA einfach nur noch albern.

[maxikatze]

Nato-Mitgliedstaaten verstärken Militärpräsenz in Osteuropa

Bei der Rüstungsunterstützung sollte Deutschland „seine strikte Anti-Haltung“ aufgeben

Harald Kujat über die jüngsten Aussagen Schönbachs:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... nheit.html
Mal sehen, wann die Regierung ihre Haltung aufgibt und doch noch Waffen liefert.

[maxikatze]

Ich werde diesen älteren Strang
viewtopic.php?f=66&t=2296&p=68409&sid=eedf2a44fe9a1be9c0cdbb6eae56ecdd#p68347
mit dem "Ukraine" Strang zusammenlegen. Ich hoffe, es bestehen keine Einwände.

[maxikatze]

Vordergründig scheint es um eine Garantie zu gehen, dass die Ukraine nicht der Nato beitritt. Dabei ist seitens des Militärbündnisses gar keine Rede von einer Mitgliedschaft. Und auch die Ukrainerinnen und Ukrainer lehnen einen Beitritt mehrheitlich ab.

https://www.berliner-zeitung.de/wochene ... -li.208255

hand-0010.gif (358 Bytes) 6267-mal betrachtet

Niemand lässt das Volk darüber abstimmen.
Die angespannte Situation lässt sich auch nicht durch einen Beitritt zur Nato verhindern; sondern es könnte den Konflikt noch verschärfen.

[Staber]

Deutschland bereit zur Lieferung von 5.000 Gefechtshelmen an die Ukraine
https://www.focus.de/politik/kommentar- ... 04751.html

Moin allerseits!
Hätte man wenigstens 20.000 Helme und 20.000 Schutzwesten geliefert…5.000 alte Helme ist halt die Unterste Stufe von symbolischer Unterstützung. Dazu evtl. ein paar Gulaschkanonen ;- (Ironie mal beiseite.)
Zum ersten .Das ukrainische Verteidigungsministerium ist so inkompetent wie unseres. Riesige Lücken werden nicht geschlossen, weil man von westlichen Wunderwaffen träumt, für welche die Ukraine eh kein Geld hat.Andere werden nicht geschlossen ,weil das Beschaffungswesen eine Katastrophe ist.
Obwohl Russland schon im Land steht, sind Eitelkeiten, Machtkämpfe, Vetternwirtschaft, Korruption, wiehernde Amtsschimmel, erratische Entscheidungen usw. deutlich wichtiger.

Zum zweiten. . Die industrielle Basis ist ein Schrotthaufen.
In der Ukraine gibt es quasi kein einziges Waffensystem das nicht seine Wurzeln in der Sowjetzeit hatte.
Für diese Waffensysteme sind die Logistikketten teilweise schon 10 Jahre vor den kriegerischen Handlungen tot gewesen. Entsprechende Modernisierungen aus Russland wurden nicht gekauft und wären heute auch nicht mehr versorgbar. Man ist seit Jahren damit beschäftigt diese Bauteile durch Neubauten zu ersetzen.
Problem sind die unzähligen Systeme. Es überfordert eine Industrie, die quasi nur altes ukrainisches Material verhökert und einige Sowjetsysteme repariert hat.

[AlexRE]

Na ja, das mit den Helmen war bestimmt gut gemeint. Wenn die Luftabwehr eines Landes angesichts der Stärke der Luftwaffe des möglichen Feindes unzulänglich bzw. völlig untauglich ist, sind feste Kopfbedeckungen der Soldaten dringend zu empfehlen.