von Excubitor » Di 21. Dez 2021, 19:50
Was für ein desolater Laden, den man übrigens, was einem auf der offiziellen Homepage nicht
mitgeteilt wird, aus einer Richtung mit dem Fahrzeug nicht mal erreichen kann weil eine
Hauptverkehrsbrücke gesperrt ist und in der Innenstadt indiskutable Verkehrsführungen eingerichtet
worden sind, sodass ich meinen Termin fast verpasst hätte, wenn ich nicht das Fahrzeug einfach
irgendwo abgestellt hätte und zu Fuß weiter gegangen wäre. Sogar zufällig anwesende Sheriffs
haben mir ihren Segen gegeben allerdings mit dem Hinweis aufs Ordnungsamt, das dem natürlich
nicht folgen muss. Die haben mir sogar bezüglich des Zustands der ganzen Stadt zugestimmt. Respekt.
Einzelheiten zum Impfzentrum in der Stadthalle Hagen
- Man wird durch 6(!) Stationen inklusive des Impfvorgangs geschleust, von denen drei mindestens überflüssig waren.
- Der angebliche Arzt konnte nicht mal richtig Deutsch und konnte keine meiner wichtigen Fragen beantworten.
Wenn der vor einem stehende Laie mehr über Impfungen und Impfstoffe weiß als der Arzt, kann irgendwas nicht stimmen.
- Keine Wartezone und kein Hinweis auf evtl. Risiken nach der Impfung
- Man erhält keine Impfbescheinigung, wie sonst üblich (die man als Nachweis benötigt, wenn mal der Akku am Handy ausfällt;
man kann schließlich nicht immer und überall den Original-Impfausweis zum Einkaufen mitschleppen, da der ja lange halten muss).
Begründung an der letzten Station: Wir müssen ja noch ihre Daten aufnehmen, wozu man ja bereits an 4 Stationen vorher Zeit und
Raum genug gehabt hätte. (Organisation Note 6-) Ich habe da nicht einen einzigen Computer gesehen, alle Impfbescheinigungen
wurden analog gesammelt, um sie später irgendwann irgendwo einzugeben.
- Man erhält keinen QR-Code fürs Handy und muss erst noch eine Apotheke aufsuchen, um sich den zu besorgen. Klar, ohne Computer...
Ich hoffe, die hatten wenigstens den richtigen Impfstoff in der Spritze...
Und jetzt mal wie es in einem guten Impfzentrum der kleinen Nachbarstadt Ennepetal im Ennepe-Ruhr-Kreis (NRW) lief
(da war ich zweimal, nur gab es diesmal leider keinen Termin:
- Nur 3 völlig ausreichende Stationen inklusive des Impfens
- Relativ kompetente Ärztin
- Wartezone mit Tischen und auf jedem eine Stoppuhr die auf 15 Min. eingestellt wird, um die Hochrisikozeit für allergische
Reaktionen nach dem Impfen abzudecken. Erst dann darf man gehen.
- Die Impfbescheinigung wurde sogar im Original ausgehändigt.
- QR-Code überhaupt kein Problem, wurde sofort bei der Abmeldung (bei der wahrscheinlich auch die Impfdaten ins System
aufgenommen wurden) mit ausgestellt.
Kurz: perfekte Organisation anstatt im ersten Fall trotz Bundeswehr desolatem Möchte-gern-und-kann-nicht-Verfahren.
Ich habe mal einen Bundeswehrsoldaten darauf angesprochen, das das (der Bürojob) wohl nicht so die Tätigkeit sei, die man
sich bei denen so vorstellt. Sagte der, doch, dieser "humanitäre Einsatz" würde schon Spaß machen, worauf ich wegen seiner
Formulierung entgegnete, das habe er aber schön auswendig gelernt. Aber der meinte das tatsächlich so. Nun gut, mag sein,
dass es da tatsächlich ein paar Leute gibt, die das so sehen. Aber Berufssoldaten "im Büro" ist schon mächtig gewöhnungsbedürftig,
für die Soldaten meine ich.
Zuletzt geändert von
Excubitor am Di 21. Dez 2021, 20:56, insgesamt 3-mal geändert.
© TU Graz Solidarität mit den Menschen in der UkraineWer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Berthold Brecht)