In Itzehoer NS-Verfahren flüchtige 96-Jährige festgenommen

[AlexRE]

Aber ein unseliges Grundprinzip unseres Daseins kann man hieran sehr gut
erkennen: Nicht die mit Waffen oder Geld sind die mit der Macht, sondern
die tatsächliche Macht haben diejenigen, welche die Definitionsmacht besitzen.

Die mit den Waffen und dem Geld können sich allerdings auch Definitionsmacht verschaffen, da beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz.

[Uel]

Staber schrieb:

Vielleicht sollten die Initiatoren mal nachdenken, wie sie sich in der Zeit verhalten hätten.

Das setzt etwas voraus, was dumme Menschen nicht haben: Phantasie und ausreichende Kenntnisse,- z. B. geschichtliche Kenntnisse, um sich in den Zeitgeist und in die gesellschaftlichen Konsequenzen vergangener Zeiten versetzen zu können.

Des Weiteren ist es ein Aspekt des von mir so getauften "Deutsch-Denken"s: Unsinnige oder unzutreffende Grundannahmen logisch bis in die letzte Konsequenz verwirklichen und ob des logischen Folgehandelns anzunehmen, damit würde die unzutreffende Ausgangsannahme doch noch logisch.

Deutsch-Denken kann man sehr häufig im "Sicherheitsbereich" feststellen, wo mitlerweile ein regelrechter Alarmismus herrscht.
Bei vielen dieser Probleme dachte ich bisher, es sei böse Absicht, aber es scheint viel banaler: Feigheit, Verantwortungsverweigerung und Denkfaulheit bis Bequemlichkeit.

Bei dem Verfahren gegen die 96-Jährige schein es mir sehr untypisch, dass sie als Stenotopystin eine "Assistentenstelle" mit wesentlicher exekutiver Gewalt hätte haben können. Es ist eine Erfahrung heutiger Zeit, dass Assistentinnen Wesentliches zu melden haben können. Mir ist nicht bekannt, dass Frauen im 3. Reich in Kampfverbänden eingesetzt worden wären, also nicht bei Bewachungseinheiten oder Exekutionskomandos, bei denen wirklich eine Mordanklage gerechtfertigt wäre.

Die Verteidigung sollte also erst mal prüfen, ob die Frau nach damaligem Recht überhaupt volljährig war, - nach meiner Berechnung wäre sie erst 1946 volljährig gewesen, was damals erst mit 21 Jahren erreicht wurde (da war der Krieg bekanntlich schon zu Ende). Demnach müsste für sie Jugendstrafrecht gelten und ob man für solch einen Menschen schon die nötige Widerstandskraft gegen eine paramilitärische Amtsperson wie einen Kommandanten voraussetzen darf, scheint mir sehr weit hergeholt.

Ich vermute also, da haben so einige zu Beginn nicht ihre logischen Hausaufgaben gemacht oder haben aus Feigheit auf heutigen zeitgeistigen Konformismus gesetzt.

PS.: In einer kriminellen Militärdiktatur kann es nicht die Pficht zum Widerstand geben, die mit höchster Wahrscheinlichkeit mit dem Tode endet. Die Todesangst ist doch der Fortbestandsschutz und der Kraftstoff solcher krimineller Regime schon immer gewesen. Wenn es anders wäre, hätte man alle Deutschen anklagen müssen. Denn gewusst haben es irgendwie alle, ansonsten hätte es nicht die Redewendung " ... bis zur Vergasung" geben können.

[AlexRE]

Bigottes "Deutsch-Denken" ist eine Sache, mitspielende verantwortungslose Richter eine ganz andere. Diese Zeitgeist - Surfer, die fast 100-jährige Ex - Buchhalter und - Tippsen in den Knast stecken, werden aus einer zukünftigen historischen Perspektive kaum als Überwinder der Justizabgründe in der Zeit der beiden deutschen Diktaturen angesehen werden, eher als deren unbelehrbare Erben.

[Uel]

Bigottes "Deutsch-Denken" ist eine Sache, mitspielende verantwortungslose Richter eine ganz andere. Diese Zeitgeist - Surfer, die fast 100-jährige Ex - Buchhalter und - Tippsen in den Knast stecken, werden aus einer zukünftigen historischen Perspektive kaum als Überwinder der Justizabgründe in der Zeit der beiden deutschen Diktaturen angesehen werden, eher als deren unbelehrbare Erben.

Lieber Alex, wie ich sicherlich schon oftmals vermutete, gibt es kein sicheres und demnach regelmäßig wenn nötig angewendetes Verfahren um Staatsanwälte und Richter zu sanktionieren. Die leben noch in Zeiten des Absolutismus, wohingegen selbst der amerikanische Präsident seit langer Zeit schon mittels Impeachment aus dem Amt entfernt werden kann. Man sollte auch in der Justiz die Zeiten der ewigen Schonzeit beenden. Was diese privilegierte Kaste andern Berufszeigen als Garantiepflichten aufbürdet und wie wenig sie selber hingegen an Garantieverantwortungen für ihr Handeln bereit ist zu übernehmen, ist nur durch fortgeschriebene Privilegien zu erklären.

[AlexRE]

Bigottes "Deutsch-Denken" ist eine Sache, mitspielende verantwortungslose Richter eine ganz andere. Diese Zeitgeist - Surfer, die fast 100-jährige Ex - Buchhalter und - Tippsen in den Knast stecken, werden aus einer zukünftigen historischen Perspektive kaum als Überwinder der Justizabgründe in der Zeit der beiden deutschen Diktaturen angesehen werden, eher als deren unbelehrbare Erben.

Lieber Alex, wie ich sicherlich schon oftmals vermutete, gibt es kein sicheres und demnach regelmäßig wenn nötig angewendetes Verfahren um Staatsanwälte und Richter zu sanktionieren. Die leben noch in Zeiten des Absolutismus, wohingegen selbst der amerikanische Präsident seit langer Zeit schon mittels Impeachment aus dem Amt entfernt werden kann. Man sollte auch in der Justiz die Zeiten der ewigen Schonzeit beenden. Was diese privilegierte Kaste andern Berufszeigen als Garantiepflichten aufbürdet und wie wenig sie selber hingegen an Garantieverantwortungen für ihr Handeln bereit ist zu übernehmen, ist nur durch fortgeschriebene Privilegien zu erklären.

Fragt sich nur, WER die Schonzeit beenden soll. Der Gesetzgeber hat bereits (Verbrechens -) ! Tatbestände Wie Rechtsbeugung, Verfolgung Unschuldiger, Strafvereitelung im Amt usw. geschaffen. Anwenden müssten die aber die mit Strafe Bedrohten selbst, was sie nur höchst ausnahmsweise im Sinne des Gesetzes tun. Der Normalfall ist, dass diese Tatbestände wie Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers behandelt werden.

[Uel]

Der Normalfall ist, dass diese Tatbestände wie Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers behandelt werden.

"Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers ", der ist gut, den muß ich mir merken!

[Excubitor]

Der Normalfall ist, dass diese Tatbestände wie Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers behandelt werden.

"Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers ", der ist gut, den muß ich mir merken!

Jau, das wird ein Klassiker, schon jetzt Kult verdächtig.

[AlexRE]

Der Normalfall ist, dass diese Tatbestände wie Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers behandelt werden.

"Redaktionsirrtümer des Gesetzgebers ", der ist gut, den muß ich mir merken!

Jau, das wird ein Klassiker, schon jetzt Kult verdächtig.

Danke, sehr schmeichelhaft - allerdings auch ein Hinweis auf ein Problem, das unser Verein hat. Ich habe den Spruch mit dem Redaktionsirrtum seit dem Jahr 2010 (!) mehrfach gepostet:

search.php?keywords=redaktionsirrtum

Nach 11 Jahren fällt den Mitstreitern erstmals auf, dass die Formulierung irgendwie gelungen ist. Das ist mit vielen Inhalten unseres Forums so, wir stellen unser Licht konsequent unter den Scheffel. Man müsste im internen Bereich irgendwann besprechen, wie wir unsere Reichweite vergrößern können.