Afghanistan

Ein Unterforum für rechtsvergleichende Themen

Der Widerstand scheint sich bereits zu formieren

Beitragvon Excubitor » Do 26. Aug 2021, 21:30

Reuters - "Widerstand gegen die Taliban formiert sich"

"Zentrum des afghanischen Widerstands ist das Pandschirtal, nördlich der Hauptstadt Kabul."

Siehe dazu das Video unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/v ... ailsignout


Kommentar

Na hoffentlich übereilen die nicht jetzt etwas, das bester Vorbereitung und sowohl
taktischer als auch vor allem umfassender strategischer Planung bedarf.
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Re: Afghanistan

Beitragvon maxikatze » Fr 27. Aug 2021, 07:57

Ob die Nato wegen der jüngsten Anschläge auf dem Flughafen Kabul, die 13 US-Soldaten das Leben gekostet haben, nochmal in Afghanistan einmarschieren wird? Mister president wird das nicht auf sich sitzen lassen können.

https://web.de/magazine/politik/afghani ... n-36121634
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Re: Afghanistan

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 27. Aug 2021, 08:57

maxikatze hat geschrieben:Ob die Nato wegen der jüngsten Anschläge auf dem Flughafen Kabul, die 13 US-Soldaten das Leben gekostet haben, nochmal in Afghanistan einmarschieren wird? Mister president wird das nicht auf sich sitzen lassen können.

https://web.de/magazine/politik/afghani ... n-36121634


weiss nicht. was tätest du den machen an seiner stelle?
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Re: Afghanistan

Beitragvon maxikatze » Fr 27. Aug 2021, 09:58

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Ob die Nato wegen der jüngsten Anschläge auf dem Flughafen Kabul, die 13 US-Soldaten das Leben gekostet haben, nochmal in Afghanistan einmarschieren wird? Mister president wird das nicht auf sich sitzen lassen können.

https://web.de/magazine/politik/afghani ... n-36121634


weiss nicht. was tätest du den machen an seiner stelle?


Jedenfalls nichts überstürzen; auf mehr Informationen der Geheimdienste warten, falls nicht schon geschehen - und mich mit den anderen Nato-Partnern absprechen.
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Re: Afghanistan

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 27. Aug 2021, 10:00

maxikatze hat geschrieben:
Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Ob die Nato wegen der jüngsten Anschläge auf dem Flughafen Kabul, die 13 US-Soldaten das Leben gekostet haben, nochmal in Afghanistan einmarschieren wird? Mister president wird das nicht auf sich sitzen lassen können.

https://web.de/magazine/politik/afghani ... n-36121634


weiss nicht. was tätest du den machen an seiner stelle?


Jedenfalls nichts überstürzen; auf mehr Informationen der Geheimdienste warten, falls nicht schon geschehen - und mich mit den anderen Nato-Partnern absprechen.


das ist eine gute entscheidung.
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Re: Afghanistan

Beitragvon Excubitor » Fr 27. Aug 2021, 16:23

maxikatze hat geschrieben:Ob die Nato wegen der jüngsten Anschläge auf dem Flughafen Kabul, die 13 US-Soldaten das Leben gekostet haben, nochmal in Afghanistan einmarschieren wird? Mister president wird das nicht auf sich sitzen lassen können.

https://web.de/magazine/politik/afghani ... n-36121634


Nein, da wird erstmal nicht wieder einmarschiert. Dafür gibt es militärische Aufklärung und Drohnenpiloten,
die dann gezielt gegen die Verantwortlichen, die anscheinend bereits bekannt sind, ihren Job machen werden.
Dürfte nicht allzu lange dauern.


"Eine genaue Opferbilanz bis noch nicht möglich. Die Zahlen der Toten schwanken zwischen 85 und über 100
- mehr als 150 Menschen wurden verletzt, darunter Frauen, Kinder, Männer. Unter den Opfern sind auch
13 US-Soldaten, die den Flughafen bewachten. US-Präsident Biden hat den Tätern Vergeltung angedroht."

Bislang bekannte Details zu den Anschlägen unter der Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... -1051.html
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Genau das war zu befürchten

Beitragvon Excubitor » Fr 27. Aug 2021, 16:41

RP ONLINE-Logo - "Taliban-Sieg gibt deutschen Islamisten Auftrieb"

"Frankfurt am Main. Die Soziologin Kerstin Eppert forscht zu Bewegungen von Radikalisierungen in Deutschland. Für sie sagt, die Lage in Afghanistan würde in der Szene online bereits als „Sieg über die Ungläubigen“ stilisiert werden.

Die islamistische Szene in Deutschland befindet sich nach Einschätzung der Bielefelder Soziologin Kerstin Eppert 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September in einer Phase der Konsolidierung. Einige Aktive bemühten sich sehr darum, dass die Szene nach der militärischen Niederlage des sogenannten Islamischen Staat (IS) in Syrien nicht auseinanderfalle, sagte Eppert dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie organisierten Hilfe für IS-Rückkehrer und deren Familien, unterstützten bei Gerichtsprozessen und versuchten, die Kontakte zu den Mitgliedern nicht abreißen zu lassen. Es gebe immer noch einen harten Kern in der Szene. Es sei davon auszugehen, dass viele von denen, die jetzt noch übrig seien, sich absolut mit der Sache identifizierten.

[...]"

Mehr dazu unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqgbZL


Kommentar

Dafür muss man jetzt weder Soziologe noch irgendein anderer Wissenschaftler sein,
um feststellen zu können, dass sich nunmehr nicht nur hier, sondern weltweit Islamisten
am "Sieg" der Taliban psychologisch hochziehen werden, da sie nun schon geraume Zeit
keine nennenswerten Erfolge in ihrem Dschihad mehr zu vermelden hatten und die Szene
bereits zu bröckeln begann. Das könnte jetzt zu dem umgekehrten Effekt führen, dass
sich nun wieder leichter neue emotional Instabile rekrutieren und für die zweifelhafte
Sache einspannen und zu Verblendeten machen lassen, der angeschlagene Bodensatz der
Islamisten also wieder vermehrt Zulauf bekommen wird.
Den politischen und militärischen Rückziehern muss man vorhalten, dass das unschwer
erkennbar war und bei ihrem Tun anscheinend keine Rolle gespielt hat. Mit den jetzt
daraufhin eintretenden Konsequenzen werden wir alle leben müssen.
Zuletzt geändert von Excubitor am Fr 27. Aug 2021, 20:30, insgesamt 4-mal geändert.
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BW Rettungseinsätze - Die Bilanz

Beitragvon Excubitor » Fr 27. Aug 2021, 20:25

SZ.de - "Rettungsmission: 37 Flüge, 5347 gerettete Menschen"

"Die Bundeswehr ist froh, dass die Rettungsmission aus Kabul geklappt hat. Und die Verteidigungsministerin bemüht sich, aus ihren Fehlern beim Abzug Ende Juni zu lernen.

[...]"

Mehr unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9


Es sind aber anscheinend immer noch Deutsche in Afghanistan, die man nun anderswie herausbekommen muss.
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Re: BW Rettungseinsätze - Die Bilanz

Beitragvon Staber » Fr 27. Aug 2021, 20:54

Excubitor hat geschrieben:SZ.de - "Rettungsmission: 37 Flüge, 5347 gerettete Menschen"

"Die Bundeswehr ist froh, dass die Rettungsmission aus Kabul geklappt hat. Und die Verteidigungsministerin bemüht sich, aus ihren Fehlern beim Abzug Ende Juni zu lernen.

[...]"

Mehr unter
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9


Es sind aber anscheinend immer noch Deutsche in Afghanistan, die man nun anderswie herausbekommen muss.


Moin Excubitor!
Bei ihren Bemühungen, nach dem Ende der militärischen Luftbrücke zivile Ausreisemöglichkeiten zu schaffen, ist die Bundesregierung , wie der gesamte Westen, wie auch die Bevölkerung den Taliban im Grunde ausgeliefert. Wie viel davon zu halten ist, wenn sie angeblich zusichern, Afghaninnen und Afghanen "mit gültigen Dokumenten" könnten das Land auch nach dem 31. August mit kommerziellen Flügen verlassen, ist offen. Zuvor hatte ein Sprecher noch einen Ausreisestopp verkündet, man brauche gebildete Leute und Fachkräfte für den Wiederaufbau. Und ob der Flughafen in Kabul kurzfristig überhaupt wieder zivil zu betreiben ist, schon allein wegen der Sicherheitslage, ist fraglich. Die Hoffnung mag sein, man könne die Taliban mit der Hand auf den blockierten Hilfsgeldern zu einem Entgegenkommen bewegen. Die Gefahr ist groß, den mörderischen Extremisten dabei in die Falle zu gehen, und doch müssen die Verhandlungen sein – das Dilemma lässt sich nicht auflösen.
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
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Re: BW Rettungseinsätze - Die Bilanz

Beitragvon Excubitor » Fr 27. Aug 2021, 21:04

Staber hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:SZ.de - "Rettungsmission: 37 Flüge, 5347 gerettete Menschen"

"Die Bundeswehr ist froh, dass die Rettungsmission aus Kabul geklappt hat. Und die Verteidigungsministerin bemüht sich, aus ihren Fehlern beim Abzug Ende Juni zu lernen.

[...]"

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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9


Es sind aber anscheinend immer noch Deutsche in Afghanistan, die man nun anderswie herausbekommen muss.


Moin Excubitor!
Bei ihren Bemühungen, nach dem Ende der militärischen Luftbrücke zivile Ausreisemöglichkeiten zu schaffen, ist die Bundesregierung , wie der gesamte Westen, wie auch die Bevölkerung den Taliban im Grunde ausgeliefert. Wie viel davon zu halten ist, wenn sie angeblich zusichern, Afghaninnen und Afghanen "mit gültigen Dokumenten" könnten das Land auch nach dem 31. August mit kommerziellen Flügen verlassen, ist offen. Zuvor hatte ein Sprecher noch einen Ausreisestopp verkündet, man brauche gebildete Leute und Fachkräfte für den Wiederaufbau. Und ob der Flughafen in Kabul kurzfristig überhaupt wieder zivil zu betreiben ist, schon allein wegen der Sicherheitslage, ist fraglich. Die Hoffnung mag sein, man könne die Taliban mit der Hand auf den blockierten Hilfsgeldern zu einem Entgegenkommen bewegen. Die Gefahr ist groß, den mörderischen Extremisten dabei in die Falle zu gehen, und doch müssen die Verhandlungen sein – das Dilemma lässt sich nicht auflösen.


Wenn wir mal "Verhandlungen" in Anführungszeichen setzten, was beinhaltet,
dass das Regime der Taliban in keiner Weise anerkannt wird, kann man das so
sehen. Taktisch müsste man es nun klug einfädeln die Taliban und deren
verfeindeten Ableger des IS in Afghanistan geschickt gegeneinander auszuspielen
und eigenen Vorteil draus zu ziehen. Das wäre ebenfalls eine sehr anspruchsvolle
Aufgabe, da es "dort unten" (mein Geographielehrer von früher hätte mich dafür
"erschlagen") kaum möglich oder nur extrem schwierig ist über die Geheimdienste
per Infiltration zu arbeiten. Die entsprechende Desinformation müsste somit von
außen glaubhaft und besonders geschickt lanciert werden, dass die sich gegenseitig
so schaden, dass man nur noch den Rest aufsammeln muss, bildlich formuliert.
Der schwierigste Punkt solcher Strategien ist der, die Zivilbevölkerung dabei möglichst
weitgehend außen vor zu halten, da das kaum ohne Kollateralschäden abgehen dürfte.
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